§ 113 - Jahresabschluss der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH für das Jahr 2019; - Feststellung Jahresabschluss; - Entlastung (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Der Jahresabschluss der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH für das Geschäftsjahr 2019 wurde vom vbw - Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. - geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Hierdurch wird bestätigt, dass der Jahresabschluss nach deren Beurteilung den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften entspreche und vermittle, unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis 31.12.2019. Zudem vermittle der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stehe in allen wesentlichen Belangen in Einklang mit dem Jahresabschluss; entspreche den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stelle die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die Prüfung habe zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt.

Nachfolgend die wichtigsten Eckdaten und Ergebnisse im Vergleich. Nähere Informationen können der beiliegenden vollständigen Bilanz zum 31.12.2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2019 sowie dem Lagebericht des Jahres 2019 entnommen werden.

Bilanz zum 31.12.2019:

Bilanzdaten

2019

2018

Veränderung

Anlagevermögen

117.955.427,41 €

107.182.200,26 €

10.773.227,15 €

Umlaufvermögen

11.547.382,94 €

24.874.230,44 €

-13.326.847,50 €

Aktive Rechnungsabgrenzung

39.683,02 €

11.354,17 €

28.328,85 €

Eigenkapital

36.019.938,82 €

32.894.820,27 €

3.125.118,55 €

Rückstellungen

1.892.900,00 €

770.800,00 €

1.122.100,00 €

Verbindlichkeiten

86.970.202,72 €

94.367.998,00 €

-7.397.795,28 €

Passive Rechnungsabgrenzung

4.659.451,83 €

4.034.166,60 €

625.285,23 €

Bilanzsumme

129.542.493,37 €

132.067.784,87 €

-2.525.291,50 €

 

Die Vermögenslage wird unverändert durch das Sachanlagevermögen bestimmt, welches sich im Vergleich zum Vorjahr um 11.151,1 T€ erhöht hat. Im Anlagevermögen sind u.a. durch Erwerbe des Wohn- und Geschäftshauses Heimbacher Gasse 14 sowie des Gewerbeobjekts In den Herrenäckern 11 zwei weitere Anlagegüter mit Werten von insgesamt rund 2.132 T€ hinzugekommen.

Insgesamt erhöhte sich das Anlagevermögen im Vergleich zum Vorjahr um 10.773,23 T€, wobei den Zugängen für getätigte Investitionen in Höhe von 19.904,51 T€ Abschreibungen von 3.455,41 T€, Umbuchungen in das Umlaufvermögen mit einer Summe von 5.294,91 T€ sowie Abgänge durch Veräußerungen in Höhe von 380,99 T€ gegenüber stehen.

Besonders prägsam war hier das Büro-, Tagungs- und Kongresszentrum Karl-Kurz-Straße 44, welches im November 2019 fertiggestellt werden konnte. Mehr als die Hälfte der Nutzfläche wurde an das Landratsamt Schwäbisch Hall veräußert. Die Restflächen wurden zu einem Tagungs- und Kongresszentrum sowie Büroflächen ausgebaut. Im Juni 2018 wurde für das Gebäude Karl-Kurz-Straße 44/1 mit der Firma Mustang ein Mietvertrag zur Anmietung dieses gesamten Gebäudes geschlossen. Dieses wurde Anfang 2020 fertiggestellt und an den Mieter übergeben.

Die Abnahme des Umlaufvermögens von insgesamt 13.326,85 T€ war durch Abgänge in Höhe von 24.974,21 T€, im Wesentlichen aus dem Bauträgergeschäft, geprägt. Dem entgegen standen Zugänge in Höhe von 6.371,46 T€ und Umbuchungen aus dem Anlagevermögen mit einer Summe von 5.275,9 T€. Die Zunahme der Rückstellungen (+ 1.122 T€) resultiert aus der Zuführung von 700 T€ für die Beseitigung von Bodenverunreinigungen sowie aus der Zuführung von rund 400 T€ für noch nicht abgerechnete Baurechnungen.

Die Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um 7.398 T€ zurückgegangen. Die Entwicklung der einzelne Positionen stellt sich wie folgt dar:

- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

+ 3.825 T€

- Erhaltene Anzahlungen

- 12.286 T€

- Verbindlichkeiten aus Vermietung

+ 3 T€

- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

+ 2.451 T€

- Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter

- 1.394 T€

- Sonstige Verbindlichkeiten

+ 3 T€

 

Der Zugang bei den Rechnungsabgrenzungsposten resultiert aus der Passivierung von erhaltenen Baukostenzuschüssen.

Die Anlagenintensität betrug im Geschäftsjahr 2019 91,06 % (2018: 81,16 %) und der Anlagendeckungsgrad belief sich auf 94,30 % (2018: 97,20 %), wobei das Anlagenvermögen durch Eigenkapital und langfristige Finanzierungsmittel fast vollständig gedeckt wurde.

Erhöhungen des Eigenkapitals um 3.125,1 T€ erfolgten durch Zuführungen des Mutterkonzerns SHB Schwäbisch Hall Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von 3.000,00 T€ und durch Zuführungen zu den satzungsmäßigen Rücklagen in Höhe von 125,12 T€. Diese belaufen sich nun auf 36.019,94 T€.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Jahresende 2019 27,80 % (2018: 24,91 %) und - in Bezug auf den Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung und Einstellungen in die satzungsmäßigen Rücklagen - beträgt die Eigenkapitalrendite 3,47 % (Vorjahr: 6,63 %).

Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2019:

GuV-Daten

2019

2018

Veränderung

Umsatzerlöse

44.308.891,15 €

21.872.895,42 €

22.435.995,73 €

Bestandsveränderungen

-12.128.797,87 €

8.751.690,71 €

-20.880.488,58 €

Sonstige betriebliche Erträge

770.232,43 €

5.056.526,03 €

-4.286.293,60 €

Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen

22.763.581,34 €

21.732.051,08 €

1.031.530,26 €

Rohergebnis

10.186.744,37 €

13.949.061,08 €

-3.762.316,71 €

Personalaufwendungen

1.693.208,66 €

1.506.756,83 €

186.451,83 €

Abschreibungen

3.077.470,56 €

3.002.917,88 €

74.552,68 €

Sonstige betriebliche Aufwendungen

1.875.233,02 €

1.170.943,38 €

704.289,64 €

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzvermögens

113.750,17 €

120.853,03 €

-7.102,86 €

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

329,15 €

405,02 €

-75,87 €

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

1.744.818,95 €

5.149.504,70 €

-3.404.685,75 €

Steuern vom Einkommen und Ertrag

657.689,00 €

1.057.000,00 €

-399.311,00 €

Ergebnis nach Steuern

1.252.403,50 €

2.183.196,34 €

-930.792,84 €

Sonstige Steuern

1.218,00 €

1.163,00 €

55,00 €

Aufwendungen aus Gewinnabführungsvertrag

1.126.066,95 €

1.963.830,01 €

-837.763,06 €

Jahresüberschuss

125.118,55 €

218.203,33 €

-93.084,78 €

Einstellung in Gewinnrücklagen

125.118,55 €

218.203,33 €

-93.084,78 €

Bilanzgewinn

0,00 €

0,00 €

0,00 €

 

Die Steigerung der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus dem Bauträgergeschäft, nachdem in diesen Geschäftsbereich ungewöhnlich viele mehrjährige Bauträgerprojekte abgeschlossen und abgerechnet werden konnten.

Die hohen Bestandsveränderungen sind im Wesentlichen auf den Abgang der unfertigen Leistungen im Bauträgergeschäft - hier im Wesentlichen betreffend das Karl-Kurz-Areal - zurückzuführen.

Die deutliche Reduzierung der (saldierten) Zinsen und zinsähnlichen Aufwendungen im Berichtsjahr resultiert aus der Ablösung der Zinsswaps und der Vornahme diverser Umschuldungen in den Vorjahren zu Forwardkonditionen.

Die Zuordnung des Jahresergebnisses (vor Steuern und Ergebnisabführung) zu den einzelnen Geschäftssparten ergibt folgende Aufteilung:

• Hausbewirtschaftung:

803 T€ (Vorjahr: -530 T€)

• WEG- und Fremdverwaltung:

6 T€ (Vorjahr: 2 T€)

• Bauträger- und Projektsteuerungstätigkeit:

1.241 T€ (Vorjahr: 188 T€)

• Sonstiges:

-131 T€ (Vorjahr: 3.579 T€)

= Summe:

1.909 T€ (Vorjahr: 3.239 T€)

Der Bereich der Bewirtschaftung von Wohnungen und Gewerbeimmobilien ist aufgrund der hohen Zinsbelastungen relativ ertragsschwach. Gegenüber dem Vorjahr konnte durch deren Reduzierung eine Verbesserung erzielt werden. Mögliche Leerstände und höhere Verwaltungs- und Instandhaltungsaufwendungen üben einen zusätzlichen Druck auf diese Geschäftssparte aus.

Im Bereich der WEG- und Fremdverwaltung konnten die vorhandenen Kapazitäten durch zusätzliche Akquisen vollständig ausgeschöpft werden, weshalb erneut positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet wurden.

Die Sparte „Sonstiges“ schließt das Geschäftsjahr 2019 mit einem deutlichen Defizit, welches in Zusammenhang mit der Rückstellungsbildung für Altlastenbeseitigungen steht, die für im Vorjahr veräußerte Objekte aus dem Anlagevermögen gebildet wurde. Der Rückstellungsbetrag von 700 T€ übersteigt die im Geschäftsjahr erzielten Gewinne für Veräußerungen aus dem Anlagevermögen.

Die Ertragslage der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH wird für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 als „zufriedenstellend“ bezeichnet. Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2018 wurde zusammenfassend eine „befriedigende“ Beurteilung gefällt.

Die Finanzierung aller Vorhaben und Notwendigkeiten war jederzeit gesichert und die GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH verfügte stets über eine ausreichende Liquidität, wodurch allen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachgekommen werden konnte. Die Vermögenslage der Gesellschaft wird als „geordnet“ bezeichnet.

Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens wird durch die Geschäftsführung aufgrund der hohen Verschuldung des Unternehmens und der Leerstands- und Erlösrisiken in der Gewerberaumvermietung als „verhalten positiv“ bewertet.

In der Sitzung des Aufsichtsrats der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH am 16.07.2020 wurde seitens der Geschäftsführung folgender Beschlussantrag gestellt:

„Der Aufsichtsrat der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH empfiehlt der Gesellschafterversammlung der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH den Jahresabschluss der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH zum 31.12.2018 festzustellen und die Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH für das Geschäftsjahr 2018 zu entlasten.“

Vorbehaltlich einer positiven Beschlussfassung in der Sitzung des Aufsichtsrats am 16.07.2020 stellt die Beteiligungsverwaltung der Stadt in der Sitzung des Gemeinderats am 22.07.2020 den nachfolgenden Beschlussantrag.

Anlagen:
Anlage 1: Bilanz zum 31.12.2019
Anlage 2: Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2019
Anlage 3: Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019
Anlage 4: Präsentation (Tischvorlage)

 

Kaufmännischer GWG-Geschäftsführer Gruber stellt auf Basis der als Anlage diesem Protokoll beiliegenden Präsentation die wesentlichen Ergebnisse zum Jahresabschluss der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH zum 31.12.2019 vor.

- Stadträtin Walter verlässt kurzzeitig den Sitzungssaal -

Nach kurzer Beratung stellt Oberbürgermeister Pelgrim die Beschlussanträge Ziffer 1 bis 3 zur Abstimmung.

- Stadträtin Sawade und Stadträtin Walter nehmen wieder ihren Platz am Ratstisch ein -

Beschluss:

Der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall stimmt zu, dass die Gesellschafterversammlung der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH folgende Beschlüsse fasst:

  1. Der geprüfte Jahresabschluss der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH zum 31.12.2019, der durch den vbw – Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurde, wird festgestellt.
     
  2. Der Jahresüberschuss wird wie folgt verwendet:
    • Zuführung zu den Gewinnrücklagen, entsprechend den Regelungen des Gesellschaftsvertrags, in Höhe von 125.118,55 €,
    • Abführung an die SHB Schwäbisch Hall Beteiligungsgesellschaft mbH Schwäbisch Haller Beteiligungsgesellschaft mbH, gemäß des geschlossenen Ergebnisabführungsvertrags, in Höhe von 1.126.066,95 €.
     
  3.  Die Geschäftsführung der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH wird für das Geschäftsjahr 2019 entlastet.

        (einstimmig - 33)


Der folgende Beschluss wird ohne Anwesenheit bzw. Mitwirkung der Aufsichtsräte der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH gefasst:

Zur Abstimmung über Ziffer 4 des Beschlussantrags (Entlastung Aufsichtsrat) übergibt Oberbürgermeister Pelgrim aufgrund von Befangenheit die Sitzungsleitung an Ersten Bürgermeister Klink.

- Oberbürgermeister Pelgrim und die Stadträte L. Baumann, Bergmann, Feucht, Gehrke, Härtig, Lindner, Preisendanz, Reichert, Schorpp, Waller und Walter treten aufgrund von Befangenheit vom Ratstisch ab - 

- Erster Bürgermeister Klink übernimmt die Sitzungsleitung -

 

Erster Bürgermeister Klink stellt die Beschlussfähigkeit fest und anschließend den Beschlussantrag Ziffer 4 zur Abstimmung.

         4. Der Aufsichtsrat der GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Schwäbisch Hall mbH wird für das Geschäftsjahr 2019 entlastet.

         (einstimmig - 21; Oberbürgermeister Pelgrim und die Stadträte L. Baumann, Bergmann, Feucht, Gehrke, Härtig, Lindner, Preisendanz, Reichert, Schorpp, Waller und Walter wegen Befangenheit abgetreten)

 

- Oberbürgermeister Pelgrim und die Stadträte L. Baumann, Bergmann, Feucht, Gehrke, Härtig, Lindner, Preisendanz, Reichert, Schorpp, Waller und Walter nehmen wieder ihren Platz am Ratstisch ein -

- Oberbürgermeister Pelgrim übernimmt wieder die Sitzungsleitung -

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