§ 107 - Neubau Lindachbrücke Unterwöhrd: Aufhebung des Sperrvermerks (öffentlich)

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Sachvortrag:

s. a. BPA 09.05.2015

Die Zufahrt zum Unterwöhrd ist aktuell nur über den Steinernen Steg möglich. Als Ergänzung ist eine neue LKW-taugliche Brücke mit einer Fahrspur, zwischen Lindach und dem Großen Unterwöhrd geplant. Die Situation am Steinernen Steg könnte damit wesentlich entlastet werden. Die beengten Verhältnisse und die teilweise starken Frequentierungen durch Fußgängerinnen/-gänger und Radfahrerinnen/-fahrer sind in diesem Bereich zunehmend als kritisch zu beurteilen. Auch die denkmalgeschützte historische Brücke leidet unter dieser Belastung. Gleichzeitig ergibt sich eine Entlastung des Innenstadtverkehrs. Über die neue Brücke können Servicefahrten für die Belieferung von Veranstaltungen, Theater und Biergarten ermöglicht werden. Für die Pflegearbeiten in den Grünanlagen wäre diese Zufahrt auch von Nutzen. Für den Radverkehr würde eine sinnvolle Verknüpfung mit der Hauptroute 3 und der Radialroute 1 nach dem Radverkehrskonzept ermöglicht.

Im HH-Plan 2014/15 wurden die Kosten mit 400.000 € angesetzt. Im HH-Jahr 2015 ist eine erste Planungsrate mit 50.000 € eingestellt. Dieser HH-Ansatz ist mit einem Sperrvermerk versehen.

Angedacht ist eine Holzbetonverbundbrücken-Konstruktion. Die Brückenlänge beträgt ca. 35,00 m und nach RASt 06 ist eine Fahrbahnbreite von 3,50 m vorgesehen. Für die Lastannahme ist ein reduziertes Lastszenario (ehemals SLW 12) vorgesehen. Dies ermöglicht die Befahrung mit einem LKW / Autokran 12 To bei 5 Achsen bei einem Gewicht von insgesamt 60 Tonnen.

Die Planung wird stufenweise an das Fach-Ingenieurbüro Miebach aus Lohmar vergeben. Dieses Büro hat in Kooperation mit der Fa. Schaffizel aus SHA-Sulzdorf vergleichbare Brücken realisiert. Der Planungsauftrag basiert auf der Grundlage der HOAI. Die Vermessungsleistungen und die Baugrunduntersuchungen werden mit ausgeführt.
Zunächst erfolgt die Beauftragung bis zur Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung). Im Juli können die Planungen im BPA vorgestellt werden. Das Vergabeverfahren könnte im 4. Quartal durchgeführt und die Bauleistungen dann im Frühjahr 2016 ausgeführt werden.

Finanzierung:
Finanzielle Mittel stehen beim Produkt 54100000, Sachkonto 78720000 für die Maßnahme 15005 mit 50.000 € zur Verfügung. Der HH-Ansatz ist mit einem Sperrvermerk versehen. Für die erste Planungsrate (50.000 €) ist der Sperrvermerk aufzuheben.

 

Oberbürgermeister Pelgrim möchte die Lieferantenzufahrt zum Unterwöhrd verbessern. Der Sperrvermerk soll aufgehoben und in die Planungen eingetreten werden.

Stadtrat Dr. Graf von Westerholt hält dieses Vorgehen für zweckmäßig. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das Projekt in die Gesamtplanung passt.

Fachbereichsleiter Planen und Bauen Klink bejaht; der Steg macht Sinn, einerseits die verkehrsmäßige Situation zu verbessern, andererseits dient er der verkehrsmäßigen Erschießung des Bahnhofsareals.

Stadtrat Kaiser hält die Aufhebung des Sperrvermerks für nicht abstimmungsreif. Er sieht einen sehr starken Zusammenhang zwischen dem Bau der Lindachbrücke und dem Nachfolgebau des Globe-Theaters. Bevor hier nicht die versprochene Diskussion geführt bzw. ein Beschluss gefasst wurde, möchte er sich zum Neubau der Lindachbrücke nicht äußern. Die Betriebserlaubnis für das Globe-Theater wird noch vor der Sommerpause für zwei Jahre verlängert. Sein Antrag auf Erstellung eines ganzheitlichen Konzepts bezüglich der baulichen Entwicklung entlang des Kochers (GR 17.12.2014, § 268/1) ist noch nicht beantwortet - er sieht keine Eilbedürftigkeit.

Stadträtin Herrmann schließt sich der SPD-Fraktion an. Zuerst sollte die Diskussion über den Unterwöhrd bzw. den Standort des Nachfolgebaus des Globe-Theaters geführt werden, erst dann ist eine sinnvolle Planung einer Brücke möglich.

Stadtrat Baumann bittet seine Kolleginnen und Kollegen das Thema nicht überzubewerten. S. E. handelt es sich lediglich um eine Ersatzbrücke für die Lindachbrücke. Er bittet die Verwaltung um eine Zusammenstellung der Kosten der Sanierungsmaßnahmen Lindachbrücke. Da es sich um eine Vorberatung handelt, wird auch er das Thema in der Fraktion nochmals besprechen. Im Übrigen weist er darauf hin, dass es sich ja nur um die Freigabe eines Sperrvermerks für die Planungskosten handelt.

Oberbürgermeister Pelgrim versachlicht die Diskussion: Im Doppelhaushalt 2014/2015 wurde die Verwaltung durch den Gemeinderat beauftragt, den Neubau einer Brücke über den Kocher zu untersuchen. Wird der Sperrvermerk nicht freigegeben, kann die Verwaltung dem Auftrag nicht nachkommen. Er appelliert an den Gemeinderat, sich über die Sinnhaftigkeit eines verbesserten Zugangs auf den Unterwöhrd Gedanken zu machen. Fakt ist, dass der Weg auf den Unterwöhrd über die Haalstraße und den Steinernen Steg der Altstadt nicht gut tut und auch schon des öfteren Beschädigungen an Gebäuden festgestellt werden mussten.

Stadtrat Neidhardt plädiert für die Notwendigkeit der Brücke. Diese ist aus feuerwehrtechnischer Sicht wie auch für die Anlieferung der Freilichtspiele zum Globe-Theater erforderlich.

Aufgrund der kontroversen Diskussion und der Tatsache, dass es sich um eine Vorberatung handelt, verweist Oberbürgermeister Pelgrim das Thema in eine der nächsten Sitzungen des Gemeinderats.

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