TOP 1 - Grundschule Hessental; hier: Sachstandsbericht (öffentlich)

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Sitzungsvorlagen-Nummer: 79/22

Sachvortrag:

Im Gemeinderat wurde eine Vorlage zu den Entwicklungsoptionen der Grundschule Hessental im Bau- und Planungsausschuss am 21. März 2022 zugesagt. Nachdem es zusätzlich zur ohnehin angespannten Personalsituation in den beteiligten Fachbereichen zu mehreren coronabedingten Ausfällen gekommen ist legt die Verwaltung den nachfolgenden noch nicht abschließenden Sachstandbericht vor.

Veranlassung

Die steigenden Kinderzahlen in den Familien in Verbindung mit der Siedlungsentwicklung in SHA-Hessental machen eine Erweiterung des Grundschulangebots im Stadtteil notwendig. Hinzu kommt weiterer Raumbedarf aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs an Ganztagsbetreuung, was insbesondere das Mittagessensangebot betrifft. Bereits jetzt findet ein Dreischichtbetrieb in zwei Räumen statt. Die bestehende Grundschule ist aktuell durchgängig dreizügig (12 Klassen) und hat zwei Vorbereitungsklassen.

Ziel der Verwaltung ist eine wohnortnahe Versorgung und die Beibehaltung der Angebots­vielfalt (Grundschule mit einer Außenklasse der Friedensbergschule, Ganztagsangebot, Flexible Hilfen, offene Jugendarbeit "Gruffel") an einem Standort, da hier Synergieeffekte zwischen den Aufgabenbereichen und mit den vorhandenen Ressourcen erzielt werden können.

Die Grundschule Hessental und ihre Schulleiterin nutzen die vorhandenen Räumlichkeiten flexibel und in bester Art und Weise. Durch die ansteigenden Kinderzahlen wird dies in naher Zukunft jedoch nicht mehr ausreichen, um alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen zu können.

Die Schülerzahlenprognose erwartet unter Einbeziehung der erwarteten Zuwächse der Baugebiete folgende Aufnahmezahlen in der ersten Klasse:

 

2022

2023

2024

2025

2026

Schüler

86

92

90

112

105

Klassen

4

4

4

4

4

In den letzten fünf Jahren wurde die Aufnahmeprognose in der Realität viermal deutlich unter- und einmal leicht überschritten. Eine kontinuierliche Vierzügigkeit ist darum etwa ab dem Schuljahr 2025/2026 zu erwarten. Durch die vorhandenen Raumressourcen und die zeitweise Auslagerung von Angeboten kann der Schulbetrieb, mit Einschränkungen, bis zur Fertigstellung weiterer Raumkapazitäten aufrechterhalten werden.

Planungsansätze

Die Grundschule in Hessental muss weiterentwickelt werden, um die Anforderungen an den Bedarf zu erfüllen. Hierbei sind zwei prinzipiell unterschiedliche Varianten möglich: Die Weiterentwicklung am Standort Wirtsgasse oder die Verlagerung an einen neuen Standort. Innerhalb dieser beiden Varianten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Die Schule mit ihren zusätzlichen Angeboten ist aktuell auf mehrere Gebäude aufgeteilt (Übersicht siehe Anlage 1):

Wirtsgasse 8:

UG:

Gruppenräume (aktuell Mensa + Musikzimmer), Küche,

(Hauptgebäude)

 

Technik, Lager

 

EG:

Lehrerzimmer, Verwaltung, Hausmeister, Mehrzweckraum

 

 

Bücherei, Computerraum

 

OG:

4 Klassenzimmer

 

DG:

2 Klassenzimmer

Wirtsgasse 10:

UG:

Werkraum, Technik, Lager

(Turmhaus)

EG:

3 Klassenzimmer, Büro

 

OG:

3 Klassenzimmer

Wirtsgasse 6:

EG:

1 Klassenzimmer, Flexible Hilfen 2 Räume + Büro

(Altes Schulhaus)

OG:

1 Klassenzimmer Friedensbergschule
(niedrige Deckenhöhe)

 

 

3 kleine Gruppenräume, JSS, Beratungslehrer

Wirtsgasse 2:

wird aktuell für den GT genutzt

(Wohnhaus)

EG, OG und DG Gästeappartements

Turnhalle:

EG:

Turnhalle 293 m², Bühne 122 m², Geräteräume

 

UG:

zwei Gruppenräume mit jeweils ca. 75 m², Umkleiden

Pausenhof:

zwischen Hauptgebäude, Turmgebäude und Turnhalle

Hartplatz:

Freisportfläche mit ca. 45 m auf 25 m, hinter Turnhalle

Die für eine Vierzügigkeit benötigten zusätzlichen Räume können nicht im Bestand nachgewiesen werden, es muss auf jeden Fall eine bauliche Erweiterung kommen für:

  • 4 Klassenzimmer
  • erweiterte Sportmöglichkeit
  • Mensa für 150 Kinder

 

Erweiterungsoptionen

Wenn am bestehenden Standort Wirtsgasse erweitert werden soll, ist die schwierige Baustellensituation zu berücksichtigen und die Einrichtung von Interimsräumen während der Bauzeit. Auch die anstehenden Sanierungen in den Bestandsgebäuden müssen in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden. Eine vollständige Barrierefreiheit (bis jetzt in keinem Gebäude gegeben) wird nicht erreicht werden können.

Für Neubauten auf dem Schulgelände stehen der Pausenhof, der Hartplatz oder nach Abbruch der Bereich Wirtsgasse 2 zur Verfügung. Ein Abbruch der Gebäude Wirtsgasse 8 und 10 wird aufgrund der guten Substanz und der hohen Funktionalität ausgeschlossen. Das Gebäude Wirtsgasse 6 ist ein eingetragenes Kulturdenkmal und steht unter Denkmalschutz.

Ausgehend von diesen Rahmenbedingungen wurden mehrere Szenarien im Bestand sowie eine weitere Variante Verlagerung an einen neuen Standort untersucht (Anlage 3).

Kosten und Zeitplanung

Die in den Varianten (Anlage 3) genannten Kosten sind erste Schätzwerte zur Orientierung. Für genauere Angaben bei den Bestandsgebäuden müssen die einzelnen Häuser analysiert und bis einschließlich Leistungsphase 3 (Entwurf mit Kostenberechnung) bearbeitet werden. Die hierfür aktuell angesetzten Kosten stellen keine Gesamtsanierung dar, sondern beinhalten nur das Nötigste (EDV, Brandschutz und sonstige baulichen Mängel).

In allen Varianten nicht berücksichtigt sind Grunderwerbskosten beim Neubau sowie mögliche Einnahmen durch Veräußerungen am Standort Wirtsgasse. Fördermittel sind sowohl bei Sanierung, Erweiterung als auch Neubau zu erwarten und können erst im weiteren Verlauf beziffert werden.

Ein Zeitplan für Maßnahmen am Standort Wirtsgasse ist noch zu erstellen. Neben den einzelnen Neubauten und Sanierungen sind Verlagerungen und Interimslösungen ebenfalls zu berücksichtigen. Eine Fertigstellung aller Bauabschnitte ist nicht vor 2028 realistisch.

Der Zeitplan für einen neuen Standort könnte wie folgt aussehen:

2022: VgV-Verfahren/Wettbewerb, Vorentwurf

2023: Entwurf, Genehmigungsplanung

2024: Baubeginn

2026: Fertigstellung

Erste Bewertung

Die auf dem Bestandsgelände der Grundschule Hessental sinnvollste Erweiterung (kom­pakte Baumasse mit flexiblen Nutzungen) mit einem Neubau auf dem Abschnitt Wirts­gasse 2 bis Wirtsgasse 6 ist nicht möglich, da die Zustimmung zum Abriss des Denkmals Stand heute nicht erteilt werden wird.

Die anderen Varianten auf dem Bestandsgrundstück sind - zum Teil nach Änderung der Bebauungspläne - möglich, aber mit Einschränkungen: Der Schulbetrieb ist auf fünf bis sechs Gebäude verteilt, die Barrierefreiheit ist im Bestand nicht gegeben und jedes Bestandsgebäude muss mittelfristig energetisch und brandschutztechnisch verbessert werden. Der Pausenhof wird kleiner, die Räume im Denkmal sind nicht optimal nutzbar. Unter dem Kostenaspekt sind die Varianten im Bestand günstiger als die Verlagerung an einen neuen Standort.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Variantenuntersuchung zeigt, dass am Standort Wirtsgasse die bestehenden Ange­bote gemeinsam mit einer bis zu vierzügigen Grundschule abgebildet werden können. Bei über die aktuellen Prognosen hinaus ansteigenden Schülerzahlen muss durch Len­kung in andere Grundschulen dem Bedarf entsprochen werden. Durch eine Zuordnung z.B. des Sonnenrains zur Grundschule Kreuzäcker könnte dort bereits jetzt eine stabile Zweizügigkeit sowie in der Grundschule Hessental eine stabile Vierzügigkeit erreicht werden.

Sollte im weiteren Prozess eine Neubaulösung verfolgt werden, sollte die Option einer Erweiterung auf fünf Züge vorgesehen und die Standortfrage sorgfältig abgewogen werden.

Auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse wird die Verwaltung im nächsten Schritt mit dem staatlichen Schulamt und der Schulleitung Vor- und Nachteile diskutieren und um Stellungnahmen bitten.

Anlagen
Anlage 1: Übersichtsplan Grundschule Hessental
Anlage 2: Bebauungsplan Nr. 0311-05/01 "Nördlich der Schmiedsgasse 1. Änderung"
Anlage 3: Variantenuntersuchung

Beschlussfassung:

Kenntnisnahme

(ohne Abstimmung)

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