§ 61 - E-hoch-3 - Energiesparmodell an Schulen (öffentlich)

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Sachvortrag:

Aktueller Stand:

Im Jahr 2003 wurde vom Gemeinderat das Energiesparmodell an Schulen verabschiedet. Dieses Programm orientiert sich am fifty-fifty-Modell der Stadt Hamburg aus den 1990'er Jahren. Ziel des Modells ist es, dass in den Schulen durch Verhaltensänderungen Energie eingespart, die Umweltbelastung reduziert und die Stadtkasse entlastet wird. Als Anreiz erhalten die Schulen 50 % der eingesparten Energiekosten.

Bewertung:

  • Das Modell hat in den beteiligten Schulen teilweise zu deutlichen Energieeinsparungen beigetragen. Das Modell sollte deshalb weitergeführt werden.
  • Die Basisverbräuche sollten nach nunmehr 6 Jahren angepasst werden.
  • Es gibt derzeit keine Berechnungsvorgabe, wie Änderungen im schulischen Ablauf oder Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Eine Bereinigung der Verbrauchswerte erfolgt lediglich über die Außentemperatur.
  • Schulen, die sich schon immer um Energieeinsparung bemüht haben, sind in diesem Modell benachteiligt, da das Einsparpotenzial durch Verhaltensänderungen irgendwann erschöpft ist. In diesem Fall muss es als Erfolg gewertet werden, wenn eine Schule ein gutes energetisches Niveau jedes Jahr mit neuen Schülerinnen und Schülern hält.
  • Insgesamt wird der pädagogische Ansatz des Modells in der Prämienausschüttung nur sehr gering berücksichtigt.

Alternative Ansätze:
Die o. a. Problematiken haben in verschiedenen Städten zu alternativen Ansätzen geführt, die jeweils eine stärkere Bewertung des pädagogischen Ansatzes beinhalten.
Folgende zwei Beispiele sollen kurz dargestellt werden:

Nürnberg:
Die Stadt Nürnberg hat seit 2003 ein Drei-Ebenen-Bonussystem mit derzeit 135.000 € eingerichtet. Ungefähr die Hälfte dieses Betrages wird analog dem fifty-fifty-Modell anhand der tatsächlich realisierten Energieeinsparungen ausgezahlt. In der zweiten Ebene wird ein pädagogischer Bonus für Aktivitäten in den einzelnen Schulen gewährt und in der dritten Ebene werden Sonderboni für pädagogisch herausragende Projekte in einer Gesamthöhe von 24.000 € gewährt

Augsburg:
Die Stadt Augsburg ist mit seinem Ökoschulprogramm komplett von einer Vergütung nach tatsächlich realisierten Einsparungen abgerückt und errechnet die Prämie ausschließlich unter pädagogischen Aspekten. Dabei können verschieden Stufen erreicht werden. Jede Stufe wird mit einem bestimmten Bonus vergütet.

Modell E-hoch-3EinfachEnergieEinsparen:
Die Stadtverwaltung schlägt vor, das Energiesparmodell nach folgenden Maßgaben neu zu gestalten.

  1. Das Energiesparmodell an Schulen wird ab dem Jahr 2010 abgelöst durch das Modell E-hoch-3EinfachEnergieEinsparen.#
  2. Ziel ist, dass alle Schulen an E-hoch-3 teilnehmen. Der Energiebeauftragte stellt das Modell der Schule z. B. in einer Lehrerkonferenz vor. Zwischen Schule und Stadt wird eine förmliche Vereinbarung getroffen.
  3. Die Prämie wird aufgeteilt in eine pädagogische und eine energetische Prämie.
  4. Die pädagogische Prämie wird in einem Stufenmodell berechnet und jede Stufe separat honoriert. Die ersten beiden Stufen sind Pflichtstufen.
    1.Stufe:
    Die Schule richtet ein E-hoch-3-Team ein, das sich mindestens zweimal im Schulhalbjahr trifft. Das E-hoch-3-Teams besteht aus mindestens einer Lehrkraft, dem Hausmeister oder der Hausmeisterin und interessierten Schülerinnen und Schülern (Prämie 200 €).
    2.Stufe:
    In allen Klassen werden Energiebeauftragte gewählt. Diese werden in geeigneter Weise geschult (Prämie 200 €)
    3.Stufe bis 5.Stufe:
    Hier werden Aktionen der Schulen zum Thema Klimaschutz und Energie berücksichtigt. Möglichkeiten sind beispielsweise die Integration des Themas in den Unterricht, die Durchführung von Projekttagen oder spezielle Einzelprojekte. Zu jedem der einzelnen Projekte muss eine Projektbeschreibung zur Dokumentation ausgefüllt werden. Diese beschränkt sich auf eine DIN A4-Seite.
    Die Projektbeschreibungen werden gemeinsam vom Fachbereich 50 und vom Energiebeauftragten bewertet. Positiv beschiedene Projekte, die die gesamte Schule betreffen, erhalten eine Vergütung von 150 € (250 € in den weiterführenden Schulen), Projekte einzelner Klassen werden mit 75 € vergütet.
    Die Projektbeschreibungen werden beim Energiebeauftragten gesammelt, so dass dort eine Projektdatenbank entsteht, auf die alle Schulen Zugriff haben.
  5. Die energetische Prämie errechnet sich wie bisher aus der tatsächlichen Einsparung. Die Schulen erhalten 20% der eingesparten Energiekosten. Die Berechnung der Verbrauchsreduzierung erfolgt im Regelfall auf Basis der Jahre 2007 bis 2009. Neben der Witterungsbereinigung der Verbrauchswerte werden auch Bereinigungen auf Grund von Änderungen im Schulablauf (z.B. Einführung einer Ganztages- und Ferienbetreuung) oder auf Grund von baulichen Sanierungen durchgeführt. Zusätzlich zur pädagogischen und energetischen Prämie loben die Stadtwerke einen Sonderpreis von bis zu 1.000 € für besonders herausragende Aktionen aus. Einmal jährlich bewertet eine Jury, bestehend aus jeweils einer Vertreterin oder einem Vertreter der Schulen, der Stadtwerke, des Fachbereiches 50, und des Fachbereiches 60 , sowie dem Energiebeauftragten die eingegangenen Ideen.
  6. Der Energiebeauftragte ist nicht Mitglied der E-hoch-3-Teams, er unterstützt die Schulen jedoch bei Projekten.
  7. Das E-hoch-3-Projekt wird fortlaufend analysiert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Folgende finanzielle Abschätzung kann gemacht werden:

Einsparpotential

Energiekosten Schulen 2008 820.000 €
Einsparpotential (geschätzt) 5 %=   41.000 €

Prämienabschätzung

Prämie Ebene 1 20 %= 8.200 €
Prämie Ebene 2
10 Grundschulen a Stufe 4 10 x 700 €=  7.000 €
7 weiterf. Schulen a Stufe 4 7 x 900 €=  6.300 €

Bilanz

Gesamtprämie 21.500 €
Quote 52 %


Die Quote der Prämierung von ca. 50 % bleibt wie beim bisherigen Einsparmodell an Schulen ungefähr erhalten, allerdings werden die absoluten Prämienausschüttungen auf Grund der Anpassung der Basiswerte zurückgehen.
Mit dem E-hoch-3-Projekt wird insbesondere die Arbeit an den kleineren Grundschulen stärker unterstützt. Außerdem profitieren die Schulen, die sich schon immer um Energieeinsparung sehr stark bemühen.


Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Pelgrim wird Stadtrat Kaiser ohne Einwendungen in die Jury berufen.

Beschluss:

Stadtrat Kaiser wird in die Jury berufen.
Das Modell E-hoch-3 – EinfachEnergieEinsparen wird ab dem Jahr 2010 in den Schulen eingeführt. Es gelten die Maßgaben wie im Sachverhalt dargestellt.
(einstimmig - 38 -)

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