§ 146 - Prämiensystem für energiebewusstes Verhalten an Schulen; hier: Zwischenbericht (öffentlich)
Sachvortrag:
s. a. BPA vom 14.07.03, § 83
Neben dem Einsatz von energiesparenden Baukonstruktionen und technischen Anlagen sind die Bewirtschaftung und die Gebäudenutzung wesentliche Einflussfaktoren für den Energieverbrauch.
Vor allem im Schulbetrieb kann wegen der intensiven Nutzung und dem Flächenbedarf durch gezieltes Energiesparen von Hausmeistern, Schülern und Lehrern eine nachhaltige Verbesserung der Energiekosten erreicht werden.
Das Prämiensystem an Schulen wurde von der Abteilung Hochbau in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend, Schule & Soziales sowie den Schulleitern der beiden Schulzentren bereits im Jahr 2002 vorbereitet. In Zusammenarbeit mit dem Energiebeauftragten mussten zunächst die Messeinrichtungen zur Erfassung der Verbrauchsdaten von Strom, Wasser und Heizenergie an den beiden Schulzentren optimiert, d.h. an verschiedenen Stellen zusätzliche Messuhren, Pumpen und Regeleinrichtungen installiert werden. Soweit es möglich war, wurden die großen Gebäudekomplexe in besser erfassbare Unterabschnitte – wie z. B. Sporthallen mit gemischter Nutzung und Gebäude mit Schulbetrieb – gegliedert.
Wesentliche Grundlage zur Durchführung des Vorhabens ist die Messbarkeit der Verbrauchsdaten. Hierfür wurden die Zahlen der vergangenen drei Jahre ausgewertet. Das gemeinsam mit den Schulleitern entwickelte Prämiensystem wurde derart gestaltet, dass von den nachweisbaren, d. h. messbar eingesparten Kosten für Strom, Wasser und Heizenergie 50% den Schulen zur Verfügung gestellt werden und 50% dem städtischen Haushalt zugute kommen.
Nachdem die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen zwischen den Schulleitern und der Schul- und Bauverwaltung geschaffen waren, gab der BPA am 14.07.2003 den Startschuss und das Energiesparmodell konnte zum Schuljahresbeginn im September 2003 an den Schulzentren Ost und West als Pilotprojekt gestartet werden.
In der Zwischenzeit wurden auch für die anderen Schulen die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Sparprogramm geschaffen. Nach dem ersten Jahr liegen von den beiden Schulzentren und der Grundschule Sulzdorf bereits erfreuliche Ergebnisse vor.
1. Einsparung von Stromkosten:
Die Beleuchtung stellt den größten Anteil der Stromkosten an den Schulen dar. Die Messung der Beleuchtungsstärke wies in vielen Fällen auf eine zu hohe Lichtintensität hin. Hausmeister und Lehrer/ Schülerteams konnten in einfachen Fällen überflüssige Leuchten entfernen oder energiesparende Leuchtmittel einsetzen.
Da wo es sinnvoll war, wurden Computer, Drucker, Kopierer u.a. Elektrogeräte außerhalb der unmittelbaren Benutzungszeiten abgeschaltet.
Diese Maßnahmen führten zu den folgenden Einsparungen der Stromkosten:
1.) im SZW | ca. 2.400,00 € | das entspricht | 5,3 % |
2.) im SZO | ca. 650,00 € | das entspricht | 3,6 % |
3.) Grundschule Sulzdorf | ca. 250,00 € | das entspricht | 7,2 % |
des Vorjahresverbrauches.
2. Einsparung bei Heizkosten:
Hier konnte nur in der Grundschule Sulzdorf und im Schulzentrum Ost eine Reduzierung nach witterungsbereinigtem Verbrauch gemessen werden. Im Schulzentrum West war leider keine weitere Einsparung zu erzielen.
Bei der Witterungsbereinigung wird berücksichtigt, dass der Winter 2003 kälter war als im Jahre 2002 (Gradtagzahl 2002: 3.478; 2003: 3.649).
Das Schulzentrum Ost erzielte eine Einsparung von 83.000 KWh, entsprechend 5.400,00 €, das sind 4,9 % des Vorjahresverbrauches.
Die Grundschule Sulzdorf konnte 23.023 KWh - entsprechend 800,00 € - einsparen, das sind 7,8 % des Vorjahresverbrauches.
Die möglichen Einsparpotenziale waren von der Hochbauverwaltung auf ca. 5 % geschätzt worden. Diese günstige Prognose wurde von der Grundschule Sulzdorf mit 7,8 % sogar übertroffen.
Im Schulzentrum West hat sich der witterungsbereinigte Verbrauch um 82.400 KWh leicht erhöht, was ca. 5.200,00 € oder 2,9 % des Vorjahresverbrauches entspricht.
Die Erhöhung des Wärmeverbrauchs im Schulzentrum West hat jedoch nichts mit fehlender Motivation für das Sparmodell zu tun, sondern mit der schlecht gedämmten Außenhülle der Gebäude. Hier fordert ein kälterer Winter stets höhere Verluste als bei gut wärmegedämmten Gebäuden. Die 1974 errichtete Schule ist sowohl dämm- als auch anlagentechnisch nur mit hohen Investitionskosten zu verbessern.
Der trockene und heiße Sommer 2003 hat den Schulzentren West und Ost eine Erhöhung der Wasserkosten verursacht. Die Steigerungen im Osten von 1.363 m³, = 3.000,00 € und im SZW von 1.133 m³, = ca. 2.000,00 €, sind vor allem der erhöhten Sportplatzbewässerung zuzuschreiben.
Zur Erzielung von anspruchsvollen Ergebnissen ist der Anteil der Stadt Schwäbisch Hall an dem Gesamtprogramm ebenso wichtig und notwendig.
Von der Bauverwaltung und dem Energiebeauftragten werden fortlaufend Projekte zur Verbesserung der Effizienz bei der Verwendung von Wärme, Strom und Wasser durchgeführt. Dabei müssen auch gesetzliche Auflagen erfüllt werden.
Die Sparmaßnahmen außerhalb dieses Programms werden im Energiebericht 2005 vorgestellt.
In einem mittelfristigen Ausblick auf den Energieverbrauch kann festgestellt werden, dass nach erfolgter Modernisierung der haustechnischen Anlagen weitere Einsparungen des Verbrauchs nur noch möglich sind, wenn auch Verbesserungen an der Gebäudehülle (Dach, Wände, Fenster usw.) vorgenommen werden.
Dabei dürften die Investitionsmittel für solche Maßnahmen wesentlich höher ausfallen, um vergleichbare Einsparungen wie bei der Verbesserung der haustechnischen Anlagen zu erzielen.
Dennoch zeigen die positiven Ergebnisse der bisher beteiligten Schulen, dass das Prämienmodell zu bewusstem Energiesparen führt und alle Beteiligten dadurch motiviert sind. Die Verwaltung ist überzeugt, dass bei Beteiligung weiterer Schulen ähnlich positive Ergebnisse zu erzielen sind.
Der Zwischenbericht zum Prämiensystem für energiebewusstes Verhalten an Schulen wird einstimmig - 16 - zustimmend zur Kenntnis genommen.