§ 234 - Konjunkturpaket II; hier: Beleuchtungskonzept Haalplatz und Unterwöhrd (öffentlich)

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Sachvortrag:

Beleuchtung Haalplatz

Die Beleuchtung des Haalplatzes ist vor etwa 25 – 30 Jahren zum Teil neu gebaut, zum Teil ergänzt worden. Auf diesem Stand blieb die Beleuchtung, was ihre Qualität anbetrifft, auch stehen. Es handelt sich um überwiegende 6 m lange Leuchtmasten mit einer herkömmlichen HQL (Quecksilberdampflampe) und einer Wattage von 80 Watt. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Leuchtmittel ab 2015 nicht mehr verwendet werden dürfen, kann die Beleuchtung des Haalplatzes allenfalls als eine Art Notbeleuchtung verstanden werden. Aus der Sicht der Verwaltung ist es dringend notwendig, die Beleuchtung des Haalplatzes sowohl beleuchtungstechnisch, als auch energietechnisch auf ein zeitgemäßes Niveau zu bringen. Der Haalplatz, häufig als Keimzelle dieser Stadt bezeichnet, hat aufgrund seiner langen traditionsreichen Geschichte eine deutlich bessere Beleuchtung verdient. Darüber hinaus ist es auch aus funktionaler Sicht notwendig. Die jetzige Beleuchtung bietet nur ein geringes Maß an sozialer Kontrolle und vermittelt keinesfalls das Gefühl von Sicherheit oder Orientierung.

Beleuchtung Unterwöhrd

Die Beleuchtung des Unterwöhrds wurde zur Landesgartenschau 1981/1982 vollkommen neu erstellt. Die Auswahl der Beleuchtung erfolgte in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Ästhetik bzw. der lichttechnischen Ergebnisse. Energietechnische Aspekte wurden zu dem Zeitpunkt noch nicht mit der heute geltenden Priorität gesehen. Ausgewählt wurden seiner-zeit Kugelleuchten, die nicht nur die Bodenbeläge, bzw. Wegesysteme beleuchten sollten, sondern auch das räumliche Gefüge des Unterwöhrds bei Nacht vermitteln sollte. Die Leuchten selber sind nicht nur in die Jahre gekommen und dementsprechend reparaturanfällig, sondern sie sind auch energietechnisch auf einem sehr niedrigen Level. Die Leuchtmittel sind durchweg HQL-Lampen, die ebenso, wie auf dem Haalplatz, ab 2015 nicht mehr verwendet werden dürfen. Ein Austausch der Leuchtmittel alleine wird nicht den gewünschten Effekt bringen. Darüber hinaus sind Ersatzteile für diese Lampen nur noch schwer zu bekom­men; dies hat zur Folge, dass bei Beschädigungen der Lampe, sei es durch Vandalismus oder sonstige Altersschäden, das Risiko eingegangen werden muss, dass eine Lampe vollkommen ausfällt, bzw. über einen längeren Zeitraum nicht mehr der Gesamtsystematik zur Verfügung steht.

Im Rahmen des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung hat die Verwaltung Anträge zum Thema energetische Erneuerung der Stadtbeleuchtung gestellt. Der Antrag wurde zwischenzeitlich positiv entschieden. Einschließlich der im Haushalt verankerten Finanzierung stehen mit den Mitteln des Konjunkturprogramms 250.000,- € für die energetische Erneuerung der Straßenbeleuchtung zur Verfügung. Auf dieser Grundlage ist es nunmehr möglich die Stadtbeleuchtung insbesondere den Haalplatz und den Unterwöhrd grundlegend zu erneuern.

Lichttechnik

Hinsichtlich der Beleuchtungstechnik hat die Verwaltung die Absicht, generell bei der energetischen Erneuerung LED-Lampen zu verwenden. Herkömmliche Leuchtmittel haben als so genannte HQL-Lampen eine Leistungsaufnahme von 80 Watt. Mit zunehmendem Alter wird bei diesen Leuchtmitteln die Lichtleistung schlechter, die Leistungsaufnahme jedoch höher. Lebensdauer einer HQL-Lampe beträgt maximal 4.000 Betriebsstunden. Die maximale Leistungsaufnahme der LED-Lampe wie vorgeschlagen beträgt 58 Watt. Im Regelfall wären LED´s jedoch nur mit 80 % ihrer Leistungsaufnahme gefahren, sodass die Mittel mit einer Leistungsaufnahme von etwa 45 Watt zu rechnen ist. Die Lebensdauer von LED-Systemen beträgt etwa 80.000 Betriebsstunden. Die LED-Technik verbindet neben dem erheblichen Einsparpotential auf der Energiekostenseite ein weiteres Einsparpotential auf der Seite der Unterhaltung und Erwartung der Systeme.

Die Verwaltung hat in den letzten vier Monaten verschiedene Lampen unterschiedlicher Hersteller ausprobiert. Die Lampen wurden jeweils am Haalplatz/am Haalbrunnen installiert und ermöglichten so eine vergleichende Betrachtung der unterschiedlichen Leuchtqualitäten. Ausgewählt wurden Lampen von Herstellern die eine besonders energieeffiziente Ausrichtung nachweisen konnten. Nach verschiedenen Beleuchtungsroben kam die Verwaltung überein-stimmend zum Ergebnis, dass sich ein Lampentyp für den Haalplatz die Lampe sehr deutlich von den übrigen Konkurrenzprodukten absetzen konnte. Während LED ausgerüstete Lampen anderer Hersteller teilweise ein sehr fades, grelles Licht erzeugten und darüber hinaus eine hohe Blendwirkung mitbrachten, konnte die Lampe ein sehr gleichmäßiges Lichtband zeichnen. Mit diesem Leuchtentyp ist es möglich, die fußläufigen Bereiche des Haalplatzes konsequent auszuleuchten. Die Insektenfreundlichkeit des Lampentypes ist nachgewiesen. Produziert wird die Lampe von einem im Raum Schwäbisch Hall ansässigen Lampenhersteller, der Firma Leccor in Michelfeld. Neben den lichttechnischen Eigenschaften hat die Lampe auch Tageslichtqualitäten. Sie wirkt sehr schlicht überzeugend und passt sich, ohne ein besonderes Eigenleben zu führen, in die stadträumliche Situation am Haalplatz ein. Gleichzeitig verleugnet sie auch nicht, im 21. Jahrhundert entwickelt worden zu sein.

Konzeption

Die Verwaltung hat die Firma Leccor gebeten, ein lichttechnisches Konzept für den Haalplatz auszuarbeiten, bei dem die optimale Ausleuchtung der fußläufigen Bereiche eine hohe Priorität genießen sollte. Das lichttechnische Konzept liegt vor und sieht insgesamt für den Haalplatz 16 Leuchten vor. Eine bildhafte Darstellung des Lampentypes liegt im Prospekt bei. Im übrigen kann die Lampe im Rahmen der Beleuchtungsprobe am Montag Abend, dem, 16.11.09 im Werkhof besichtigt werden.

Für den Unterwöhrd war es nicht erforderlich ein neues lichttechnisches Konzept zu erarbeiten. Die vorhandenen Standorte der Kugelleuchten sind seiner Zeit bereits optimal gewählt worden, sodass hier nur ein Austausch des Lampentypes notwendig wird. Für den Unterwöhrd wurde ein ähnliches Projekt, ebenfalls aus dem Hause Leccor ausgewählt. Es handelt sich um eine so genannte Tabulare Leuchte, eine quadratische Leuchte in formaler ähnlicher Ausführung wie der bereits auf dem Haalplatz vorgeschlagene Lampentyp. Die vorgeschlagene Leuchte ist in der Lage ein sehr homogenes Lichtbild, was eine flächige Ausleuchtung der Grünanlage ermöglicht zu liefern. Eine kleine in den Mastkopf eingelassene Kopfleuchte kann dann die Baumunterseiten mit anstrahlen, sodass hier ein räumliches Gefühl auch bei Nacht erwirkt werden kann.


Oberbürgermeister Pelgrim nimmt Bezug auf die zuvor besichtigte Bemusterung im Werkhof.

Der Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen Neumann verweist auf den Lageplan mit den eingezeichneten Lichtpunkten. Diese befinden sich entlang der Fahrgassen und Fußwege.

Stadtrat Neidhardt stellt aufgrund des Naturschutzes die Baumbeleuchtung in Frage.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Neumann teilt mit, dass mit den neuen Leuchten weniger Licht in die Bäume fällt als momentan.

Stadtrat Stein vermisst Informationen über die Leuchten der anderen Hersteller. Diese wurden von der Verwaltung bereits ausgeschlossen. Er möchte einen Kostenvergleich auch zu den Herstellern, die bereits ausgeschieden sind. Außerdem befürchtet er Beschädigungen der Leuchten, die entlang des Fahrbahnrands aufgestellt werden.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Neumann sagt eine Sicherung zu und wird außerdem eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen.

Auch Stadträtin Herrmann fordert Klarheit über das Preis-Leistung-Verhältnis. Auf ihre Nachfrage teilt Oberbürgermeister Pelgrim mit, dass sich das ganze Beleuchtungskonzept auf 250.000 € erstreckt; der Anteil der Stadt beläuft sich auf 62.500 €.

Stadträtin Herrmann möchte den Teil beziffert haben, der sich auf die Kosten der Beleuchtung des Haalplatzes und des Unterwöhrds erstreckt.

Stadtrat Dr. Pfisterer berichtet über ein ihm vorliegendes Angebot. Hier kann durch Einsatz eines Spezialtrafos und durch Absenken der Wattzahl eine große Einsparmöglichkeit erreicht werden.

Eigenbetriebsleiter Werkhof Wellinger berichtet von Problemen (Flackern) durch Spannungsabsenkung insbesondere bei langen Streckenführungen.

Stadtrat Vogt will das strukturelle Defizit nicht durch den Einsatz teurer Beleuchtungskörper erhöhen.

Oberbürgermeister Pelgrim stellt klar, dass durch den Einsatz der LED-Lampen die Wattzahl verringert wird. Es entsteht somit ein nur halb so hoher Verbrauch und somit auch geringere Kosten.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Neumann führt an, dass die LED-Leuchten eine weit höhere Lebensdauer haben und wartungsfrei sind.

Auf Nachfrage von Stadtrat Unser erläutert der Leiter des Eigenbetriebs Werkhof Wellinger, dass die Wärmeproblematik der LED-Lampen bei der von ihr abverlangten Leuchtkraft noch nicht ganz gelöst ist.

Abschließend bittet Stadträtin Herrmann nochmals um die Wirtschaftlichkeitsberechnung bevor der Lampenauswahl zugestimmt wird.

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