§ 90 - Betriebskonzep und bauliche Entwicklung der Stadtbetriebe Schwäbisch Hall am Standort Daimlerstraße 2 in Schwäbisch Hall (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Aus der Mitte der Gemeinderats wurde der Wunsch geäußert, das Betriebskonzept für die Neuorganisation der Stadtbetriebe Schwäbisch Hall für die drei Eigenbetriebe Werkhof, Abwasserbeseitigung und Friedhöfe vorzustellen.
Das Betriebskonzept liegt nun vor.

Die Neuorganisation der Stadtbetriebe bedingt bauliche Veränderungen, insbesondere die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes in der Daimlerstraße 2.

Die entsprechenden Planungsschritte und der derzeitige Stand sind nachfolgend dargestellt:

Vorplanungen
Bereits 2013 und 2014 wurden in enger Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Hochbau und der Betriebsleitung der Stadtbetriebe mit Beteiligung des Fachbereichs Revision und Controlling die ersten Vorentwürfe für ein neues Betriebsgebäude entwickelt.Mit der endgültigen Ausarbeitung des nun vorliegenden Betriebskonzeptes, in dem die Betriebsabläufe und die Nutzung des gesamten Areals an der Daimlerstraße 2 dargestellt sind, konnte das Flächenlayout für einen Neubau des Betriebsgebäudes in einem Raumprogramm zusammengeführt und zu einem Gebäudeentwurf umgesetzt werden.

Dabei werden drei große Bereiche zusammengeführt, die bislang in unterschiedlichen Räumen des ursprünglich als Tiefbauhof gebauten Werkstatt- und Bürogebäudes untergebracht waren. Diese Bereiche sind: Die Sachgebietsverwaltung mit Büros (bisher im Anbau am Westflügel aus den 1990 Jahren), die Serviceteams (bisher im Bürobereich des Ostflügels und in mehreren Containern südlich vor dem Ostflügel) und der gewerbliche Bereich mit Sozialräumen, Duschen, Umkleiden und WC (bisher im Altbau West EG + UG). Teile der Duschen und Umkleiden müssen durch das Sachgebiet Kanalunterhaltung aus hygienischen Gründen zukünftig separat genutzt werden.

Die Lage auf dem Grundstück und Organisation der Grundrisse
Das neue Betriebsgebäude wird als dreigeschossiger Bau direkt am Haupteingang von der Daimlerstraße mit Abstand vor dem Ostflügel platziert. Es bildet auch städtebaulich die neue Adresse als Empfangs- und Betriebsgebäude der Stadtbetriebe Schwäbisch Hall. Das neue Gebäude wird zentrale Anlaufstelle für alle Beschäftigten. Im Sockelgeschoss befinden sich die Umkleiden, Duschen und WC-Räume sowie die Trockenräume für die Kleidung der gewerblich Beschäftigten. Zukünftig werden durch den höheren Anteil der weiblichen Beschäftigten diese Flächen wesentlich größer sein. Im Erdgeschoss befinden sich der große Sozialraum und Büros für die Sachgebiete der Abteilungen Grünanlagen, Verkehrstechnik und Straßenunterhaltung. Im Obergeschoss liegen die Büros der Betriebsleitung und der Abteilung Finanzen und Rechnungswesen mit den Sachgebieten Gebühren und Beiträge sowie Friedhofsverwaltung.

Das zentrale Treppenhaus mit Aufzug ist in der Mitte des Gebäudes so angeordnet, dass es von zwei Seiten zugänglich ist. Zur Südseite liegt es am Eingang für Besucher, die so direkt von den hier angelegten Stellplätzen zu den Kundenbereichen gelangen. Das Gebäude ist so platziert, dass sich vor dem östlichen Flügel des Bestandsgebäudes ein Hof bildet, der, teilweise überdacht, vor dem Zugang für alle Betriebsangehörigen liegt und zusätzlich eine Kommunikationszone für Mitarbeiter (z. B. Zusatzbesprechungen Arbeitsvorbereitungen etc.) bietet. Von diesem Hof aus gelangt man auch zu den ehemaligen Leitungsbüros, die nun als Besprechungsräume und im Untergeschoss als Archivräume für alle Abteilungen genutzt werden.

Die Stellplätze für die Mitarbeiter befinden sich, wie bisher, auf der Grundstücksfläche zwischen dem östlichen Gebäudeflügel und der Dr.-Max-Bühler-Straße.

Die Konstruktion des Gebäudes ist so geplant, dass sämtliche Büroräume für eine zukünftige Nutzung in der Größe variabel verändert werden können (tragende Mittelzone, flexible Trennwände und gleichmäßige Fassadenbelichtung). Eine Anpassung an zukünftige Arbeitsorganisationen bleibt so ohne größeren Umbauaufwand möglich. Durch die Anlage des Tragwerkes lässt auch eine später eventuell erforderliche Erweiterung durch Aufstockung wirtschaftlich realisieren.

Ein Lageplan sowie die Grundrisse der drei Ebenen sind in der Anlage beigefügt. Sie werden in der Sitzung noch ausführlich erläutert.

Das Energiekonzept
In dem kompakten Gebäude sind die Aufenthaltsräume nach Süden ausgerichtet. Auf der Nordseite zum Hof befinden sich die Nebenräume und Sanitärbereiche. Durch die bestehende Baumreihe im Süden entsteht ein natürlicher Sonnenschutz, der durch außenliegende Jalousie-Anlagen unterstützt wird. Auf diese Weise ist der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet und die Energiegewinne in den Winter- und Übergangsmonaten werden optimiert. Die Gebäudehülle wird so ausgelegt, dass in Abstimmung mit dem Energiebeauftragten die Dämmwerte mindestens 20 % unter denen der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung liegen werden. Die Dachfläche wird für eine mögliche Erweiterung der bereits vorhandenen Fotovoltaikanlage auf dem Bestandsgebäude vorbereitet. Das Bestandsgebäude ist bereits mit Fernwärme versorgt, ein zusätzlicher Anschluss an die Fernwärme ist vorgesehen.

Geplanter Bauablauf und Projektbeteiligte
Die Grundlagenermittlungen, die Vorplanungen und der aktuell vorliegende Entwurf wurden von der Abteilung Hochbau erstellt. Die weitere Projektsteuerung dieser Baumaßnahme soll ebenfalls durch die Abteilung Hochbau erfolgen. Für die Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung und Bauleitung schlägt die Bauverwaltung das Architekturbüro Obinger aus Schwäbisch Hall vor. Es ist vorgesehen, dass in 2015 der Bauantrag, die Werkplanung und die Ausschreibungen soweit vorbereitet werden, dass mit der Baumaßnahme im Frühjahr 2016 begonnen werden kann und das Gebäude ab dem Frühsommer 2017 bezugsfertig ist. Als vorbereitende Maßnahme können im Herbst die jetzigen Bürocontainer von dem zukünftigen Baufeld auf die Ostseite verlagert werden. Erst nach Fertigstellung des Neubaus werden die bestehenden Räume im Altbau West für die weitere Nutzung durch die Abteilung Abwasser saniert.

Flächen und Baukosten
Kostenschätzung: Stand 31. März 2015

Nettogeschossfläche Neubau:

ca. 897 m²

Nettogeschossfläche Umnutzung Ostflügel:

ca. 173 m²

Nettogeschossfläche gesamt

ca. 1.070 m²

 

Kostengruppe

 

Betrag brutto

200

Grundstück Herrichten und Erschließen

44.000,- €

300

Baukonstruktion

1.679.250,- €

400

Technische Anlagen

530.250,- €

500

Außenanlagen

110.500,- €

600

Ausstattung

66.200,- €

700

Baunebenkosten/Honorare Architekten-/ Ingenieurleistungen (inkl. Eigenleistungen der Abt. Hochbau)

419.800,- €

 

Baukosten

2.850.000,- €

Anlage 1: Betriebskonzept Stadtbetriebe
Anlage 2: Lageplan
Anlage 3.1: Grundriss UG
Anlage 3.2: Grundriss EG
Anlage 3.3: Grundriss OG
Anlage 4.1: Frontansicht 3D
Anlage 4.2: Seitenansicht 3D

 

Oberbürgermeister Pelgrim erläutert, dass durch die Unsicherheit des Standorts Investitionen immer wieder verschoben wurden. Es hat die Zusammenlegung und gleichzeitig eine technische Aufrüstung gegeben. Durch organisatorische Änderungen sind insbesondere neue Verwaltungsmitarbeiter hinzugekommen und verbindliche Vorgaben zur Trennung des „schwarz-weiß-Bereichs“ müssen nun endlich umgesetzt werden.
In einem nächsten Schritt erging der Auftrag an die Stadtbetriebe und die Abteilung Hochbau des Fachbereichs Planen und Bauen, eine zukünftige Konzeption zu entwickeln. Diese wurde mit dem Fachbereich Revision und dem Energiebeauftragten abgestimmt und liegt heute zur Abstimmung vor.
Der Invest beträgt 2,85 Mio. €; 1,8 Mio. € sind bereits im laufenden Wirtschaftsplan finanziert, die Finanzierung der restlichen Million erfolgt im Wirtschaftsplan 2016.
Nach Meinung von Oberbürgermeister Pelgrim ist der Invest gerechtfertigt, zumal hiervon 90 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter betroffen sind. Die Angemessenheit zeigt sich auch im Vergleich mit den Investitionen Feuerwehr/ Breit-Eich-Grundschule.

Stadtbetriebeleiter Wellinger erläutert das Betriebskonzept und das Bauvorhaben:

  • Das Bauvorhaben wird auf dem bisherigen Gelände des Werkhofs abgewickelt (Größe: 1,7 ha). Dieses Gelände zeichnet sich durch gute Erreichbarkeit aus.
  • Die Baumaßnahme ist kein Neubau für die Verwaltung, sondern findet auf Basis der Bedürfnisse der gewerblichen Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter statt.
  • Neue Techniken (Soleaufbereitungsanlage, Füllungsanlage für die LKW) sollen integriert werden.
  • Aufgrund der Einsparungen beim Personal ist der Maschinenpark größer geworden. Um diese Werte zu schützen und zu erhalten, soll eine überdachte Lagerhalle (unbeheizt) errichtet werden. Die Tankstelle entspricht dem neusten Stand und bleibt unverändert erhalten. Den gesetzlichen Trennungen schwarz/weiß wird nachgekommen. Container-Mieten für Büros der Verwaltung sollen eingespart werden.

Abteilungsleiter Hochbau Koch erläutert Erscheinungsbild, Planungen und Abläufe im Gebäude. Ein behindertergerechter Eingang erfolgt von der Rückseite des Gebäudes; ein Parkplatz wird in der Nähe des Aufzugs vorgesehen. Abteilungsleiter Hochbau Koch wird versuchen, den Haupteingang - soweit es möglich ist - barrierefrei zu gestalten.

Stadtrat Weber weist darauf hin, dass es mit der jetzigen baulichen Maßnahme nicht getan ist. Die Sanierung des Altbaus Ost und West müssen ebenfalls noch angegangen werden. Diese Kosten sind in den künftigen Wirtschaftsplänen zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss klar sein, dass bei diesen Investitionen Abschreibungen in Höhe von 60.000 € durch die Erlöse der Stadtbetriebe zu finanzieren sind.
Das Betriebskonzept stellt für ihn nicht ausreichend dar, wo die künftigen Schwerpunkte der Stadtbetriebe liegen. Er erwartet hierüber Aussagen im neuen Wirtschaftsplan.

Stadtrat Wanner hebt die soziale Verantwortung für die Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter hervor. Eine gewisse Personaldecke ist zur Abdeckung hoheitlicher Aufhaben (Winterdienst) notwendig. Diese Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter haben zeitgemäße Arbeitsplätze verdient.

Für Stadträtin Herrmann ist klar, wenn man sich nun zum Standort Daimlerstraße 2 bekannt hat, dass auch Investitionsmaßnahmen folgen müssen.

Beschluss:

  1. Die Stadtbetriebe Schwäbisch Hall mit den drei Eigenbetrieben Werkhof, Abwasserbeseitigung und Friedhöfe sollen langfristig am Standort Daimlerstraße 2 untergebracht werden.
  2. Das vorliegende Betriebskonzept nimmt der Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis.
  3. Dem geplanten Neubau eines Betriebsgebäudes für die Stadtbetriebe in der Daimlerstraße 2 wird zugestimmt.
  4. Der Finanzierungsmittel vom Wirtschaftsplan 2014/2015 für das neue Betriebsgebäude werden freigegeben.
  5. Die benötigten restlichen Finanzierungsmittel für den Neubau werden im künftigen Wirtschaftsplan bereitgestellt.

(einstimmig - 33 -)

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