§ 4/1 - Rede von Oberbürgermeister Pelgrim (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Sehr geehrter Herr Winkler,

meine sehr geehrte Damen und Herrn Gemeinderäte,

-Vertreter der Presse,

-Öffentlichkeit

-Sonstige?

„Die Notwendigkeit ist der beste Ratgeber.“ Unter diese Einsicht aus Johann Wolfgang von Goethes Annalen will Ihre heutige Verabschiedung stellen, sehr geehrter Herr Winkler. Nach 8 Jahren Dienst in und für die Stadt trennen sich Ihre Wege nun von denen Schwäbisch Halls.

In der Tat zwingen uns die Umstände zu sparen, wo immer sich die Möglichkeit dazu ergibt. Die Stadt ist zwar reich an Ideen und Tatkraft, aber arm mit Blick auf unseren kommunalen Haushalt geworden. Die Aufgaben wurden und werden reduziert, Leistungen gestrichen, Personal abgebaut, die Investitionen tendieren gegen Null und die gesamte Aufbauorganisation der Verwaltung wurde umstrukturiert. Ein Aspekt dieser Neustrukturierung ist die Reduktion von 3 auf 2 Dezernate. Das von Ihnen geleitete Dezernat wird aufgelöst und die Aufgaben zwischen den beiden übrigbleibenden Dezernaten neu aufgeteilt oder an städtische Töchter übertragen.

Das ist die harte Realität, der wir uns stellen und mit der wir umgehen müssen. Die dringend notwendige Haushaltskonsolidierung, an der seit mehr als einem Jahr mit Hochdruck gearbeitet wird, haben Sie als Finanzdezernent noch mit angestoßen. Wir sind auf gutem Wege, aber die Hälfte der Wegstrecke ist noch nicht zurückgelegt.

Neben dem Thema Finanzen lagen das Schulwesen und die Sozial- und Ordnungsverwaltung in Ihrem Verantwortungsbereich. In diesem Zeitraum sind wichtige zukunftsorientierte Projekte hinsichtlich der schulischen Infrastruktur realisiert worden. So wurden beispielsweise die beiden Schulzentren erweitert und modernisiert und das Projekt Michelbach 2000 durch die Stadt Schwäbisch Hall bezuschusst.

Heute können wir froh sein, dass der Löwenanteil der Investitionen in den guten Zeiten bereits getätigt wurden und damit unsere schulische Infrastruktur für die Anforderungen der nächsten Jahre hervorragend gewappnet ist. Schauen wir auf unsere Nachbarstadt Crailsheim, so sehen wir wie schwierig es ist, den dringend nötigen Schulausbau in diesen Zeiten zu finanzieren.

Ähnlich positiv stellt sich heute die Situation im Bereich der Betreuung unserer älterer Mitmenschen dar. Durch Neubauten und Modernisierung schon bestehender Einrichtungen in den vergangenen Jahren verfügt Hall heute über eine gute Infrastruktur im Bereich des betreuten Wohnens, auch das ist in Teilen Ihr Verdienst.

Neben der Funktion des Bürgermeisters der Stadt Schwäbisch Hall haben Sie eine ganze Reihe Gremienaufgaben wahrgenommen. So waren Sie Aufsichtsratsvorsitzender der GWG, Mitglied im Verwaltungsrat der Nord-Ost-Wasserversorgung, beratendes Mitglied der Stadtwerke Schwäbisch Hall, Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Sindelfingen, ehrenamtliches Mitglied im Bezirksrat der AOK und ehrenamtlicher Schatzmeister des Hohenloher Freilandmuseums.

Sehr geehrter Herr Winkler, Sie waren in den vergangenen acht Jahren bei den unterschiedlichsten Anlässen ein geachteter und würdiger Repräsentant unserer Stadt. Ihre fundierten Redebeiträge haben Ihnen in Verbindung mit den Ihnen eigenen rhetorischen Fähigkeiten die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer garantiert.

Als Dezernent mit Personalverantwortung war die Zusammenarbeit mit Ihnen Mitarbeitern geprägt durch Kooperation und Offenheit. Sie haben Ihren Führungskräften große Freiräume eingeräumt und pflegten damit einen modernen Führungsstil, der auf gegenseitigem Vertrauen aufbaut.

Sie haben sich auch mir gegenüber immer loyal verhalten. Ich möchte dies hier besonders hervorheben, denn es gab auch unterschiedliche Ansichten, wenn ich beispiels weise an die Ziele beim Verkauf des Schlachthofs denke. Es war sicherlich auch nicht leicht für Sie in einer Phase, in der durch Umstrukturierung das Ende Ihrer Zeit als Bürgermeister sich abzeichnete. Sie haben aber meine Entscheidungen, wenn sie getroffen waren, immer auch nach außen mitgetragen und insgesamt das Wohl der Stadt im Auge gehabt.

Dafür möchte ich mich bei Ihnen persönlich bedanken. Dank gebührt Ihnen insgesamt für Ihren Einsatz zugunsten der Bürgerschaft und für die Stadt; Dank, den ich Ihnen auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere Ihres persönlichen Umfeldes aussprechen.

Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg Gesundheit, Erfolg und persönliche Zufriedenheit.

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