§ 2 - Konjunkturpaket II; hier: Beleuchtungskonzept Haalplatz und Unterwöhrd - VORBERATUNG - (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Beleuchtung Haalplatz
Die Beleuchtung des Haalplatzes ist vor etwa 25 – 30 Jahren zum Teil neu gebaut, zum Teil ergänzt worden. Auf diesem Stand blieb die Beleuchtung, was ihre Qualität anbetrifft, auch stehen. Es handelt sich um überwiegende 6 m lange Leuchtmasten mit einer herkömmlichen HQL (Quecksilberdampflampe) und einer Wattage von 80 Watt. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Leuchtmittel ab 2015 nicht mehr verwendet werden dürfen, kann die Beleuchtung des Haalplatzes allenfalls als eine Art Notbeleuchtung verstanden werden. Aus der Sicht der Verwaltung ist es dringend notwendig, die Beleuchtung des Haalplatzes sowohl beleuchtungs-technisch, als auch energietechnisch auf ein zeitgemäßes Niveau zu bringen. Der Haalplatz, häufig als Keimzelle dieser Stadt bezeichnet, hat aufgrund seiner langen traditionsreichen Geschichte eine deutlich bessere Beleuchtung verdient. Darüber hinaus ist es auch aus funktionaler Sicht notwendig. Die jetzige Beleuchtung bietet nur ein geringes Maß an sozialer Kontrolle und vermittelt keinesfalls das Gefühl von Sicherheit oder Orientierung.

Beleuchtung Unterwöhrd
Die Beleuchtung des Unterwöhrds wurde zur Landesgartenschau 1981/1982 vollkommen neu erstellt. Die Auswahl der Beleuchtung erfolgte in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Ästhetik bzw. der lichttechnischen Ergebnisse. Energietechnische Aspekte wurden zu dem Zeitpunkt noch nicht mit der heute geltenden Priorität gesehen. Ausgewählt wurden seiner-zeit Kugelleuchten, die nicht nur die Bodenbeläge, bzw. Wegesysteme beleuchten sollten, sondern auch das räumliche Gefüge des Unterwöhrds bei Nacht vermitteln sollte. Die Leuchten selber sind nicht nur in die Jahre gekommen und dementsprechend reparaturan-fällig, sondern sie sind auch energietechnisch auf einem sehr niedrigen Level. Die Leuchtmittel sind durchweg HQL-Lampen, die ebenso, wie auf dem Haalplatz, ab 2015 nicht mehr ver-wendet werden dürfen. Ein Austausch der Leuchtmittel alleine wird nicht den gewünschten Effekt bringen. Darüber hinaus sind Ersatzteile für diese Lampen nur noch schwer zu bekom­men; dies hat zur Folge, dass bei Beschädigungen der Lampe, sei es durch Vandalismus oder sonstige Altersschäden, das Risiko eingegangen werden muss, dass eine Lampe vollkommen ausfällt, bzw. über einen längeren Zeitraum nicht mehr der Gesamtsystematik zur Verfügung steht.

Im Rahmen des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung hat die Verwaltung Anträge zum Thema energetische Erneuerung der Stadtbeleuchtung gestellt. Der Antrag wurde zwischenzeitlich positiv entschieden. Einschließlich der im Haushalt verankerten Finanzierung stehen mit den Mitteln des Konjunkturprogramms 250.000,- € für die energetische Erneuerung der Straßenbeleuchtung zur Verfügung. Auf dieser Grundlage ist es nunmehr möglich die Stadtbeleuchtung insbesondere den Haalplatz und den Unterwöhrd grundlegend zu erneuern.

Lichttechnik
Hinsichtlich der Beleuchtungstechnik hat die Verwaltung die Absicht, generell bei der energetischen Erneuerung LED-Lampen zu verwenden. Herkömmliche Leuchtmittel haben als so genannte HQL-Lampen eine Leistungsaufnahme von 80 Watt. Mit zunehmendem Alter wird bei diesen Leuchtmitteln die Lichtleistung schlechter, die Leistungsaufnahme jedoch höher. Lebensdauer einer HQL-Lampe beträgt maximal 4.000 Betriebsstunden. Die maximale Leistungsaufnahme der LED-Lampe wie vorgeschlagen beträgt 58 Watt. Im Regelfall wären LED´s jedoch nur mit 80 % ihrer Leistungsaufnahme gefahren, sodass die Mittel mit einer Leistungsaufnahme von etwa 45 Watt zu rechnen ist. Die Lebensdauer von LED-Systemen beträgt etwa 80.000 Betriebsstunden. Die LED-Technik verbindet neben dem erheblichen Einsparpotential auf der Energiekostenseite ein weiteres Einsparpotential auf der Seite der Unterhaltung und Erwartung der Systeme.

Die Verwaltung hat in den letzten vier Monaten verschiedene Lampen unterschiedlicher Her-steller ausprobiert. Die Lampen wurden jeweils am Haalplatz/am Haalbrunnen installiert und ermöglichten so eine vergleichende Betrachtung der unterschiedlichen Leuchtqualitäten. Aus-gewählt wurden Lampen von Herstellern die eine besonders energieeffiziente Ausrichtung nachweisen konnten. Nach verschiedenen Beleuchtungsproben kam die Verwaltung überein-stimmend zum Ergebnis, dass sich ein Lampentyp für den Haalplatz die Lampe sehr deutlich von den übrigen Konkurrenzprodukten absetzen konnte. Während LED ausgerüstete Lampen anderer Hersteller teilweise ein sehr fades, grelles Licht erzeugten und darüber hinaus eine hohe Blendwirkung mitbrachten, konnte die Lampe ein sehr gleichmäßiges Lichtband zeichnen. Mit diesem Leuchtentyp ist es möglich, die fußläufigen Bereiche des Haalplatzes konsequent auszuleuchten. Die Insektenfreundlichkeit des Lampentypes ist nachgewiesen. Produziert wird die Lampe von einem im Raum Schwäbisch Hall ansässigen Lampenhersteller, der Firma Leccor in Michelfeld. Neben den lichttechnischen Eigenschaften hat die Lampe auch Tageslichtqualitäten. Sie wirkt sehr schlicht überzeugend und passt sich, ohne ein besonderes Eigenleben zu führen, in die stadträumliche Situation am Haalplatz ein. Gleichzeitig verleugnet sie auch nicht, im 21. Jahrhundert entwickelt worden zu sein.


Konzeption
Die Verwaltung hat die Firma Leccor gebeten, ein lichttechnisches Konzept für den Haalplatz auszuarbeiten, bei dem die optimale Ausleuchtung der fußläufigen Bereiche eine hohe Priorität genießen sollte. Das lichttechnische Konzept liegt vor und sieht insgesamt für den Haalplatz 16 Leuchten vor. Eine bildhafte Darstellung des Lampentypes liegt im Prospekt bei. Im übrigen kann die Lampe im Rahmen der Beleuchtungsprobe am Montag Abend, dem, 16.11.09 im Werkhof besichtigt werden.

Für den Unterwöhrd war es nicht erforderlich ein neues lichttechnisches Konzept zu erarbeiten. Die vorhandenen Standorte der Kugelleuchten sind seiner Zeit bereits optimal gewählt worden, sodass hier nur ein Austausch des Lampentypes notwendig wird. Für den Unterwöhrd wurde ein ähnliches Projekt, ebenfalls aus dem Hause Leccor ausgewählt. Es handelt sich um eine so genannte Tabulare Leuchte, eine quadratische Leuchte in formaler ähnlicher Ausführung wie der bereits auf dem Haalplatz vorgeschlagene Lampentyp. Die vorgeschlagene Leuchte ist in der Lage ein sehr homogenes Lichtbild, was eine flächige Aus-leuchtung der Grünanlage ermöglicht zu liefern. Eine kleine in den Mastkopf eingelassene Kopfleuchte kann dann die Baumunterseiten mit anstrahlen, sodass hier ein räumliches Gefühl auch bei Nacht erwirkt werden kann.

Beschluss:

Der Gemeinderat stimmt der vorgeschlagenen Lampenauswahl im Grundsatz zu. Die Verwaltung wird beauftragt, die Gesamtkosten für die energetische Erneuerung der Beleuchtung auf dem Haalplatz und auf dem Unterwöhrd zu ermitteln und hierüber auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung auszuarbeiten.

Selbstverständlich wurde das gesamte Projekt mit dem Energiebeauftragten intensiv durchgearbeitet. Herr Schwarz-Leußer unterstützt den Vorschlag der Bauverwaltung, da insbesondere der Aspekt der nachhaltigen Energieeinsparung berücksichtigt worden ist.

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