§ 292 - Renaturierung Kocher im Bereich Weilerwiese; hier: Sachstandsbericht Fischtreppe und Gewässererlebnis Kocher (öffentlich)

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Sachvortrag:

Nach der Übergabe des Förderbescheides zum Bau einer Fischaufstiegsanlage am Dreimühlenwehr am 8. August 2019 durch Herrn Umweltminister Franz Untersteller wurde mit der Detailplanung, Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahmen im und am Kocher im Bereich Weilerwiese begonnen. Parallel hierzu wurden auch die vom Regierungspräsidium geforderten bewußtseinsbildenden Maßnahmen am Kocher eingeleitet und ausgeschrieben. Zusätzlich begann der Landesbetrieb Gewässer mit Renaturierungsmaßnahmen am Kocher zwischen Lappeenrantasteg und Friedensbrücke.

Die Planung und der Bau der Fischaufstiegsanlage am Dreimühlenwehr erfolgte gemäß den Vorgaben des Merkblattes DWA-M 509 „Fischaufstiegsanlagen und fischpassierbare Bauwerke“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.. Am 15. Juni 2021 wurde die neu erstellte Fischaufstiegsanlage nach einem Probelauf des Landschaftsarchitekturbüros Geitz & Partner fachtechnisch von der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums abgenommen. Gleichzeitig wurde eine Feinjustierung des obersten Riegels zur Sicherstellung des genehmigten Abflusses von 1,1cbm/s durchgeführt.

Parallel zu den Bauarbeiten hat die Abteilung Stadtplanung gemeinsam mit dem Kommunikationsbüro Papatom aus Backnang gemäß dem Konzept zur Bewußtseinsbildung die Marke kochernahdran entwickelt und die Ergebnisse in eine noch nicht abgeschlossene Abfolge von Informationsbeschilderungen für die interessierte Bevölkerung eingearbeitet (Anlage 1). Anfang Mai 2021 wurde eine Fachführung mit ca. 20 Teilnehmern zum Bau des Riegelbeckenpasses durchgeführt.

Die weiteren Landschaftsbauarbeiten zur Bewußtseinsbildung, in Form eines informellen Fußweges und eines Lernortes am nördlichen Ende der Promenade (Karesiweg), werden noch dieses Jahr abgeschlossen. Verständnis für Gewässer, ihre Lebewesen und ihre dynamischen Prozesse, lässt sich nicht ohne das direkte, hautnahe Erleben des Elementes Wasser vermitteln. Um dieses zu ermöglichen, soll für die Bewußtseinsbildung ein großzügiger Zugang in der Kocherböschung angeboten werden. Neben einer Sitzstufenanlage ergänzen Baumstämme und Trittsteine am Ufer das Angebot zum Gewässererlebnis (Anlage 2). Ein solcher Lernort eignet sich durch den Zugang zum Wasser als grünes Klassenzimmer im Freien für umweltpädagogische Angebote.

Die Wasserbaumaßnahmen zur Renaturierung des Kochers zwischen dem Lappeenrantasteg und der Friedensbrücke des Landesbetriebes Gewässer sind weit fortgeschritten und werden voraussichtlich noch im Jahr 2021 fertiggestellt. Aufgrund günstiger Kostenentwicklung und nachhaltiger Stoffkreisläufe hat der Landesbetrieb die Maßnahme in einem kleineren Bereich unterhalb der Friedensbrücke weitergeführt.

Die abschließenden Gehölz- und Staudenpflanzungen erfolgen gemeinsam mit denen an der neuen Promenade im Frühjahr 2022.

Das mit der Bauüberwachung beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Geitz & Partner hat eine Prognose der Baukostenentwicklung der Aufträge an die Firma Zehe-Bau erstellt, mit dem Ergebnis, dass in den entsprechenden Leistungsbereichen (1 Fischaufstiegsanlage und 2 bewußtseinsbildende Maßnahmen) die Vergabesummen der Aufträge leicht unterschritten werden. Die prognostizierten Kosten liegen also unterhalb der Kostenfortschreibung vom 06.05.2020.

 

Kosten Stadt - Renaturierung Kocher

Betrag

(gerundet, brutto – gem. Sitzungsvorlage 24.07.2019

Betrag

(gerundet, brutto – gem. Kostenberechnung 06.05.2020)

Betrag

(gerundet, brutto – gem. Kostenprognose 28.10.2021

+ Planungskosten und aktueller Stand Ing.leistungen+Beschilderung)

1. Gesamtkosten „Fischtreppe“

2.600.000 €

2.920.000 €

2.043.842 €

2. Gesamtkosten „Gewässererlebnis“

300.000 €

200.000 €

182.056 €

3. Gesamtkosten

Stadt „Renaturierung Kocher“

2.900.000 €

3.120.000 €

2.225.898 €

 

Die Fertigstellung des Karesiweges Nord wird durch die noch nicht in Anspruch genommenen Mittel der Maßnahme 16029 (Renaturierung Kocher) gedeckt.

Die positive Kostenentwicklung begründet sich insbesondere durch:

  • die geringere als prognostizierte Schadstoffbelastung des Aushubs aus dem Kocherprofil

  • die meist positive Wetterlage, die nur wenige Schutz- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich machte

  • die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die günstigere Arbeitsbedingungen ermöglichten

Anlagen:
Anlage 1: Auszug aus graphischer Gestaltung des Büros Papatom (Bauschild)
Anlage 2: Auszug aus der Detailplanung „Sitzstufenanlage“ des Landschaftsarchitekturbüros Geitz&Partner vom 22.06.2020

Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.
(ohne Abstimmung)

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