§ 152 - Arbeits- und Auftragsvergaben;hier: Modernisierung der Regenentlastungsanlagen im Einzugsgebiet der KA Vogelholz (öffentlich)

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Sachvortrag:

- Stadtrat Weber nimmt um 19 Uhr seinen Platz am Ratstisch ein -

Nachdem 2017 die ersten Becken im Einzugsgebiet der Kläranlage Vogelholz mit neuer Elektronischer Mess-, Steuer- und Regeltechnik (EMSR) ausgestattet wurden, wurde nun im nächsten Schritt für weitere 14 Regenüberlaufbecken und Staurraumkanäle die entsprechenden Arbeiten, aufgeteilt in die Gewerke „Technische Ausrüstung und Elektroarbeiten“ sowie „Tief- und Straßenbauarbeiten“, nach VOB ausgeschrieben.

Die Umbauarbeiten an den Sonderbauwerken werden erforderlich, da der Gesetzgeber eine Überwachung des Entlastungsverhaltens der Regententlastungsanlagen verlangt. Ziel ist es , durch Steuerung der Abflüsse die Belastung der Gewässer zu minimieren. Dazu werden Höhenstands- und Durchflussmessungen sowie Rechen- bzw. Siebanlagen in den Becken installiert. Da an manchen Anlagen kein Stromanschluss vorhanden ist bzw. Anpassungen am Bauwerk selbst notwendig sind, werden hier auch Tief- und Straßenbauarbeiten erforderlich.

Für das Gewerk „Technische Ausrüstung und Elektroarbeiten“ gaben 2 Firmen ein wertbares Angebot ab. Die Firma Elektro Feldwieser aus Geschwend hat hier das wirtschaftlichste Angebot zum Preis von 290.952,60 € (brutto) abgegeben.

Die Arbeiten für das Gewerk „Tief- und Straßenbauarbeiten“ wurde beschränkt ausgeschrieben. Hier wurden 12 Firmen zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert, von denen  keine ein Angebot abgaben. Die Ausschreibung wird im Sommer wiederholt, die Arbeiten zur technischen Ausrüstung der Anlagen können trotzdem begonnen werden.

Veröffentlichung der Namen unterlegener Bieter bei Ausschreibungen (nö)

Oberbürgermeister Pelgrim fragt nach dem Betreiberkonzept. Es wird angefragt, ob man eine Steuerungskapazität habe.

Abteilungsleiter Abwasserbeseitigung Brözel erklärt, dass eine Steuerung erforderlich sei. Hier bestehe mit dem Landratsamt Schwäbisch Hall jedoch noch Abstimmungsbedarf. Es gebe für jedes Regenüberlaufbecken ein Wasserrecht, wonach man nur eine bestimmte Wassermenge weiterleiten dürfe. An dieser müsse man „schrauben“. Die Steuerung könne jedoch automatisiert werden.

Stadtrat Sakellariou fragt zum Verständnis an, ob tatsächlich Schmutzwasser im Regenüberlaufbecken erfasst werden soll.

Abteilungsleiter Abwasserbeseitigung Brözel erklärt, dass Mischwasser die korrekte Bezeichnung darstelle. Man habe zu 80% eine Mischwasserkalkulation. Hier laufe das Schmutzwasser und das Regenwasser zusammen in den Kanal. In Neubaugebieten werde dies sauber getrennt. Der erste Schmutzstoß, der beim Regen durch den Kanal durchjage, soll in den Becken aufgefangen und nach und nach an die Kläranlage abgegeben werden. Erst wenn diese voll seien, gebe es einen Überschlag in den Bach. Dieser sei durch das Regenwasser jedoch relativ verdünnt.

Oberbürgermeister Pelgrim führt aus, dass im Wesentlichen im Stadtgebiet Haushaltsabwässer und Industrieabwässer mit dem Regenwasser zusammen in einen Kanal fließen. Es handle sich historisch bedingt um einen Kanal im Mischsystem. Bei bestimmten Regenereignissen fließe viel Oberflächenwasser auch in den Kanal. Dieses wird über Regenüberlaufbecken zunächst gepuffert. Ab einer bestimmten Menge an Zulauf, gebe es einen Überlauf in die Gewässer. Dann komme auch Schmutzwasser in einem dünnen Mischungsverhältnis in die Gewässer. Dadurch, dass man über die verschiedenen Schritte kaskadiere, bestehe die Erwägung, ob man dies nicht durch eine Steuerung noch weiter optimieren könne. Man möchte zunächst den gesamten Stauraum nutzen, bevor es an einer Stelle überlaufe, obwohl an anderer Stelle noch Kapazität vorhanden wären.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt fragt nach der Gebührenauswirkung. Es wird angefragt, ob dies eine Instandhaltungsmaßnahme darstelle.

Abteilungsleiter Abwasserbeseitigung Brözel berichtet, dass ein Neuinvest in die Messtechnik erfolge. Der Rest stelle eine Instandhaltungsmaßnahme dar.

Erster Bürgermeister Klink berichtet über ein kürzliches Gespräch mit der Unteren Wasserbehörde hinsichtlich der Zukunft der Kläranlage bzw. den weiteren Ausbau sowie über Optimierungsmaßnahmen. Man sei übereingekommen, dass man eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gebe, welche insbesondere eine vierte Klärstufe zum Inhalt habe.

Oberbürgermeister Pelgrim ergänzt, dass man im Vorgriff auf die gesetzlichen Verpflichtungen bereits jetzt das Thema vierte Klärstufe angehen wolle.

Stadtrat Leibold fragt an, ob auch die Arzneimittel rausgefiltert werden.

Oberbürgermeister Pelgrim entgegnet, dass es genau darum gehe.

Beschluss:

Die Vergabe des Gewerks „Technische Ausrüstung und Elektroarbeiten“ erfolgt an die Firma Elektro Feldwieser aus Gschwend.
(einstimmig -19)

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