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	In Wackershofen wurde vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung im Zuge des Umbaus des vorhandenen Mischsystems in ein Trennsystem mit separatem Schmutz- und Regenwasserkanal eine Teilstrecke des Regenwasserkanals von ca. 200 m in geschlossener Bauweise (Rohrvortrieb) ausgeschrieben.</p>
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	Die Teilstrecke zwischen Dorfstra&szlig;e und dem geplanten Regenr&uuml;ckhaltebecken quert private Grundst&uuml;cke landwirtschaftlicher Betriebe, die Bahntrasse sowie die Hohenlohestra&szlig;e in einer Tiefenlage zwischen 4,5 m und 9 m. Nach Untersuchung mehrerer Trassenvarianten wurde die nun ausgef&uuml;hrte Trasse nach Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit gew&auml;hlt. Aufgrund Tiefenlage, vorhandener Bebauung, Bahn- und Stra&szlig;enk&ouml;rper und der Nutzungsbedingungen des Eigent&uuml;mers des Privatgrundst&uuml;cks war dies nur im steuerbaren, unbemannten Microtunneling-Verfahren realisierbar.</p>
<p>
	Die Vergabe an die Firma Peter+Partner Rohrvortrieb Spezialtiefbau GmbH (PPR) aus Reutlingen zum Preis von 816.955,46 &euro; (brutto) erfolgte im Gemeinderat am 17.03.2021 ([https://ratsinfo.schwaebischhall.de/index.php/80283398/meetingminutes/81005055/paragraph &sect; 64] &ouml;ffentlich).</p>
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	Der Rohrvortrieb war in zwei Abschnitte mit einer zwischen den beiden Startgruben liegenden Doppelzielgrube unterteilt. Der 1. Abschnitt von der Dorfstra&szlig;e zur Doppelzielgrube mit einer L&auml;nge von ca. 65 m wurde von M&auml;rz bis Juni 2021 ausgef&uuml;hrt.</p>
<p>
	Beim 2. Abschnitt vom Standort des geplanten Regenr&uuml;ckhaltebeckens zur Doppelzielgrube (135 m) kam es nach ca. 76 m zu einem erh&ouml;hten Druckanstieg und einer sehr deutlichen Abnahme der Vortriebsgeschwindigkeit. Um ein &bdquo;Festfahren&ldquo; des Rohrvortriebs zu vermeiden, wurde in Abstimmung mit dem Auftragnehmer eine Bergegrube erstellt, um die Rollenmeisel am Bohrkopf auszutauschen, da diese sehr stark abgenutzt waren. Bei der Erstellung der ersten Bergegrube wurde eine sehr harte Felsformation mit deutlich h&ouml;herer Abrasivit&auml;t festgestellt. Dies ging aus den vorab ausgef&uuml;hrten Probebohrungen (5 St&uuml;ck auf 135m) des Geologen nicht hervor, der Standort lag jedoch auch zwischen zwei Bohrproben-Standorten.</p>
<p>
	Beim Tausch der Rollenmeisel wurde der komplette Ausbruch von Diamantz&auml;hnen an den Schneidwerkzeugen des Bohrkopfes festgestellt, was nachtr&auml;glich betrachtet vermutlich auf ein Hindernis auf der zur&uuml;ckgelegten Bohrstrecke im Bereich der Bahnlinie zur&uuml;ckzuf&uuml;hren ist.<br />
	Nach Austausch der Schneidwerkzeuge, Verf&uuml;llung der 1. Bergegrube und Fortf&uuml;hrung des Vortriebs musste bereits nach wenigen Metern aufgrund des weiterhin hohen Drucks und schlechter Bohrleistung eine weitere Bergegrube hergestellt und der f&uuml;r mehrere Bodenarten geeignete Bohrkopf gegen einen reinen Felsbohrkopf ausgetauscht werden.</p>
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	Bei einem weiteren Anlaufversuch stieg der Druck stark an und der Vortrieb wurde abermals unterbrochen. Bei der Suche nach der Ursache stie&szlig; die Fa. PPR auf Kohlenstoffeinschl&uuml;sse in den Gesteinsproben. Die Schmierung des Ringspalts zwischen Vortriebsrohr und Fels mit Bentonitsuspension hatte dabei ihre Viskosit&auml;t durch den Kontakt mit dem Kohlenstoff verloren und sich in den Felskl&uuml;ften verfl&uuml;chtigt. Dies wurde durch Feldversuche eines unabh&auml;ngigen Pr&uuml;finstitutes best&auml;tigt, sodass die Suspension angepasst und ausgetauscht, die Statik des Widerlagers nach Feststellung erster Risse &uuml;berpr&uuml;ft und die Druck&uuml;bertragung der Vortriebsrohre optimiert wurden. Allerdings hielt das Betonwiderlager dem Anpressdruck beim erneuten Anfahren des Vortriebs nicht stand und versagte vollst&auml;ndig.</p>
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	Nach Abw&auml;gung der weiteren Vorgehensweise wurde ein Baustopp aufgrund der hohen Stillstandskosten und der fehlenden Alternativen ausgeschlossen. Nach R&uuml;cksprache mit dem Grundst&uuml;ckseigent&uuml;mer, der Baufirma und dem Bohrerhersteller wurde die Herstellung einer 2. Startgrube in der noch nicht komplett verf&uuml;llten 2. Bergegrube favorisiert. Die Steuerung und maschinelle Einrichtung der Vortriebsanlage konnte am urspr&uuml;nglichen Standort verbleiben und die Verbindung &uuml;ber Schl&auml;uche und Kabel durch die bereits ca. 90 m verlegten Betonrohre hergestellt werden.</p>
<p>
	Infolge der zerst&ouml;rten Schneidwerkzeuge und der vom Baugrundgutachten in Teilstrecken abweichende anstehende Felsformation entstehen zus&auml;tzliche Leistungen und zeitliche Verz&ouml;gerungen sowie vor&uuml;bergehende Stillst&auml;nde beim Rohrvortrieb.</p>
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	Es entstehen somit Mehrkosten in H&ouml;he von rund 460.000,- &euro; infolge der sukzessiv gesteigerten Bauablaufst&ouml;rungen mit der daraus resultierenden Bauzeitenverl&auml;ngerung.</p>
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	Die gesamte Bauma&szlig;nahme Wackershofen des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung unterteilt sich in die 3 Bauabschnitte Tiefbauarbeiten BA I und II und Rohrvortrieb mit einem Auftragsvolumen von insgesamt rund. 3.950.000 &euro;. Bauabschnitt I der Tiefbauarbeiten ist bereits fertiggestellt und liegt in der Abrechnungssumme ca. 40.000 &euro; unter der Auftragssumme (ca. 10%). Bauabschnitt II der Tiefbauarbeiten mit der Auftragssumme von rund 2.750.000 &euro; hat im September 2021 begonnen und l&auml;uft bis Dezember 2023. Der Bauabschnitt Rohrvortrieb stellt mitunter die Vorflut f&uuml;r die Bauabschnitte I und II her und ist somit elementar f&uuml;r die Umsetzung von Bauabschnitt II.</p>
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	Vertragsrechtlich hat der Auftraggeber grunds&auml;tzlich das Risiko aus dem Baugrund zu tragen und ist dem Auftragnehmer der unvorhergesehene Mehraufwand zu verg&uuml;ten.</p>
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	<u>Anlage:</u> [[Media:315-21-Uebersichtsplan.pdf{{!}}&Uuml;bersichtsplan]]</p>
|paragraph-attribute-resolution=|paragraph-attribute-resolution_contents=<p>
	Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wir hiermit erm&auml;chtigt, die &uuml;berplanm&auml;&szlig;igen Finanzmittel zur Deckung der Nachtragsvereinbarung und Massenmehrungen der bauausf&uuml;hrenden Fa. PPR Rohrvortrieb aus Reutlingen f&uuml;r die Baukostensteigerung in H&ouml;he von rund 460.000,- &euro; &uuml;ber den Hauptauftrag hinausgehend zur Verf&uuml;gung zu stellen.<br />
	(einstimmig - 18)</p>
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