§ 184 - Information über den Vegetationszustand des Unterwöhrds, der Blutbuche in den Ackeranlagen und den Schwarznüssen am Spitalbach (öffentlich)
Sachvortrag:
s. a vorherige Ortsbesichtigung der Örtlichkeiten
Die Ackeranlagen in Schwäbisch Hall werden seit Jahrzehnten von den markanten ca. 150 Jahre alten Buchen geprägt. Während die nördlich gelegenen Bäume eine ausreichende Vitalität aufweisen, ist die südlich gelegene Blutbuche als sehr gefährdet einzustufen.
Die Blutbuche ist seit Jahren von einem sehr aggressiven Pilz, dem so genannten Brandkrustenpilz, befallen. Der Baum ist innen ausgehöhlt und hat nach außen hin eine Holzstärke, die zwischen 22 und 25 cm liegt. Diese Holzstärke reicht gerade noch aus, um dem Baum für dieses Jahr eine Standfestigkeit zu bescheinigen.
Der Baum wurde von einem vereidigten Gutachter nochmals eingehend untersucht und im Hinblick auf seine Standfestigkeit abgeprüft. Der Gutachter kam, wie in einem Gutachten zu entnehmen ist, zum Ergebnis, dass in diesem Jahr zwar keine akute Gefahr von dem Baum ausgeht, jedoch im kommenden Jahr aus Sicherheitsgründen konkrete Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Aufgrund des Krankheitsbefalls und der damit verbundenen rasch voranschreitenden Aushöhlung des Baums wird es erforderlich sein, den Baum im Winter zu fällen. Dies ist sicherlich für das Erscheinungsbild der Ackeranlagen ein schmerzhafter Verlust, der erst in vielen Jahren mit der Entwicklung der Ersatzpflanzungen kompensiert werden kann. Andererseits sind die Ackeranlagen eine beliebte Naherholungszone, in der es erforderlich ist, an jeder Stelle die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Insoweit wird der alternativ eingebrachte Vorschlag von dem Gutachter, Herrn Wessolly, diesen Baum als Biotop stehen und sterben zu lassen, von Seiten der Verwaltung nicht unterstützt. Der Vorschlag von Herrn Wessolly bedeutet, dass größere Flächen um die Buchen herum ganzjährig abgesperrt werden müssen.
Die Verwaltung hat im Wissen um den zu erwartenden Verlust dieses Baumes bereits südlich dieses Baumes eine weitere Buche gepflanzt. Auf dem Standort selbst, wird ebenfalls wieder eine Ersatzanpflanzung erfolgen.
Anlage: Gutachten Dr. Ing. Wessolly
Bezüglich der Blutbuche besteht lt. Oberbürgermeister Pelgrim in naher Zeit Handlungsbedarf, wenn man den Ausführungen des Gutachters Herrn Wessolly folgt. Aufgrund des stark frequentierten Weges in unmittelbarer Nähe und der damit verbundenen Haftung, empfiehlt Oberbürgermeister Pelgrim eine Fällung und Alternativpflanzung.
Alle Fraktionen nehmen die Fällung der Blutbuche mit größtem Bedauern zur Kenntnis, beugen sich aus Haftungsgründen jedoch den Aussagen der Gutachter.
Stadträtin Herrmann erwägt den Baum entsprechend der Breit-Eiche abzuschirmen.
Oberbürgermeister Pelgrim und Stadtrat Neidhardt sehen dies nicht als realistisch an.
Sofern erwünscht, bietet Oberbürgermeister Pelgrim dem Gemeinderat ein drittes Fachgutachten zum Zustand des Baumes an.
Dieses Angebot wird ohne Wortmeldungen aus der Mitte des Gremiums abgelehnt.
Die Mitglieder des BPA erklären sich mit einer Fällung der Blutbuche einverstanden. Es soll eine Ersatzpflanzung erfolgen. Über die Größenordnung und Kosten erfolgt eine separate Information.
Oberbürgermeister Pelgrim berichtet, dass auch bei den Schwarznüssen im Bereich Spitalbach/ Goethe-Institut/ Kornhaus Handlungsbedarf besteht. Die Bäume sind bereits mit Seilen verspannt, erste Beschädigungen an der Mauer zum Goethe-Institut wie auch eine Gefährdung durch die Schwarznüsse im Bereich des Kornhauses sind absehbar. Auch hier muss man sich des Themas annehmen und eine frühzeitige Ersatzpflanzung vornehmen.
Die Ausführungen der Verwaltung werden zustimmend zur Kenntnis genommen.