38155343/meetingminutes/41784134/paragraph

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Immer deutlicher k&ouml;nnen auch in Schw&auml;bisch Hall und in den umgebenden Geh&ouml;lzbest&auml;nden Schadsymptome an jungen und alten Eschenb&auml;umen beobachtet werden. Nach ersten Auff&auml;lligkeiten, wie Blattwelke, Blattverf&auml;rbungen, sowie weithin sichtbaren Kronenverlichtungen treten jetzt verst&auml;rkt schwerste Sch&auml;digungen auf, die die Standsicherheit der B&auml;ume beeintr&auml;chtigen und deren Absterben beschleunigen. In der Folge sind in den letzten Wochen mehrmals gr&ouml;&szlig;ere Eschenb&auml;ume auf Stra&szlig;en, &uuml;ber Fu&szlig;wege und &uuml;ber ein gl&uuml;cklicherweise nur kleines Gartenhaus gest&uuml;rzt.</p>
 
Immer deutlicher k&ouml;nnen auch in Schw&auml;bisch Hall und in den umgebenden Geh&ouml;lzbest&auml;nden Schadsymptome an jungen und alten Eschenb&auml;umen beobachtet werden. Nach ersten Auff&auml;lligkeiten, wie Blattwelke, Blattverf&auml;rbungen, sowie weithin sichtbaren Kronenverlichtungen treten jetzt verst&auml;rkt schwerste Sch&auml;digungen auf, die die Standsicherheit der B&auml;ume beeintr&auml;chtigen und deren Absterben beschleunigen. In der Folge sind in den letzten Wochen mehrmals gr&ouml;&szlig;ere Eschenb&auml;ume auf Stra&szlig;en, &uuml;ber Fu&szlig;wege und &uuml;ber ein gl&uuml;cklicherweise nur kleines Gartenhaus gest&uuml;rzt.</p>
 
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Ausl&ouml;ser dieser Sch&auml;digungen ist eine als <strong>Eschentriebsterben</strong> bekannt gewordene Erkrankung an verschiedenen Eschenarten, die durch einen Befall mit einem invasiven Schlauchpilz, dem &bdquo;Falschen wei&szlig;en Stengelbecherchen&ldquo; ausgel&ouml;st wird.</p>
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Ausl&ouml;ser dieser Sch&auml;digungen ist eine als Eschentriebsterben bekannt gewordene Erkrankung an verschiedenen Eschenarten, die durch einen Befall mit einem invasiven Schlauchpilz, dem &bdquo;Falschen wei&szlig;en Stengelbecherchen&ldquo; ausgel&ouml;st wird.</p>
 
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Urspr&uuml;nglich stammt der Schaderreger aus Ostasien und ist vermutlich durch infiziertes Pflanzgut eingeschleppt worden. In Deutschland wurde das Eschentriebsterben im Jahr 2002 erstmals beobachtet. Die Krankheit hat sich innerhalb der letzten Jahre bundesweit mit einem dramatischen Anstieg der Anzahl der befallenen Geh&ouml;lzbest&auml;nde ausgebreitet. Sowohl die schnelle Verbreitung in den Best&auml;nden, als auch eine Intensivierung des Krankheitsverlaufes sind noch nicht zum Stillstand gekommen.</p>
 
Urspr&uuml;nglich stammt der Schaderreger aus Ostasien und ist vermutlich durch infiziertes Pflanzgut eingeschleppt worden. In Deutschland wurde das Eschentriebsterben im Jahr 2002 erstmals beobachtet. Die Krankheit hat sich innerhalb der letzten Jahre bundesweit mit einem dramatischen Anstieg der Anzahl der befallenen Geh&ouml;lzbest&auml;nde ausgebreitet. Sowohl die schnelle Verbreitung in den Best&auml;nden, als auch eine Intensivierung des Krankheitsverlaufes sind noch nicht zum Stillstand gekommen.</p>
 
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F&uuml;r die B&auml;ume wirkt sich das Triebsterben im Prinzip &auml;hnlich einem j&auml;hrlich wiederholten, unterschiedlich radikalen R&uuml;ckschnitt aus. Es kommt auch zu Rindensch&auml;den und Wuchsdeformationen durch Ersatztriebbildungen, inneren Holzfehlern, Kronenverlichtungen und chronischer Schw&auml;chung und meist auch zum Absterben des Baumes. Unter Beteiligung verschiedener Pilzarten entstehende <strong>Stammfu&szlig;nekrosen</strong> beschleunigen den Absterbeprozess. Das Triebsterben kommt auf allen Standorten der Esche vor, jedoch scheint die Krankheit auf Feuchtstandorten beschleunigt und intensiver zu verlaufen.</p>
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F&uuml;r die B&auml;ume wirkt sich das Triebsterben im Prinzip &auml;hnlich einem j&auml;hrlich wiederholten, unterschiedlich radikalen R&uuml;ckschnitt aus. Es kommt auch zu Rindensch&auml;den und Wuchsdeformationen durch Ersatztriebbildungen, inneren Holzfehlern, Kronenverlichtungen und chronischer Schw&auml;chung und meist auch zum Absterben des Baumes. Unter Beteiligung verschiedener Pilzarten entstehende Stammfu&szlig;nekrosen beschleunigen den Absterbeprozess. Das Triebsterben kommt auf allen Standorten der Esche vor, jedoch scheint die Krankheit auf Feuchtstandorten beschleunigt und intensiver zu verlaufen.</p>
 
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Es zeichnet sich ab, dass einzelne Eschen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung weniger anf&auml;llig oder gar resistent gegen die Krankheit sind. Es ist nicht auszuschlie&szlig;en, dass &uuml;ber nat&uuml;rliche Anpassungsprozesse Resistenzen an die Nachkommen weitergegeben werden. Deshalb ist es sinnvoll, die weniger befallenen B&auml;ume m&ouml;glichst lange im Bestand zu belassen um nat&uuml;rliche Anpassungsprozesse zu erm&ouml;glichen. Sofortige Eingriffe durch Entnahme aller, auch nur teilweise befallener B&auml;ume sind nicht erforderlich, weil die Ma&szlig;nahmen eine Verbreitung des Pilzes nicht verhindern k&ouml;nnen. Gef&auml;llte, kranke Eschen k&ouml;nnen im Bestand verbleiben, da von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht.</p>
 
Es zeichnet sich ab, dass einzelne Eschen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung weniger anf&auml;llig oder gar resistent gegen die Krankheit sind. Es ist nicht auszuschlie&szlig;en, dass &uuml;ber nat&uuml;rliche Anpassungsprozesse Resistenzen an die Nachkommen weitergegeben werden. Deshalb ist es sinnvoll, die weniger befallenen B&auml;ume m&ouml;glichst lange im Bestand zu belassen um nat&uuml;rliche Anpassungsprozesse zu erm&ouml;glichen. Sofortige Eingriffe durch Entnahme aller, auch nur teilweise befallener B&auml;ume sind nicht erforderlich, weil die Ma&szlig;nahmen eine Verbreitung des Pilzes nicht verhindern k&ouml;nnen. Gef&auml;llte, kranke Eschen k&ouml;nnen im Bestand verbleiben, da von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht.</p>
 
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Aufgrund des erh&ouml;hten Gefahrenpotentials bei Geh&ouml;lzpflegearbeiten, insbesondere in stark durch Stammfu&szlig;nekrosen befallenen, oder abgestorbenen Eschenbest&auml;nden, gibt die Forst-BW spezielle <strong>Hinweise zur Arbeitssicherheit.</strong> Die alleinige Qualifizierung der eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bzw. Auftragnehmer/Auftragnehmerinnen durch einen Kursbesuch zur Verleihung eines Motors&auml;genscheins der Berufsgenossenschaft ist in keinem Fall ausreichend. Die Arbeiten sind durch eine/einen professionelle/n Forstwirt/in mit Zusatzqualifikationen in der Verkehrssicherung anzuleiten, die eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und Unternehmer konsequent einzuweisen und f&uuml;r die Gefahren zu sensibilisieren. Dabei ist f&uuml;r jeden Einzelbestand eine Gef&auml;hrdungsbeurteilung mit daraus resultierenden Ma&szlig;nahmen zur Gefahrenabwehr, bzw. -minimierung zeitnah vor Hiebbeginn durch den Auftraggeber, zusammen mit der beauftragten Arbeitsgruppe und/oder dem Unternehmer zu erstellen und im Arbeitsauftrag festzuhalten. Eine sicherheitstechnische Einsch&auml;tzung und exemplarische Fotodokumentation des Sch&auml;digungsgrades, m&ouml;glichst im Juli ist zwingend erforderlich.</p>
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Aufgrund des erh&ouml;hten Gefahrenpotentials bei Geh&ouml;lzpflegearbeiten, insbesondere in stark durch Stammfu&szlig;nekrosen befallenen, oder abgestorbenen Eschenbest&auml;nden, gibt die Forst-BW spezielle Hinweise zur Arbeitssicherheit. Die alleinige Qualifizierung der eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bzw. Auftragnehmer/Auftragnehmerinnen durch einen Kursbesuch zur Verleihung eines Motors&auml;genscheins der Berufsgenossenschaft ist in keinem Fall ausreichend. Die Arbeiten sind durch eine/einen professionelle/n Forstwirt/in mit Zusatzqualifikationen in der Verkehrssicherung anzuleiten, die eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und Unternehmer konsequent einzuweisen und f&uuml;r die Gefahren zu sensibilisieren. Dabei ist f&uuml;r jeden Einzelbestand eine Gef&auml;hrdungsbeurteilung mit daraus resultierenden Ma&szlig;nahmen zur Gefahrenabwehr, bzw. -minimierung zeitnah vor Hiebbeginn durch den Auftraggeber, zusammen mit der beauftragten Arbeitsgruppe und/oder dem Unternehmer zu erstellen und im Arbeitsauftrag festzuhalten. Eine sicherheitstechnische Einsch&auml;tzung und exemplarische Fotodokumentation des Sch&auml;digungsgrades, m&ouml;glichst im Juli ist zwingend erforderlich.</p>
 
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Die Lichtbaumart Esche ist an unterschiedliche Standortbedingungen wie Wasser im Wurzelraum, &Uuml;berflutungen und Bodenbewegungen sehr gut angepasst. Aus diesem Grund kommt sie als Haupt-, oder Pionierbaumart in vielen nat&uuml;rlichen Waldtypen wie Auen- und Schluchtw&auml;ldern vor. Gerade diese auf Sonderstandorte beschr&auml;nkten W&auml;lder sind aus <strong>Sicht des Naturschutzes</strong> von besonderer Bedeutung, da sie durch ihren Strukturreichtum zahlreichen, oftmals seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. So f&uuml;hren beispielsweise die lichtdurchl&auml;ssige Krone und die leicht zersetzbare Streu der Esche zur Ausbildung einer artenreichen Krautschicht und die rauhe Borke &auml;lterer Eschen bietet vielen Tierarten gute Nahrungs- und Versteckhabitate. Biotopb&auml;ume und Totholz sind wichtige Bestandteile naturnaher W&auml;lder, weswegen auch bei notwendigen Eingriffen ausreichende Anteile an stehendem und liegendem Totholz sowie Biotopb&auml;umen erhalten bleiben sollten. Droht die Esche in Best&auml;nden g&auml;nzlich auszufallen, sollte sie m&ouml;glichst durch andere standortheimische B&auml;ume ersetzt werden. Durch diese Ma&szlig;nahmen k&ouml;nnen naturschutzfachlich wertvolle W&auml;lder erhalten werden.</p>
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Die Lichtbaumart Esche ist an unterschiedliche Standortbedingungen wie Wasser im Wurzelraum, &Uuml;berflutungen und Bodenbewegungen sehr gut angepasst. Aus diesem Grund kommt sie als Haupt-, oder Pionierbaumart in vielen nat&uuml;rlichen Waldtypen wie Auen- und Schluchtw&auml;ldern vor. Gerade diese auf Sonderstandorte beschr&auml;nkten W&auml;lder sind aus Sicht des Naturschutzes von besonderer Bedeutung, da sie durch ihren Strukturreichtum zahlreichen, oftmals seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. So f&uuml;hren beispielsweise die lichtdurchl&auml;ssige Krone und die leicht zersetzbare Streu der Esche zur Ausbildung einer artenreichen Krautschicht und die rauhe Borke &auml;lterer Eschen bietet vielen Tierarten gute Nahrungs- und Versteckhabitate. Biotopb&auml;ume und Totholz sind wichtige Bestandteile naturnaher W&auml;lder, weswegen auch bei notwendigen Eingriffen ausreichende Anteile an stehendem und liegendem Totholz sowie Biotopb&auml;umen erhalten bleiben sollten. Droht die Esche in Best&auml;nden g&auml;nzlich auszufallen, sollte sie m&ouml;glichst durch andere standortheimische B&auml;ume ersetzt werden. Durch diese Ma&szlig;nahmen k&ouml;nnen naturschutzfachlich wertvolle W&auml;lder erhalten werden.</p>
 
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An der Landesstra&szlig;e L1055, der Hessentaler Stra&szlig;e zwischen Steinbach und Hessental ist im Bereich des Landschaftsschutzgebietes im <strong>Waschbachtal</strong> tags&uuml;ber bei Verkehr eine Esche vollst&auml;ndig &uuml;ber die Stra&szlig;e gest&uuml;rzt (siehe Anlage 1). Gl&uuml;cklicherweise hatte dieser Vorfall keine Sch&auml;den verursacht. Dieser Baumsturz ist jedoch der Ausl&ouml;ser f&uuml;r eine intensive Baumkontrolle, insbesondere der vom Triebsterben befallenen Eschenb&auml;ume (siehe Anlage 2). Die beauftragte Baumkontrolle der Schw&auml;bisch Haller Stadtbetriebe erfasste zun&auml;chst ca. 700 Stck. gro&szlig;e und kleine B&auml;ume, vorwiegend Eschen, die aufgrund des Eschentriebsterbens und sichtbarer Stammfu&szlig;nekrosen zu f&auml;llen seien. Im Austausch mit der Naturschutzbeh&ouml;rde des Landratsamtes und dem Umweltzentrum wurden daraufhin 40 Stck. &ouml;kologisch wertvolle und landschaftsbildpr&auml;gende Geh&ouml;lze erfasst, die noch einmal gem&auml;&szlig; der Baumkontrollrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landentwicklung Landschaftsbau (FLL) als Einzelb&auml;ume kontrolliert und, falls die Verkehrssicherheit es zul&auml;sst, gepflegt und ins Baumkataster des st&auml;dtischen GIS aufgenommen werden sollen. Dabei sind auch einzelne, weitgehend vitale Eschen, die jetzt intensiv im belaubten und nicht belaubten Zustand beobachtet werden. Der restliche, gesch&auml;digte Eschenbestand wird zeitnah durch ein professionelles Forstunternehmen gef&auml;llt. Die Auswirkungen der aus Gr&uuml;nden der Verkehrssicherung notwendigen Ma&szlig;nahme werden sich deutlich im Landschaftsbild des Waschbachtales abzeichnen.</p>
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An der Landesstra&szlig;e L1055, der Hessentaler Stra&szlig;e zwischen Steinbach und Hessental ist im Bereich des Landschaftsschutzgebietes im Waschbachtal tags&uuml;ber bei Verkehr eine Esche vollst&auml;ndig &uuml;ber die Stra&szlig;e gest&uuml;rzt (siehe Anlage 1). Gl&uuml;cklicherweise hatte dieser Vorfall keine Sch&auml;den verursacht. Dieser Baumsturz ist jedoch der Ausl&ouml;ser f&uuml;r eine intensive Baumkontrolle, insbesondere der vom Triebsterben befallenen Eschenb&auml;ume (siehe Anlage 2). Die beauftragte Baumkontrolle der Schw&auml;bisch Haller Stadtbetriebe erfasste zun&auml;chst ca. 700 Stck. gro&szlig;e und kleine B&auml;ume, vorwiegend Eschen, die aufgrund des Eschentriebsterbens und sichtbarer Stammfu&szlig;nekrosen zu f&auml;llen seien. Im Austausch mit der Naturschutzbeh&ouml;rde des Landratsamtes und dem Umweltzentrum wurden daraufhin 40 Stck. &ouml;kologisch wertvolle und landschaftsbildpr&auml;gende Geh&ouml;lze erfasst, die noch einmal gem&auml;&szlig; der Baumkontrollrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landentwicklung Landschaftsbau (FLL) als Einzelb&auml;ume kontrolliert und, falls die Verkehrssicherheit es zul&auml;sst, gepflegt und ins Baumkataster des st&auml;dtischen GIS aufgenommen werden sollen. Dabei sind auch einzelne, weitgehend vitale Eschen, die jetzt intensiv im belaubten und nicht belaubten Zustand beobachtet werden. Der restliche, gesch&auml;digte Eschenbestand wird zeitnah durch ein professionelles Forstunternehmen gef&auml;llt. Die Auswirkungen der aus Gr&uuml;nden der Verkehrssicherung notwendigen Ma&szlig;nahme werden sich deutlich im Landschaftsbild des Waschbachtales abzeichnen.</p>
 
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Am 23.12.2018 ist eine kapitale Esche bei Wind und Starkregen auf ein Gartenhaus am unteren Ende der <strong>Badersklinge</strong> gest&uuml;rzt. Eine kaum sichtbare Stammfu&szlig;nekrose hatte sich negativ auf die Standsicherheit des Baumes ausgewirkt. Schon im Jahr 2013 wurde der Baumbestand in der Badersklinge von einem &ouml;ffentlich bestellten Baumsachverst&auml;ndigen aufgrund des Sturzes einer kapitalen Stieleiche am oberen Ende der Badersklinge intensiv begutachtet. Der Sachverst&auml;ndige wies damals auf Besonderheiten in den Muschelkalkklingen von Schw&auml;bisch Hall hin &ndash; sowohl auf die ungew&ouml;hnliche Steilheit des Gel&auml;ndes, den nachgebenden und nachrutschenden Untergrund, als auch auf besondere Wuchsformen insbesondere der Eschen. Aufgrund der ungew&ouml;hnlichen H&ouml;he der dortigen Eschenb&auml;ume (die zum Licht hin wachsen), die insbesondere in der laublosen Zeit durch Aufschwingen zu R&uuml;ttelbelastungen im Wurzelwerk f&uuml;hrt, sah er hier dringenden Handlungsbedarf. Die damals exakt definierten, bruchgef&auml;hrdeten B&auml;ume auf privaten Waldfl&auml;chen wurden durch den Forstbetrieb des Hospitals zum Heiligen Geist unverz&uuml;glich gef&auml;llt.</p>
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Am 23.12.2018 ist eine kapitale Esche bei Wind und Starkregen auf ein Gartenhaus am unteren Ende der Badersklinge gest&uuml;rzt. Eine kaum sichtbare Stammfu&szlig;nekrose hatte sich negativ auf die Standsicherheit des Baumes ausgewirkt. Schon im Jahr 2013 wurde der Baumbestand in der Badersklinge von einem &ouml;ffentlich bestellten Baumsachverst&auml;ndigen aufgrund des Sturzes einer kapitalen Stieleiche am oberen Ende der Badersklinge intensiv begutachtet. Der Sachverst&auml;ndige wies damals auf Besonderheiten in den Muschelkalkklingen von Schw&auml;bisch Hall hin &ndash; sowohl auf die ungew&ouml;hnliche Steilheit des Gel&auml;ndes, den nachgebenden und nachrutschenden Untergrund, als auch auf besondere Wuchsformen insbesondere der Eschen. Aufgrund der ungew&ouml;hnlichen H&ouml;he der dortigen Eschenb&auml;ume (die zum Licht hin wachsen), die insbesondere in der laublosen Zeit durch Aufschwingen zu R&uuml;ttelbelastungen im Wurzelwerk f&uuml;hrt, sah er hier dringenden Handlungsbedarf. Die damals exakt definierten, bruchgef&auml;hrdeten B&auml;ume auf privaten Waldfl&auml;chen wurden durch den Forstbetrieb des Hospitals zum Heiligen Geist unverz&uuml;glich gef&auml;llt.</p>
 
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Der aktuelle Baumsturz war Anlass f&uuml;r ein Gespr&auml;ch der Verwaltung mit einem Vertreter der Haftpflichtversicherung. Dieser stellte klar, dass Baumbest&auml;nde innerhalb des Waldes keiner Kontrollpflicht unterliegen (siehe auch Vorlage vom 26.06.2013 mit Erl&auml;uterung von waldtypischen und atypischen Gefahren). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Deutscher Kommunalversicherer (BADK) erl&auml;utert jedoch in ihrem Sonderheft von 2018, dass bei bekannter, akuter Gefahr schwerwiegender Ast- und Baumbr&uuml;che die Waldbesucher deutlich und eindringlich zu warnen sind und ein zumutbarer alternativer Weg anzubieten ist. Entgegen dem damaligen Beschluss von 2013 die Waldwege lediglich informativ auszuschildern, schl&auml;gt die Verwaltung nun vor, den ausgewiesenen Wanderweg durch die Badersklinge alternativ &uuml;ber den Fehleisenweg und den Max-Kade-Weg auszuschildern (Anlage 3). Aus Sicherheitsgr&uuml;nden wird bis auf Weiteres auch der ausgewiesene Wanderweg durch die <strong>Schleifbachklinge</strong> &uuml;ber einer Trassierung &uuml;ber S&uuml;lz umgeleitet und ausgeschildert (Anlage 4).</p>
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Der aktuelle Baumsturz war Anlass f&uuml;r ein Gespr&auml;ch der Verwaltung mit einem Vertreter der Haftpflichtversicherung. Dieser stellte klar, dass Baumbest&auml;nde innerhalb des Waldes keiner Kontrollpflicht unterliegen (siehe auch Vorlage vom 26.06.2013 mit Erl&auml;uterung von waldtypischen und atypischen Gefahren). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Deutscher Kommunalversicherer (BADK) erl&auml;utert jedoch in ihrem Sonderheft von 2018, dass bei bekannter, akuter Gefahr schwerwiegender Ast- und Baumbr&uuml;che die Waldbesucher deutlich und eindringlich zu warnen sind und ein zumutbarer alternativer Weg anzubieten ist. Entgegen dem damaligen Beschluss von 2013 die Waldwege lediglich informativ auszuschildern, schl&auml;gt die Verwaltung nun vor, den ausgewiesenen Wanderweg durch die Badersklinge alternativ &uuml;ber den Fehleisenweg und den Max-Kade-Weg auszuschildern (Anlage 3). Aus Sicherheitsgr&uuml;nden wird bis auf Weiteres auch der ausgewiesene Wanderweg durch die Schleifbachklinge &uuml;ber einer Trassierung &uuml;ber S&uuml;lz umgeleitet und ausgeschildert (Anlage 4).</p>
 
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Als sich am 29.05.2016 der Starkregen in Braunsbach und die Holzflut im Grimmbachtal ereignete, gab es auch in der <strong>Wettbachklinge</strong> kleinere Rutschungen im steilen Gel&auml;nde, die damals jedoch keine Sanierungen erforderlich machten. Auch in der Wettbachklinge st&uuml;rzen derzeit immer wieder Eschenb&auml;ume, die stark durch das Eschentriebsterben gesch&auml;digt sind, insbesondere auf nachrutschenden B&ouml;den um und gef&auml;hrden den dortigen Fu&szlig;g&auml;ngerverkehr auf dem schmalen &ouml;ffentlichen Fu&szlig;weg.</p>
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Als sich am 29.05.2016 der Starkregen in Braunsbach und die Holzflut im Grimmbachtal ereignete, gab es auch in der Wettbachklinge kleinere Rutschungen im steilen Gel&auml;nde, die damals jedoch keine Sanierungen erforderlich machten. Auch in der Wettbachklinge st&uuml;rzen derzeit immer wieder Eschenb&auml;ume, die stark durch das Eschentriebsterben gesch&auml;digt sind, insbesondere auf nachrutschenden B&ouml;den um und gef&auml;hrden den dortigen Fu&szlig;g&auml;ngerverkehr auf dem schmalen &ouml;ffentlichen Fu&szlig;weg.</p>
 
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Dies war Anlass einer Klingenbegehung der Abteilung Stadtplanung gemeinsam mit Vertretern des Eigenbetriebes Werkhof und dem Umweltzentrum. Hierbei sollte der k&uuml;nftige Umfang bez&uuml;glich der Verkehrssicherung sowie Baumkontrollen und -pflege festgelegt werden. Begangen wurden die Wettbachklinge, die Badersklinge und die Schleifbachklinge. Bereits nach erster Inaugenscheinnahme wurde deutlich, dass umfangreiche Eingriffe in die Klingen notwendig sind um ein Mindestma&szlig; an Verkehrssicherheit gew&auml;hrleisten zu k&ouml;nnen. Durch die Wettbachklinge f&uuml;hrt der am besten erschlossene Klingenweg in Schw&auml;bisch Hall. An ihm befinden sich auch einzelne kleinere Wohngeb&auml;ude mit eingeschr&auml;nkter Zug&auml;nglichkeit. Die halbseitig angrenzenden urspr&uuml;nglichen Obstg&auml;rten verwildern zusehends und entwickeln sich aufgrund nat&uuml;rlicher Sukzession zu wald&auml;hnlichen Strukturen. Der Vertreter der Haftpflichversicherung empfiehlt hier, diese Waldsituation exakt zu kartieren und den Fu&szlig;weg durch die Wettbachklinge eventuell daraufhin als Waldweg zu definieren. Die Wohngeb&auml;ude w&uuml;rden damit im Wald stehen. Dies w&uuml;rde auch am Wettbach eine Kontrollpflicht und dadurch ausgel&ouml;ste starke Eingriffe in die Baumbest&auml;nde vermeiden. Eine Schlie&szlig;ung des Fu&szlig;weges ist aufgrund der angrenzenden Wohngeb&auml;ude und mangels Alternativtrasse nicht m&ouml;glich.</p>
 
Dies war Anlass einer Klingenbegehung der Abteilung Stadtplanung gemeinsam mit Vertretern des Eigenbetriebes Werkhof und dem Umweltzentrum. Hierbei sollte der k&uuml;nftige Umfang bez&uuml;glich der Verkehrssicherung sowie Baumkontrollen und -pflege festgelegt werden. Begangen wurden die Wettbachklinge, die Badersklinge und die Schleifbachklinge. Bereits nach erster Inaugenscheinnahme wurde deutlich, dass umfangreiche Eingriffe in die Klingen notwendig sind um ein Mindestma&szlig; an Verkehrssicherheit gew&auml;hrleisten zu k&ouml;nnen. Durch die Wettbachklinge f&uuml;hrt der am besten erschlossene Klingenweg in Schw&auml;bisch Hall. An ihm befinden sich auch einzelne kleinere Wohngeb&auml;ude mit eingeschr&auml;nkter Zug&auml;nglichkeit. Die halbseitig angrenzenden urspr&uuml;nglichen Obstg&auml;rten verwildern zusehends und entwickeln sich aufgrund nat&uuml;rlicher Sukzession zu wald&auml;hnlichen Strukturen. Der Vertreter der Haftpflichversicherung empfiehlt hier, diese Waldsituation exakt zu kartieren und den Fu&szlig;weg durch die Wettbachklinge eventuell daraufhin als Waldweg zu definieren. Die Wohngeb&auml;ude w&uuml;rden damit im Wald stehen. Dies w&uuml;rde auch am Wettbach eine Kontrollpflicht und dadurch ausgel&ouml;ste starke Eingriffe in die Baumbest&auml;nde vermeiden. Eine Schlie&szlig;ung des Fu&szlig;weges ist aufgrund der angrenzenden Wohngeb&auml;ude und mangels Alternativtrasse nicht m&ouml;glich.</p>
 
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Sowohl im <strong>Lindachw&auml;ldchen</strong> gegen&uuml;ber den Ackeranlagen, als auch am Hang zur Bahn oberhalb der Steinbacher Stra&szlig;e sind aktuell Sch&auml;den durch umgest&uuml;rzte B&auml;ume aufgrund des lockeren, nachrutschenden Untergrundes und des Eschentriebsterbens zu beobachten. Die Verwaltung erw&auml;gt zumindest oberhalb der <strong>Steinbacher Stra&szlig;e</strong>, eventuell gemeinsam mit der Bahn, umfangreichere Sicherungs- und pflegema&szlig;nahmen durchzuf&uuml;hren.</p>
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Sowohl im Lindachw&auml;ldchen gegen&uuml;ber den Ackeranlagen, als auch am Hang zur Bahn oberhalb der Steinbacher Stra&szlig;e sind aktuell Sch&auml;den durch umgest&uuml;rzte B&auml;ume aufgrund des lockeren, nachrutschenden Untergrundes und des Eschentriebsterbens zu beobachten. Die Verwaltung erw&auml;gt zumindest oberhalb der Steinbacher Stra&szlig;e, eventuell gemeinsam mit der Bahn, umfangreichere Sicherungs- und pflegema&szlig;nahmen durchzuf&uuml;hren.</p>
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Anlage 1:&nbsp;[[Media:Anlage_1_Baumsturz_Waschbachtal.pdf{{!}}Baumsturz Waschbachtal]]<br />
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Anlage 2:&nbsp;[[Media:Anlage_2_Stammfussnekrose_Pilzbefall_Esche_Waschbachtal.pdf{{!}}Stammfussnekrose und Pilzbefall an Eschen im Waschbachtal]]<br />
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Anlage 3:&nbsp;[[Media:Anlage_3_Lageplan_Umleitung_Wanderweg_Badersklinge.pdf{{!}}Lageplan Umleitung Wanderweg Badersklinge]]<br />
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Anlage 4:&nbsp;[[Media:Anlage_4_Lageplan_Umleitung_Wanderweg_Schleifbachklinge.pdf{{!}}Lageplan Umleitung Wanderweg Schleifbachklinge]]</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> berichtet, dass die Ma&szlig;nahme zwischen Steinbach und Hessental von der Fa. Noller aus Gro&szlig;erlach umgesetzt wird. Hierf&uuml;r werde am Freitag die Baustelle eingerichtet. Sofern die Witterung es zul&auml;sst, sollen die Arbeiten weitestgehend am Samstag und Sonntag ausgef&uuml;hrt werden, sodass hierf&uuml;r der Berufsverkehr nicht umgeleitet werden muss. Es sei kein Kahlhieb geplant. Es seien auch viele schwache B&auml;ume dabei, welche mitgez&auml;hlt wurden. Im Bereich vom Waldkindergarten werden regelm&auml;&szlig;ige und strenge Kontrollen durchgef&uuml;hrt. Es werde alles getan, um jegliches Risiko zu vermeiden.</p>
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<u>Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt</u> erkl&auml;rt, dass eine sehr umfangreiche und fachlich qualifizierte Sitzungsvorlage zur Verf&uuml;gung gestellt wurde. Es wird angeregt, die B&auml;ume k&uuml;nftig im Sommer auszuzeichnen, um diese im Winter zu f&auml;llen. Zur Zeit seien die V&ouml;gel bereits dabei Nester zu bauen. Die Klingenwege sollten erhalten bleiben. Manche Klingen h&auml;tten durch Wasser oder Erosion Schaden genommen. Die Wege seien hierdurch ganz schmal geworden. Es wird gebeten, darauf zu achten, dass eine Begehbarkeit gew&auml;hrleistet wird. Bei der Verkehrssicherungspflicht und den waldtypischen Gefahren handle sich um eine Gradwanderung. Man habe eine Verkehrssicherungspflicht an &ouml;ffentlichen Stra&szlig;en und an Eisenbahngleisen. Die CDU-Fraktion k&uuml;ndigt eine Zustimmung an. Es wird gebeten, das Thema weiterzuverfolgen.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> bedankt sich f&uuml;r die Sitzungsvorlage, da die Einbindung des Gemeinderats bei diesem Thema als wichtig angesehen wird. 700 B&auml;ume seien eine &bdquo;Hausnummer&ldquo;. Die Eschen seien aufgrund der Verkehrssicherungspflicht unstrittig. Es gehe ihrer Fraktion um den Restbestand. Es seien auch weitere B&auml;ume gekennzeichnet. Es wird angefragt, ob es eine nochmalige Begehung gegeben habe und wie viele B&auml;ume vom Restbestand stehen bleiben k&ouml;nnen.</p>
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<u>Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu</u> erkl&auml;rt, dass man die B&auml;ume erfasst habe, welche zu f&auml;llen seien. Es handle sich um 700 St&uuml;ck. Das Umweltzentrum habe 40 B&auml;ume markiert, welche aus naturschutzfachlicher Sicht zu erhalten w&auml;ren. Am morgigen Tag finde eine weitere Begehung mit dem Umweltzentrum, den Stadtbetrieben und der Abteilung Stadtplanung statt. Hierbei werde man nochmals pr&uuml;fen, ob einzelne markierte B&auml;ume erhalten werden k&ouml;nnen. Man m&uuml;sse jedoch der Verkehrssicherungspflicht gerecht werden.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> bittet &uuml;ber das Ergebnis zu berichten.</p>
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<u>Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu</u> erkl&auml;rt, dass die Ma&szlig;nahme bereits am Wochenende umgesetzt wird. Es erfolgten insgesamt vier Begehungen, sodass man das Thema sehr ernst genommen habe.</p>
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<u>Stadtrat Sakellariou</u> fragt an, ob die umgest&uuml;rzten B&auml;ume alle krank waren. Ferner wird zum Verst&auml;ndnis angefragt, wie es sein k&ouml;nne, dass der Baumgutachter einen Baum als Gef&auml;hrdung einstuft und dieser anschlie&szlig;end als naturschutzrechtlicher Sicht stehen bleiben k&ouml;nne. Nach dem Spielraum bei Vorlage einer Gefahr wird gefragt. Es wird angefragt, was mit dem Holz passiere.</p>
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<u>Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu</u> berichtet, dass sich die Stadt alle B&auml;ume in einer Entfernung von zwei Bauml&auml;ngen zur Stra&szlig;e ansehen m&uuml;sse. Eine Esche sei auf einen gesunden Baum gefallen und habe diesen umgedr&uuml;ckt. D.h. nicht alle B&auml;ume seien krank, welche umfallen. Unter diesem Aspekt habe der Baumkontrolleur eine Pr&uuml;fung durchgef&uuml;hrt.</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> erg&auml;nzt, dass der beauftragte Unternehmer das Holz mitnehme.</p>
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<u>Stadtrat Sakellariou</u> fragt an, ob dies die Kosten verringere.</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> bejaht dies und erkl&auml;rt, dass der Holzertrag gegengerechnet wird.</p>
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<u>Stadtrat Sakellariou</u> wirbt um Transparenz, da das Thema in der &Ouml;ffentlichkeit breit diskutiert werde.</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> erg&auml;nzt, dass auch gesunde B&auml;ume im Falle von Rutschungen durch Starkregenereignisse bei den steilen Muschelkalkh&auml;ngen entwurzelt werden und anschlie&szlig;end abrutschen.</p>
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<u>Stadtrat Bay</u> zitiert aus der Sitzungsvorlage wonach der Schaderreger vermutlich durch infiziertes Pflanzgut eingeschleppt wurde. Ein Pflanzgut aus osteurop&auml;ischen L&auml;ndern wird seitens Stadtrat Bay als Ursache angesehen.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> betont, dass die Verkehrssicherungspflicht und der Schutz der Menschen Vorrang habe.</p>
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<u>Stadtrat Reichert</u> erkundigt sich, ob eine Neuanpflanzung angedacht sei.</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> geht davon aus, dass man auf eine Naturverj&uuml;ngung setze. Eine gewisse Zahl von Eschen seien &bdquo;immun&ldquo; gegen das Eschentriebsterben. Man hoffe, dass sich hier ein gesch&uuml;tzter Bestand entwickle.</p>
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<u>Stadtrat Reichert</u> regt an, auf ein anderes Laubgeh&ouml;lz mit bewusster Anpflanzung zu setzen.</p>
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<u>Stadtbetriebsleiter Wellinger</u> geht davon aus, dass die Abteilung Stadtplanung hierauf ein Augenmerk legen wird.</p>
 
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Kenntnisnahme.<br />
 
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Aktuelle Version vom 27. März 2019, 15:52 Uhr

Sachvortrag:

Immer deutlicher können auch in Schwäbisch Hall und in den umgebenden Gehölzbeständen Schadsymptome an jungen und alten Eschenbäumen beobachtet werden. Nach ersten Auffälligkeiten, wie Blattwelke, Blattverfärbungen, sowie weithin sichtbaren Kronenverlichtungen treten jetzt verstärkt schwerste Schädigungen auf, die die Standsicherheit der Bäume beeinträchtigen und deren Absterben beschleunigen. In der Folge sind in den letzten Wochen mehrmals größere Eschenbäume auf Straßen, über Fußwege und über ein glücklicherweise nur kleines Gartenhaus gestürzt.

Auslöser dieser Schädigungen ist eine als Eschentriebsterben bekannt gewordene Erkrankung an verschiedenen Eschenarten, die durch einen Befall mit einem invasiven Schlauchpilz, dem „Falschen weißen Stengelbecherchen“ ausgelöst wird.

Ursprünglich stammt der Schaderreger aus Ostasien und ist vermutlich durch infiziertes Pflanzgut eingeschleppt worden. In Deutschland wurde das Eschentriebsterben im Jahr 2002 erstmals beobachtet. Die Krankheit hat sich innerhalb der letzten Jahre bundesweit mit einem dramatischen Anstieg der Anzahl der befallenen Gehölzbestände ausgebreitet. Sowohl die schnelle Verbreitung in den Beständen, als auch eine Intensivierung des Krankheitsverlaufes sind noch nicht zum Stillstand gekommen.

Für die Bäume wirkt sich das Triebsterben im Prinzip ähnlich einem jährlich wiederholten, unterschiedlich radikalen Rückschnitt aus. Es kommt auch zu Rindenschäden und Wuchsdeformationen durch Ersatztriebbildungen, inneren Holzfehlern, Kronenverlichtungen und chronischer Schwächung und meist auch zum Absterben des Baumes. Unter Beteiligung verschiedener Pilzarten entstehende Stammfußnekrosen beschleunigen den Absterbeprozess. Das Triebsterben kommt auf allen Standorten der Esche vor, jedoch scheint die Krankheit auf Feuchtstandorten beschleunigt und intensiver zu verlaufen.

Es zeichnet sich ab, dass einzelne Eschen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung weniger anfällig oder gar resistent gegen die Krankheit sind. Es ist nicht auszuschließen, dass über natürliche Anpassungsprozesse Resistenzen an die Nachkommen weitergegeben werden. Deshalb ist es sinnvoll, die weniger befallenen Bäume möglichst lange im Bestand zu belassen um natürliche Anpassungsprozesse zu ermöglichen. Sofortige Eingriffe durch Entnahme aller, auch nur teilweise befallener Bäume sind nicht erforderlich, weil die Maßnahmen eine Verbreitung des Pilzes nicht verhindern können. Gefällte, kranke Eschen können im Bestand verbleiben, da von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht.

Aufgrund des erhöhten Gefahrenpotentials bei Gehölzpflegearbeiten, insbesondere in stark durch Stammfußnekrosen befallenen, oder abgestorbenen Eschenbeständen, gibt die Forst-BW spezielle Hinweise zur Arbeitssicherheit. Die alleinige Qualifizierung der eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bzw. Auftragnehmer/Auftragnehmerinnen durch einen Kursbesuch zur Verleihung eines Motorsägenscheins der Berufsgenossenschaft ist in keinem Fall ausreichend. Die Arbeiten sind durch eine/einen professionelle/n Forstwirt/in mit Zusatzqualifikationen in der Verkehrssicherung anzuleiten, die eingesetzten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und Unternehmer konsequent einzuweisen und für die Gefahren zu sensibilisieren. Dabei ist für jeden Einzelbestand eine Gefährdungsbeurteilung mit daraus resultierenden Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, bzw. -minimierung zeitnah vor Hiebbeginn durch den Auftraggeber, zusammen mit der beauftragten Arbeitsgruppe und/oder dem Unternehmer zu erstellen und im Arbeitsauftrag festzuhalten. Eine sicherheitstechnische Einschätzung und exemplarische Fotodokumentation des Schädigungsgrades, möglichst im Juli ist zwingend erforderlich.

Die Lichtbaumart Esche ist an unterschiedliche Standortbedingungen wie Wasser im Wurzelraum, Überflutungen und Bodenbewegungen sehr gut angepasst. Aus diesem Grund kommt sie als Haupt-, oder Pionierbaumart in vielen natürlichen Waldtypen wie Auen- und Schluchtwäldern vor. Gerade diese auf Sonderstandorte beschränkten Wälder sind aus Sicht des Naturschutzes von besonderer Bedeutung, da sie durch ihren Strukturreichtum zahlreichen, oftmals seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. So führen beispielsweise die lichtdurchlässige Krone und die leicht zersetzbare Streu der Esche zur Ausbildung einer artenreichen Krautschicht und die rauhe Borke älterer Eschen bietet vielen Tierarten gute Nahrungs- und Versteckhabitate. Biotopbäume und Totholz sind wichtige Bestandteile naturnaher Wälder, weswegen auch bei notwendigen Eingriffen ausreichende Anteile an stehendem und liegendem Totholz sowie Biotopbäumen erhalten bleiben sollten. Droht die Esche in Beständen gänzlich auszufallen, sollte sie möglichst durch andere standortheimische Bäume ersetzt werden. Durch diese Maßnahmen können naturschutzfachlich wertvolle Wälder erhalten werden.

An der Landesstraße L1055, der Hessentaler Straße zwischen Steinbach und Hessental ist im Bereich des Landschaftsschutzgebietes im Waschbachtal tagsüber bei Verkehr eine Esche vollständig über die Straße gestürzt (siehe Anlage 1). Glücklicherweise hatte dieser Vorfall keine Schäden verursacht. Dieser Baumsturz ist jedoch der Auslöser für eine intensive Baumkontrolle, insbesondere der vom Triebsterben befallenen Eschenbäume (siehe Anlage 2). Die beauftragte Baumkontrolle der Schwäbisch Haller Stadtbetriebe erfasste zunächst ca. 700 Stck. große und kleine Bäume, vorwiegend Eschen, die aufgrund des Eschentriebsterbens und sichtbarer Stammfußnekrosen zu fällen seien. Im Austausch mit der Naturschutzbehörde des Landratsamtes und dem Umweltzentrum wurden daraufhin 40 Stck. ökologisch wertvolle und landschaftsbildprägende Gehölze erfasst, die noch einmal gemäß der Baumkontrollrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landentwicklung Landschaftsbau (FLL) als Einzelbäume kontrolliert und, falls die Verkehrssicherheit es zulässt, gepflegt und ins Baumkataster des städtischen GIS aufgenommen werden sollen. Dabei sind auch einzelne, weitgehend vitale Eschen, die jetzt intensiv im belaubten und nicht belaubten Zustand beobachtet werden. Der restliche, geschädigte Eschenbestand wird zeitnah durch ein professionelles Forstunternehmen gefällt. Die Auswirkungen der aus Gründen der Verkehrssicherung notwendigen Maßnahme werden sich deutlich im Landschaftsbild des Waschbachtales abzeichnen.

Am 23.12.2018 ist eine kapitale Esche bei Wind und Starkregen auf ein Gartenhaus am unteren Ende der Badersklinge gestürzt. Eine kaum sichtbare Stammfußnekrose hatte sich negativ auf die Standsicherheit des Baumes ausgewirkt. Schon im Jahr 2013 wurde der Baumbestand in der Badersklinge von einem öffentlich bestellten Baumsachverständigen aufgrund des Sturzes einer kapitalen Stieleiche am oberen Ende der Badersklinge intensiv begutachtet. Der Sachverständige wies damals auf Besonderheiten in den Muschelkalkklingen von Schwäbisch Hall hin – sowohl auf die ungewöhnliche Steilheit des Geländes, den nachgebenden und nachrutschenden Untergrund, als auch auf besondere Wuchsformen insbesondere der Eschen. Aufgrund der ungewöhnlichen Höhe der dortigen Eschenbäume (die zum Licht hin wachsen), die insbesondere in der laublosen Zeit durch Aufschwingen zu Rüttelbelastungen im Wurzelwerk führt, sah er hier dringenden Handlungsbedarf. Die damals exakt definierten, bruchgefährdeten Bäume auf privaten Waldflächen wurden durch den Forstbetrieb des Hospitals zum Heiligen Geist unverzüglich gefällt.

Der aktuelle Baumsturz war Anlass für ein Gespräch der Verwaltung mit einem Vertreter der Haftpflichtversicherung. Dieser stellte klar, dass Baumbestände innerhalb des Waldes keiner Kontrollpflicht unterliegen (siehe auch Vorlage vom 26.06.2013 mit Erläuterung von waldtypischen und atypischen Gefahren). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Deutscher Kommunalversicherer (BADK) erläutert jedoch in ihrem Sonderheft von 2018, dass bei bekannter, akuter Gefahr schwerwiegender Ast- und Baumbrüche die Waldbesucher deutlich und eindringlich zu warnen sind und ein zumutbarer alternativer Weg anzubieten ist. Entgegen dem damaligen Beschluss von 2013 die Waldwege lediglich informativ auszuschildern, schlägt die Verwaltung nun vor, den ausgewiesenen Wanderweg durch die Badersklinge alternativ über den Fehleisenweg und den Max-Kade-Weg auszuschildern (Anlage 3). Aus Sicherheitsgründen wird bis auf Weiteres auch der ausgewiesene Wanderweg durch die Schleifbachklinge über einer Trassierung über Sülz umgeleitet und ausgeschildert (Anlage 4).

Als sich am 29.05.2016 der Starkregen in Braunsbach und die Holzflut im Grimmbachtal ereignete, gab es auch in der Wettbachklinge kleinere Rutschungen im steilen Gelände, die damals jedoch keine Sanierungen erforderlich machten. Auch in der Wettbachklinge stürzen derzeit immer wieder Eschenbäume, die stark durch das Eschentriebsterben geschädigt sind, insbesondere auf nachrutschenden Böden um und gefährden den dortigen Fußgängerverkehr auf dem schmalen öffentlichen Fußweg.

Dies war Anlass einer Klingenbegehung der Abteilung Stadtplanung gemeinsam mit Vertretern des Eigenbetriebes Werkhof und dem Umweltzentrum. Hierbei sollte der künftige Umfang bezüglich der Verkehrssicherung sowie Baumkontrollen und -pflege festgelegt werden. Begangen wurden die Wettbachklinge, die Badersklinge und die Schleifbachklinge. Bereits nach erster Inaugenscheinnahme wurde deutlich, dass umfangreiche Eingriffe in die Klingen notwendig sind um ein Mindestmaß an Verkehrssicherheit gewährleisten zu können. Durch die Wettbachklinge führt der am besten erschlossene Klingenweg in Schwäbisch Hall. An ihm befinden sich auch einzelne kleinere Wohngebäude mit eingeschränkter Zugänglichkeit. Die halbseitig angrenzenden ursprünglichen Obstgärten verwildern zusehends und entwickeln sich aufgrund natürlicher Sukzession zu waldähnlichen Strukturen. Der Vertreter der Haftpflichversicherung empfiehlt hier, diese Waldsituation exakt zu kartieren und den Fußweg durch die Wettbachklinge eventuell daraufhin als Waldweg zu definieren. Die Wohngebäude würden damit im Wald stehen. Dies würde auch am Wettbach eine Kontrollpflicht und dadurch ausgelöste starke Eingriffe in die Baumbestände vermeiden. Eine Schließung des Fußweges ist aufgrund der angrenzenden Wohngebäude und mangels Alternativtrasse nicht möglich.

Sowohl im Lindachwäldchen gegenüber den Ackeranlagen, als auch am Hang zur Bahn oberhalb der Steinbacher Straße sind aktuell Schäden durch umgestürzte Bäume aufgrund des lockeren, nachrutschenden Untergrundes und des Eschentriebsterbens zu beobachten. Die Verwaltung erwägt zumindest oberhalb der Steinbacher Straße, eventuell gemeinsam mit der Bahn, umfangreichere Sicherungs- und pflegemaßnahmen durchzuführen.

Anlage 1: Baumsturz Waschbachtal
Anlage 2: Stammfussnekrose und Pilzbefall an Eschen im Waschbachtal
Anlage 3: Lageplan Umleitung Wanderweg Badersklinge
Anlage 4: Lageplan Umleitung Wanderweg Schleifbachklinge

Stadtbetriebsleiter Wellinger berichtet, dass die Maßnahme zwischen Steinbach und Hessental von der Fa. Noller aus Großerlach umgesetzt wird. Hierfür werde am Freitag die Baustelle eingerichtet. Sofern die Witterung es zulässt, sollen die Arbeiten weitestgehend am Samstag und Sonntag ausgeführt werden, sodass hierfür der Berufsverkehr nicht umgeleitet werden muss. Es sei kein Kahlhieb geplant. Es seien auch viele schwache Bäume dabei, welche mitgezählt wurden. Im Bereich vom Waldkindergarten werden regelmäßige und strenge Kontrollen durchgeführt. Es werde alles getan, um jegliches Risiko zu vermeiden.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt erklärt, dass eine sehr umfangreiche und fachlich qualifizierte Sitzungsvorlage zur Verfügung gestellt wurde. Es wird angeregt, die Bäume künftig im Sommer auszuzeichnen, um diese im Winter zu fällen. Zur Zeit seien die Vögel bereits dabei Nester zu bauen. Die Klingenwege sollten erhalten bleiben. Manche Klingen hätten durch Wasser oder Erosion Schaden genommen. Die Wege seien hierdurch ganz schmal geworden. Es wird gebeten, darauf zu achten, dass eine Begehbarkeit gewährleistet wird. Bei der Verkehrssicherungspflicht und den waldtypischen Gefahren handle sich um eine Gradwanderung. Man habe eine Verkehrssicherungspflicht an öffentlichen Straßen und an Eisenbahngleisen. Die CDU-Fraktion kündigt eine Zustimmung an. Es wird gebeten, das Thema weiterzuverfolgen.

Stadträtin Herrmann bedankt sich für die Sitzungsvorlage, da die Einbindung des Gemeinderats bei diesem Thema als wichtig angesehen wird. 700 Bäume seien eine „Hausnummer“. Die Eschen seien aufgrund der Verkehrssicherungspflicht unstrittig. Es gehe ihrer Fraktion um den Restbestand. Es seien auch weitere Bäume gekennzeichnet. Es wird angefragt, ob es eine nochmalige Begehung gegeben habe und wie viele Bäume vom Restbestand stehen bleiben können.

Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu erklärt, dass man die Bäume erfasst habe, welche zu fällen seien. Es handle sich um 700 Stück. Das Umweltzentrum habe 40 Bäume markiert, welche aus naturschutzfachlicher Sicht zu erhalten wären. Am morgigen Tag finde eine weitere Begehung mit dem Umweltzentrum, den Stadtbetrieben und der Abteilung Stadtplanung statt. Hierbei werde man nochmals prüfen, ob einzelne markierte Bäume erhalten werden können. Man müsse jedoch der Verkehrssicherungspflicht gerecht werden.

Stadträtin Herrmann bittet über das Ergebnis zu berichten.

Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu erklärt, dass die Maßnahme bereits am Wochenende umgesetzt wird. Es erfolgten insgesamt vier Begehungen, sodass man das Thema sehr ernst genommen habe.

Stadtrat Sakellariou fragt an, ob die umgestürzten Bäume alle krank waren. Ferner wird zum Verständnis angefragt, wie es sein könne, dass der Baumgutachter einen Baum als Gefährdung einstuft und dieser anschließend als naturschutzrechtlicher Sicht stehen bleiben könne. Nach dem Spielraum bei Vorlage einer Gefahr wird gefragt. Es wird angefragt, was mit dem Holz passiere.

Abteilungsleiter Stadtplanung Mathieu berichtet, dass sich die Stadt alle Bäume in einer Entfernung von zwei Baumlängen zur Straße ansehen müsse. Eine Esche sei auf einen gesunden Baum gefallen und habe diesen umgedrückt. D.h. nicht alle Bäume seien krank, welche umfallen. Unter diesem Aspekt habe der Baumkontrolleur eine Prüfung durchgeführt.

Stadtbetriebsleiter Wellinger ergänzt, dass der beauftragte Unternehmer das Holz mitnehme.

Stadtrat Sakellariou fragt an, ob dies die Kosten verringere.

Stadtbetriebsleiter Wellinger bejaht dies und erklärt, dass der Holzertrag gegengerechnet wird.

Stadtrat Sakellariou wirbt um Transparenz, da das Thema in der Öffentlichkeit breit diskutiert werde.

Stadtbetriebsleiter Wellinger ergänzt, dass auch gesunde Bäume im Falle von Rutschungen durch Starkregenereignisse bei den steilen Muschelkalkhängen entwurzelt werden und anschließend abrutschen.

Stadtrat Bay zitiert aus der Sitzungsvorlage wonach der Schaderreger vermutlich durch infiziertes Pflanzgut eingeschleppt wurde. Ein Pflanzgut aus osteuropäischen Ländern wird seitens Stadtrat Bay als Ursache angesehen.

Oberbürgermeister Pelgrim betont, dass die Verkehrssicherungspflicht und der Schutz der Menschen Vorrang habe.

Stadtrat Reichert erkundigt sich, ob eine Neuanpflanzung angedacht sei.

Stadtbetriebsleiter Wellinger geht davon aus, dass man auf eine Naturverjüngung setze. Eine gewisse Zahl von Eschen seien „immun“ gegen das Eschentriebsterben. Man hoffe, dass sich hier ein geschützter Bestand entwickle.

Stadtrat Reichert regt an, auf ein anderes Laubgehölz mit bewusster Anpflanzung zu setzen.

Stadtbetriebsleiter Wellinger geht davon aus, dass die Abteilung Stadtplanung hierauf ein Augenmerk legen wird.

Beschluss:

Kenntnisnahme.
(ohne Abstimmung)

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