§ 31 - Antrag auf finanzielle Unterstützung der Waldorfschule Windhoek für die Ausstattung der Schulwerkstatt mit Werkzeug und Maschinen (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Die Waldorfschule hatte 2020, bedingt durch die Corona-Pandemie, mit einer Schulschließung und vielen weiteren Problemen zu kämpfen. Um nicht untätig zu sein, haben die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihres Werklehrers in der Schulwerkstatt angefangen, Bürsten und Besen zu produzieren und diese zu verkaufen. Die Aktion wurde zu einem großen Erfolg, wie aus dem Antrag auf Unterstützung in der Anlage ersichtlich ist. Um dieses Vorhaben weiter zu entwickeln, das sich außerdem zu einem Standbein zur Finanzierung der Schule entwickelt hat, benötigt die Schulwerkstatt dringend eine zusätzliche Ausstattung mit Werkzeug und Maschinen. Eine Liste der benötigten Anschaffungen ist in der Anlage, der Kostenvoranschlag beläuft sich auf umgerechnet 5.500 €.
Haushaltsmittel stehen zur Verfügung.

Anlagen:
Anlage 1: Antrag der Waldorfschule auf Unterstützung
Anlage 2: Kostenvoranschlag für die Maschinen
Anlage 3: Anschreiben der neuen Oberbürgermeisterin Okahandja vom 17.02.2021 (Tischvorlage; online nicht verfügbar)

 

Oberbürgermeister Pelgrim berichtet eingangs, dass sich bereits vier Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Windhoek in Schwäbisch Hall in Ausbildung befinden, begrüßt den Auszubildenden der Stadt Herrn Garoeb und bittet ihn über seinen Werdegang in der Waldorfschule Windhoek zu berichten.

Auszubildender Garoeb stellt sich kurz vor, teilt mit, dass er aus Windhoek in Namibia stammt und zehn Jahre die dortige Waldorfschule besucht hat. Seit September 2020 macht er eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik bei der Stadt Schwäbisch Hall. Die Waldorfschule Windhoek habe ihm den Weg dafür bereitet. Zum einen könne dort eine berufliche Grundausbildung in verschiedenen Bereichen wie Elektotechnik, Büroarbeiten oder Holzarbeiten absolviert werden. Zum anderen wäre ihm durch die Verbindung seiner Schule zur Stadt Schwäbisch Hall die Möglichkeit gegeben worden, eine Ausbildung in Deutschland absolvieren zu können.

Stadträtin Härterich zeigt sich beeindruckt über die durch die Verbindung mit der Waldorfschule zustande gekommenen Ausbildungen junger Menschen. Ebenso wird die Unterstützung der Waldorfschule Namibia, wie sie seither erfolgt sei, unterstützt. Jedoch werden finanzielle Unterstützungen größerer Projekte in der Klimapartnerstadt Okahandja (Bürgerhalle, 5-Megawatt-Solarprojekt, Abfallmanagement), wie im Anschreiben der neuen Bürgermeisterin Okahandjas Brinkmann vom 17.02.2021 formuliert, abgelehnt.

Stadtrat Schorpp hält die Unterstützung der Waldorfschule im Rahmen der Projektpartnerschaft als Beitrag zur Hilfe für Selbsthilfe in schweren Pandemiezeiten für sinnvoll. Im Gegensatz zu Deutschland, wo Privatschulen bis zu 80 Prozent staatliche Unterstützung erhalten würden, erfahre die Waldorfschule in Windhoek keine staatliche Hilfen.
Die beantragten Mittel seien zudem Restmittel aus den seinerzeit beschlossenen „Ein-Prozent-Regelung“ aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der SHB Schwäbisch Haller Beteiligungsgesellschaft mbH.

Oberbürgermeister Pelgrim bestätigt dies.

Stadtrat Schorpp führt weiter aus, dass auf eine strikte Trennung zwischen der Projektpartnerschaft mit der Waldorfschule Windhoek und der Klimapartnerschaft mit der Stadt Okahandja zu achten sei.

Stadträtin Herrmann teilt mit, dass ihre Fraktion dem Beschlussantrag zustimmen werde. Die kritischen Äußerungen von Stadträtin Härterich in Bezug auf Unterstützungsleistungen für die Klimapartnerstadt Okahandja würden geteilt.

Stadtrat Dr. Döring befürwortet namens seiner Fraktion die Unterstützung der Waldorfschule mit dem beantragten überschaubaren Betrag, welcher eine durchaus gute Wirkung erziele.

Beschluss:

Der Unterstützung der Waldorfschule zum Kauf von Werkzeug und Maschinen für die Schulwerkstatt in Höhe von 5.500 € wird zugestimmt.
(einstimmig - 30)

 

- Stadträtin Niemann verlässt kurzzeitig den Sitzungssaal -

 

Im Nachgang zur Beschlussfassung erläutert Oberbürgermeister Pelgrim bezüglich der Klimapartnerschaft Okahandja, dass die genannten Projekte in erster Linie nicht städtische Projekte seien. So würde die Etablierung eines Abfallmanagements über Bundesmittel gefördert werden, die Stadt Schwäbisch Hall würde Unterstützung in personeller Art leisten. Das 5-Megawatt-Solarprojekt war ursprünglich ein Anliegen der Stadtwerke, welches durch die rechtlichen Rahmenbedingungen im Land nicht weiter verfolgt wurde.

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