§ 226 - Verstetigung Landesprogramm Bildungsregionen (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Das seit 2009 laufende Landesprogramm „Bildungsregionen“ wird von der Landesregierung verstetigt und über den Zeitraum 31.12.2014 unbefristet fortgesetzt. Der Landkreis Schwäbisch Hall hat der Übertragung der Antragstellung und der federführenden Zuständigkeit der Bildungsregion an die Stadt Schwäbisch Hall unbefristet zugestimmt. Für die weitere Teilnahme am Programm ist ein zustimmender Beschluss des Verwaltungs- und Finanzausschusses erforderlich.

Aktuell sind 22 Landkreise und drei Städte (Weinheim, Schwäbisch Hall, Wertheim) in Baden-Württemberg Träger einer Bildungsregion. In Schwäbisch Hall fand die konstituierende Sitzung der Steuerungsgruppe im Beisein von Regierungspräsident Johannes Schmalzl am 23. März 2011 statt.

Der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg für die Bildungsregion beträgt 45.000 € p.a. Der Antragsteller bringt als Komplementärfinanzierung Mittel in mindestens gleicher Höhe ein. Die Mittel für Weiterführung der Bildungsregion sind für den Doppelhaushalt angemeldet.

Vorsitzende der Bildungsregion Schwäbisch Hall ist die Erste Bürgermeisterin Bettina Wilhelm, Stellvertreterin die Leiterin des Staatlichen Schulamts Künzelsau Ursula Stock. Weitere Mitglieder sind Dr. Roland Plehn vom Regierungspräsidium Stuttgart, Sozialdezernent Thomas Haag vom Landkreis, die Bürgermeister Harald Rilk (Crailsheim), Wolfgang Binnig (Michelfeld) und Stefan Ohr (Kirchberg) sowie Thomas Gerstenberg (Fachbereich Außerschulische Bildung). Die Steuerungsgruppe trifft sich drei Mal jährlich und legt die Themen­schwerpunkte und Arbeitsaufträge fest, die vom Büro der Bildungsregion umgesetzt werden. Das Büro hat seinen Sitz im Haus der Bildung. Sehr bewährt haben sich die kurzen Wege unter einem gemeinsamen Dach mit der Volkshochschule und dem Mehrgenerationenhaus. Seit Mai 2013 wird das Bildungsbüro von Martin Weis (srei Tage pro Woche) geleitet. Das Büro ist weiter mit einer 50%-Sekretariatsstelle besetzt. Die Arbeit der Bildungsregion wurde in der Sitzung des Ausschuss für Bildung, Schule, Soziales und Kultur am 01.10.2012, § 222 ausführlich vorgestellt und diskutiert.

Erste Themenschwerpunkte der Bildungsregion Schwäbisch Hall waren Erhebungen zum Planungsstand zur Einführung von Gemeinschaftsschulen im Landkreis sowie die Erarbeitung einer Handlungsempfehlung für einen gelingenden Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule. Die Ergebnisse einer repräsentativen landkreisweiten Befragung wurden in vier regionalen Bildungskonferenzen mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern, Fachkräften aus Kindertagesstätten, Grundschulen, Beratungsstellen, Fachschulen sowie Interessierten diskutiert und anschließend von einer Fachgruppe als Handlungsempfehlung formuliert. Die Handlungsempfehlungen definieren Mindeststandards. Sie wollen Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Eltern und Träger unterstützen, die konkrete Praxis vor Ort so zu gestalten, dass die Entwicklung von Kindergartenkindern zu Schulkindern von Anfang an in einem durchgängigen Prozess gefördert wird. Die Handlungsempfehlungen wurden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltungen im Haus der Bildung vorgestellt. Best-practice-Modelle sind im Internet auf der Homepage veröffentlicht.

Aktuelle Themenschwerpunkte sind:

  • Evaluation der Handlungsempfehlungen für einen gelingenden Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule

  • „Erfolgreiche Elternarbeit nachhaltig gestalten“
    In einem Ideen-Wettbewerb wurden im Frühjahr fünf Preisträger aus Crailsheim, Kirchberg und Schwäbisch Hall ausgezeichnet. Weitere 15 Projekte erhielten eine Anerkennungsurkunde. Auf der Grundlage er Wettbewerbsergebnisse entwickelt das Bildungsbüro zusammen mit einer Fachgruppe einen Modul-Baukasten für Themen und Methoden der Elternarbeit, der im 2. Schulhalbjahr 2013/2014 im Internet zur Verfügung stehen soll.

  • Erarbeitung eines Konzepts zur Begleitung, Unterstützung und Qualifizierung von Elternmentorinnen und Elternmentoren.

  • In Kooperation mit der Stadtbibliothek Schwäbisch Hall soll die Aktion „Bücherkoffer“ zur Unterstützung der Sprachförderung an Grundschulen an weiteren Standorten zur Verfügung stehen.

In Planung ist derzeit:

  • Vorbereitung und Planung von begleitenden Informationsveranstaltungen zu pädagogischen Themenstellungen wie individualisiertes und kooperatives Lernen in leistungshomogenen und leistungsdifferenzierten Gruppen, Förderung leistungsstarker und leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler, Leistungsbeurteilung, Inklusion, etc. Dazu soll eine Fachgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Schulträgern und der AIM etabliert werden.

  • Unterstützung des Übergangs von den weiterführenden Schulen in Beruf und Studium mit besonderem Fokus auf Fragen der langfristigen Fachkräftesicherung.

Anlage 1: Schreiben Landratsamt

Anlage 2: Schreiben Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

 

Erste Bürgermeisterin Wilhelm führt aus, dass das Land Baden-Württemberg 2009 die Bildungsregionen ins Leben gerufen hat. Schwäbisch Hall ist die einzige Kommune, die das Projekt Bildungsregion landkreisweit betreibt. Die Finanzierung erfolgt über 45.000 € des Landes und einer Komplementärfinanzierung in selber Höhe der Stadt. Die Stadt hat jedoch die Möglichkeit Personalkosten und Sachmittel anzurechnen. Nach der Einführung wurde als erstes Projekt der Übergang Kindergarten - Grundschule in Angriff genommen. Die Ergebnisse hieraus werden derzeit evaluiert und ins Netz gestellt. Der künftige neue Schwerpunkt wird im November 2013 durch die Steuerungsgruppe festgelegt.

Stadtrat Dr. Graf von Westerholt bittet, Löcher im Bildungssystem gezielt aufzuspüren, Maßnahmen dagegen zu entwickeln und dem Gemeinderat zu berichten.

Stadtrat Kaiser bittet sich Themen, die ältere Bürgerinnen und Bürger betreffen, im Rahmen der Bildungsregion anzusprechen.

Erste Bürgermeisterin Wilhelm wird diese Anregung mit in die Lenkungsgruppe nehmen.

Stadtrat Prof. Dr. Geisen befürwortet die Einrichtung der Bildungsregion uneingeschränkt. Da sich jedoch der Landkreis, die große Kreisstadt Crailsheim, die Stadt Kirchberg und auch Michelfeld an den Kosten nicht beteiligen, möchte er die Aktivitäten auch auf die Stadt Schwäbisch Hall beschränkt wissen. Preisverleihungen nach außerhalb wie z. B. Crailsheim sind zu hinterfragen.

Oberbürgermeister Pelgrim vertritt die Ansicht, dass etwas bewegt werden sollte, auch wenn die Stadt hierfür in Vorleistungen geht. Es gibt genügend andere Beispiele (Freilichtspiele, Freilandmuseum), wodurch der Stadt erhebliche Kosten entstehen und deren Nutzung häufig Gäste oder Auswärtige zugute kommt. Er gibt Erste Bürgermeisterin Wilhelm mit auf den Weg, das Thema Finanzierung in der Steuerungsgruppe auszutauschen.

Beschluss:

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss begrüßen die Verstetigung des Landesprogramms zur Förderung der Bildungsregionen und befürworten die Weiterführung der Bildungsregion Schwäbisch Hall.
(17 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung)

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