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Vorlage folgt</p>
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Die h&ouml;lzerne, &uuml;berdachte Ripperbergbr&uuml;cke - sog. Arche - wurde 1835 als Verbindungsweg von Gelbingen nach Ripperg &uuml;ber den Kocher im Zusammenhang mit der Gr&uuml;ndung der Baumwollspinnerei Chur &amp; Co errichtet. Der Architekt der Br&uuml;cke war der Haller Salinen- und Kreisbaumeister Carl Stock (1780-1844). Die Br&uuml;cke wurde im Zuge der Umbaus des Friedhofsfdreieck f&uuml;r die Verkehrsumleitungen genutzt. 1978 wurde die Br&uuml;cke von der Stadt Schw&auml;bisch Hall von der Firma Held &amp; Teufel (Baumwollspinnerei) &uuml;bernommen. Die Br&uuml;cke steht seit den 80iger Jahren unter Denkmalschutz und ist ein Baudenkmal mit einer tradtionsorientierten Br&uuml;ckenbauweise in der ersten H&auml;lfte des 19. Jahrhundert, an dessen Erhaltung ein heimatgeschichtliches &ouml;ffentlichhes Interesse besteht.</p>
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Die Rippergbr&uuml;cke &uuml;berspannt den Kocher zwischen Neum&auml;uerstra&szlig;e und Spitalm&uuml;hlenstra&szlig;e mit einer St&uuml;tzweite von 31,40 m zwischen den Widerlagern. Die Br&uuml;cke ist als Holzbogenbr&uuml;cke mit einem Hauptbogen und ein Nebenbogen (Sprengwerk) jeweils in den seitlichen Holzkonstruktionen als Hauttragsystem gebaut. Die Br&uuml;ckenfahrbahn wird &uuml;ber Querbalken und L&auml;ngsbalken an die Br&uuml;ckenpfosten (-st&auml;nder) hochgeh&auml;ngt. Die Br&uuml;ckenpfosten leiten die Fahrbahnlasten mit der Dachlast in die Holzb&ouml;gen ein. Die Holzb&ouml;gen werden durch die massiven Widerlager auf beiden Seiten gest&uuml;tzt.</p>
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Genutzt wird die Br&uuml;cke durch Fu&szlig;g&auml;nger- und Radverkehr und ist f&uuml;r den Kfz-Verkehr gesperrt. Auf Grund der fortlaufend sichtbaren Sch&auml;den am Bauwerk wurde im Januar 2024 das Ingenieurb&uuml;ro Grau aus Bietigheim-Bissingen beauftragt, eine Schadens- und Bestandsaufnahme durchzuf&uuml;hren. Das Ingenieuerb&uuml;ro hat fundierte Erfahrungen in der Sanierung von historischen Bauten und Tragwerksplanung und ist im Bereich der Denkmalpflege t&auml;tig.<br />
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Das Ingenieurb&uuml;ro hat die Schadenserkundung und Ausarbeitung von Juni bis Dezember 2024 ausgef&uuml;hrt.</p>
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Das nicht mehr originale Dachtragwerk mit der Dacheindeckung weist fl&auml;chig eine starke substanzielle Sch&auml;digung auf. In kleinen Bereichen ist die Dachhaut bereits eingest&uuml;rzt. Die Traufbereiche mit Balken sind stark gesch&auml;digt. Die Fahrbahnkonstruktion hat ebenfalls Sch&auml;den, die unter dem Br&uuml;ckenbelag liegen. Die Fahrbahn ist insbesondere auf Unterstromseite der Br&uuml;cke in Richtung Gelbingen stark verformt. Diese Verformungen und auch die vorhandene starke Gesamtdurchbiegung der Br&uuml;cke sind auf Sch&auml;den an den Auflagerpunkten der Holzb&ouml;gen an den Widerlager zur&uuml;ckzuf&uuml;hren. Bereits schon fr&uuml;her kam es durch Sch&auml;den an diesen Punkten zu Verformungen, die f&uuml;r die B&ouml;gen eine leichte Entspannung gab und zur Absenkung des Bogen mit Konstruktion f&uuml;hrte. Die Reparatur der fr&uuml;heren Sch&auml;den haben nicht zur Schadenseind&auml;mmung der Bogenh&ouml;lzer gef&uuml;hrt.</p>
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Auf Grundlage des Ergebnisses des Schadensbefundes wurde ein vorl&auml;ufiges Ma&szlig;nahmenkonzept erstellt, um den Kostenrahmen f&uuml;r eine eine grundlegende Instandsetzung der Rippbergbr&uuml;cke absch&auml;tzen zu k&ouml;nnen.</p>
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Das genaue Ausma&szlig; der Sch&auml;den und M&auml;ngel und die sich daraus ergebenden Sanierungs- und Sicherungsma&szlig;nahmen k&ouml;nnen erst nach vollst&auml;ndiger Freilegung der Tragkonstruktion ermittelt werden. Insbesondere im Bereich der Br&uuml;ckenwiderlager kann erst mit einem entsprechenden Arbeitsger&uuml;st der Umfang der Ma&szlig;nahmen ermittelt werden.</p>
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Das Ma&szlig;nahmenkonzept beinhaltet im Wesentlichen:</p>
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Ger&uuml;staufbauarbeiten<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; F&uuml;r die Instandsetzungsarbeiten ist f&uuml;r den gesamten Ausf&uuml;hrungszeitraum ein Arbeits- und Schutzger&uuml;st notwendig. Das Ger&uuml;st &uuml;berspannt freitragend den Kocher. Tempor&auml;r werden Ger&uuml;stplattformen unterhalb und ein Raumger&uuml;st im Innenraum der Br&uuml;cke notwendig werden. Die Br&uuml;ckenkonstruktion muss f&uuml;r die Reparaturen in Bereich gest&uuml;tzt werden. Die Ger&uuml;starbeiten sind sehr aufwendig.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Instandsetzung der Br&uuml;ckenwiderlager<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Der Aufbau der Br&uuml;ckenwiderlager f&uuml;r die Bogenauflager im Bestand ist unklar und muss weiter erkundet werden. Das soll durch zwei Kernbohrungen je Widerlager erfolgen. Schadhafte Mauerwerksteile werden ersetzt, gegebenenfalls m&uuml;ssen die Widerlager in ihrer Standsicherheit ebenfalls ert&uuml;chtigt werden. Das Auflager f&uuml;r den Br&uuml;cken&uuml;berbau muss komplett erneuert werden.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Instandsetzung des Holztragwerks<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Austausch aller schadhaften Holzbauteile und Ersatz durch Anplatten und Wiederherstellen aller kraftschl&uuml;ssigen Verbindungen unter Aufrechterhaltung des statischen Systems und &uuml;berarbeiten aller Bolzenverbindungen, Stahlb&auml;nder und Schlaudern.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Instandsetzung des Gehbelags und der seitlichen Brettverschalung<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Instandsetzung der Dacheindeckung<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; die gesamte Dacheindeckung wird entfernt, wiederverwendbare Dachziegel werden separiert, Dacheindeckung einschl. der Lattung wird erneuert.</p>
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Das geplante weitere Vorgehen:</p>
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Sofortma&szlig;nahme:</p>
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In einem ersten Schritt soll die Dacheindeckung baldm&ouml;glichst entfernt und die Dachfl&auml;che abgeplant werden. Dadurch kann das weitere Eindringen von Wasser durch die marode Dacheindeckung in die Br&uuml;ckenkonstruktion verhindert werden und gleichzeitig wird das Gewicht der Br&uuml;cke und die Belastung des Tragwerks deutlich reduziert. Die notwendige Abstimmung erfolgt bereits &uuml;ber die untere Denkmalschutzbeh&ouml;rde mit dem Landesamt f&uuml;r Denkmalpflege.</p>
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Im Weiteren:</p>
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Die Ma&szlig;nahme zur Instandsetzung der Rippbergbr&uuml;cke sollte unmittelbar mit Beauftragung der weiteren Planungsleistungen erfolgen, da die Schadensentwicklung insbesondere bei den Auflagersituationen der Holzb&ouml;gen fortschreitet und der ein geplante Dachstuhl tempor&auml;r ist.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Das Ma&szlig;nahmenkonzept wird mit dem Landesamt f&uuml;r Denkmalschutz abgestimmt und genehmigt (Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung).<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Beauftragung der weiteren notwendigen Plangungsleistungen f&uuml;r die Instandsetzung f&uuml;r eine Ausf&uuml;hrung mit der Erarbeitung der Ausschreibung und der Bau&uuml;berwachung.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Liegt die Genehmigung vor, stellt die Stadt einen Antrag auf Gew&auml;hrung einer Zuwendung zur Erhaltung und Pflege eines Kulturdenkmals.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Mit Vorlage der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung kann die Ausf&uuml;hrungsplanung erfolgen und die Vergabeunterlagen erstellt werden.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Ausschreibung und Vergabe erfolgen mit Vorlage des Zuwendungsbescheids oder mit Antrag auf vorzeitigen Baubeginn, mit Vorlage einer Unbedenklichkeitsbescheinigung Ende 2026.<br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp; &bull; Ein Baubeginn wird f&uuml;r das Fr&uuml;hjahr 2027 angestrebt und die Instandsetzungsarbeiten werden voraussichtlich mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.</p>
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<u>Kosten und Finanzierung</u></p>
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Auf Grundlage einer vorl&auml;ufigen Kostensch&auml;tzung, basierend auf dem derzeitigen Kenntnisstand des Schadensumfangs ist mit Gesamtkosten f&uuml;r eine grundlegende Instandsetzung in H&ouml;he von 2.150.000 &euro; zu rechnen.</p>
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Die Leistungen der Schadens- und Bestandsaufnahme wurden aus Mitteln des Ergebnishaushalt 2025 finanziert. Die einzuleitende Sofortma&szlig;nahme f&uuml;r die Abdeckung der Br&uuml;cke soll ebenfalls aus dem Ergebnishaushalt finanziert werden. Die notwendige Finanzierung der Beauftragung der weiteren Planungsleistungen kann ebenfalls &uuml;ber Mittel im Ergebnishaushalt 2025 finanziert werden. Im Haushalt 2025 sind f&uuml;r die Rippbergbr&uuml;cke 200.000 &euro; bereit gestellt worden.</p>
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Aufgrund des notwendigen Finanzbudgets kann die Instandsetzung nicht im Rahmen der Bauwerksunterhaltung abgebildet und im Ergebnishaushalt finanziert werden. F&uuml;r die Instandsetzungsarbeiten ist eine neue Ma&szlig;nahme im Finanzhaushalt zu bilden. Die notwendigen finanziellen Mittel werden im Zuge der Haushaltsaufstellung f&uuml;r den Doppelhaushalt 2026 / 2027 beantragt.</p>
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<u>Anlagen:</u><br />
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Anlage 1: Grundriss<br />
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Anlage 2: L&auml;ngsschnitt Oberstrom<br />
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Anlage 3: Fotos</p>
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Das Gremium nimmt den Sachvortrag zur Kenntnis und stimmt dem geplanten Vorgehen der Verwaltung zu.</p>
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Version vom 20. Juni 2025, 10:32 Uhr

Sitzungsvorlagen-Nummer: 129/25

Sachvortrag:

Die hölzerne, überdachte Ripperbergbrücke - sog. Arche - wurde 1835 als Verbindungsweg von Gelbingen nach Ripperg über den Kocher im Zusammenhang mit der Gründung der Baumwollspinnerei Chur & Co errichtet. Der Architekt der Brücke war der Haller Salinen- und Kreisbaumeister Carl Stock (1780-1844). Die Brücke wurde im Zuge der Umbaus des Friedhofsfdreieck für die Verkehrsumleitungen genutzt. 1978 wurde die Brücke von der Stadt Schwäbisch Hall von der Firma Held & Teufel (Baumwollspinnerei) übernommen. Die Brücke steht seit den 80iger Jahren unter Denkmalschutz und ist ein Baudenkmal mit einer tradtionsorientierten Brückenbauweise in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert, an dessen Erhaltung ein heimatgeschichtliches öffentlichhes Interesse besteht.

Die Rippergbrücke überspannt den Kocher zwischen Neumäuerstraße und Spitalmühlenstraße mit einer Stützweite von 31,40 m zwischen den Widerlagern. Die Brücke ist als Holzbogenbrücke mit einem Hauptbogen und ein Nebenbogen (Sprengwerk) jeweils in den seitlichen Holzkonstruktionen als Hauttragsystem gebaut. Die Brückenfahrbahn wird über Querbalken und Längsbalken an die Brückenpfosten (-ständer) hochgehängt. Die Brückenpfosten leiten die Fahrbahnlasten mit der Dachlast in die Holzbögen ein. Die Holzbögen werden durch die massiven Widerlager auf beiden Seiten gestützt.

Genutzt wird die Brücke durch Fußgänger- und Radverkehr und ist für den Kfz-Verkehr gesperrt. Auf Grund der fortlaufend sichtbaren Schäden am Bauwerk wurde im Januar 2024 das Ingenieurbüro Grau aus Bietigheim-Bissingen beauftragt, eine Schadens- und Bestandsaufnahme durchzuführen. Das Ingenieuerbüro hat fundierte Erfahrungen in der Sanierung von historischen Bauten und Tragwerksplanung und ist im Bereich der Denkmalpflege tätig.
Das Ingenieurbüro hat die Schadenserkundung und Ausarbeitung von Juni bis Dezember 2024 ausgeführt.

Das nicht mehr originale Dachtragwerk mit der Dacheindeckung weist flächig eine starke substanzielle Schädigung auf. In kleinen Bereichen ist die Dachhaut bereits eingestürzt. Die Traufbereiche mit Balken sind stark geschädigt. Die Fahrbahnkonstruktion hat ebenfalls Schäden, die unter dem Brückenbelag liegen. Die Fahrbahn ist insbesondere auf Unterstromseite der Brücke in Richtung Gelbingen stark verformt. Diese Verformungen und auch die vorhandene starke Gesamtdurchbiegung der Brücke sind auf Schäden an den Auflagerpunkten der Holzbögen an den Widerlager zurückzuführen. Bereits schon früher kam es durch Schäden an diesen Punkten zu Verformungen, die für die Bögen eine leichte Entspannung gab und zur Absenkung des Bogen mit Konstruktion führte. Die Reparatur der früheren Schäden haben nicht zur Schadenseindämmung der Bogenhölzer geführt.


Auf Grundlage des Ergebnisses des Schadensbefundes wurde ein vorläufiges Maßnahmenkonzept erstellt, um den Kostenrahmen für eine eine grundlegende Instandsetzung der Rippbergbrücke abschätzen zu können.

Das genaue Ausmaß der Schäden und Mängel und die sich daraus ergebenden Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen können erst nach vollständiger Freilegung der Tragkonstruktion ermittelt werden. Insbesondere im Bereich der Brückenwiderlager kann erst mit einem entsprechenden Arbeitsgerüst der Umfang der Maßnahmen ermittelt werden.

Das Maßnahmenkonzept beinhaltet im Wesentlichen:

    • Gerüstaufbauarbeiten
      Für die Instandsetzungsarbeiten ist für den gesamten Ausführungszeitraum ein Arbeits- und Schutzgerüst notwendig. Das Gerüst überspannt freitragend den Kocher. Temporär werden Gerüstplattformen unterhalb und ein Raumgerüst im Innenraum der Brücke notwendig werden. Die Brückenkonstruktion muss für die Reparaturen in Bereich gestützt werden. Die Gerüstarbeiten sind sehr aufwendig.
    • Instandsetzung der Brückenwiderlager
      Der Aufbau der Brückenwiderlager für die Bogenauflager im Bestand ist unklar und muss weiter erkundet werden. Das soll durch zwei Kernbohrungen je Widerlager erfolgen. Schadhafte Mauerwerksteile werden ersetzt, gegebenenfalls müssen die Widerlager in ihrer Standsicherheit ebenfalls ertüchtigt werden. Das Auflager für den Brückenüberbau muss komplett erneuert werden.
    • Instandsetzung des Holztragwerks
      Austausch aller schadhaften Holzbauteile und Ersatz durch Anplatten und Wiederherstellen aller kraftschlüssigen Verbindungen unter Aufrechterhaltung des statischen Systems und überarbeiten aller Bolzenverbindungen, Stahlbänder und Schlaudern.
    • Instandsetzung des Gehbelags und der seitlichen Brettverschalung
    • Instandsetzung der Dacheindeckung
      die gesamte Dacheindeckung wird entfernt, wiederverwendbare Dachziegel werden separiert, Dacheindeckung einschl. der Lattung wird erneuert.

Das geplante weitere Vorgehen:

Sofortmaßnahme:

In einem ersten Schritt soll die Dacheindeckung baldmöglichst entfernt und die Dachfläche abgeplant werden. Dadurch kann das weitere Eindringen von Wasser durch die marode Dacheindeckung in die Brückenkonstruktion verhindert werden und gleichzeitig wird das Gewicht der Brücke und die Belastung des Tragwerks deutlich reduziert. Die notwendige Abstimmung erfolgt bereits über die untere Denkmalschutzbehörde mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Im Weiteren:

    • Die Maßnahme zur Instandsetzung der Rippbergbrücke sollte unmittelbar mit Beauftragung der weiteren Planungsleistungen erfolgen, da die Schadensentwicklung insbesondere bei den Auflagersituationen der Holzbögen fortschreitet und der ein geplante Dachstuhl temporär ist.
    • Das Maßnahmenkonzept wird mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt und genehmigt (Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung).
    • Beauftragung der weiteren notwendigen Plangungsleistungen für die Instandsetzung für eine Ausführung mit der Erarbeitung der Ausschreibung und der Bauüberwachung.
    • Liegt die Genehmigung vor, stellt die Stadt einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Erhaltung und Pflege eines Kulturdenkmals.
    • Mit Vorlage der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung kann die Ausführungsplanung erfolgen und die Vergabeunterlagen erstellt werden.
    • Ausschreibung und Vergabe erfolgen mit Vorlage des Zuwendungsbescheids oder mit Antrag auf vorzeitigen Baubeginn, mit Vorlage einer Unbedenklichkeitsbescheinigung Ende 2026.
    • Ein Baubeginn wird für das Frühjahr 2027 angestrebt und die Instandsetzungsarbeiten werden voraussichtlich mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.

Kosten und Finanzierung

Auf Grundlage einer vorläufigen Kostenschätzung, basierend auf dem derzeitigen Kenntnisstand des Schadensumfangs ist mit Gesamtkosten für eine grundlegende Instandsetzung in Höhe von 2.150.000 € zu rechnen.

Die Leistungen der Schadens- und Bestandsaufnahme wurden aus Mitteln des Ergebnishaushalt 2025 finanziert. Die einzuleitende Sofortmaßnahme für die Abdeckung der Brücke soll ebenfalls aus dem Ergebnishaushalt finanziert werden. Die notwendige Finanzierung der Beauftragung der weiteren Planungsleistungen kann ebenfalls über Mittel im Ergebnishaushalt 2025 finanziert werden. Im Haushalt 2025 sind für die Rippbergbrücke 200.000 € bereit gestellt worden.

Aufgrund des notwendigen Finanzbudgets kann die Instandsetzung nicht im Rahmen der Bauwerksunterhaltung abgebildet und im Ergebnishaushalt finanziert werden. Für die Instandsetzungsarbeiten ist eine neue Maßnahme im Finanzhaushalt zu bilden. Die notwendigen finanziellen Mittel werden im Zuge der Haushaltsaufstellung für den Doppelhaushalt 2026 / 2027 beantragt.

 

Anlagen:
Anlage 1: Grundriss
Anlage 2: Längsschnitt Oberstrom
Anlage 3: Fotos

Beschlussantrag:

Das Gremium nimmt den Sachvortrag zur Kenntnis und stimmt dem geplanten Vorgehen der Verwaltung zu.

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