§ 215/3 - Verschiedenes und Bekanntgaben: Projektpartnerschaft der Stadt Schwäbisch Hall in Namibia; hier: Sachstandsbericht (öffentlich)

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Sachvortrag:

In seiner Sitzung am 13.10.2014 (§ 207) beschloss der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall, die Bemühungen der Stadtverwaltung zu begrüßen und Projektpartnerschaften in Namibia (insbesondere mit der Waldorf School Windhoek sowie der Stadt Ondangwa) einzugehen.
In der Gemeinderatssitzung am 04.02.2015 (§ 7) wurde beschlossen, jährlich 1 % des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der SHB zur finanziellen Unterstützung solcher Projektpartnerschaften zu verwenden.

Projektpartnerschaft mit Ondangwa (Nordnamibia) wurde nicht weiterverfolgt
Im Hinblick auf Ondangwa zeigte sich – unter anderem durch einen Vor-Ort-Besuch – dass die Unterstützungsansätze (beispielsweise in den Bereichen Stadtplanung, Verwaltungsorganisation, Energiemanagement, Abfallmanagement) nicht tragfähig waren. Insbesondere ist die Stadt Ondangwa bereits eng und langjährig mit Partnern aus Finnland verbunden.
Da seitens der Verwaltungsspitze Ondangwas außer dem Wunsch nach finanzieller Unterstützung keine eigenen Ansatzpunkte für eine Partnerschaft aufgezeigt wurden, wurde der weitere Aufbau einer Partnerschaft nicht weiterverfolgt.

Projektpartnerschaft mit Waldorf School Windhoek mit Fokus berufsbezogene Ausbildung
In der Sitzung am 29.04.2015 (§ 89) hat der Gemeinderat einem Antrag der Waldorfschule Windhoek (WSW) zugestimmt, 40.000 € zur Errichtung eines Schulgebäudes zur Verfügung zu stellen. In der Sitzung am 28.09.2015 (§ 214) hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss weitere 12.500 € für technische Ausrüstungsgegenstände und Arbeitsmittel bewilligt. In der Sitzung des Gemeinderats am 27.07.2016 (§ 155) wurden 30.000 € bewilligt, die zusammen mit Mitteln weiterer Unterstützer insbesondere zur Finanzierung von Lern- und Trainingsmodulen für die errichteten Ausbildungsräume beitragen. Am 14.12.2016 (§ 284/1) wurde im Gemeinderat ein weiterer Zuschuss in Höhe von 6.000 € bewilligt zur Finanzierung von Wassertanks im Rahmen der Installierung einer Regenwassersammelanlage zur Bewässerung der Gewächshäuser, die zur beruflichen Ausbildung an der Schule verwendet werden.

Die WSW beschult zur Zeit 300 Schüler vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Vor 3 Jahren wurde die berufsbezogene Ausbildung in die Oberstufe integriert, womit die WSW innerhalb Namibias ein Pilotprojekt etabliert hat. Diese Art der praxisnahen Ausbildung wird in den Bereichen Elektrik/Solar, Tourismus/Gastgewerbe, Gartenbau/Landschaftsgestaltung und Bürokommunikation angeboten.

Zwischenzeitlich hat die WSW einen Antrag auf Unterstützung des Küchenausbaus und dessen Zertifizierung (mit Blick auf den Ausbildungsbereich Tourismus/Gastgewerbe) in Höhe von 20.000 € gestellt. Darüber hinaus wurde eine weitere Anfrage nach Unterstützung zur Finanzierung von drei Schulplätzen für finanziell benachteiligte Schülerinnen und Schüler gestellt (3 x 2.500 € = 7.500 €). Als Anlage sind die entsprechenden Antragsschreiben der Waldorf School Windhoek beigefügt. Die Zuschüsse werden – entsprechend des o.a. Gemeinderatsbeschlusses – über die SHB abgedeckt.

Klimapartnerschaft mit der Stadt Okahandja (nördlich von Windhoek)
Im Zusammenhang mit der Projektpartnerschaft mit der Waldorf School Windhoek wurde die Stadtverwaltung auf das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Projekt „kommunale Klimapartnerschaften“ aufmerksam gemacht. Dieses Projekt wurde erstmals im Jahr 2011 durchgeführt. Seither haben sich über 50 Klimapartnerschaften zwischen Kommunen aus Afrika, Lateinamerika und Asien sowie deutschen Kommunen etabliert. Ziel einer Kommunalen Klimapartnerschaft ist eine langfristige Zusammenarbeit mit einer Partnerkommune des globalen Südens im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung. In der ersten Phase wird über einen Zeitraum von zwei Jahren von beiden Kommunen ein Handlungsprogramm mit gemeinsamen Projekten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung erarbeitet. Die Kosten für die notwendigen Mitarbeiterentsendungen werden im Wesentlichen über das Bundesministerium finanziert. In Absprache und auf Empfehlung des namibischen Botschafters in Deutschland, Herrn Guibeb, wurde Kontakt mit der Stadt Okahandja aufgenommen, da diese ebenfalls an einer Partnerschaft interessiert war.

Die Stadt Okahandja hat ca. 22.000 Einwohner und befindet sich 70 km nördlich von Windhoek. Sie ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum der Region Otjozondjupa und verfügt über eine gute ärztliche Versorgung, ein Krankenhaus, sowie unterschiedliche Bildungseinrichtungen, Einzelhandel und Dienstleistungsangebote.

Am 9. Oktober 2017 unterzeichneten Vertreter der Städte Schwäbisch Hall und Okahandja im Rahmen des internationalen Auftaktworkshops „Kommunale Klimapartnerschaften“ in Bremen ein Memorandum of Understanding. Auftakt für den regelmäßigen Austausch ist der erstmalige Besuch einer Delegation aus Okahandja in Schwäbisch Hall mit Bürgermeister Johannes Hindjou an der Spitze. Im Rahmen des Besuchs vom 14. - 18. Oktober 2017 werden die Partner konkrete Ziele und ein Handlungsprogramm erarbeiten. Koordiniert wird das Projekt vom städtischen Klimaschutzbeauftragten Stefano Rossi.

Anlagen: Antragsschreiben der Waldorf School Windhoek

Beschluss:

Vom Sachstandsbericht der Projektpartnerschaft der Stadt Schwäbisch Hall in Namibia wird Kenntnis genommen.
(ohne Abstimmung)

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