TOP 1 - Erweiterung Kläranlage „Vogelholz“ mit Neubau einer 4. Reinigungsstufe, einschließlich Betriebsgebäude für Maschinentechnik und Personalbereich - Vorberatung - (öffentlich)

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Sitzungsvorlagen-Nummer: neu99/22

Sachvortrag:

Die Abwässer der Stadt Schwäbisch Hall werden, neben zwei kleineren Anlagen, in der mechanisch-biologischen Kläranlage Vogelholz gereinigt. Die Kläranlage selbst soll in den nächsten Jahren von 85.000 Einwohnerwerten (EW) auf eine Größe von 120.000 EW ausgebaut werden.

Als weiterer Ausbauschritt ist nun der Bau einer vierten Reinigungsstufe zur weitergehenden Abwasserreinigung geplant. Durch diese zusätzliche Stufe soll der Eintrag von Phosphor und Spurenstoffen in den Vorfluter reduziert werden.

Erweiterung um eine vierte Reinigungsstufe zur Phosphor- und Spurenstoffelimination

Für die Planung der vierten Reinigungsstufe wurde das Büro SAG Ingenieure aus Ulm beauftragt. Die Vergabe erfolgte im Bau- und Planungsausschuss am 22.01.2020 (§ 1, öffentlich) bzw. am 06.02.2020 (§ 13, öffentlich) im Gemeinderat. Beauftragt wurde hier ein Generalplanervertrag, der sich in vier einzeln abrufbare Leistungsstufen aufteilt.

In der Vorplanung wurden acht Varianten zur Gestaltung der zusätzlichen Reinigungsstufe untersucht und hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Parameter bewertet und gegenübergestellt. Die durchgeführten Variantenvergleiche haben gezeigt, dass eine Verfahrenskombination aus Tuchfilter und nachgeschaltetem kontinuierlichem GAK-Filter (GAK: granulierte Aktivkohle) für den Betrieb auf der Kläranlage Vogelholz die meisten Vorteile aufweist.

Diese gewählte Variante wurde eng mit der Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, sowie dem Landratsamt Schwäbisch Hall abgestimmt. Ebenfalls in die Planung mit eingebunden wurde das Kompetenzzentrum Spurenstoffe (KomS), eine Kooperation der Universität Stuttgart, der Hochschule Biberach sowie dem DWA-Landesverband Baden Württemberg (DWA: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.).

Für die vierte Reinigungsstufe liegt bereits die wasserrechtliche Genehmigung vor. Die Anlage wird durch das Land Baden-Württemberg mit ca. 60 % gefördert. Der Förderbescheid über 5.967.800,00 € wurde am 24.05.2022 durch Frau Regierungspräsidentin Bay Herrn Oberbürgermeister Bullinger übergeben.

Im Unter- und Erdgeschoss des zukünftigen Betriebsgebäude soll die nötige Maschinen- und Steuertechnik für die Phosphor- und Spurenstoffelimination untergebracht werden. Im Obergeschoss war anfänglich nur ein Besprechungs-/Aufenthaltsraum, ein Büro bzw. Schaltwarte, ein Archiv sowie die erforderlichen sanitären Anlagen angedacht.

Im Laufe der Planung wurde vom Betriebspersonal angeregt, den ohnehin in den nächsten Jahren geplanten Neubau eines Schwarz-Weiß-Bereichs, in das Bauvorhaben der vierten Reinigungsstufe zu integrieren. Mittel zu dessen Bau wurden bereits in der mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre 2023-2024 vorgemerkt, da die derzeitige Situation mit den in verschiedenen Gebäuden untergebrachten Duschen und Umkleiden, nicht den geltenden Arbeits- und Gesundheitsschutzvorgaben entspricht.

Neubau Betriebsräume für das Personal

Es ist hier angedacht im 1. OG über der vierten Reinigungsstufe die Sozialräume sowie einen neu zu errichtender Schwarz-Weiß-Bereich nach den geltenden Anforderungen der Gesundheits- und Arbeitsschutzbestimmungen zu errichten. Hier soll das Büro mit Schaltwarte der Kläranlage untergebracht werden. Ein Multifunktionsraum soll für Pausen sowie Schulungen dienen. Nach dem Umzug in die neuen Betriebsräume soll im 1. OG des Altbaus ein neues Labor eingerichtet werden, das bisherige Labor aus dem UG soll dann später als Werkstatt/Materiallager genutzt werden.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für die 4. Reinigungsstufe incl. Betriebsräume im 1. OG belaufen sich auf 10.661.00,00 € (brutto) zzgl. 25 % Nebenkosten von 2.665.000,00 €. Somit ergeben sich Gesamtkosten von 13.326.000,00 € (brutto). Diese teilen sich in 11.970.000,00 € für die vierte Reinigungsstufe sowie 1.356.000,00 € für die Betriebsräume im 1. OG auf. Für die vierte Reinigungsstufe erhält die Stadt eine Förderung von 5.967.800,00 €.

In der Mittelfristigen Finanzplanung des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung 2021 bis 2025 ist ein Investitionsbedarf in Höhe von insgesamt 14 Mio. € (ohne Zuschüsse) für die Erweiterung der Kläranlage „Vogelholz“ zur weiterführenden Abwassereinigung mitsamt Betriebsgebäude veranschlagt.

Sachstandsbericht Planung

Die bisherigen Planungen, sowie die weiteren Schritte sollen hier durch die SAG Ingenieure, Herrn Dipl.-Ing. (FH) Karl Rösch und Herrn Dipl.-Ing. Steffen Baur, vorgestellt und zur Kenntnis genommen werden.

Anlagen:
Anlage 1: Präsentation SA GIngenieure „Planung einer 4. Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination; Entwurfs- und Genehmigungsplanung“
Anlage 2: Pressemitteilung Regierungspräsidium Stuttgart vom 24.05.2022

Beschlussfassung:

1. Der Gemeinderat erteilt die Zustimmung zur Planung des Betriebsgebäudes mit Maschinen- und Elektroausstattung für die vierte Reinigungsstufe sowie den Betriebsräumen im 1. OG, einschl. Schwarz-Weiß-Bereich.

2. Der Gemeinderat stimmt der Fortführung der Planungen zu. Die Leistungsphasen 5-7 (Leistungsstufe 3 gem. Generalplanervertrag) mit Ausführungsplanung, Ausschreibung bis zur Vorbereitung der Auftragsvergaben werden hiermit
    beauftragt.

(einstimmig - 17)

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