7902237/meetingminutes/7902248/paragraph

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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<u><strong>zu a)</strong></u></p>
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<u>Sachvortrag zu a):</u></p>
 
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Die Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall feiern in diesem Jahr ihr 90-j&auml;hriges Jubil&auml;um. Dies zum Anlass nehmend hat der Gemeinderat am 4.12.2013 im Rahmen der Haushaltsberatungen mit 29 zu 6 Stimmen beschlossen, eine Planungsrate f&uuml;r einen Nachfolgebau des Globe-Theaters in den Haushalt einzustellen und die Freilichtspiele damit beauftragt, diese Planungen dem Gemeinderat im Jahr 2015 vorzustellen. Hintergrund ist die im Jahr 2016 auslaufende Betriebsgenehmigung f&uuml;r das tempor&auml;re Bauwerk des bisherigen Globe-Theaters (Anlage 1, Protokoll Gemeinderatsbeschluss).</p>
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Die Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall feiern in diesem Jahr ihr 90-j&auml;hriges Jubil&auml;um. Dies zum Anlass nehmend hat der Gemeinderat am 04.12.2013 im Rahmen der Haushaltsberatungen mit 29 zu 6 Stimmen beschlossen, eine Planungsrate f&uuml;r einen Nachfolgebau des Globe-Theaters in den Haushalt einzustellen und die Freilichtspiele damit beauftragt, diese Planungen dem Gemeinderat im Jahr 2015 vorzustellen. Hintergrund ist die im Jahr 2016 auslaufende Betriebsgenehmigung f&uuml;r das tempor&auml;re Bauwerk des bisherigen Globe-Theaters.</p>
 
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<strong>Zur Geschichte der Freilichtspiele:</strong><br />
 
<strong>Zur Geschichte der Freilichtspiele:</strong><br />
Mit Zustimmung des Gemeinderates wurden im Jahr 1925 erstmals Freilicht-Theaterauff&uuml;hrungen auf der gro&szlig;en Treppe als Festspieltheater vor St.&nbsp;Michael aufgef&uuml;hrt. Diese Theaterauff&uuml;hrungen sollten das Profil der Stadt als Kur-, Erholungs- und Touristenstadt st&auml;rken. Diese Entwicklung wurde bereits nahezu 100 Jahre zuvor mit dem Bau des ersten Solebades im Jahr 1827 auf dem Unterw&ouml;hrd eingeleitet. Insbesondere f&uuml;hrte der Bau des neuen Solebades im Jahr 1880 auf dem Unterw&ouml;hrd sowie der Umwandlung des alten Solebades in ein Solbadhotel zu einem betr&auml;chtlichen Anstieg des Fremdenverkehrs. Urs&auml;chlich fu&szlig;te diese &Uuml;berlegung h&ouml;chstwahrscheinlich auf die in den Jahren zuvor geschaffene Anbindung der Stadt an die Eisenbahn (1862 Hall &ndash; Heilbronn, 1867 Hall &uuml;ber Hessental nach Crailsheim und 1879 Stuttgart &ndash; N&uuml;rnberg &uuml;ber Hessental), Anlage 2 Stadtarchiv, Zeitachse Abbildungen.</p>
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Mit Zustimmung des Gemeinderates wurden im Jahr 1925 erstmals Freilicht-Theaterauff&uuml;hrungen auf der gro&szlig;en Treppe als Festspieltheater vor St.&nbsp;Michael aufgef&uuml;hrt. Diese Theaterauff&uuml;hrungen sollten das Profil der Stadt als Kur-, Erholungs- und Touristenstadt st&auml;rken. Diese Entwicklung wurde bereits nahezu 100 Jahre zuvor mit dem Bau des ersten Solebades im Jahr 1827 auf dem Unterw&ouml;hrd eingeleitet. Insbesondere f&uuml;hrte der Bau des neuen Solebades im Jahr 1880 auf dem Unterw&ouml;hrd sowie der Umwandlung des alten Solebades in ein Solbadhotel zu einem betr&auml;chtlichen Anstieg des Fremdenverkehrs. Urs&auml;chlich fu&szlig;te diese &Uuml;berlegung h&ouml;chstwahrscheinlich auf die in den Jahren zuvor geschaffene Anbindung der Stadt an die Eisenbahn (1862 Hall &ndash; Heilbronn, 1867 Hall &uuml;ber Hessental nach Crailsheim und 1879 Stuttgart &ndash; N&uuml;rnberg &uuml;ber Hessental), Anlage 2 Stadtarchiv, Zeitachse Abbildungen (Anlage 2).</p>
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[[Media:201-15_GrafikGeschichte.pdf{{!}}Grafik]]</p>
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<strong>Besucherentwicklung:</strong><br />
 
<strong>Besucherentwicklung:</strong><br />
In den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Freilichtspiele zu einem &uuml;berregional bekannten Theaterfestival. Neben den Klassikern wie dem Jedermann oder Auff&uuml;hrungen von St&uuml;cken Schillers oder Shakespeares, kamen Musicals und Gesangtheater dazu. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt erstmalig f&uuml;r Kinderst&uuml;cke bespielt. Die Zuschauerzahlen lagen in den Jahren 1960 bis 1970 zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern. In den 80er Jahren stiegen die Besucherzahlen auf &uuml;ber 30.000 und in den 90er Jahren auf &uuml;ber 50.000 Besucher an. Mit Entstehung des Globe-Theaters im Jahr 2000 pendelte sich der Besucherdurchschnitt auf &uuml;ber 60.000 Besucher ein. Die bisherigen Zuschauerh&ouml;chstwerte lagen im Jahr 2001 bei 83.000 und im Jahr 2010 bei fast 70.000 Besuchern. Im Jahr 2008 wurde auch aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen und der Finanzkrise der Stadt das Kindertheater von der kleinen Treppe vor dem Landratsamt in das Globe-Theater integriert. Dar&uuml;ber hinaus waren mangelnder Sonnenschutz sowie die benutzten Bierb&auml;nke als Sitzgelegenheit nicht mehr zeitgem&auml;&szlig; (Anlage&nbsp;3, Besucherzahlen).</p>
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In den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Freilichtspiele zu einem &uuml;berregional bekannten Theaterfestival. Neben den Klassikern wie dem Jedermann oder Auff&uuml;hrungen von St&uuml;cken Schillers oder Shakespeares, kamen Musicals und Gesangtheater dazu. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt erstmalig f&uuml;r Kinderst&uuml;cke bespielt. Die Zuschauerzahlen lagen in den Jahren 1960 bis 1970 zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern. In den 80er Jahren stiegen die Besucherzahlen auf &uuml;ber 30.000 und in den 90er Jahren auf &uuml;ber 50.000 Besucher an. Mit Entstehung des Globe-Theaters im Jahr 2000 pendelte sich der Besucherdurchschnitt auf &uuml;ber 60.000 Besucher ein. Die bisherigen Zuschauerh&ouml;chstwerte lagen im Jahr 2001 bei 83.000 und im Jahr 2010 bei fast 70.000 Besuchern. Im Jahr 2008 wurde auch aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen und der Finanzkrise der Stadt das Kindertheater von der kleinen Treppe vor dem Landratsamt in das Globe-Theater integriert. Dar&uuml;ber hinaus waren mangelnder Sonnenschutz sowie die benutzten Bierb&auml;nke als Sitzgelegenheit nicht mehr zeitgem&auml;&szlig; (Anlage&nbsp;3).</p>
 
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<strong>Wirtschaftliche Entwicklung:</strong><br />
 
<strong>Wirtschaftliche Entwicklung:</strong><br />
Die betrieblich/wirtschaftliche Seite der Freilichtspiele sowie die Zuschussgew&auml;hrung der Stadt vollzog sich nahezu parallel zur finanziellen Entwicklung der Stadt und f&uuml;hrte in der Zeit nach 2001 zu entsprechenden K&uuml;rzungen. Erst in den letzten Jahren kam es wieder zu Zuschusserh&ouml;hungen. Zuletzt lag der Regelzuschuss bei 510.000 &euro; und bewegte sich damit allerdings real nach wie vor unterhalb des Niveaus der zweiten H&auml;lfte der 90er Jahre.&nbsp; Ebenso sanken, wenn auch deutlich schneller, die Zusch&uuml;sse des Landes. Positiv war der Anstieg der Einnahmen aus Kartenverk&auml;ufen &uuml;ber die Jahre. Insgesamt hat sich das Haushaltsvolumen der Freilichtspiele im Laufe der Jahrzehnte auf &uuml;ber ca. 2,3 Mio. &euro; im Jahr 2014 erh&ouml;ht (Anlage 4, Einnahmeentwicklung). Der Personalk&ouml;rper besteht ganzj&auml;hrig aus 6 Personen und in der Festspielzeit baut sich die Besch&auml;ftigtenzahl auf &uuml;ber 100 Personen im k&uuml;nstlerischen Personal und weiteren gut 100 Personen im technischen Personal einschlie&szlig;lich Ordnerdienste auf. Im Jahr 2014 waren so beispielsweise 220 Personen mit Gesamtpersonalkosten in H&ouml;he von 1,9 Mio. &euro; besch&auml;ftigt.</p>
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Die betrieblich/wirtschaftliche Seite der Freilichtspiele sowie die Zuschussgew&auml;hrung der Stadt vollzog sich nahezu parallel zur finanziellen Entwicklung der Stadt und f&uuml;hrte in der Zeit nach 2001 zu entsprechenden K&uuml;rzungen. Erst in den letzten Jahren kam es wieder zu Zuschusserh&ouml;hungen. Zuletzt lag der Regelzuschuss bei 510.000 &euro; und bewegte sich damit allerdings real nach wie vor unterhalb des Niveaus der zweiten H&auml;lfte der 90er Jahre.&nbsp; Ebenso sanken, wenn auch deutlich schneller, die Zusch&uuml;sse des Landes. Positiv war der Anstieg der Einnahmen aus Kartenverk&auml;ufen &uuml;ber die Jahre. Insgesamt hat sich das Haushaltsvolumen der Freilichtspiele im Laufe der Jahrzehnte auf &uuml;ber ca. 2,3 Mio. &euro; im Jahr 2014 erh&ouml;ht (Anlage 4). Der Personalk&ouml;rper besteht ganzj&auml;hrig aus 6 Personen und in der Festspielzeit baut sich die Besch&auml;ftigtenzahl auf &uuml;ber 100 Personen im k&uuml;nstlerischen Personal und weiteren gut 100 Personen im technischen Personal einschlie&szlig;lich Ordnerdienste auf. Im Jahr 2014 waren so beispielsweise 220 Personen mit Gesamtpersonalkosten in H&ouml;he von 1,9 Mio. &euro; besch&auml;ftigt.</p>
 
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<strong>Zur Entwicklung des Globe-Theaters:</strong><br />
 
<strong>Zur Entwicklung des Globe-Theaters:</strong><br />
Im 75. Jahr der Freilichtspiele wurde das Haller Globe Theater auf dem Unterw&ouml;hrd errichtet. Die Idee zum Aufbau des Globe-Theaters ging von einer gemeinsamen Initiative des damaligen Intendanten Achim Plato sowie vom OB der Stadt aus. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer Besuch in der Schweiz im Jahr 1998. Dort wurde im Kanton Toggenburg anl&auml;sslich des 150 j&auml;hrigen Jubil&auml;ums der &Uuml;bersetzung von Shakespeare-St&uuml;cken ins Schweizerdeutsch ein sogenanntes Braker-Globe errichtet. Dieses Globe wurde f&uuml;r eine Spielzeit aufgebaut und sollte dann wieder abgebaut werden, sodass eine Translozierung nach Schw&auml;bisch Hall f&uuml;r das Jahr 2000 m&ouml;glich erschien. Allerdings erwiesen sich die Kosten der Translozierung als zu hoch, so dassdavon in Folge Abstand genommen wurde. Heute befindet sich diese Braker-Globe im Freizeitpark Rust.</p>
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Im 75. Jahr der Freilichtspiele wurde das Haller Globe-Theater auf dem Unterw&ouml;hrd errichtet. Die Idee zum Aufbau des Globe-Theaters ging von einer gemeinsamen Initiative des damaligen Intendanten Achim Plato sowie vom OB der Stadt aus. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer Besuch in der Schweiz im Jahr 1998. Dort wurde im Kanton Toggenburg anl&auml;sslich des 150-j&auml;hrigen Jubil&auml;ums der &Uuml;bersetzung von Shakespeare-St&uuml;cken ins Schweizerdeutsch ein so genanntes Braker-Globe errichtet. Dieses Globe wurde f&uuml;r eine Spielzeit aufgebaut und sollte dann wieder abgebaut werden, sodass eine Translozierung nach Schw&auml;bisch Hall f&uuml;r das Jahr 2000 m&ouml;glich erschien. Allerdings erwiesen sich die Kosten der Translozierung als zu hoch, so dass davon in Folge Abstand genommen wurde. Heute befindet sich diese Braker-Globe im Freizeitpark Rust.<br />
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[[Media:201-15_GrafikEntwicklungGlobe.pdf{{!}}Grafik]]</p>
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Nachdem jedoch Intendanz und OB von diesem Gedanken inspiriert waren, wurde die Idee weiterentwickelt mit dem Ziel gleiches in Schw&auml;bisch Hall zu realisieren und wie in der Schweiz auf ein starkes b&uuml;rgerschaftlichen Engagement zu setzen.</p>
 
Nachdem jedoch Intendanz und OB von diesem Gedanken inspiriert waren, wurde die Idee weiterentwickelt mit dem Ziel gleiches in Schw&auml;bisch Hall zu realisieren und wie in der Schweiz auf ein starkes b&uuml;rgerschaftlichen Engagement zu setzen.</p>
 
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Dem Beispiel der Schweizer folgend, war der Aufbau des &bdquo;Globes&ldquo; vor Saisonbeginn und der Abbau nach Saisonende geplant und das Geb&auml;ude auch in der Konstruktion daraufhin ausgerichtet. Aufgrund der hohen Ab- und Aufbaukosten sowie der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Einlagerung im Winter entschied man sich letztlich, das Globe-Theater ganzj&auml;hrig stehen zu lassen. Die Betriebserlaubnis wurde um zun&auml;chst weitere 5 Jahre, dann um weitere 10 Jahre verl&auml;ngert, so dass sie 2016 ausl&auml;uft. Allerdings wurde der tempor&auml;re Charakter des Geb&auml;udes nicht ver&auml;ndert. Der Betriebsgenehmigung des Globe-Geb&auml;udes gingen heftige Konflikte mit dem Landesdenkmalamt sowie dem Landratsamt voraus. Eine Genehmigung konnte nur aufgrund des tempor&auml;ren Charakters in der damaligen Zeit erreicht werden. Geb&auml;udekonstruktion und Genehmigung entsprechen nicht einer dauerhaften Nutzungsgestattung.</p>
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Dem Beispiel der Schweizer folgend, war der Aufbau des &bdquo;Globes&ldquo; vor Saisonbeginn und der Abbau nach Saisonende geplant und das Geb&auml;ude auch in der Konstruktion daraufhin ausgerichtet. Aufgrund der hohen Ab- und Aufbaukosten sowie der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Einlagerung im Winter entschied man sich letztlich, das Globe-Theater ganzj&auml;hrig stehen zu lassen. Die Betriebserlaubnis wurde um zun&auml;chst weitere f&uuml;nf Jahre, dann um weitere zehn Jahre verl&auml;ngert, so dass sie 2016 ausl&auml;uft. Allerdings wurde der tempor&auml;re Charakter des Geb&auml;udes nicht ver&auml;ndert. Der Betriebsgenehmigung des Globe-Geb&auml;udes gingen heftige Konflikte mit dem Landesdenkmalamt sowie dem Landratsamt voraus. Eine Genehmigung konnte nur aufgrund des tempor&auml;ren Charakters in der damaligen Zeit erreicht werden. Geb&auml;udekonstruktion und Genehmigung entsprechen nicht einer dauerhaften Nutzungsgestattung.</p>
 
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Nach nunmehr 15 Jahren haben Wind und Wetter dem tempor&auml;ren Theaterbau jedoch sichtbar zugesetzt, so dass auch eine weitere mehrj&auml;hrige tempor&auml;re Nutzung ohne erhebliche bauliche Sanierungsma&szlig;nahmen nicht mehr tragf&auml;hig erscheint.</p>
 
Nach nunmehr 15 Jahren haben Wind und Wetter dem tempor&auml;ren Theaterbau jedoch sichtbar zugesetzt, so dass auch eine weitere mehrj&auml;hrige tempor&auml;re Nutzung ohne erhebliche bauliche Sanierungsma&szlig;nahmen nicht mehr tragf&auml;hig erscheint.</p>
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Aufgrund des engen Finanzrahmens und der tempor&auml;ren Nutzungsdauer wurde das Globe-Theater als nicht st&uuml;tzenfreier Raum und mit freiliegender Au&szlig;entreppe durch eine Gruppe Haller Architekten entworfen und geplant. Die Au&szlig;enverkleidung und Dachkonstruktion erfolgten durch Pressspanplatten, die zwar ausreichenden Sichtschutz, aber nahezu keinen Schallschutz bieten und zwischenzeitlich kontinuierlichen Sanierungsbedarf haben. Ein Foyer sowie weitere Aufenthaltsfl&auml;chen existieren nicht.</p>
 
Aufgrund des engen Finanzrahmens und der tempor&auml;ren Nutzungsdauer wurde das Globe-Theater als nicht st&uuml;tzenfreier Raum und mit freiliegender Au&szlig;entreppe durch eine Gruppe Haller Architekten entworfen und geplant. Die Au&szlig;enverkleidung und Dachkonstruktion erfolgten durch Pressspanplatten, die zwar ausreichenden Sichtschutz, aber nahezu keinen Schallschutz bieten und zwischenzeitlich kontinuierlichen Sanierungsbedarf haben. Ein Foyer sowie weitere Aufenthaltsfl&auml;chen existieren nicht.</p>
 
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Entsprechend der damaligen Vorgaben sowie des einzuhaltenden Kostenrahmens&nbsp; ist das bestehende Globe-Theater nicht st&uuml;tzenfrei, so dass eine beachtliche Anzahl von Pl&auml;tzen f&uuml;r den heutigen Theaterbetrieb nicht vermarktet werden kann. Gleiches gilt f&uuml;r die meisten Pl&auml;tze im 3. Rang.</p>
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Entsprechend der damaligen Vorgaben sowie des einzuhaltenden Kostenrahmens ist das bestehende Globe-Theater nicht st&uuml;tzenfrei, so dass eine beachtliche Anzahl von Pl&auml;tzen f&uuml;r den heutigen Theaterbetrieb nicht vermarktet werden kann. Gleiches gilt f&uuml;r die meisten Pl&auml;tze im 3. Rang.</p>
 
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Aufgrund der tempor&auml;ren Baukonstruktion ist das Globe-Theater auch mit Blick auf den Schalleintritt von au&szlig;en durch &Ouml;ffnungen am Boden, an den Seitenfl&auml;chen und an den oberen R&auml;ngen vor Schalleintritt nicht gesch&uuml;tzt. Dies f&uuml;hrt insbesondere zu konflikthaften Nutzungen mit Besuchern des Biergartens sowie zu Konflikten mit Theaterbesuchern und den Vorstellungen eines von au&szlig;en ungest&ouml;rten Theatergenusses.</p>
 
Aufgrund der tempor&auml;ren Baukonstruktion ist das Globe-Theater auch mit Blick auf den Schalleintritt von au&szlig;en durch &Ouml;ffnungen am Boden, an den Seitenfl&auml;chen und an den oberen R&auml;ngen vor Schalleintritt nicht gesch&uuml;tzt. Dies f&uuml;hrt insbesondere zu konflikthaften Nutzungen mit Besuchern des Biergartens sowie zu Konflikten mit Theaterbesuchern und den Vorstellungen eines von au&szlig;en ungest&ouml;rten Theatergenusses.</p>
 
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Auch mit Blick auf den einzuhaltenden Kostenrahmen wurden in der damaligen Konzeption&nbsp; der ehemalige Betonsockel und das Untergeschoss der damaligen &bdquo;Musikmuschel&ldquo; als Nebenr&auml;ume (Maske, Umkleide, Duschen, WC) und als B&uuml;hnenaufbau in das Globe-Theater integriert.</p>
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Auch mit Blick auf den einzuhaltenden Kostenrahmen wurden in der damaligen Konzeption der ehemalige Betonsockel und das Untergeschoss der damaligen &bdquo;Musikmuschel&ldquo; als Nebenr&auml;ume (Maske, Umkleide, Duschen, WC) und als B&uuml;hnenaufbau in das Globe-Theater integriert.<br />
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[[Media:201-15_GrafikBaulMerkmale.pdf{{!}}Grafik]]</p>
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In diesen bescheidenen Nebenfl&auml;chen von wenigen Quadratmetern, die noch aus der Zeit der Landesgartenschau stammen, bildet sich immer wieder Staun&auml;sse mit entsprechendem Schimmelpilzbefall. Aufgrund zwischenzeitlich sanierungsbed&uuml;rftiger Zu- und Abfl&uuml;sse sind zudem regelm&auml;&szlig;ig &Uuml;berschwemmungen des Kellersockels zu beobachten.</p>
 
In diesen bescheidenen Nebenfl&auml;chen von wenigen Quadratmetern, die noch aus der Zeit der Landesgartenschau stammen, bildet sich immer wieder Staun&auml;sse mit entsprechendem Schimmelpilzbefall. Aufgrund zwischenzeitlich sanierungsbed&uuml;rftiger Zu- und Abfl&uuml;sse sind zudem regelm&auml;&szlig;ig &Uuml;berschwemmungen des Kellersockels zu beobachten.</p>
 
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Dennoch hat sich diese zweite Spielst&auml;tte &uuml;ber die vergangenen 15 Jahre etabliert und zum Erfolg der Freilichtspiele beigetragen. Die Freilichtspiele danken allen damaligen Beteiligten, die in einer beispiellosen Aktion von Architekten, freiberuflich T&auml;tigen, Unternehmen und Sponsoren sowie durch das Engagement von B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rgern der Stadt diese zweite attraktive Hauptspielst&auml;dte der Freilichtspiele erst m&ouml;glich gemacht haben.<br />
 
Dennoch hat sich diese zweite Spielst&auml;tte &uuml;ber die vergangenen 15 Jahre etabliert und zum Erfolg der Freilichtspiele beigetragen. Die Freilichtspiele danken allen damaligen Beteiligten, die in einer beispiellosen Aktion von Architekten, freiberuflich T&auml;tigen, Unternehmen und Sponsoren sowie durch das Engagement von B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rgern der Stadt diese zweite attraktive Hauptspielst&auml;dte der Freilichtspiele erst m&ouml;glich gemacht haben.<br />
Gerade dieser Aspekt er&ouml;ffnet die Chance, nunmehr nach 15 Jahren, &uuml;ber einen Nachfolgebau f&uuml;r das Haller Globe Theater zu entscheiden und somit die Freilichtspiele zukunftsf&auml;hig zu machen:</p>
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Gerade dieser Aspekt er&ouml;ffnet die Chance, nunmehr nach 15 Jahren, &uuml;ber einen Nachfolgebau f&uuml;r das Haller Globe-Theater zu entscheiden und somit die Freilichtspiele zukunftsf&auml;hig zu machen:</p>
 
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Ein Nachfolgebau st&auml;rkt das Profil der Freilichtspiele als innovatives und modernes Festspieltheater und ist unverzichtbarer Spielort des Kinder- und Familienst&uuml;cks. Eine zweite und unverwechselbare Spielst&auml;tte ist mittlerweile Tradition. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt f&uuml;r das Kindertheater in Betrieb genommen, im Jahr&nbsp;2000 kam das Globe hinzu.</p>
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Ein Nachfolgebau st&auml;rkt das Profil der Freilichtspiele als innovatives und modernes Festspieltheater und ist unverzichtbarer Spielort des Kinder- und Familienst&uuml;cks. Eine zweite und unverwechselbare Spielst&auml;tte ist mittlerweile Tradition. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt f&uuml;r das Kindertheater in Betrieb genommen, im Jahr&nbsp;2000 kam das Globe hinzu.<br />
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Im Jahr 2008 wurde das Kindertheater, u. a. aufgrund der nachhaltigen Finanzkrise der Stadt sowie der hohen Sonneneinstrahlung auf die Kinder, in das Globe-Theater integriert und zu einem Familienst&uuml;ck weiterentwickelt. Mit der Entwicklung des Globe-Theaters gelang es auch, die Voraussetzungen f&uuml;r eine k&uuml;nstlerische Verbreiterung des Angebotes zu schaffen. Dar&uuml;ber hinaus erm&ouml;glicht der Einsatz von Schauspielern in verschiedenen St&uuml;cken einen effizienten und kosteng&uuml;nstigen Personaleinsatz.</p>
[[Media:201-15_GrafikBaulMerkmale2.pdf{{!}}Grafik]]</p>
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Im Jahr 2008 wurde das Kindertheater u.a. aufgrund der nachhaltigen Finanzkrise der Stadt sowie der hohen Sonneneinstrahlung auf die Kinder in das Globe-Theater integriert und zu einem Familienst&uuml;ck weiterentwickelt. Mit der Entwicklung des Globe-Theaters gelang es auch, die Voraussetzungen f&uuml;r eine k&uuml;nstlerische Verbreiterung des Angebotes zu schaffen. Dar&uuml;ber&nbsp; hinaus erm&ouml;glicht der Einsatz von Schauspielern in verschiedenen St&uuml;cken einen effizienten und kosteng&uuml;nstigen Personaleinsatz.</p>
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Ein Nachfolgebau st&auml;rkt die Freilichtspiele somit in finanzieller und inhaltlicher Hinsicht und entspricht auch der Entwicklung des Kulturprofils der Stadt.</p>
 
Ein Nachfolgebau st&auml;rkt die Freilichtspiele somit in finanzieller und inhaltlicher Hinsicht und entspricht auch der Entwicklung des Kulturprofils der Stadt.</p>
 
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Kriterien f&uuml;r einen Nachfolgebau des &bdquo;Globe-Theaters&ldquo;</p>
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<strong>Kriterien f&uuml;r einen Nachfolgebau des &bdquo;Globe-Theaters&ldquo;</strong><br />
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Bei der Beauftragung einer Gestaltungskonzeption eines Nachfolgebaus sind die Freilichtspiele von nachfolgenden Kriterien geleitet worden:</p>
 
Bei der Beauftragung einer Gestaltungskonzeption eines Nachfolgebaus sind die Freilichtspiele von nachfolgenden Kriterien geleitet worden:</p>
 
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&Auml;hnlich wie das Globe-Theater soll auch der Nachfolgebau auf Basis einer historisch klassischen Grundform ausgerichtet werden. Leitmotiv war das antike Odeion, das sich vom Amphitheater durch die kleinere Grundform und durch eine &Uuml;berdachung unterschied und dadurch eine vielf&auml;ltige Nutzung erfuhr (Theater, Gesangswettk&auml;mpfe, Instrumentalmusik, Rezitationsvortr&auml;ge, Ratsversammlungen). Gleichzeitig wurde mit der &Uuml;berdachung eine Wetterunabh&auml;ngigkeit erreicht.</li>
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&Auml;hnlich wie das Globe-Theater soll auch der Nachfolgebau auf Basis einer historisch klassischen Grundform ausgerichtet werden. Leitmotiv war das antike Odeion, das sich vom Amphitheater durch die kleinere Grundform und durch eine &Uuml;berdachung unterschied und dadurch eine vielf&auml;ltige Nutzung erfuhr (Theater, Gesangswettk&auml;mpfe, Instrumentalmusik, Rezitationsvortr&auml;ge, Ratsversammlungen). Gleichzeitig wurde mit der &Uuml;berdachung eine Wetterunabh&auml;ngigkeit erreicht.<br />
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Aufgrund der bisherigen Erfahrungen sollten ca. 400 Sitzpl&auml;tze zur Verf&uuml;gung stehen.</li>
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Aufgrund der bisherigen Erfahrungen sollten ca. 400 Sitzpl&auml;tze zur Verf&uuml;gung stehen.<br />
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St&uuml;tzenfreiheit und optimale Sichtlinien, so dass keine Pl&auml;tze verloren gehen.</li>
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St&uuml;tzenfreiheit und optimale Sichtlinien, so dass keine Pl&auml;tze verloren gehen.<br />
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Deutliche Verbesserung der B&uuml;hnensituation, Back-Stage, Maskenpl&auml;tze, Garderoben, Duschen und Lagerr&auml;ume f&uuml;r B&uuml;hnenteile und Requisiten.</li>
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Deutliche Verbesserung der B&uuml;hnensituation, Back-Stage, Maskenpl&auml;tze, Garderoben, Duschen und Lagerr&auml;ume f&uuml;r B&uuml;hnenteile und Requisiten.<br />
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M&ouml;glichkeit eines Kartenverkaufs und eines gastronomischen Angebotes, gegebenenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft.</li>
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M&ouml;glichkeit eines Kartenverkaufs und eines gastronomischen Angebotes, gegebenenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />
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Unter Beachtung von Freilicht, Freiluft und &bdquo;Transparenz&ldquo;soll eine deutlich verbesserte Abschirmung gegen Au&szlig;enl&auml;rm erfolgen. Zudem sind der Sitzkomfort und die Akustik im Inneren so zu verbessern, dass auch andere Veranstaltungsformen m&ouml;glich sind.</li>
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Unter Beachtung von Freilicht, Freiluft und &bdquo;Transparenz&ldquo;soll eine deutlich verbesserte Abschirmung gegen Au&szlig;enl&auml;rm erfolgen. Zudem sind der Sitzkomfort und die Akustik im Inneren so zu verbessern, dass auch andere Veranstaltungsformen m&ouml;glich sind.<br />
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Ganzj&auml;hrige Bespielbarkeit, Vielf&auml;ltigkeit der Nutzung (Theater, Gesang, Musik, Ansprachen), allerdings mit festem Aufbau der Sitzr&auml;nge und der B&uuml;hne, so dass sich wie beim Globe die Inszenierung bzw. die Veranstaltung an den Raum und nicht der Raum an die Inszenierung bzw. Veranstaltung anpassen muss. (Unverwechselbarkeit des Raumes)!</li>
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Ganzj&auml;hrige Bespielbarkeit, Vielf&auml;ltigkeit der Nutzung (Theater, Gesang, Musik, Ansprachen), allerdings mit festem Aufbau der Sitzr&auml;nge und der B&uuml;hne, so dass sich wie beim Globe die Inszenierung bzw. die Veranstaltung an den Raum und nicht der Raum an die Inszenierung bzw. Veranstaltung anpassen muss. (Unverwechselbarkeit des Raumes)!<br />
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Verbesserung der Toilettensituation f&uuml;r Besucher!</li>
 
Verbesserung der Toilettensituation f&uuml;r Besucher!</li>
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<strong>Gestaltungskonzept &bdquo;Neues Theater Hall&ldquo;</strong><br />
 
<strong>Gestaltungskonzept &bdquo;Neues Theater Hall&ldquo;</strong><br />
Auf Basis der obigen Kriterien beauftragten die Freilichtspiele im Juni 2014 das Planungsb&uuml;ro H&uuml;ls mit der Gestaltungskonzeption f&uuml;r einen Nachfolgebau des Globe-Theaters. In mehreren Gespr&auml;chen erfolgte ein umfangreiches Briefing durch den Intendanten der FLS Christoph Biermeier mit Blick auf die Erfordernisse des Theaters, die Gr&ouml;&szlig;e, den Umfang der B&uuml;hne und der Vorb&uuml;hne, der Nebenr&auml;ume (Maske, Umkleide, Duschen, WC ), der Erfordernisse der Wege- und Blickbeziehungen.</p>
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Auf Basis der obigen Kriterien beauftragten die Freilichtspiele im Juni 2014 das Planungsb&uuml;ro H&uuml;ls mit der Gestaltungskonzeption f&uuml;r einen Nachfolgebau des Globe-Theaters. In mehreren Gespr&auml;chen erfolgte ein umfangreiches Briefing durch den Intendanten der Freilichtspiele, Herr Christoph Biermeier, mit Blick auf die Erfordernisse des Theaters, die Gr&ouml;&szlig;e, den Umfang der B&uuml;hne und der Vorb&uuml;hne, der Nebenr&auml;ume (Maske, Umkleide, Duschen, WC ), der Erfordernisse der Wege- und Blickbeziehungen (Anlage 5).</p>
 
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Die st&auml;dtebauliche Positionierung und Ausrichtung auf dem gro&szlig;en Unterw&ouml;hrd erfolgte in Abstimmung mit dem Fachbereich Planen und Bauen der Stadt. Hierzu wurden mehrere Alternativen untersucht. Ebenso erfolgte eine grunds&auml;tzliche Auseinandersetzung mit der&nbsp; Zuwegung f&uuml;r Theaterbesucher und Anlieferung, sowie der au&szlig;enliegenden Aufenthalts- und Veranstaltungsfl&auml;chen, einschlie&szlig;lich der Besuchertoilettenanlage.</p>
 
Die st&auml;dtebauliche Positionierung und Ausrichtung auf dem gro&szlig;en Unterw&ouml;hrd erfolgte in Abstimmung mit dem Fachbereich Planen und Bauen der Stadt. Hierzu wurden mehrere Alternativen untersucht. Ebenso erfolgte eine grunds&auml;tzliche Auseinandersetzung mit der&nbsp; Zuwegung f&uuml;r Theaterbesucher und Anlieferung, sowie der au&szlig;enliegenden Aufenthalts- und Veranstaltungsfl&auml;chen, einschlie&szlig;lich der Besuchertoilettenanlage.</p>
 
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[[Media:201-15_GrafikNeuesTheater.pdf{{!}}Grafik]]</p>
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Die ersten Ergebnisse dieser Studien wurden dem Bau- und Planungsausschuss am 09.03.2015 vom Planungsb&uuml;ro H&uuml;ls im Rahmen einer Pr&auml;sentation vorgestellt.</p>
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Die ersten Ergebnisse dieser Studien wurden dem Bau- und Planungsausschuss vom Planungsb&uuml;ro H&uuml;ls im Rahmen einer Pr&auml;sentation vorgestellt (Anlage 5).</p>
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Das Kuratorium der Freilichtspiele hat mit einstimmigem Beschluss den Auftrag an Intendanz und Vorsitz erteilt, auf Basis dieser Entwurfsidee die weiteren Planungsschritte einzuleiten und zu vertiefen.</p>
 
Das Kuratorium der Freilichtspiele hat mit einstimmigem Beschluss den Auftrag an Intendanz und Vorsitz erteilt, auf Basis dieser Entwurfsidee die weiteren Planungsschritte einzuleiten und zu vertiefen.</p>
 
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Die Hochbauabteilung der Stadt arbeitet intensiv an einer Fortentwicklung der Planungsideen, u.a. auch mit dem Ziel, weitere Elemente der Freilicht- und Freiluftnutzung einzubeziehen, sowie den Platz vor dem Theater st&auml;rker in die kulturelle Nutzung zu integrieren. Diese sollen dem BPA noch im Sommer vorgestellt werden.</p>
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Die Hochbauabteilung der Stadt arbeitet intensiv an einer Fortentwicklung der Planungsideen, u. a. auch mit dem Ziel, weitere Elemente der Freilicht- und Freiluftnutzung einzubeziehen, sowie den Platz vor dem Theater st&auml;rker in die kulturelle Nutzung zu integrieren. Diese sollen dem BPA noch im Sommer vorgestellt werden.</p>
 
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Nach Beratung im BPA und Gemeinderat beabsichtigen die Freilichtspiele, auch das Gespr&auml;ch mit dem Land Baden-W&uuml;rttemberg sowie mit Sponsoren hinsichtlich einer Co-Finanzierung aufzunehmen. Insgesamt wird mit einem Kostenrahmen von 5-6 Mio.&nbsp;&euro; kalkuliert.</p>
 
Nach Beratung im BPA und Gemeinderat beabsichtigen die Freilichtspiele, auch das Gespr&auml;ch mit dem Land Baden-W&uuml;rttemberg sowie mit Sponsoren hinsichtlich einer Co-Finanzierung aufzunehmen. Insgesamt wird mit einem Kostenrahmen von 5-6 Mio.&nbsp;&euro; kalkuliert.</p>
 
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Anlage 1&nbsp; [[Media:201-15_1.pdf{{!}}Protokoll des GR-Beschlusses vom 04.12.2013]]<br />
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Anlage 1:&nbsp; [[Media:201-15_1.pdf{{!}}Protokoll des GR-Beschlusses vom 04.12.2013]]<br />
Anlage 2&nbsp; [[Media:201-15_2.pdf{{!}}Stadtarchiv Zeitschiene Abbildungen]]<br />
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Anlage 2:&nbsp; [[Media:201-15_2.pdf{{!}}Stadtarchiv Zeitschiene Abbildungen]]<br />
Anlage 3 und 4&nbsp; [[Media:201-15_3-4.pdf{{!}} Besucherzahlen und Kostenentwicklung]]<br />
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Anlage 3: [[Media:201-15_3.pdf{{!}}Besucherzahlen]]<br />
Anlage 5&nbsp; [[Media:201-15_5.pdf{{!}}Pr&auml;sentation Nachfolgebau Planungsb&uuml;ro H&uuml;ls]]</p>
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Anlage 4: [[Media:201-15_4.pdf{{!}}Einnahmen]]<br />
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<u><strong>zu b)</strong></u></p>
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<u>Sachvortrag zu b):</u></p>
 
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Auf Grundlage eines von den Freilichtspielen Schw&auml;bisch Hall vorgegebenen Anforderungsprofils wurde die konzeptionelle Studie einer 2. Spielst&auml;tte als m&ouml;gliche Nachfolge f&uuml;r das Globe-Theaters auf dem Unterw&ouml;hrd erstellt. Die vom Theater beauftragte Konzeption wurde am 06.05.2015 im Rahmen der VHS-Veranstaltung &bdquo;Stadtplanung trifft B&uuml;rgerschaft&ldquo; &ouml;ffentlich vorgestellt.</p>
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Auf Grundlage eines von den Freilichtspielen Schw&auml;bisch Hall vorgegebenen Anforderungsprofils wurde die konzeptionelle Studie einer 2. Spielst&auml;tte als m&ouml;gliche Nachfolge f&uuml;r das Globe-Theaters auf dem Unterw&ouml;hrd erstellt. Die vom Theater beauftragte Konzeption wurde am 06.05.2015 im Rahmen der VHS-Veranstaltung &bdquo;Stadtplanung trifft B&uuml;rgerschaft&ldquo; &ouml;ffentlich vorgestellt.<br />
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Dabei wurden auch Aussagen zur st&auml;dtebaulichen Positionierung eines m&ouml;glichen Nachfolgebaus getroffen. Es wurde empfohlen, einen Nachfolgebau in unmittelbarer s&uuml;dwestlicher Nachbarschaft zum bestehenden Globe-Theater zu errichten (Anlage, Variante 3). Dies hat vor allem in der &ouml;ffentlichen Diskussion zu erheblichen Irritationen gef&uuml;hrt, da mit einer solchen Entscheidung ein signifikanter Eingriff in den gewachsenen Baumbestand auf dem Unterw&ouml;hrd verbunden w&auml;re.</p>
Dabei wurden auch Aussagen zur st&auml;dtebaulichen Positionierung eines m&ouml;glichen Nachfolgebaus getroffen. Es wurde empfohlen, einen Nachfolgebau in unmittelbarer s&uuml;dwestlicher Nachbarschaft zum bestehenden Globe-Theater zu errichten (Anlage 1, Variante 3). Dies hat vor allem in der &ouml;ffentlichen Diskussion zu erheblichen Irritationen gef&uuml;hrt, da mit einer solchen Entscheidung ein signifikanter Eingriff in den gewachsenen Baumbestand auf dem Unterw&ouml;hrd verbunden w&auml;re.</p>
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Nicht ausreichend kommuniziert wurde bislang der Abw&auml;gungsvorgang, der einer solchen, zwischenzeitlich aber &uuml;berholten Standortaussage zu Grunde gelegen hat.</p>
 
Nicht ausreichend kommuniziert wurde bislang der Abw&auml;gungsvorgang, der einer solchen, zwischenzeitlich aber &uuml;berholten Standortaussage zu Grunde gelegen hat.</p>
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Weitere Erl&auml;uterungen zu der Abw&auml;gung und den Abw&auml;gungskriterien erfolgen in der Sitzung des BPA am 22.06.2015.</p>
 
 
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Anlage: [[Media:201-15_1-Anlage.pdf{{!}}&Uuml;bersicht Standortbereiche f&uuml;r eine 2. Spielst&auml;tte der Freilichtspiele]]</p>
 
Anlage: [[Media:201-15_1-Anlage.pdf{{!}}&Uuml;bersicht Standortbereiche f&uuml;r eine 2. Spielst&auml;tte der Freilichtspiele]]</p>
 
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<u>Sachvortrag c):</u></p>
<u><strong>zu c)</strong></u></p>
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Nachdem das Globe-Theater als tempor&auml;rer fliegender Bau, zun&auml;chst f&uuml;r ein Jahr, genehmigt wurde, wurden bei der Baugenehmigung durch entsprechende Befreiungen Gestaltungsm&ouml;glichkeiten er&ouml;ffnet, die bei einem dauerhaften Geb&auml;ude so nicht genehmigungsf&auml;hig sind.</p>
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Nachdem das Globe-Theater als tempor&auml;rer fliegender Bau - zun&auml;chst f&uuml;r ein Jahr - genehmigt wurde, wurden bei der Baugenehmigung durch entsprechende Befreiungen Gestaltungsm&ouml;glichkeiten er&ouml;ffnet, die bei einem dauerhaften Geb&auml;ude so nicht genehmigungsf&auml;hig sind.</p>
 
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Bei einer Umwandlung der tempor&auml;ren Spielst&auml;tte Globe-Theater in eine dauerhafte Spielst&auml;tte leben jedoch die Kriterien f&uuml;r eine dauerhafte Spielst&auml;tte wieder auf. Aufgrund der bisherigen Beschlussfassungen im Gemeinderat und der Diskussion &uuml;ber eine Nachfolge des tempor&auml;r genehmigten Globe-Theaters wurden baurechtliche und genehmigungstechnische Rahmenbedingungen f&uuml;r den dauerhaften Spielbetrieb bisher nicht gepr&uuml;ft.</p>
 
Bei einer Umwandlung der tempor&auml;ren Spielst&auml;tte Globe-Theater in eine dauerhafte Spielst&auml;tte leben jedoch die Kriterien f&uuml;r eine dauerhafte Spielst&auml;tte wieder auf. Aufgrund der bisherigen Beschlussfassungen im Gemeinderat und der Diskussion &uuml;ber eine Nachfolge des tempor&auml;r genehmigten Globe-Theaters wurden baurechtliche und genehmigungstechnische Rahmenbedingungen f&uuml;r den dauerhaften Spielbetrieb bisher nicht gepr&uuml;ft.</p>
 
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<strong>Baurechtliche Rahmenbedingungen.</strong></p>
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<strong>Baurechtliche Rahmenbedingungen</strong></p>
 
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Die Versammlungsst&auml;ttenverordnung sieht als konstruktive Elemente nur nicht brennbares Material vor. Ob eine Abweichung davon grunds&auml;tzlich m&ouml;glich ist, muss erst noch durch ein Brandschutzgutachten nachgewiesen werden. Dabei ist gleichzeitig der Status Quo aller brandschutztechnischen und brandschutzrechtlichen Rahmenbedingungen durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter festzustellen. Ein Brandschutzgutachten w&uuml;rde im Rahmen dieser Feststellungen aller Abweichungen auch m&ouml;gliche Kompensationsvorschl&auml;ge unterbreiten.<br />
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Die Versammlungsst&auml;ttenverordnung sieht als konstruktive Elemente nur nicht brennbares Material vor. Ob eine Abweichung davon grunds&auml;tzlich m&ouml;glich ist, muss erst noch durch ein Brandschutzgutachten nachgewiesen werden. Dabei ist gleichzeitig der status quo aller brandschutztechnischen und brandschutzrechtlichen Rahmenbedingungen durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter festzustellen. Ein Brandschutzgutachten w&uuml;rde im Rahmen dieser Feststellungen aller Abweichungen auch m&ouml;gliche Kompensationsvorschl&auml;ge unterbreiten.<br />
 
Ob damit die baurechtlichen Anforderungen erf&uuml;llt werden k&ouml;nnen, gilt es dabei nachzuweisen (Anzahl der Fluchtm&ouml;glichkeiten, Brandmeldeanlagen Brandschutz-bekleidungen etc.)<br />
 
Ob damit die baurechtlichen Anforderungen erf&uuml;llt werden k&ouml;nnen, gilt es dabei nachzuweisen (Anzahl der Fluchtm&ouml;glichkeiten, Brandmeldeanlagen Brandschutz-bekleidungen etc.)<br />
 
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Angesichts der Diskussion um einen Nachfolgebau wurden die Bedenken f&uuml;r einen Weiterbetrieb des Globe-Theaters in der jetzigen Form noch einmal um zwei Jahre entsprechend des Antrages der Freilichtspiele zur&uuml;ckgestellt.</li>
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Angesichts der Diskussion um einen Nachfolgebau wurden die Bedenken f&uuml;r einen Weiterbetrieb des Globe-Theaters in der jetzigen Form noch einmal um zwei Jahre entsprechend des Antrages der Freilichtspiele (s. GR vom 18.05.15, &sect; 127/6) zur&uuml;ckgestellt.</li>
 
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<strong>Baurechtlich weiteres Vorgehen:</strong><br />
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<strong>Baurechtlich weiteres Vorgehen</strong><br />
 
Sollte der Gemeinderat entgegen der Beschlussfassung vom Dezember 2013 an einem Bestand des &bdquo;Globe-Theaters&ldquo; festhalten wollen, wird aus Sicht der Baurechtsbeh&ouml;rde nachfolgende Vorgehensweise angeregt:</p>
 
Sollte der Gemeinderat entgegen der Beschlussfassung vom Dezember 2013 an einem Bestand des &bdquo;Globe-Theaters&ldquo; festhalten wollen, wird aus Sicht der Baurechtsbeh&ouml;rde nachfolgende Vorgehensweise angeregt:</p>
 
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Feststellung des Status Quo durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter.<br />
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Feststellung des status quo durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter.</li>
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Darstellung der Abweichungen von den geltenden baurechtlichen Regelungen.<br />
 
Darstellung der Abweichungen von den geltenden baurechtlichen Regelungen.<br />
&nbsp;</li>
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Gutachterliche Stellungnahmen mit Vorschl&auml;gen zur Kompensation im Gesamtkontext (Konstruktion, Flucht- und Rettungswege, Entrauchung). Ob eine Kompensation &uuml;berhaupt m&ouml;glich ist, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden, sondern erst nach Vorlage des Gutachtens (Kompensationsma&szlig;nahmen erfordern eine baurechtliche Abweichung bzw. Befreiung, &uuml;ber welche die Baurechtsbeh&ouml;rde entscheidet).</li>
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+
Gutachterliche Stellungnahmen mit Vorschl&auml;gen zur Kompensation im Gesamtkontext (Konstruktion, Flucht- und Rettungswege, Entrauchung). Ob eine Kompensation &uuml;berhaupt m&ouml;glich ist, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden, sondern erst nach Vorlage des Gutachtens (Kompensationsma&szlig;nahmen erfordern eine baurechtliche Abweichung bzw. Befreiung, &uuml;ber welche die Baurechtsbeh&ouml;rde entscheidet).<br />
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<li>
 
<li>
Ermittlung der Kosten f&uuml;r eine (m&ouml;gliche) brandschutztechnische Ert&uuml;chtigung zzgl. der Kosten f&uuml;r ordnungsgem&auml;&szlig;e Sanit&auml;r- und Sozialeinrichtungen, sowie der erforderlichen Stellpl&auml;tze (bei Versammlungsst&auml;tten ist je 6 Besucher 1 Stellplatz erforderlich).</li>
+
Ermittlung der Kosten f&uuml;r eine (m&ouml;gliche) brandschutztechnische Ert&uuml;chtigung zzgl. der Kosten f&uuml;r ordnungsgem&auml;&szlig;e Sanit&auml;r- und Sozialeinrichtungen, sowie der erforderlichen Stellpl&auml;tze (bei Versammlungsst&auml;tten ist je sechs Besucher ein Stellplatz erforderlich).</li>
 
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Komfort der Bestuhlung sollte dringend den zeitgem&auml;&szlig;en Bed&uuml;rfnissen angepasst werden;</li>
 
Komfort der Bestuhlung sollte dringend den zeitgem&auml;&szlig;en Bed&uuml;rfnissen angepasst werden;</li>
 
<li>
 
<li>
Wetterabh&auml;ngigkeit sollte durch eine ggf. mobile Dachl&ouml;sung verringert werden.</li>
+
Wetterabh&auml;ngigkeit sollte durch eine ggf. mobile Dachl&ouml;sung verringert werden;</li>
 
<li>
 
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Einrichtung eines integrierten Kartenvorverkaufs und Gastronomiebereichs (optional)</li>
+
Einrichtung eines integrierten Kartenvorverkaufs und Gastronomiebereichs (optional).</li>
 
</ul>
 
</ul>
 
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<strong>Konzeptionelle &Uuml;berlegungen zur zweiten Spielst&auml;tte der&nbsp; Freilichtspiele</strong><br />
+
<strong>Konzeptionelle &Uuml;berlegungen zur 2. Spielst&auml;tte der Freilichtspiele</strong><br />
 
Zu den k&uuml;nstlerisch-programmatischen &Uuml;berlegungen sowie den Raumanforderungen f&uuml;r die technischen und Backstage-R&auml;ume der Freilichtspiele wird auf die Anlage 1 und 2 verwiesen. F&uuml;r eine zweite Spielst&auml;tte wurde eine Sitzplatzkapazit&auml;t von 400 als Zielgr&ouml;&szlig;e identifiziert.</p>
 
Zu den k&uuml;nstlerisch-programmatischen &Uuml;berlegungen sowie den Raumanforderungen f&uuml;r die technischen und Backstage-R&auml;ume der Freilichtspiele wird auf die Anlage 1 und 2 verwiesen. F&uuml;r eine zweite Spielst&auml;tte wurde eine Sitzplatzkapazit&auml;t von 400 als Zielgr&ouml;&szlig;e identifiziert.</p>
 
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Anlage 2: [[Media:201-15_2_A2.pdf{{!}}Anforderungsprofil (Nutzerbedarfsanalyse der Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall &ndash; Technische R&auml;ume und Backstage-R&auml;ume)]]</p>
 
Anlage 2: [[Media:201-15_2_A2.pdf{{!}}Anforderungsprofil (Nutzerbedarfsanalyse der Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall &ndash; Technische R&auml;ume und Backstage-R&auml;ume)]]</p>
<p>
 
Anlage 3: [[Media:201-15_BesucherzahlenGro&szlig;eTreppeGlobeTheater_ab1995.pdf{{!}}Diagramm &quot;Besucherentwicklung Gro&szlig;e Treppe/ Globe-Theater 1995 - 2014]], [[Media:201-15_BesucherzahlenSeit1925_und_Durchschnittswerte_5.pdf{{!}}Diagramm &quot;Besucherentwicklung FLS Hauptspielst&auml;tten 1925 - 2014]], [[Media:201-15_EntwicklungEinnahmen_ZuschuesseREAL_1995_2014_1.pdf{{!}}Diagramm &quot;Einnahmenentwicklung (real) 1995 - 2014]]</p>
 
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Anlage 4: [[Media:15-201_Herkunft.pdf{{!}}&Uuml;bersicht Besucher nach PLZ]]</p>
 
 
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<u><strong>zu d)</strong></u></p>
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<u>Sachvortrag zu d):</u></p>
 
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Aufgrund der Diskussionen im BPA vom 22.06.2015 wurde der Vorschlag unterbreitet,&nbsp; gutachterlich zu pr&uuml;fen, ob das bestehende Globe-Theater durch bauliche Ver&auml;nderungen an die funktionalen Anforderungen der Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall an eine k&uuml;nftige und dauerhafte Spielst&auml;tte angepasst werden kann. Dabei ist nachzuweisen, dass alle f&uuml;r eine unbefristete Baugenehmigung erforderlichen baurechtlichen und technischen Voraussetzungen erf&uuml;llt werden k&ouml;nnen. F&uuml;r diesen Fall sind die notwendigen baulichen Ma&szlig;nahmen darzustellen und mit Kosten zu hinterlegen.</p>
+
Aufgrund der Diskussionen im BPA vom 22.06.2015, [http://ratsinfo.schwaebischhall.de/index.php/7852589/meetingminutes/7852598/paragraph &sect; 141], wurde der Vorschlag unterbreitet, gutachterlich zu pr&uuml;fen, ob das bestehende Globe-Theater durch bauliche Ver&auml;nderungen an die funktionalen Anforderungen der Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall an eine k&uuml;nftige und dauerhafte Spielst&auml;tte angepasst werden kann. Dabei ist nachzuweisen, dass alle f&uuml;r eine unbefristete Baugenehmigung erforderlichen baurechtlichen und technischen Voraussetzungen erf&uuml;llt werden k&ouml;nnen. F&uuml;r diesen Fall sind die notwendigen baulichen Ma&szlig;nahmen darzustellen und mit Kosten zu hinterlegen.</p>
 
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Anlage: [[Media:201-15_3-Anlage.pdf{{!}}Entwurfsmodelle Haller Globe-Architekten, August 2012]]</p>
 
Anlage: [[Media:201-15_3-Anlage.pdf{{!}}Entwurfsmodelle Haller Globe-Architekten, August 2012]]</p>
 
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Tischvorlage: [[Media:201-15_Tischvorlage.pdf{{!}}Schreiben Architektenkammer vom 27.06.15]]</p>
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&nbsp;</p>
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<p align="JUSTIFY">
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> nimmt nochmals folgende Eckpunkte der Freilichtspiele auf:</p>
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<ul>
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<p align="JUSTIFY">
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Ab 2008 ca. 62.000 Besucherinnen und Besucher j&auml;hrlich;</p>
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</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Nach Jahren der K&uuml;rzung des Landeszuschusses wurde 2015 eine Erh&ouml;hung um 100.000 &euro; vorgenommen;</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Seit 2002 erhalten die Freilichtspiele einen Festzuschuss; zu 60 % finanzieren sich die Freilichtspiele selbstst&auml;ndig &uuml;ber Eintrittsgelder;</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Sechs ganzj&auml;hrig besch&auml;ftigte Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter, w&auml;hrend der Festspielzeit 220 Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter;</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Im Vergleich zu anderen Spielst&auml;tten steht Schw&auml;bisch Hall gut da. Seit 2008 sind die Zuschauerzahlen immer h&ouml;her als in Jagsthausen. Der Gemeinderat der Stadt Heidenheim hat den Zuschuss seiner Festspiele auf j&auml;hrlich 800.000 &euro; erh&ouml;ht bei 15.000 Besucherinnen/ Besuchern j&auml;hrlich;</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Die 2. Spielst&auml;tte der Freilichtspiele Schw&auml;bisch Hall ist unverzichtbar. Er m&ouml;chte auf dieses Alleinstellungsmerkmal nicht mehr verzichten.</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Das jetzige Globe-Theater ist eine tempor&auml;re Spielst&auml;tte. Die Schwachpunkte hierbei sind z. B. fehlende Toilettenanlage, nicht Einhalten der feuerpolizeilichen und arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften.</p>
 +
</li>
 +
<li>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Es liegt aus dem Jahr 2013 ein Beschluss des Gemeinderats f&uuml;r einen Nachfolgebau auf dem Unterw&ouml;hrd vor. 2015 hat das Kuratorium einen Nachfolgebau einstimmig - bei einer Enthaltung - beschlossen.</p>
 +
</li>
 +
</ul>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink</u> erl&auml;utert den Standort nochmals aus st&auml;dtebaulicher Sicht. Die Standorte Eventplatz (ZOB/ Verkehr) und Ackeranlagen (fehlende Erschlie&szlig;ung) scheiden aus. Aufgrund der Sonderform des Bauk&ouml;rpers sollte aus Gr&uuml;nden des Denkmalschutzes nicht zu nahe an die Altstadt heranger&uuml;ckt werden. Er h&auml;lt den Unterw&ouml;hrd f&uuml;r den richtigen Standort.<br />
 +
Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink setzt sich mit der Positionierung des Nachfolgebaus im Bereich des Unterw&ouml;hrds auseinander. Er pr&auml;feriert die Variante 4; Variante 2 scheidet aus Gr&uuml;nden des Schutzes der Stadtansicht aus; Variante 1 w&auml;re der heutige Standort, jedoch sind hiermit Nachteile f&uuml;r das Kuchen- und Brunnenfest an Pfingsten und andere Abl&auml;ufe verbunden.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>FLS-Intendant Biermaier</u> erl&auml;utert die Perspektive der Freilichtspiele mit einem Nachfolgebau (neues Volkstheater, zeitgen&ouml;ssisches Theater, Familienst&uuml;cke, Tanztheater, Theaterprojekte und Theaterfestivals). Er m&ouml;chte ein offenes, ganzj&auml;hrig genutztes Haus &uuml;ber die Grenzen der Freilichtspiele hinweg.</p>
 +
<p>
 +
<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> verweist auf den Sachvortrag zu d). Hiernach schl&auml;gt die Verwaltung vor, gutachterlich zu pr&uuml;fen, ob das bestehende Globe-Theater durch bauliche Ver&auml;nderungen an die funktionalen Anforderungen der Freilichtspiele an eine k&uuml;nftige und dauerhafte Spielst&auml;tte angepasst werden k&ouml;nnen. Zuvor soll jedoch dem im aufgelegten Schreiben der Architektenkammer Baden-W&uuml;rttemberg, Kammergruppe Schw&auml;bisch Hall vom 27.06.2015 (siehe [[Media:201-15_Tischvorlage.pdf{{!}} Anlage)]] genannten Vorschlag gefolgt werden; hiernach soll in kleinen Teams ergebnisoffen die Ert&uuml;chtigung des jetzigen Globe-Theaters bzw. auch die jetzt vorliegenden Vorschl&auml;ge des Neubaus gepr&uuml;ft werden. Alternativen, Erg&auml;nzungen und Verbesserungen sind erw&uuml;nscht. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim empfiehlt, dem Vorschlag der Architektengruppe zu folgen und bietet an, die Ergebnisse gutachterlich zu &uuml;berpr&uuml;fen. Es herrscht jedoch Einvernehmen, dass aus st&auml;dtebaulichen &Uuml;berlegungen als Standort der jetzige Standort bzw. Alternative 4 (vgl. Ausf&uuml;hrungen Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink) zu sehen ist.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Stadtrat Dr. Graf von Westerholt</u> anerkennt die Rolle der Freilichtspiele f&uuml;r die Stadt Schw&auml;bisch Hall. Die Notwendigkeit der 2. Spielst&auml;tte steht au&szlig;er Frage. Der Vorschlag der Architektengruppe vom 27.06.2015 ist hervorragend; seine Fraktion wollte diese Berufsgruppe schon immer in die Entscheidung mit einbinden.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
Auch <u>Stadtrat Kaiser</u> h&auml;lt die 2. Spielst&auml;tte f&uuml;r die Freilichtspiele f&uuml;r unausweichlich. Der Vorschlag der Kammergruppe Schw&auml;bisch Hall erm&ouml;glicht ihm auf Basis von Fakten seine Entscheidung zu treffen. Dar&uuml;ber hinaus stellt dieses Vorgehen eine Beteiligung der B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rger dieser Stadt dar.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> h&auml;lt eine andere Vorgehensweise f&uuml;r richtig: Sie h&auml;tte gerne zuerst gepr&uuml;ft, ob das bestehende Globe-Theater f&uuml;r eine dauerhafte Spielst&auml;tte ert&uuml;chtigt werden kann, danach sollte das k&uuml;nstlerische Konzept der Freilichtspiele vorliegen und erst in einem dritten Schritt sollte ein eventueller Neubau diskutiert werden.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Stadtrat Baumann</u> r&uuml;ckt die Rolle der Gutachter zurecht: Ein jede/r Gutachterin/Gutachter ist an Vorschriften und Normen gebunden. Der Auftraggeber spielt bei einem Gutachten nur eine untergeordnete Rolle, da eben diese Normen verbindlichen Charakter haben - eine Abweichung hiervon ist nicht m&ouml;glich. Er bedauert das Misstrauen, welches heute Abend von einigen ge&auml;u&szlig;ert wurde.<br />
 +
Die 2. Spielst&auml;tte der Freilichtspiele steht f&uuml;r ihn au&szlig;er Frage. Auch er m&ouml;chte noch ein verbindliches, k&uuml;nstlerisches Konzept. Er lobt das echte Engagement der Haller Architekten, die von sich aus einen kleinen Wettbewerb durchf&uuml;hren und sich nicht nur &uuml;ber Leserbriefe in der Presse &auml;u&szlig;ern.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Stadtrat Preisendanz</u> h&auml;lt es f&uuml;r unausweichlich, dass das bestehende Globe-Theater ge&auml;ndert werden muss. Bei seinem letzten Besuch im Globe-Theater f&uuml;hlte er sich von Au&szlig;enger&auml;uschen stark beeintr&auml;chtigt. Die Nebenr&auml;ume sind menschenunw&uuml;rdig. Er wird dem von der Kammergruppe Schw&auml;bisch Hall vorgeschlagenen Weg mitgehen und hofft, dass dies zu einer Befriedung der Situation f&uuml;hrt.</p>
 +
<p align="JUSTIFY">
 +
<u>Stadtr&auml;tin Koch</u> kritisiert Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim: Es findet keinesfalls ein Dialog sondern ein Monolog statt. F&uuml;r sie w&auml;re es auch eine Alternative, das Globe-Theater in Richtung Weilerwiese zu verschieben. Durch die vermehrte Baut&auml;tigkeit auf dem Unterw&ouml;hrd (Nachfolgebau Globe, Br&uuml;cke) sieht sie den Bestand des Unterw&ouml;hrds und vor allem der sich darauf befindenden B&auml;ume in gro&szlig;er Gefahr.</p>
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<p align="JUSTIFY">
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> stellt fest, dass 18.000 B&auml;ume in der Stadt registriert sind, um die sich die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht zu k&uuml;mmern hat. Geht man von einer Lebenszeit von 100 Jahren/ Baum aus, bedeutet dies, dass 180 B&auml;ume pro Jahr gef&auml;llt bzw. beschnitten werden m&uuml;ssen. Er ist der Meinung, dass man den Vorschlag der Kammergruppe Schw&auml;bisch Hall so &uuml;bernimmt. Er m&ouml;chte keine Einschr&auml;nkung der Kreativit&auml;t. Es macht Sinn, das Gutachten &uuml;ber einen Bestand des jetzigen Globe-Theaters erst danach einzuholen.</p>
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<u>Stadtrat Dr. Graf von Westerholt</u> hinterfragt die Gutachterkosten bis zu 40.000 &euro;.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> erl&auml;utert, dass die Fachgutachten nach den Vorschl&auml;gen der Kammergruppe erfolgen.</p>
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<u>Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink</u> erl&auml;utert, dass wahrscheinlich mehrere Fachgutachten n&ouml;tig sein werden (Brandschutz, Akustik etc.).</p>
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Die Verwaltung wird erm&auml;chtigt, ein entsprechendes Gutachten in Auftrag zu geben.</li>
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Der Vorschlag der Architektenkammer Baden-W&uuml;rttemberg, Kammergruppe Schw&auml;bisch Hall vom 27.06.2015 wird unter der Ma&szlig;gabe der Beachtung des festgelegten Planungskorridors (siehe Ausf&uuml;hrungen Fachbereichsleiter Klink) aufgenommen.</li>
 
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Die Kosten bis zu 40.000 &euro; werden au&szlig;erplanm&auml;&szlig;ig zur Verf&uuml;gung gestellt.</li>
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Die Vorstellung der Alternativen/ Erg&auml;nzungen erfolgt im Bau- und Planungsausschuss. Dort werden die weiter zu verfolgenden Modelle ausgew&auml;hlt; diese sollen dann mit verschiedenen Fachgutachten hinterlegt werden. Hierf&uuml;r werden 40.000 &euro; &uuml;berplanm&auml;&szlig;ig zur Verf&uuml;gung gestellt.</li>
 
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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2015, 15:31 Uhr

Sachvortrag:

Sachvortrag zu a):

Die Freilichtspiele Schwäbisch Hall feiern in diesem Jahr ihr 90-jähriges Jubiläum. Dies zum Anlass nehmend hat der Gemeinderat am 04.12.2013 im Rahmen der Haushaltsberatungen mit 29 zu 6 Stimmen beschlossen, eine Planungsrate für einen Nachfolgebau des Globe-Theaters in den Haushalt einzustellen und die Freilichtspiele damit beauftragt, diese Planungen dem Gemeinderat im Jahr 2015 vorzustellen. Hintergrund ist die im Jahr 2016 auslaufende Betriebsgenehmigung für das temporäre Bauwerk des bisherigen Globe-Theaters.

Zur Geschichte der Freilichtspiele:
Mit Zustimmung des Gemeinderates wurden im Jahr 1925 erstmals Freilicht-Theateraufführungen auf der großen Treppe als Festspieltheater vor St. Michael aufgeführt. Diese Theateraufführungen sollten das Profil der Stadt als Kur-, Erholungs- und Touristenstadt stärken. Diese Entwicklung wurde bereits nahezu 100 Jahre zuvor mit dem Bau des ersten Solebades im Jahr 1827 auf dem Unterwöhrd eingeleitet. Insbesondere führte der Bau des neuen Solebades im Jahr 1880 auf dem Unterwöhrd sowie der Umwandlung des alten Solebades in ein Solbadhotel zu einem beträchtlichen Anstieg des Fremdenverkehrs. Ursächlich fußte diese Überlegung höchstwahrscheinlich auf die in den Jahren zuvor geschaffene Anbindung der Stadt an die Eisenbahn (1862 Hall – Heilbronn, 1867 Hall über Hessental nach Crailsheim und 1879 Stuttgart – Nürnberg über Hessental), Anlage 2 Stadtarchiv, Zeitachse Abbildungen (Anlage 2).

Besucherentwicklung:
In den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Freilichtspiele zu einem überregional bekannten Theaterfestival. Neben den Klassikern wie dem Jedermann oder Aufführungen von Stücken Schillers oder Shakespeares, kamen Musicals und Gesangtheater dazu. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt erstmalig für Kinderstücke bespielt. Die Zuschauerzahlen lagen in den Jahren 1960 bis 1970 zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern. In den 80er Jahren stiegen die Besucherzahlen auf über 30.000 und in den 90er Jahren auf über 50.000 Besucher an. Mit Entstehung des Globe-Theaters im Jahr 2000 pendelte sich der Besucherdurchschnitt auf über 60.000 Besucher ein. Die bisherigen Zuschauerhöchstwerte lagen im Jahr 2001 bei 83.000 und im Jahr 2010 bei fast 70.000 Besuchern. Im Jahr 2008 wurde auch aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen und der Finanzkrise der Stadt das Kindertheater von der kleinen Treppe vor dem Landratsamt in das Globe-Theater integriert. Darüber hinaus waren mangelnder Sonnenschutz sowie die benutzten Bierbänke als Sitzgelegenheit nicht mehr zeitgemäß (Anlage 3).

Wirtschaftliche Entwicklung:
Die betrieblich/wirtschaftliche Seite der Freilichtspiele sowie die Zuschussgewährung der Stadt vollzog sich nahezu parallel zur finanziellen Entwicklung der Stadt und führte in der Zeit nach 2001 zu entsprechenden Kürzungen. Erst in den letzten Jahren kam es wieder zu Zuschusserhöhungen. Zuletzt lag der Regelzuschuss bei 510.000 € und bewegte sich damit allerdings real nach wie vor unterhalb des Niveaus der zweiten Hälfte der 90er Jahre.  Ebenso sanken, wenn auch deutlich schneller, die Zuschüsse des Landes. Positiv war der Anstieg der Einnahmen aus Kartenverkäufen über die Jahre. Insgesamt hat sich das Haushaltsvolumen der Freilichtspiele im Laufe der Jahrzehnte auf über ca. 2,3 Mio. € im Jahr 2014 erhöht (Anlage 4). Der Personalkörper besteht ganzjährig aus 6 Personen und in der Festspielzeit baut sich die Beschäftigtenzahl auf über 100 Personen im künstlerischen Personal und weiteren gut 100 Personen im technischen Personal einschließlich Ordnerdienste auf. Im Jahr 2014 waren so beispielsweise 220 Personen mit Gesamtpersonalkosten in Höhe von 1,9 Mio. € beschäftigt.

Zur Entwicklung des Globe-Theaters:
Im 75. Jahr der Freilichtspiele wurde das Haller Globe-Theater auf dem Unterwöhrd errichtet. Die Idee zum Aufbau des Globe-Theaters ging von einer gemeinsamen Initiative des damaligen Intendanten Achim Plato sowie vom OB der Stadt aus. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer Besuch in der Schweiz im Jahr 1998. Dort wurde im Kanton Toggenburg anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Übersetzung von Shakespeare-Stücken ins Schweizerdeutsch ein so genanntes Braker-Globe errichtet. Dieses Globe wurde für eine Spielzeit aufgebaut und sollte dann wieder abgebaut werden, sodass eine Translozierung nach Schwäbisch Hall für das Jahr 2000 möglich erschien. Allerdings erwiesen sich die Kosten der Translozierung als zu hoch, so dass davon in Folge Abstand genommen wurde. Heute befindet sich diese Braker-Globe im Freizeitpark Rust.
Nachdem jedoch Intendanz und OB von diesem Gedanken inspiriert waren, wurde die Idee weiterentwickelt mit dem Ziel gleiches in Schwäbisch Hall zu realisieren und wie in der Schweiz auf ein starkes bürgerschaftlichen Engagement zu setzen.

Dem Beispiel der Schweizer folgend, war der Aufbau des „Globes“ vor Saisonbeginn und der Abbau nach Saisonende geplant und das Gebäude auch in der Konstruktion daraufhin ausgerichtet. Aufgrund der hohen Ab- und Aufbaukosten sowie der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Einlagerung im Winter entschied man sich letztlich, das Globe-Theater ganzjährig stehen zu lassen. Die Betriebserlaubnis wurde um zunächst weitere fünf Jahre, dann um weitere zehn Jahre verlängert, so dass sie 2016 ausläuft. Allerdings wurde der temporäre Charakter des Gebäudes nicht verändert. Der Betriebsgenehmigung des Globe-Gebäudes gingen heftige Konflikte mit dem Landesdenkmalamt sowie dem Landratsamt voraus. Eine Genehmigung konnte nur aufgrund des temporären Charakters in der damaligen Zeit erreicht werden. Gebäudekonstruktion und Genehmigung entsprechen nicht einer dauerhaften Nutzungsgestattung.

Nach nunmehr 15 Jahren haben Wind und Wetter dem temporären Theaterbau jedoch sichtbar zugesetzt, so dass auch eine weitere mehrjährige temporäre Nutzung ohne erhebliche bauliche Sanierungsmaßnahmen nicht mehr tragfähig erscheint.

Bauliche Merkmale des Globe-Theaters:
Aufgrund des engen Finanzrahmens und der temporären Nutzungsdauer wurde das Globe-Theater als nicht stützenfreier Raum und mit freiliegender Außentreppe durch eine Gruppe Haller Architekten entworfen und geplant. Die Außenverkleidung und Dachkonstruktion erfolgten durch Pressspanplatten, die zwar ausreichenden Sichtschutz, aber nahezu keinen Schallschutz bieten und zwischenzeitlich kontinuierlichen Sanierungsbedarf haben. Ein Foyer sowie weitere Aufenthaltsflächen existieren nicht.

Entsprechend der damaligen Vorgaben sowie des einzuhaltenden Kostenrahmens ist das bestehende Globe-Theater nicht stützenfrei, so dass eine beachtliche Anzahl von Plätzen für den heutigen Theaterbetrieb nicht vermarktet werden kann. Gleiches gilt für die meisten Plätze im 3. Rang.

Aufgrund der temporären Baukonstruktion ist das Globe-Theater auch mit Blick auf den Schalleintritt von außen durch Öffnungen am Boden, an den Seitenflächen und an den oberen Rängen vor Schalleintritt nicht geschützt. Dies führt insbesondere zu konflikthaften Nutzungen mit Besuchern des Biergartens sowie zu Konflikten mit Theaterbesuchern und den Vorstellungen eines von außen ungestörten Theatergenusses.

Auch mit Blick auf den einzuhaltenden Kostenrahmen wurden in der damaligen Konzeption der ehemalige Betonsockel und das Untergeschoss der damaligen „Musikmuschel“ als Nebenräume (Maske, Umkleide, Duschen, WC) und als Bühnenaufbau in das Globe-Theater integriert.
In diesen bescheidenen Nebenflächen von wenigen Quadratmetern, die noch aus der Zeit der Landesgartenschau stammen, bildet sich immer wieder Staunässe mit entsprechendem Schimmelpilzbefall. Aufgrund zwischenzeitlich sanierungsbedürftiger Zu- und Abflüsse sind zudem regelmäßig Überschwemmungen des Kellersockels zu beobachten.

Dennoch hat sich diese zweite Spielstätte über die vergangenen 15 Jahre etabliert und zum Erfolg der Freilichtspiele beigetragen. Die Freilichtspiele danken allen damaligen Beteiligten, die in einer beispiellosen Aktion von Architekten, freiberuflich Tätigen, Unternehmen und Sponsoren sowie durch das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt diese zweite attraktive Hauptspielstädte der Freilichtspiele erst möglich gemacht haben.
Gerade dieser Aspekt eröffnet die Chance, nunmehr nach 15 Jahren, über einen Nachfolgebau für das Haller Globe-Theater zu entscheiden und somit die Freilichtspiele zukunftsfähig zu machen:

Ein Nachfolgebau stärkt das Profil der Freilichtspiele als innovatives und modernes Festspieltheater und ist unverzichtbarer Spielort des Kinder- und Familienstücks. Eine zweite und unverwechselbare Spielstätte ist mittlerweile Tradition. 1985 wurde die kleine Treppe vor dem Landratsamt für das Kindertheater in Betrieb genommen, im Jahr 2000 kam das Globe hinzu.
Im Jahr 2008 wurde das Kindertheater, u. a. aufgrund der nachhaltigen Finanzkrise der Stadt sowie der hohen Sonneneinstrahlung auf die Kinder, in das Globe-Theater integriert und zu einem Familienstück weiterentwickelt. Mit der Entwicklung des Globe-Theaters gelang es auch, die Voraussetzungen für eine künstlerische Verbreiterung des Angebotes zu schaffen. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von Schauspielern in verschiedenen Stücken einen effizienten und kostengünstigen Personaleinsatz.

Ein Nachfolgebau stärkt die Freilichtspiele somit in finanzieller und inhaltlicher Hinsicht und entspricht auch der Entwicklung des Kulturprofils der Stadt.

Kriterien für einen Nachfolgebau des „Globe-Theaters“
Bei der Beauftragung einer Gestaltungskonzeption eines Nachfolgebaus sind die Freilichtspiele von nachfolgenden Kriterien geleitet worden:

  1. Ähnlich wie das Globe-Theater soll auch der Nachfolgebau auf Basis einer historisch klassischen Grundform ausgerichtet werden. Leitmotiv war das antike Odeion, das sich vom Amphitheater durch die kleinere Grundform und durch eine Überdachung unterschied und dadurch eine vielfältige Nutzung erfuhr (Theater, Gesangswettkämpfe, Instrumentalmusik, Rezitationsvorträge, Ratsversammlungen). Gleichzeitig wurde mit der Überdachung eine Wetterunabhängigkeit erreicht.
     
  2. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen sollten ca. 400 Sitzplätze zur Verfügung stehen.
     
  3. Stützenfreiheit und optimale Sichtlinien, so dass keine Plätze verloren gehen.
     
  4. Deutliche Verbesserung der Bühnensituation, Back-Stage, Maskenplätze, Garderoben, Duschen und Lagerräume für Bühnenteile und Requisiten.
     
  5. Möglichkeit eines Kartenverkaufs und eines gastronomischen Angebotes, gegebenenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft.
     
  6. Unter Beachtung von Freilicht, Freiluft und „Transparenz“soll eine deutlich verbesserte Abschirmung gegen Außenlärm erfolgen. Zudem sind der Sitzkomfort und die Akustik im Inneren so zu verbessern, dass auch andere Veranstaltungsformen möglich sind.
     
  7. Ganzjährige Bespielbarkeit, Vielfältigkeit der Nutzung (Theater, Gesang, Musik, Ansprachen), allerdings mit festem Aufbau der Sitzränge und der Bühne, so dass sich wie beim Globe die Inszenierung bzw. die Veranstaltung an den Raum und nicht der Raum an die Inszenierung bzw. Veranstaltung anpassen muss. (Unverwechselbarkeit des Raumes)!
     
  8. Verbesserung der Toilettensituation für Besucher!

Gestaltungskonzept „Neues Theater Hall“
Auf Basis der obigen Kriterien beauftragten die Freilichtspiele im Juni 2014 das Planungsbüro Hüls mit der Gestaltungskonzeption für einen Nachfolgebau des Globe-Theaters. In mehreren Gesprächen erfolgte ein umfangreiches Briefing durch den Intendanten der Freilichtspiele, Herr Christoph Biermeier, mit Blick auf die Erfordernisse des Theaters, die Größe, den Umfang der Bühne und der Vorbühne, der Nebenräume (Maske, Umkleide, Duschen, WC ), der Erfordernisse der Wege- und Blickbeziehungen (Anlage 5).

Die städtebauliche Positionierung und Ausrichtung auf dem großen Unterwöhrd erfolgte in Abstimmung mit dem Fachbereich Planen und Bauen der Stadt. Hierzu wurden mehrere Alternativen untersucht. Ebenso erfolgte eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der  Zuwegung für Theaterbesucher und Anlieferung, sowie der außenliegenden Aufenthalts- und Veranstaltungsflächen, einschließlich der Besuchertoilettenanlage.

Die ersten Ergebnisse dieser Studien wurden dem Bau- und Planungsausschuss am 09.03.2015 vom Planungsbüro Hüls im Rahmen einer Präsentation vorgestellt.

Das Kuratorium der Freilichtspiele hat mit einstimmigem Beschluss den Auftrag an Intendanz und Vorsitz erteilt, auf Basis dieser Entwurfsidee die weiteren Planungsschritte einzuleiten und zu vertiefen.

Die Hochbauabteilung der Stadt arbeitet intensiv an einer Fortentwicklung der Planungsideen, u. a. auch mit dem Ziel, weitere Elemente der Freilicht- und Freiluftnutzung einzubeziehen, sowie den Platz vor dem Theater stärker in die kulturelle Nutzung zu integrieren. Diese sollen dem BPA noch im Sommer vorgestellt werden.

Nach Beratung im BPA und Gemeinderat beabsichtigen die Freilichtspiele, auch das Gespräch mit dem Land Baden-Württemberg sowie mit Sponsoren hinsichtlich einer Co-Finanzierung aufzunehmen. Insgesamt wird mit einem Kostenrahmen von 5-6 Mio. € kalkuliert.

Anlage 1:  Protokoll des GR-Beschlusses vom 04.12.2013
Anlage 2:  Stadtarchiv Zeitschiene Abbildungen
Anlage 3: Besucherzahlen
Anlage 4: Einnahmen
 

Sachvortrag zu b):

Auf Grundlage eines von den Freilichtspielen Schwäbisch Hall vorgegebenen Anforderungsprofils wurde die konzeptionelle Studie einer 2. Spielstätte als mögliche Nachfolge für das Globe-Theaters auf dem Unterwöhrd erstellt. Die vom Theater beauftragte Konzeption wurde am 06.05.2015 im Rahmen der VHS-Veranstaltung „Stadtplanung trifft Bürgerschaft“ öffentlich vorgestellt.
Dabei wurden auch Aussagen zur städtebaulichen Positionierung eines möglichen Nachfolgebaus getroffen. Es wurde empfohlen, einen Nachfolgebau in unmittelbarer südwestlicher Nachbarschaft zum bestehenden Globe-Theater zu errichten (Anlage, Variante 3). Dies hat vor allem in der öffentlichen Diskussion zu erheblichen Irritationen geführt, da mit einer solchen Entscheidung ein signifikanter Eingriff in den gewachsenen Baumbestand auf dem Unterwöhrd verbunden wäre.

Nicht ausreichend kommuniziert wurde bislang der Abwägungsvorgang, der einer solchen, zwischenzeitlich aber überholten Standortaussage zu Grunde gelegen hat.

Anlage: Übersicht Standortbereiche für eine 2. Spielstätte der Freilichtspiele


Sachvortrag c):

Nachdem das Globe-Theater als temporärer fliegender Bau - zunächst für ein Jahr - genehmigt wurde, wurden bei der Baugenehmigung durch entsprechende Befreiungen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, die bei einem dauerhaften Gebäude so nicht genehmigungsfähig sind.

Bei einer Umwandlung der temporären Spielstätte Globe-Theater in eine dauerhafte Spielstätte leben jedoch die Kriterien für eine dauerhafte Spielstätte wieder auf. Aufgrund der bisherigen Beschlussfassungen im Gemeinderat und der Diskussion über eine Nachfolge des temporär genehmigten Globe-Theaters wurden baurechtliche und genehmigungstechnische Rahmenbedingungen für den dauerhaften Spielbetrieb bisher nicht geprüft.

Baurechtliche Rahmenbedingungen

  1. Die Versammlungsstättenverordnung sieht als konstruktive Elemente nur nicht brennbares Material vor. Ob eine Abweichung davon grundsätzlich möglich ist, muss erst noch durch ein Brandschutzgutachten nachgewiesen werden. Dabei ist gleichzeitig der status quo aller brandschutztechnischen und brandschutzrechtlichen Rahmenbedingungen durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter festzustellen. Ein Brandschutzgutachten würde im Rahmen dieser Feststellungen aller Abweichungen auch mögliche Kompensationsvorschläge unterbreiten.
    Ob damit die baurechtlichen Anforderungen erfüllt werden können, gilt es dabei nachzuweisen (Anzahl der Fluchtmöglichkeiten, Brandmeldeanlagen Brandschutz-bekleidungen etc.)
     
  2. Mit Blick auf die baurechtlichen Regelungen ist eine Darstellung der Abweichungen von den Baurechtsnormen vorzunehmen. Dabei ist eine Abwägung im Lichte einer Gesamtkonzeption und nach Vorlage möglicher Verbesserungsmaßnahmen zu entscheiden.
    Insbesondere tritt eine Problematik in der Beurteilung der Treppenstufenhöhe (max. Höhe 10 – 19 cm je Stufe nach Versammlungsstättenverordnung), bei der Beurteilung der Schiebetüren, sowie bei der Beurteilung der Fluchtwegbeleuchtung auf.
     
  3. Die vorhandenen Nebenräume für Sanitär, Aufenthaltsräume und Arbeitsräume der Schauspieler und des technischen Personals etc. entsprechen nicht der Versammlungsstättenverordnung und auch nicht der Arbeitsstättenrichtlinie. Gegenwärtig stehen dafür nur 33 qm Gesamtfläche zur Verfügung bei 1,95 m Raumhöhe. Die geringe Raumhöhe im Untergeschoss ist nach der Arbeitsstättenrichtlinie nicht genehmigungsfähig. Aus Sicht der Raumhöhe handelt es sich im Untergeschoss eher um Lagerräume.
    Auch ist festzustellen, dass die zusätzlich erforderlichen Flächen im Gebäude selbst nicht ohne wesentlichen Verlust von bisherigen Grund- und Spielflächen hergestellt werden können und deshalb voraussichtlich ein Nebengebäude erstellt werden müsste.
     
  4. Eine denkmalrechtliche Zustimmung für eine dauerhafte Betriebsgenehmigung liegt bisher nicht vor. Diese wäre im Verfahren noch einzuholen.
     
  5. Bei einer dauerhaften Betriebsgenehmigung wäre auch ein ordentlicher Stellplatznachweis zu führen.
     
  6. Angesichts der Diskussion um einen Nachfolgebau wurden die Bedenken für einen Weiterbetrieb des Globe-Theaters in der jetzigen Form noch einmal um zwei Jahre entsprechend des Antrages der Freilichtspiele (s. GR vom 18.05.15, § 127/6) zurückgestellt.

Baurechtlich weiteres Vorgehen
Sollte der Gemeinderat entgegen der Beschlussfassung vom Dezember 2013 an einem Bestand des „Globe-Theaters“ festhalten wollen, wird aus Sicht der Baurechtsbehörde nachfolgende Vorgehensweise angeregt:

  1. Feststellung des status quo durch einen qualifizierten Brandschutzgutachter.
  2. Darstellung der Abweichungen von den geltenden baurechtlichen Regelungen.
    Gutachterliche Stellungnahmen mit Vorschlägen zur Kompensation im Gesamtkontext (Konstruktion, Flucht- und Rettungswege, Entrauchung). Ob eine Kompensation überhaupt möglich ist, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden, sondern erst nach Vorlage des Gutachtens (Kompensationsmaßnahmen erfordern eine baurechtliche Abweichung bzw. Befreiung, über welche die Baurechtsbehörde entscheidet).
  3. Ermittlung der Kosten für eine (mögliche) brandschutztechnische Ertüchtigung zzgl. der Kosten für ordnungsgemäße Sanitär- und Sozialeinrichtungen, sowie der erforderlichen Stellplätze (bei Versammlungsstätten ist je sechs Besucher ein Stellplatz erforderlich).

Künstlerische Rahmenbedingungen
Als Anforderungen an eine zweite Spielstätte wurde von den Freilichtspielen und dem Gemeinderat bisher nachfolgende Kriterien formuliert, die über den Stand des temporären Globe-Theaters hinausgehen:

  • deutliche Verbesserung des Lärmschutzes und der Akustik (Öffnungen zu den Seitenflächen sind aus Lärmeintragsgründen zu schließen, Raumakustik zu verbessern);
  • Verbesserung der Sichtlinie im Zuschauerraum (möglichst stützenfrei, 3. Rang nahezu unverkäuflich);
  • Anpassung der Bühnengröße an die gewünschten Nutzungen;
  • Anpassung der Bühnensituation im Backstagebereich, der Holzoberfläche in der Vorbühne (Rutschgefahr bei Regen etc.);
  • Lagermöglichkeiten für Bühnenteile und Requisiten im Innenbereich;
  • Anpassung der Maskenplätze, Garderoben, Duschen, Aufenthaltsräume etc. an die  Versammlungsstättenverordnung sowie an die  Arbeitsstättenrichtlinie;
  • Komfort der Bestuhlung sollte dringend den zeitgemäßen Bedürfnissen angepasst werden;
  • Wetterabhängigkeit sollte durch eine ggf. mobile Dachlösung verringert werden;
  • Einrichtung eines integrierten Kartenvorverkaufs und Gastronomiebereichs (optional).

Konzeptionelle Überlegungen zur 2. Spielstätte der Freilichtspiele
Zu den künstlerisch-programmatischen Überlegungen sowie den Raumanforderungen für die technischen und Backstage-Räume der Freilichtspiele wird auf die Anlage 1 und 2 verwiesen. Für eine zweite Spielstätte wurde eine Sitzplatzkapazität von 400 als Zielgröße identifiziert.

Anlage 1: „Das Haller Odeion – ein neues Theater für Schwäbisch Hall“ Programmatische Überlegungen von Intendant Christoph Biermeier

Anlage 2: Anforderungsprofil (Nutzerbedarfsanalyse der Freilichtspiele Schwäbisch Hall – Technische Räume und Backstage-Räume)

 

Sachvortrag zu d):

Aufgrund der Diskussionen im BPA vom 22.06.2015, § 141, wurde der Vorschlag unterbreitet, gutachterlich zu prüfen, ob das bestehende Globe-Theater durch bauliche Veränderungen an die funktionalen Anforderungen der Freilichtspiele Schwäbisch Hall an eine künftige und dauerhafte Spielstätte angepasst werden kann. Dabei ist nachzuweisen, dass alle für eine unbefristete Baugenehmigung erforderlichen baurechtlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt werden können. Für diesen Fall sind die notwendigen baulichen Maßnahmen darzustellen und mit Kosten zu hinterlegen.

Anlage: Entwurfsmodelle Haller Globe-Architekten, August 2012

 

Oberbürgermeister Pelgrim nimmt nochmals folgende Eckpunkte der Freilichtspiele auf:

  • Ab 2008 ca. 62.000 Besucherinnen und Besucher jährlich;

  • Nach Jahren der Kürzung des Landeszuschusses wurde 2015 eine Erhöhung um 100.000 € vorgenommen;

  • Seit 2002 erhalten die Freilichtspiele einen Festzuschuss; zu 60 % finanzieren sich die Freilichtspiele selbstständig über Eintrittsgelder;

  • Sechs ganzjährig beschäftigte Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter, während der Festspielzeit 220 Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter;

  • Im Vergleich zu anderen Spielstätten steht Schwäbisch Hall gut da. Seit 2008 sind die Zuschauerzahlen immer höher als in Jagsthausen. Der Gemeinderat der Stadt Heidenheim hat den Zuschuss seiner Festspiele auf jährlich 800.000 € erhöht bei 15.000 Besucherinnen/ Besuchern jährlich;

  • Die 2. Spielstätte der Freilichtspiele Schwäbisch Hall ist unverzichtbar. Er möchte auf dieses Alleinstellungsmerkmal nicht mehr verzichten.

  • Das jetzige Globe-Theater ist eine temporäre Spielstätte. Die Schwachpunkte hierbei sind z. B. fehlende Toilettenanlage, nicht Einhalten der feuerpolizeilichen und arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften.

  • Es liegt aus dem Jahr 2013 ein Beschluss des Gemeinderats für einen Nachfolgebau auf dem Unterwöhrd vor. 2015 hat das Kuratorium einen Nachfolgebau einstimmig - bei einer Enthaltung - beschlossen.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink erläutert den Standort nochmals aus städtebaulicher Sicht. Die Standorte Eventplatz (ZOB/ Verkehr) und Ackeranlagen (fehlende Erschließung) scheiden aus. Aufgrund der Sonderform des Baukörpers sollte aus Gründen des Denkmalschutzes nicht zu nahe an die Altstadt herangerückt werden. Er hält den Unterwöhrd für den richtigen Standort.
Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink setzt sich mit der Positionierung des Nachfolgebaus im Bereich des Unterwöhrds auseinander. Er präferiert die Variante 4; Variante 2 scheidet aus Gründen des Schutzes der Stadtansicht aus; Variante 1 wäre der heutige Standort, jedoch sind hiermit Nachteile für das Kuchen- und Brunnenfest an Pfingsten und andere Abläufe verbunden.

FLS-Intendant Biermaier erläutert die Perspektive der Freilichtspiele mit einem Nachfolgebau (neues Volkstheater, zeitgenössisches Theater, Familienstücke, Tanztheater, Theaterprojekte und Theaterfestivals). Er möchte ein offenes, ganzjährig genutztes Haus über die Grenzen der Freilichtspiele hinweg.

Oberbürgermeister Pelgrim verweist auf den Sachvortrag zu d). Hiernach schlägt die Verwaltung vor, gutachterlich zu prüfen, ob das bestehende Globe-Theater durch bauliche Veränderungen an die funktionalen Anforderungen der Freilichtspiele an eine künftige und dauerhafte Spielstätte angepasst werden können. Zuvor soll jedoch dem im aufgelegten Schreiben der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammergruppe Schwäbisch Hall vom 27.06.2015 (siehe Anlage) genannten Vorschlag gefolgt werden; hiernach soll in kleinen Teams ergebnisoffen die Ertüchtigung des jetzigen Globe-Theaters bzw. auch die jetzt vorliegenden Vorschläge des Neubaus geprüft werden. Alternativen, Ergänzungen und Verbesserungen sind erwünscht. Oberbürgermeister Pelgrim empfiehlt, dem Vorschlag der Architektengruppe zu folgen und bietet an, die Ergebnisse gutachterlich zu überprüfen. Es herrscht jedoch Einvernehmen, dass aus städtebaulichen Überlegungen als Standort der jetzige Standort bzw. Alternative 4 (vgl. Ausführungen Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink) zu sehen ist.

Stadtrat Dr. Graf von Westerholt anerkennt die Rolle der Freilichtspiele für die Stadt Schwäbisch Hall. Die Notwendigkeit der 2. Spielstätte steht außer Frage. Der Vorschlag der Architektengruppe vom 27.06.2015 ist hervorragend; seine Fraktion wollte diese Berufsgruppe schon immer in die Entscheidung mit einbinden.

Auch Stadtrat Kaiser hält die 2. Spielstätte für die Freilichtspiele für unausweichlich. Der Vorschlag der Kammergruppe Schwäbisch Hall ermöglicht ihm auf Basis von Fakten seine Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus stellt dieses Vorgehen eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt dar.

Stadträtin Herrmann hält eine andere Vorgehensweise für richtig: Sie hätte gerne zuerst geprüft, ob das bestehende Globe-Theater für eine dauerhafte Spielstätte ertüchtigt werden kann, danach sollte das künstlerische Konzept der Freilichtspiele vorliegen und erst in einem dritten Schritt sollte ein eventueller Neubau diskutiert werden.

Stadtrat Baumann rückt die Rolle der Gutachter zurecht: Ein jede/r Gutachterin/Gutachter ist an Vorschriften und Normen gebunden. Der Auftraggeber spielt bei einem Gutachten nur eine untergeordnete Rolle, da eben diese Normen verbindlichen Charakter haben - eine Abweichung hiervon ist nicht möglich. Er bedauert das Misstrauen, welches heute Abend von einigen geäußert wurde.
Die 2. Spielstätte der Freilichtspiele steht für ihn außer Frage. Auch er möchte noch ein verbindliches, künstlerisches Konzept. Er lobt das echte Engagement der Haller Architekten, die von sich aus einen kleinen Wettbewerb durchführen und sich nicht nur über Leserbriefe in der Presse äußern.

Stadtrat Preisendanz hält es für unausweichlich, dass das bestehende Globe-Theater geändert werden muss. Bei seinem letzten Besuch im Globe-Theater fühlte er sich von Außengeräuschen stark beeinträchtigt. Die Nebenräume sind menschenunwürdig. Er wird dem von der Kammergruppe Schwäbisch Hall vorgeschlagenen Weg mitgehen und hofft, dass dies zu einer Befriedung der Situation führt.

Stadträtin Koch kritisiert Oberbürgermeister Pelgrim: Es findet keinesfalls ein Dialog sondern ein Monolog statt. Für sie wäre es auch eine Alternative, das Globe-Theater in Richtung Weilerwiese zu verschieben. Durch die vermehrte Bautätigkeit auf dem Unterwöhrd (Nachfolgebau Globe, Brücke) sieht sie den Bestand des Unterwöhrds und vor allem der sich darauf befindenden Bäume in großer Gefahr.

Oberbürgermeister Pelgrim stellt fest, dass 18.000 Bäume in der Stadt registriert sind, um die sich die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht zu kümmern hat. Geht man von einer Lebenszeit von 100 Jahren/ Baum aus, bedeutet dies, dass 180 Bäume pro Jahr gefällt bzw. beschnitten werden müssen. Er ist der Meinung, dass man den Vorschlag der Kammergruppe Schwäbisch Hall so übernimmt. Er möchte keine Einschränkung der Kreativität. Es macht Sinn, das Gutachten über einen Bestand des jetzigen Globe-Theaters erst danach einzuholen.

Stadtrat Dr. Graf von Westerholt hinterfragt die Gutachterkosten bis zu 40.000 €.

Oberbürgermeister Pelgrim erläutert, dass die Fachgutachten nach den Vorschlägen der Kammergruppe erfolgen.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink erläutert, dass wahrscheinlich mehrere Fachgutachten nötig sein werden (Brandschutz, Akustik etc.).

 

Beschluss:

  1. Der Vorschlag der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammergruppe Schwäbisch Hall vom 27.06.2015 wird unter der Maßgabe der Beachtung des festgelegten Planungskorridors (siehe Ausführungen Fachbereichsleiter Klink) aufgenommen.
  2. Die Vorstellung der Alternativen/ Ergänzungen erfolgt im Bau- und Planungsausschuss. Dort werden die weiter zu verfolgenden Modelle ausgewählt; diese sollen dann mit verschiedenen Fachgutachten hinterlegt werden. Hierfür werden 40.000 € überplanmäßig zur Verfügung gestellt.

(34 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme)

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