§ 77 - Hällisch-Fränkisches Museum; hier: Sachstandsbericht "Museum 2020" (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

2017 endet mit dem 500 Jahre Jubiläum von Luthers Thesenanschlag in Wittenberg die Reformationsdekade. Das Wirken und die Bedeutung von Johannes Brenz und das hochkarätige „Dreieck“ St. Michael, Alte Meister Johanniterkirche und Hällisch-Fränkisches Museum bieten eine hervorragende Möglichkeit, um Schwäbisch Hall als Kulturstadt weiter bekannt zu machen. Im HFM soll hierzu die Abteilung „Mittelalterliche Frömmigkeit“ mit einem besonderen Fokus auf die Reformation und Johannes Brenz neu aufgearbeitet und wieder räumlich erweitert werden.
Nachdem die Ausstellungskonzeption im HFM trotz fortlaufender Erweiterungen und Ergänzungen inzwischen in die Jahre gekommen ist (1988 Keckenturm, Stadtmühle 2001), wurde eine Fachgruppe „Museum 2020“ eingesetzt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hällisch-Fränkischem Museum, Historischem Verein, Förderkreis HFM, Hohenloher Freiland­museum und Fachbereich Kultur. Aufbauend auf den Ergebnissen einer Studie von Black Foresters sollte sie

  • den aktuellen Stand von Konzeption, Gliederungsstruktur, Präsentation, Museums­pädagogik und Marketing beschreiben,

  • Entwicklungs- und Profilierungsperspektiven auf­zeigen,

  • einen priorisierten Maßnahmenkatalog unter Berücksichtigung der finanziellen Auswirkungen erarbeiten.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Besuchergruppe Kinder/Familien gelegt werden („Kinderinseln“). Eine Abteilung/Thema sollte als „Kinder-Erlebnis-Welt“ explizit auf diese Ziel­gruppe ausgerichtet werden. z.B. „Hall und das Salz“ oder „Hall und das Geld“ Aufgrund der begrenzten personellen Ressourcen sollte die Gestaltung gegebenen­falls extern vergeben werden.

Fachgruppe Museum 2020:

Historischer Verein

Dr. Ernst Breit, Dr. Otto Windmüller

Hällisch-Fränkisches Museum

Dr. Panter, Silke Karl (Volontärin),

Förderkreis HFM e.V.

Werner Schuch, Hildegard Heinz

Hohenloher Freilandmuseum

Michael Happe

Fachbereich Kultur

Thomas Gerstenberg

Ergebnisse

Die Fachgruppe hat im Jahr 2013 intensiv gearbeitet (12 Sitzungen, 1 Exkursion). Die Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse (Anlage 1) und der Masterplan (Anlage 2) wurden in der Sitzung des Gemeinsamen Ausschuss für das Hällisch-Fränkische Museum am 24.10.2013 vorgestellt und von den Mitgliedern zustimmend zur Kenntnis genommen.

Konzeptions- und Gliederungsprinzip (Anlage 3, Gebäudeplan)

Foyer:

  • Zentraler Informationsbildschirm/Wegweisung, Kasse, Café, Shop

  • Stadtmodell Reichsstadt (Zugang Keckenturm)

  • Stadtmodell 21. Jahrhundert/aktuelle Themen der Stadtentwicklung
    (Zugang Stadtmühle)

Keckenturm: (Epochenorientierung)

  • Geologie, Ur- und Frühgeschichte

  • Geschichte der freien Reichsstadt bis 1800

    • Stadtwerdung, Heller, Mittelalterliche Gesellschaft (1. OG)

    • Mittelalterliche Frömmigkeit, Brenz, Humanismus, Entdeckung der Welt (EG)

    • Barock (3. OG)

  • Sonderausstellungen

Stadtmühle: (Themenorientierung)

  • Umbrüche und Revolutionen (1803, 1848, Industrielle Revolution, Louis Braun)

  • Jüdisches Leben, Judaika, NS-Zeit

  • Hall und das Salz (Kinder-Erlebnis-Welt)

  • Spielzeug

  • Lokale/regionale zeitgenössische Kunst (Wintergarten)

Für die Darstellung der Stadtgeschichte nach 1945, z.B. Camp Dolan, müssen alternative Möglichkeiten der Präsentation entwickelt werden.

Zeitstrahl

In den Jahren 2014/2015 liegt der vorrangige Fokus auf der

  • Sanierung der Gebäudetechnik (s.u.)

  • Überarbeitung des Keckenturms (EG bis 3. OG)

Die Neugestaltung des 1. OG mit den Themen Mittelalterliche Frömmigkeit, Reforma­tion/Brenz, Humanismus, Entdeckung der Welt wird als Pilot für die Überarbeitung aller weiteren Themen und Abteilungen konzipiert: Dramaturgie, Objektauswahl, Beschrif­tung, Beleuchtung, Wegweisung. Für die Realisierung sind im Doppelhaushalt 2014/ 2015 jeweils € 25.000 eingestellt. Für die medienpädagogische Vermittlung (Audio­guide, App) stehen im HH 2015 € 20.000 zur Verfügung.

  • Entwicklung eines neuen Leitsystems (20.000 €) unter besonderer Hervorhebung der Alleinstellungsmerkmale des HFM

In den Jahren 2016/2017 steht dann die Realisierung der Erlebniswelt „Hall und das Salz“ auf der Agenda.

Baulicher Sanierungsbedarf

Neben der konzeptionellen Weiterentwicklung besteht im HFM aufgrund korrodierender Leitungen dringlicher Sanierungsbedarf in der Gebäudetechnik: Klima, Kühlung, Heizung, Lüftung sowie Beleuchtung. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Planen und Bauen/ Abteilung Hochbau und dem Energiebeauftragten wird ein Sanierungskonzept erarbeitet, das zeitnah im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt werden soll. Im HH sind dafür 80.000 € (2014) und 70.000 € (2015) eingestellt.

Anlage 1: Stärken-Schwächen-Analyse

Anlage 2: Priorisierte Maßnahmen

Anlage 3: Schaubild
 

Oberbürgermeister Pelgrim und Erste Bürgermeisterin Wilhelm verweisen auf die bereits erfolgte Vorberatung der Grundzüge der Konzeption am 01.07.2013.

HFM-Leiter Dr. Panter trägt die Grundzüge der Konzeption vor: Die Struktur des Museums bleibt unangetastet. Im technischen Bereich wurde die Klima-Anlage überprüft und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Die Abteilung „Mittelalter“ wird grundsätzlich überarbeitet, nach der Restaurierung erhält das Hällisch-Fränkische Museum den sog. „Riedener Altar“ als Dauerleihgabe vom Landesmuseum. Anlässlich des Jubiläums zu 500 Jahre Reformation wird auch die Reformationsabteilung neu gestaltet und mit Kinderinseln versehen. 2015 soll das Erdgeschoss im Keckenturm neu gestaltet werden. Das Leitsystem wird aktualisiert und mit der Ausstattung von Audio-Guides soll begonnen werden. In der weiteren Zukunft soll die Spielzeugabteilung sowie die Abteilung „Schwäbisch Hall und das Salz“ ebenfalls aktualisiert werden. Auch die personelle Situation im Museum soll im Blick behalten werden. Der zunehmenden Überalterung des Aufsichtspersonals soll entgegengewirkt werden.

Auch Herr Dr. Breit vom Historischen Verein drückt seine Freude darüber aus, dass anlässlich des Reformationsjubiläums die Darstellung dieser Zeit im Museum neu gestaltet wird. Er betont darüber hinaus die Schlüsselstelle des Empfangs im Museum, hier ist es für ein gutes Museum Pflicht, eine entsprechende, kompetente Fachkraft zu haben.

Stadträtin Rabe spricht der Fachgruppe „Museum 2020“ ihren Dank aus. Sie hinterfragt die Rolle des Museum-Shops. Ihrer Meinung nach könnte die Attraktivität noch gesteigert werden.

HFM-Leiter Dr. Panter beziffert die jährliche Einnahmen auf 20.000 - 30.000 €. Er gibt zu bedenken, dass im Museum für den Shop nur sehr wenig Fläche zur Verfügung steht. Auch ist die personelle Ausstattung unzureichend.

Auch Stadtrat Schorpp dankt der Museumsfachgruppe. Für ihn ist die Museumspädagogik ein wichtiger Punkt. Die Schulen sollten vermehrt in die Konzeption eingebunden werden.

Auch Stadträtin Schmalzriedt spricht ihren Dank aus. Sie regt an, das ehrenamtliche Potential zu steigern.

Stadtrat Härtig lobt die gute konzeptionelle Ausarbeitung.

Stadträtin Striebel regt an, über das Mehrgenerationenhaus und Herrn Weis ehrenamtliches Engagement zu generieren.

Oberbürgermeister Pelgrim schließt die Vorstellung der Konzeption mit der Feststellung, dass durchaus Substanz für die Steigerung der Attraktivität des Museums vorhanden ist.

Beschluss:

Der Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur nimmt den Sachstandsbericht „Museum 2020“ zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung wird mit der Umsetzung des Masterplans beauftragt.
(einstimmig - 11 -)

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