§ 166/3 - Verschiedenes und Bekanntgaben: Bericht Tafelberg (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Im Rahmen von zwei großen Bauvorhaben wurde der „Tafelberg“ (Gestaltung eines künstlichen Bergs im Zuge des Landschaftsparks Hessental) realisiert. Hintergrund war eine günstige Verwertung von angefallenem Aushubmaterial. Im Zusammenhang mit der Maßnahme Kocherquartier ist der so genannte Tafelberg I entstanden und bei der Neubaumaßnahme DIAK wurde dieser um den so genannten Tafelberg II erweitert. Für beide Maßnahmen wurde jeweils eine Baugenehmigung erteilt. Diese waren dann die Grundlagen für die Anlieferung und den Einbau des Bodenmaterials. Nach der Fertigstellung wurde eine baurechtliche Schlussabnahme durchgeführt. Dem Baurechtsamt und dem Landratsamt wurden die Einbau- und Überwachungsdokumente übergeben. Es gab keine Beanstandungen. Im Dezember 2015 waren die Maßnahmen abgeschlossen.

Aus dem Gemeinderat gab es Anfragen zu den Einbauarbeiten. Die Anfragen werden nachfolgend erläutert.

Volumen und Herkunft Material Tafelberg I:
Gesamtschüttvolumen 2014: ca. 192.000 cbm (ohne Rekultivierungsschicht)

Der Tafelberg I wurde ursprünglich für den Einbau des Aushubs einer 3-geschossigen Tiefgarage konzipiert und genehmigt. Zur Ausführung kam lediglich eine 2-geschossige Tiefgarage, wodurch Schüttkapazitäten frei wurden.

Das o. g. Volumen setzt sich wie folgt zusammen:

Kleiner Wall bzw. Tontaubenschließanlage:

ca. 58.000 cbm

Bauvorhaben Kocherquartier:

ca. 53.000 cbm

Weitere städtische Maßnahmen:

ca. 21.000 cbm

Material Leonhard Weiss:

ca. 60.000 cbm

Summe:

ca. 192.000 cbm

Das Material „Kleiner Wall“ entstammt der Entmunitionierung der ehemaligen Tontaubenschießanlage und erfolgte in Abstimmung mit dem Landratsamt (schriftliche Vereinbarung); das Material wurde mit Bentonit abgedeckt.

Volumen und Herkunft Material Tafelberg II:
Kubatur aus der Baugenehmigung : 97.000 cbm + 15.000 cbm Rekultivierungsschicht
Bauvorhaben DIAK und Material Leonhard Weiss

Aus der DIAK-Baustelle erfolgte eine Anlieferung von 79.000 cbm. 10.000 cbm wurde zuvor seitens des DIAK an andere Ablagerungsorte verbracht, da die Inbetriebnahme des Tafelbergs II später erfolgte. Das restliche Material kommt von verschiedenen Baustellen der Firma Leonhard Weiss. Entsprechend einer Vereinbarung vom 27.01.2014 hat die Fa. Leonhard Weiss die Ablagerung an die Stadt vergütet. Es wurden ca. 200.000 € an die Stadt gezahlt.

Herkunft der Rekultivierungsschicht:
Lößlehm aus Baustellen der Firma Leonhard Weiss in Winnenden, Stuttgart-Zuffenhausen, Bietigheim und Schwäbisch Hall.

Darlegung der Schadstoff-Freiheit:
Mit Schreiben vom 06.08.2008 wurden vom Landratsamt abfalltechnische Anforderungen an das einzubauende Bodenmaterial gestellt. Die Anlieferungen wurden vom Büro CDM Smith geprüft und dokumentiert. Die Dokumentation umfasst den Tafelberg I und den Tafelberg II. Die Unterlagen wurden dem Landratsamt übergeben. Es gab keine Beanstandungen. Vom Baurechtsamt wurden die Schlussabnahmescheine ausgestellt.

Die Aufgaben des Büro CDM Smith:
Die Aufgaben von CDM Smith waren sehr umfangreich und betrafen die Planung des Erdbauwerks, die fremd- und fachgutachterliche Überwachung der Baumaßnahmen, die Bauüberwachung und Dokumentation, Standsicherheitsberechnungen, Plausibilitäts- und Dokumentenprüfungen zu den Materialanlieferungen durch Leonhard Weiss und ein Qualitätssicherungskonzept.

Mit Blick auf weitere Erschließungsmaßnahmen, u. a. Weilertunnel, sind die Fragen nach einer kostengünstigen und landschaftlich gestalterischen Aufwertung noch zu erarbeiten.

 

Stadtrat Sakellariou ist mit der Antwort der Verwaltung nicht zufrieden. Es möchte wissen, ob - und ggf. wie viel - Abraum der Baustelle „Stuttgart 21“ sich auf dem Tafelberg befindet. Die Antwort der Verwaltung enthält hierzu keine Auskünfte.

Oberbürgermeister Pelgrim bietet an, die Firma Leonhard Weiss nochmals anzuschreiben und zu versuchen, Auskunft zu erhalten. Da die Maßnahme bereits zwei Jahre abgeschlossen ist, wird dies nicht ganz einfach werden.
Oberbürgermeister Pelgrim informiert, dass die Unterbringungen von Erdaushubmaterial in unserer Region zunehmend zu einem Problem wird, da viele Deponien bereits mit Aushubmaterial eben der Baustelle „Stuttgart 21“ belegt sind. Wird von der Stadt selbst nicht eine Lösung angeboten, wird die Stadt über kurz oder lang gezwungen sein, für die Entsorgung des Erdaushubsmaterials höhere Kosten zu akzeptieren und das Material in weiter entfernte Erddeponien zu transportieren. Dies wird dann mit entsprechenden negativen ökologischen Folgen verbunden sein.
Noch ungeklärt ist die Ablagerung des Erdaushubs der Baumaßnahme „Weilertunnel“.

Eine Erweiterung der Anlage Tafelberg hält Oberbürgermeister Pelgrim für eine Aufwertung des Geländes.

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