§ 64 - Elterntreff „Eltern und Chance“ der Arbeiterwohlfahrt Schwäbisch Hall (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sachvortrag:

Seit 2011 gibt es im Haus der Sozialen Arbeit das Projekt ElCh – Eltern und Chance - ELTERN STÄRKEN BERATEN UNTERSTÜTZEN. Das Projekt der AWO Schwäbisch Hall hat die Intention, Eltern bedarfsgerechte Beratungs- und Unterstützungsangebote anzubieten, damit sie ihrer Erziehungsverantwortung gerecht werden können, in ihrer Belastbarkeit im Alltag gestärkt werden und somit eine positive Entwicklung ihrer Kinder fördern können.

Das Projekt zeichnet sich durch seine Niedrigschwelligkeit und einfache Zugangswege aus und basiert auf drei Bausteinen:

  • Offener Elterntreff mit bedarfsgerechten, zielgruppenspezifischen Elternbildungs- angeboten (Thementage)

  • Elternberatung und Elternsprechstunde

  • Hausbesuchskonzept: individuelle Begleitung und Unterstützung von belasteten Familien durch Fachkräfte, das seit 2015 gesondert finanziert wird (ElCh@home).

Das Angebot richtet sich schwerpunktmäßig an Familien mit Belastungs- und Überforderungssituationen, die häufig den Zugang zu gängigen Beratungsstellen meiden. Es ist aber generell für alle Eltern offen, die Rat und Unterstützung für ihren Familienalltag suchen. Zur Zielgruppe zählen besonders:

  • junge Eltern

  • alleinerziehende Mütter und Väter

  • Familien mit Migrationshintergrund

  • sozial benachteiligte/belastete Familien

Geöffnet ist der Elterntreff dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr und donnerstags von 09.00 bis 12.00 Uhr. Während des Treffs sowie nach Vereinbarung besteht die Möglichkeit der persönlichen Elternberatung in der Elternsprechstunde. Für das Jahr 2018 (2017) weist die Besuchsstatistik des Elterntreffs 291 (241) Kurzberatungen im Rahmen des Elterntreffs und 66 (57) Einzelberatungen aus. Nahezu die Hälfte der Familien hat einen Migrationshintergrund. Knapp ein Drittel der Beratungssuchenden waren alleinerziehende Mütter. Ergänzt wird das Angebot des Kindertreffs durch Vorträge und Thementage.

Finanzierung:

Der Kostenplan weist Gesamtkosten in Höhe von 44.310 € aus:
- Personalkosten: 31.100 €
Diplom-Sozialpädagogin, Projektassistenz, Kinderbetreuung, Honorarkosten

- Sachkosten: 13.210 €
Miet- und Mietnebenkosten; Verwaltungs-, Steuerungs- und Gemeinkosten;
Verpflegung, Fortbildung, Material- und Veranstaltungskosten

Im Finanzierungsplan sind Zuschüsse und Eigenmittel in Höhe von 30.310 € ausgewiesen:

- AWO Eigenmittel (aus Sachkosten) 10.310 €
- Stadt Schwäbisch Hall Sachkostenpauschale 5.000 €
- Landkreis (Weiterleitung Landesförderung Projekt Stärke) 10.000 €
- Stiftungsmittel Serviceclubs 5.000 €

Zur Schließung der Finanzierungslücke beantragt die AWO von der Stadt Schwäbisch Hall zusätzlich zur bisherigen Sachkostenpauschale in Höhe von 5.000 € einen laufenden Zuschuss von jährlich 14.000 €.

Das ergänzende Angebot der aufsuchenden Familienarbeit wird vollumfänglich durch den Landkreis Schwäbisch Hall finanziert. Im Haushaltsplan des Landkreises sind für zwei Vollzeitstellen der Träger AWO und Diakonie 170.000 € veranschlagt. Aus diesem Grund beteiligt sicher der Landkreis nicht an der Finanzierung des Elterntreffs ElCh. Die Soroptimistinnen unterstützen das Projekt ElCh im Jahr 2019 mit einer einmaligen Summe von 8.000 €. Die AWO geht davon aus, dass die Soroptimistinnen das Projekt weiterhin fördern, wenngleich mit einer deutlichen niedrigeren Fördersumme. Weiter geht die AWO davon aus, dass weitere Förderinnen und Förderer gewonnen werden können.

Der Elterntreff hat sich als niederschwelliges Treff- und Beratungsangebot in Schwäbisch Hall etabliert. Die Verwaltung begrüßt die Arbeit des Elterntreffs ElCh. Durch einen Projektzuschuss von bis zu 15.000 € soll die Weiterführung des Elterntreffs unterstützt und gesichert werden. In diesem Betrag ist die bisherige Sachkostenpauschale eingerechnet. Der Förderung soll zunächst für das Jahr 2019 zugesagt werden, so dass für den Projektträger ausreichend Zeit für die Akquise von Drittmitteln bleibt und ein abgestimmtes Gesamtkonzept der verschiedenen Beratungsangebote für Familien erarbeitet werden kann. Der Gemeinderat erhält einmal jährlich einen Tätigkeitsbericht und Verwendungsnachweis der Fördergelder.

Für das Jahr 2018 hat die AWO einen Projektzuschuss in Höhe von 7.500 € beantragt. Dieser wurde bisher nicht beraten. Die Verwaltung befürwortet eine Förderung nach Vorlage der Projektjahresabrechnung.

Die Förderung des Elterntreffs soll aus dem Sozialfond finanziert werden. Für die Jahre 2018 und 2019 ist ein Gesamtbetrag von 22.500 € erforderlich. Aus Ermächtigungsübertragungen aus dem Jahr 2018 stehen 9.000 € zur Verfügung. 13.500 € müssen zusätzlich überplanmäßig bereitgestellt werden.

Anlage: Antragsschreiben Arbeiterwohlfahrt
Anlage: Präsentation

AWO-Geschäftsführer Hepp und Sozialpädagogin Mühlhäuser erläutern auf Basis der als Anlage beiliegenden Präsentation die Zielsetzung des Elterntreff ElCh.

Oberbürgermeister Pelgrim erkundigt sich, nach der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es wird angefragt, ob es sich um wiederkehrende Personen handle. Der Landkreis Schwäbisch Hall finanziere zwei Vollzeitstellen für die „aufsuchende Elternarbeit“. Eine Finanzierung des Elterntreffs ElCh von dortiger Seite erfolgt vor diesem Hintergrund nicht.

Sozialpädagogin Mühlhäuser erklärt, dass pro Elterntreff zwischen 8 und 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt werden. Viele Familien werden lange begleitet. Insgesamt sei dies jedoch unterschiedlich.

Oberbürgermeister Pelgrim fragt an, um wie viele unterschiedliche Personen es sich handle.

AWO-Geschäftsführer Hepp berichtet, dass dies im Detail bisher nicht erhoben wird. Man erhebe nicht, wie oft eine Person teilgenommen habe. Es wird angeboten, dies bei Bedarf für einen Monat aufzuschlüsseln. Die Komponente „aufsuchende Arbeit“ sei in dem Projekt, als es die Aktion Mensch finanziert habe, enthalten. Als es um die Weiterfinanzierung im Jahr 2014 ging, habe man die „aufsuchende Arbeit“ vom Elterntreff getrennt, da das Deutsche Hilfswerk die „aufsuchende Arbeit“ nur einzeln finanziert habe. Dies habe dazu geführt, dass es bei der Trennung geblieben sei. Der Landkreis finanziere die „aufsuchende Arbeit“ und sei in der Finanzierung des Elterntreffs ElCh nur mittelbar vertreten. Dieser vermittle die Landesmittel über das Projekt.

Stadträtin Härterich fragt zu den aufgeführten Stiftungsmitteln „Serviceclubs“ in Höhe von 5.000 € und den genannten einmaligen 8.000 € der „Soroptimistinnen“ an, ob letztere Mittel noch hinzugekommen seien.

AWO-Geschäftsführer Hepp erklärt, dass man einen Antrag über 5.000 € eingereicht habe, bevor man die freudige Nachricht erhalten habe, dass es für das Jahr 2019 mehr werde. Es handle sich um eine einmalige Zahlung.

Stadtrat Schorpp begrüßt das Projekt und lobt die AWO für deren Engagement in der sozialen Arbeit. Jeder Euro in der Prävention sei sehr gut angelegt und mache sich vielfach bezahlt. Es handle sich um ein interkulturelles Angebot. Eine Zustimmung seitens der SPD-Fraktion wird angekündigt. Um einen Erfahrungsbericht mit Erhebung der Teilnehmerzahlen wird gebeten.

Stadtrat Härtig pflichtet Stadtrat Schorpp bei. Ein signifikanter Anstieg des Bedarfs wird festgestellt. Es wird angefragt, ob dies mit den derzeitigen Personalkapazitäten bewerkstelligt werden kann oder man sich auf die „Verteilfunktion“ konzentriere. Nach dem Erreichen der Zielgruppe wird gefragt.

Sozialpädagogin Mühlhäuser berichtet, dass man im Rahmen eines offenen Treffs die Teilnehmerzahlen nicht steuern könne. Derzeit pendle es sich so gut ein, dass man jeder Familie gerecht werden könne.

- Erster Bürgermeister Klink nimmt um 18.30 Uhr seinen Platz am Ratstisch ein -

AWO-Geschäftsführer Hepp sieht die AWO im Rahmen des Projektes als „Lotsen“ im System zur Weitervermittlung an die fachkompetenten Stellen an.

Stadtrat Neidhardt spricht sich für eine Unterstützung aus. Die zentrale Lage sowie eine Ausgestaltung als offener Treff wird als Vorteil angesehen.

Stadträtin Koch erkundigt sich, wie hoch der Anteil der Eltern ist, deren Kinder Unterstützungs- und Förderangebote der AWO an den Schulen im Stadtgebiet wahrnehmen. Es wird zu den Personalkosten angefragt, wie viele Personen dem Projekt zugerechnet werden.

AWO-Geschäftsführer Hepp berichtet, dass die Sozialpädagogenstelle derzeit mit 15 Wochenstunden ausgestattet sei. Die Projektassistenz rechne man nach Bedarf auf Honorarbasis ab. Hinsichtlich des „hohen Unterstützungsbedarf für Eltern“ gehe man von 30 bis 40 Eltern an den jeweiligen Schulen aus.

Beschluss

- Empfehlung an den Verwaltungs- und Finanzausschuss -

Der Elterntreff ElCh wird im Haushaltsjahr 2019 mit einem Zuschuss bis zu einer Höhe von 15.000 € gefördert. Für das Jahr 2018 wird nach Vorlage der Jahresabrechnung ein Zuschuss bis zu einer Höhe von 7.500 € gewährt.
(einstimmig -12)

Meine Werkzeuge