TOP 1 - Gemeinsam mobiler – Mobilitätskonzept 2035 der Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Schwäbisch Hall und Untermünkheim hier: Beschluss Vorzugsszenario zur Entwicklung des Maßnahmen- und Handlungskonzepts - Vorberatung - (öffentlich)

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Sitzungsvorlagen-Nummer: 219/23

Sachvortrag:

Im April diesen Jahres wurden das Leitbild und die dazugehörigen Planungsziele in den Kommunen der VVG Schwäbisch Hall sowie in Untermünkheim für das gemeinsame Mobilitätskonzept beschlossen. Auf dieser Grundlage konnten als letzter Schritt in diesem Handlungsfeld (siehe Anlage 1) Szenarien entwickelt werden, die im Rahmen des zweiten Mobilitätsdialogs am 22. Juni 2023 abgestimmt wurden mit dem Ergebnis eines Vorzugsszenarios.

Das Vorzugsszenario (siehe Anlage 2) dient als Hilfestellung für den weiteren Prozess, um abschätzen zu können, mit welcher Intensität die jeweiligen Planungziele verfolgt werden müssen, um die gewünschten Effekte im Verkehrssektor erzielen zu können. Die zwei aufgestellten und diskutierten Szenarien stellen Denkmodelle dar, die durch ihre Ausrichtung unterschiedliche Ansätze der Verkehrsentwicklung und Verkehrsbeeinflussung sowie deren Wirkungen vorsehen. Die Wirkungen der Szenarien unterscheiden sich hinsichtlich des Verkehrsverhaltens und der Belastung des Straßennetzes, aber auch hinsichtlich der Umweltwirkungen.

Diese Wirkungen können anhand des digitalen Verkehrsmodells für die VVG Schwäbisch Hall und Untermünkheim aufgezeigt und die möglichen Verkehre in 2035 simuliert werden. Beispielsweise werden demnach insgesamt rund 1.3 Mio KFZ-km pro Tag in dem Planungsraum zurückgelegt, bis 2035 wird sich dieser Wert jedoch um rund 13 Prozent erhöhen. Aufgrund der allgemein zu erwartenden Steigerung der E-Mobilität und weiteren alternativen Antriebsformen wird der CO2 – Ausstoß im gleichen Zeitraum jedoch um 20 Prozent geringer. In der Anlage 3 ist die Energie- und Treibhausgasbilanz der aufgestellten Szenarien dargestellt. Das Vorzugsszenario sieht nun eine Minderung der zurückgelegten KFZ-km um 10 Prozent vor sowie eine Minderung des CO2 – Ausstoß um 33 Prozent. Diese Zielwerte sind sehr ambitioniert und benötigen ein weitreichendes Maßnahmen- und Handlungskonzept.

Der Modal-Split ist ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt für die Weiterentwicklung des Verkehrssystems der VVG Schwäbisch Hall und Untermünkheim. Vergleicht man den derzeitigen Modal-Split mit Städten oder Planungsgebieten ähnlicher Größe kann klar festgehalten werden, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) mit 59 Prozent recht hoch ist. Die untersuchten und diskutierten Szenarien sehen eine Reduzierung des MIVs vor und einer damit einhergehenden Erhöhung des ÖPNVs sowie des Fuß- und Radverkehrs. Die Vorzugsvariante sieht einen Modal-Split vor, der sich im Durchschnitt aus 40 Prozent MIV, 15 Prozent ÖPNV und 45 Prozent Fuß- und Radverkehr zusammensetzt. Das bedeutet beispielsweise eine Verdopplung der ÖPNV-Nutzung von heute 7 Prozent auf 15 Prozent in 2035.

Betrachtet man den Modal-Split in Bezug auf die wichtigen Wegelängen, können abhängig hiervon Handlungsschwerpunkte innerhalb der jeweiligen Verkehrsangebote definiert werden. Beispielsweise besteht auf der Wegelänge 0 - 2 km noch ein sehr hoher Anteil an MIV (38 Prozent) und damit eine hohes Potenzial, die Anteile im Fuß- und Radverkehr deutlich zu steigern (siehe Anlage 4).

Wie bei der Erarbeitung des Leitbildes und der Planungsziele sollen im Rahmen von weiteren Beteiligungsformaten im Herbst/Winter diesen Jahres verkehrsmittelbezogene Teilkonzepte und Einzelprojekte erarbeitet werden - als letzter Baustein im Prozess des gemeinsamen Mobilitätskonzeptes. Die Diskussion und die Festlegung des sogenannten ‚Integrierten Maßnahmenkonzepts‘ erfolgt wieder mit allen Gemeinderäten:innen im Rahmen eines dritten Mobilitätsdialoges im Frühjahr 2024 (siehe Anlage 5).

Mit der Festlegung des Integrierten Maßnahmenkonzepts kann das Mobilitätskonzept ‚gemeinsam mobiler‘ nach 2 Jahren Bearbeitungszeit fertiggestellt und im Sommer 2024 von der Verwaltungsgemeinschaft und Untermünkheim beschlossen werden.

Anlagen:
Anlage 1: Prozessskizze Mobilitätskonzept
Anlage 2: Vorzugsszenario
Anlage 3: CO2-Bilanz Planungsgebiet und Szenarien
Anlage 4: Modal-Split im Vergleich
Anlage 5: Zeitplan

Beschlussantrag:

Das gemeinsam erarbeitete Vorzugsszenario wie in Anlage 2 dargestellt wird beschlossen.

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