§ 200 - Ortsentwässerung Wielandsweiler, hier: Sachstandsbericht (öffentlich)
Sachvortrag:
Wielandsweiler ist der letzte Teilort mit mehr als 50 Einwohnern, der noch nicht über eine zentrale Abwasserbeseitigungsanlage verfügt. Nach den Richtlinien des Landes kann die Abwasserbeseitigungspflicht für diese Teilorte nicht auf die Bürger übertragen werden (dezentrale Lösung mit Kleinkläranlagen).
Es wurden seit 2005 in mehreren Schritten verschiedene Lösungen für Wielandsweiler mit dynamischen Kostenvergleichsrechnungen untersucht und dabei folgende Varianten geprüft:
- Entwässerung im Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Oberrot
- Entwässerung im Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Sittenhardt
- Entwässerung im Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Bibersfeld
- Entwässerung im Mischsystem mit Abwasserüberleitung nach Bibersfeld
- Entwässerung im Mischsystem mit Pflanzenkläranlage vor Ort
Die ersten Vergleichsrechnungen ergaben als günstigste Lösung die Errichtung einer Pflanzenkläranlage. Die Umsetzung scheitert daran, dass Wielandsweiler von verschiedenen Schutzgebieten umgeben ist und somit kein genehmigungsfähiger Standort gefunden werden kann. Eine Befreiung vom Landschaftsschutzgebiet wurde mit dem Hinweis auf den „nur“ 120.000,- € höheren Projektkostenbarwert der Variante „Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Bibersfeld“ abgelehnt, da dies zumutbar sei.
Es wurden daraufhin Gespräche mit der Gemeinde Oberrot geführt, die zu dem Ergebnis führten, dass eine Überleitung nach Oberrot aufgrund ungünstiger Randbedingungen kostenintensiver wäre als zur Kläranlage Biberstal, u. a. weil Hall sich erst in die von Oberrot und Fichtenberg gemeinsam betriebene Kläranlage in Hausen „einkaufen“ müsste.
Daraufhin wurden drei Varianten nochmals eingehender untersucht und verglichen:
- Entwässerung im Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Bibersfeld
- Entwässerung im Trennsystem mit technischer Kompaktkläranlage vor Ort
- Entwässerung im Trennsystem mit Abwasserüberleitung nach Sittenhardt
Es zeigte sich, dass die Variante in Wielandsweiler eine neue Schmutzwasserkanalisation zu errichten und das Schmutzwasser über ein Pumpwerk und eine Druckleitung nach Bibersfeld und damit zur Kläranlage Biberstal in Rieden zu leiten, die günstigste ist. Dies ergibt sich trotz der höchsten Herstellungskosten für diese Möglichkeit (rund 950.000,- €) durch die geringeren Betriebskosten.
Dies soll nun im Jahr 2008 umgesetzt werden. Die Ausschreibung der Maßnahme soll noch im Winter erfolgen.
Die Einleitung aus Wielandsweiler ist einer der Gründe, dass die Kläranlage Biberstal kurzfristig erweitert werden muss. Dies soll ab 2010 geschehen, wobei der städtische Kostenanteil voraussichtlich bei rund 500.000 € liegen wird.