TOP 1 - European Energy Award (eea) Beschluss energiepolitisches Arbeitsprogramm 2024-2027 (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sitzungsvorlagen-Nummer: 50/24

Sachvortrag:

Der Gemeinderat hat im Oktober 2013 die Teilnahme am European Energy Award (eea) beschlossen. Der eea ist ein europaweites Instrument zur Bewertung der Klimaschutzaktivitäten von Kommunen und Landkreisen und dient dazu, die bereits erreichten Erfolge in den Bereichen Energie und Klimaschutz zu erfassen und die weiteren Potenziale aufzuzeigen.
Bei der Erstzertifizierung im Jahr 2015 erreichte die Stadt Schwäbisch Hall 70,2 Prozent der möglichen Punkte, bei der 2019 erfolgten Re-Zertifizierung wurde die Stadt als 12-te Kommune in Baden-Württemberg mit 78,5 % Punkten mit dem Gold-Status ausgezeichnet.

In diesem Jahr erfolgt die erneute Re-Zertifizierung. Auf Grund der kontinuierlichen Berücksichtigung von Klimaschutzbelangen bei städtischen Vorhaben wird sich die Stadt wieder für den Gold-Status bewerben. Voraussetzung hierfür ist die Verabschiedung eines energiepolitischen Arbeitsprogramms (EPAP) für die kommenden vier Jahre durch den Gemeinderat. Das EPAP bündelt die geplanten baulichen und konzeptionellen Maßnahmen, die sich auf den Klimaschutz auswirken und dient als Absichtserklärung für mehr Klimaschutz im kommunalen Handeln. Das EPAP ist keine abschließende Auflistung der geplanten Maßnahmen für die kommenden Jahre. Es wird insbesondere durch Maßnahmenvorschläge des Klimaschutzkonzeptes und des Mobilitätskonzeptes erweitert werden.

Die Umsetzung der Maßnahmen und Projekte erfolgt durch die fachlich und organisatorisch zuständigen Fachbereiche, Abteilungen, Eigenbetriebe und städtischen Unternehmen unter dem Vorbehalt, dass Haushaltsmittel und personelle Ressourcen bereitgestellt werden können.

 

Energiepolitisches Arbeitsprogramm für die Jahre 2024-2027
 

Themenschwerpunkt Erneuerbare Stromerzeugung

Folgende Zielvorgaben werden gesetzt:

  • Ab dem Jahr 2027 soll auf städtischen Dächern mindestens so viel PV-Strom produziert werden, wie die Stadtverwaltung selbst in Gebäuden verbraucht.

  • Der Deckungsgrad an erneuerbarem Strom soll im Netzgebiet der Stadtwerke Schwäbisch Hall bis zum Jahr 2030 200 % erreichen.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Photovoltaikanlagen auf den noch nicht belegten Dächern der beiden Schulzentren und auf der Feuerwache West in 2024

  • Belegung weiterer städtischer Dächer in den Jahren 2025 bis 2027

  • Abschluss eines Direktstromliefervertrages aus einer PV-Freiflächenanlage

  • Erstellen von Bebauungsplänen für Freiflächenphotovoltaikanlagen

  • Weiterer Ausbau von Windkraftanlagen durch die Stadtwerke

 

Themenschwerpunkt Erneuerbare Wärmeerzeugung

Folgende Zielvorgabe wird gesetzt:

  • Der Anteil an Fernwärme in den Gebäuden der Stadtverwaltung soll von derzeit 75% auf über 80% bis zum Jahr 2027 gesteigert werden.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Umrüstung von Erdgas auf Fernwärme in den Gebäuden Am Markt 5, Ziegeleiweg 4 (Hochschule), Leonhard-Kern-Weg 32 (Seniorenwohnheim) bis 2025.

  • Umrüstung weiterer städtischer Gebäude in den Folgejahren.

  • Anschluss der städtischen Gebäude in Gailenkirchen an das private Fernwärmenetz Bauer.

  • Fernwärmeerschließung Sonnenrain 3

  • Verstärkte Nachverdichtung in bestehenden Fernwärmegebieten

  • Durchführung der Studien zur möglichen Nutzung von alternativen Wärmequellen im Stadtgebiet (industrielle Abwärme, Abwärme der Kläranlage, Nutzung der Wärme des Kochers)

  • Bau einer Freiflächensolarthermieanlage durch die Stadtwerke

  • Konzeptentwicklung kalte Nahwärme

 

Themenschwerpunkt Gebäude- und Anlagensanierung

Folgende Zielvorgabe wird gesetzt:

  • Die Sanierung von städtischen Gebäude soll kontinuierlich fortgesetzt werden.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Komplettsanierung Hagenbachhallen 2 und 3

  • Komplettsanierung Crailsheimer Straße 35

  • Beleuchtungssanierung in verschiedenen städtischen Gebäuden

  • Heizungssanierungen in verschiedenen städtischen Gebäuden, die nicht an die Fernwärme angeschlossen werden können.

  • Effizienzverbesserung der Kläranlage Vogelholz

    • Erweiterung Biologie

    • Sanierung Schneckenhebewerk

    • Optimierung Nachklärbecken

  • Erstellung eines Quartierskonzeptes (s. Wärmeplanung)

 

Themenschwerpunkt Mobilität

Folgende Zielvorgabe wird gesetzt:

  • Die Handlungsmöglichkeiten und Zielvorgaben sind grundsätzlich Bestandteil des Mobilitätskonzeptes.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Ausbau Fahrradweg Crailsheimer Straße ab Bausparkasse

  • Planung Fahrradweg Crailsheimer Straße ab Holzmarkt

  • Weitere Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes

 

Themenschwerpunkt Biodiversität

Folgende Zielvorgabe wird gesetzt:

  • Der Erhalt der biologischen Vielfalt soll gefördert und degradierte Ökosysteme wiederhergestellt werden.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Erstellung eines Landschaftsplanes

  • Erstellung eines Gewässerentwicklungsplanes

  • Erweiterung der ‚Tiny forests‘: Anlegung von weiteren Waldinseln nach der Miyawaki-Methode, allgemeiner Ausbau des Biodiversitätshains

  • Fortführung und Erweiterung des Projektes „Gemeinsam für mehr Artenvielfalt“

  • Umbau von Grünflächen, hauptsächlich im Straßenbegleitgrün, zu blühenden Magerstandorten

 

Themenschwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung

Folgende Zielvorgabe wird gesetzt:

  • Erhöhung der Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit und verstärkte Bewusstseinsbildung für klimaschutzrelevante Themen

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Weiterführung „Klimaschutz an Schulen“

  • Weiterführung Projekt „Fair macht Schule“

  • Weiterführung Klimaschutzpreis für Gruppen und Unternehmen

  • Durchführung eines Nachhaltigkeitstages in 2-jährigem Abstand

  • Verwaltungsinterne Schulungen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit

  • Beteiligung an der europäischen Mobilitätswoche

  • Weiterführung Projekt „Saatgutbibliothek“, Projekt „Bibliothek der Dinge“

 

Beschlussfassung:

Dem im Rahmen des European Energy Awards (eea) erstellten energiepolitschen Arbeitsprogramm (EPAP) wird zugestimmt.

(einstimmig - 17)

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