§ 23 - Einrichtung des Profilfachs IMP an der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum West (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Mit Schreiben vom 17.12.2018 beantragt die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum West die Einrichtung des Profilfaches IMP (Informatik, Mathematik, Physik) zum Schuljahr 2019/20 (s. Anlage 1)

Die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum West (GMS) ist aus einem Zusammenschluss der ehemaligen Thomas-Schweicker-Werkrealschule und der Leonhard-Kern-Realschule entstanden und ist damit eine der größten in Baden-Württemberg. Die GMS wird aktuell fünfzügig geführt.

Drei Profilfächer werden den Schülerinnen und Schüler der GMS bereits geboten: NWT, Sport und Musik. Im naturwissenschaftlichen Profil soll nun die Einrichtung des Faches IMP zusätzlich zum Pflichtprofilfach NWT erfolgen. Die Einführung eines zusätzlichen Profils steigert die Attraktivität und trägt der Digitalisierungsoffensive Rechnung.

Die Gesamtlehrerkonferenz, der Elternbeirat und die Schulkonferenz haben die Profilerweiterung jeweils ohne Gegenstimmen befürwortet.

Das Gymnasium bei St. Michael hat mittlerweile die Genehmigung zur Einrichtung des Profilfaches IMP zum Schuljahr 2019/20 erhalten. Die Aufnahme des gleichen Profils an der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum West ist nicht nachteilig, sie ist bei einem Schulwechsel sogar förderlich.

Ein Antrag beim Regierungspräsidium wurde aufgrund der Antragsfrist (31. Januar 2019) unter Vorbehalt der Zustimmung des Gemeinderates bereits gestellt.

Die Regionale Schulentwicklungsplanung ist eingeleitet. Beteiligt wurden die Stadt Gaildorf, die evangelische Schulstiftung Stuttgart als Träger des evangelischen Schulzentrums Michelbach, der Landkreis als Träger der beruflichen Gymnasien, die Freie Waldorfschule Schwäbisch Hall, die Gemeinden Bühlertann, Ilshofen und Mainhardt als Schulträgerinnen der dortigen Realschulen, die Gemeinde Kupferzell als Schulträgerin der Gemeinschaftsschule sowie der Gesamtelternbeirat. Die Stadt Schwäbisch Hall ist selbst Schulträgerin der folgenden in Schwäbisch Hall ansässigen Schulen: Gemeinschaftsschule Schenkensee, Realschule Schenkensee, Erasmus-Widmann-Gymnasium und Gymnasium bei St. Michael.

Rückläufe sind bereits teilweise eingegangen. Die Schulen in städtischer Trägerschaft, sowie die Evang. Schulstiftung, die Stadt Gaildorf und die Freie Waldorfschule haben keine Einwände. Der Landkreis hat Bedenken (s. Anlage).

Das Gesamtergebnis aller Rückläufe der Regionalen Schulentwicklung wird mündlich in der Sitzung mitgeteilt.

Anlage 1: Antrag der Gemeinschaftsschule im SZW
Anlage 2: Schreiben des Landratsamtes

Oberbürgermeister Pelgrim begrüßt Rektor Kuhn und Konrektor Strauch von der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum West.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt erklärt, dass seine Fraktion über die Bedenken des Landkreises und das Organigramm „gestolpert“ sei, wonach das Fach IMP auch für die Oberstufe eingeführt werden soll. Zunächst werde das Fach „IMP“ genannt, später führe es die Bezeichnung „Informatik“. Es wird angeregt, die Sitzungvorlage zurückzunehmen bis die Bedenken des Landkreises ausgeräumt wurden. Ansonsten werde die CDU-Fraktion nicht zustimmen.

Stadtrat Wanner erklärt zu den Bedenken des Landkreises, dass keine Bedenken bestünden solange sich das Fach IMP auf die Mittelstufe beschränke. Dies werde sogar begrüßt. Wenn das Profil in der Oberstufe greife, bedeute dies, dass innerhalb von 600 Metern zwei Mal ein sehr ähnliches Profil angeboten werde. Dies sei nicht im Sinne der regionalen Schulentwicklung. Die Bedenken des Landkreises basieren auf den Bedenken der beruflichen Schulen.

Stadtrat Preisendanz führt aus, dass es bekannt sei, dass die FDP-Fraktion gegen eine Oberstufe bei den Gemeinschaftsschulen sei, da die Schülerzahl zu klein sei. Die notwendige Mindestzahl liege bei 60 Schülerinnen und Schüler. Man könne dann nur wenig an Wahlfächern anbieten. Die beruflichen Gymnasien seien die Schularten, welche neben den allgemeinbildenden Gymnasien vor allem Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinschaftsschulen aufnehmen können und sollten. Insofern sei man auch für den regionalen Schulentwicklungsplan. Die FDP-Fraktion kündigt an nicht zuzustimmen.

Oberbürgermeister Pelgrim führt aus, dass die Verwaltung eine gegenteilige Meinung vertrete. Es wird dafür geworben die Stadtentwicklung in eigener Verantwortung und der kommunalen Zuständigkeit zu sehen.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt wirft ein, dass eine Vorberatung unterblieb.

Oberbürgermeister Pelgrim führt weiter aus, dass man mit der Einführung der Gemeinschaftsschule eine Grundsatzentscheidung in Form eines Verbundes des Bereichs Realschule und der Werkrealschule getroffen habe. Abzuwarten bis entschieden sei, welche Schwerpunktbildungen es gebe, hält Oberbürgermeister Pelgrim für „extrem schädlich“, da alle gesellschaftlichen Schichten einen „MINT-Schwerpunkt“ für die Industrieberufe fordern. Die Entscheidung über die Oberstufe sei noch nicht getroffen. Der vorliegende Antrag beziehe sich auf den Bestand. Der Bestand stehe nicht im Wettbewerb zu den beruflichen Gymnasien, welche erst auf den mittleren Schulabschluss aufsetzen. Man wisse, das gerade in diesem Bereich ein ganz großes Defizit bestehe. Oberbürgermeister Pelgrim wirbt dafür, die Entscheidung nicht zurückzuziehen. Das Interesse der Jugendlichen sei auch über die Elternvertretung und die Lehrerinnen und Lehrer zum Ausdruck gekommen. Er hoffe, dass man nicht schon eine Vordiskussion über eine andere Entscheidung hier in den Mittelpunkt stelle.

Rektor Kuhn führt aus, dass der Aufbaukurs Informatik in der Gemeinschaftsschule in der Klassenstufe 7 angesetzt sei. Wenn die Schule das Profilfach IMP nicht bekommen sollte, werde der Informatikunterricht an der Gemeinschaftsschule enden, wie auch am Gymnasium und an der Realschule. Im Gymnasium bei St. Michael gebe es die Möglichkeit den Profilkurs IMP zu besuchen. In den Realschulen werde es in Zukunft die Gelegenheit geben, einen Wahlkurs Informatik zu besuchen. Es wird darum geworben, das Problem der Oberstufe von der Einführung eines Profilfaches an der Gemeinschaftsschule zu entkoppeln, wo lediglich die Jahrgänge 8 bis 10 betroffen seien. Es wird zu bedenken gegeben, dass im Elternbeirat der Gemeinschaftsschule ein einstimmiger Beschluss vorliege. Für eine Chancengerechtigkeit der Jugendlichen an der Gemeinschaftsschule wird geworben.

Stadträtin Bergmann erkundigt sich, ob im Bereich des technischen Gymnasiums alle Schülerinnen und Schüler mit Interesse das Profilfach besuchen konnten oder ob Schülerinnen und Schüler auf andere Profile ausweichen mussten.

Stadtrat Kaiser wirbt ebenfalls dafür, die heutige Frage nicht mit der Frage der Oberstufe zu verbinden. Die Bedeutung des Feldes IMP für die wirtschaftliche Zukunft des Landes sei unbestritten. Die SPD-Fraktion kündigt eine Zustimmung an und wirbt um Zustimmung.

Stadträtin Koch wirft die Frage auf, warum man dies den Jugendlichen nicht ermöglichen sollte. Das Fach baue inhaltlich auf den Kompetenzen auf, die bereits im Fach Medienbildung in Klasse 5 mit Mathematik und Physik vermittelt wurden. Die Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Konkurrenzsituation können nicht nachvollzogen werden

Stadtrat Wanner berichtet, dass die ITG-Klasse voll sei, allerdings wurde in den letzten Jahren kein Schüler bzw. keine Schülerin abgewiesen. Er sehe keine Probleme mit dem Profil IMP bis Klasse 10. Es bleibe jedoch die Tatsache, dass im Falle einer Einführung in der Oberstufe, man für eine Zielgruppe auf zwei unmittelbar benachbarten Standorten das gleiche Profil anbiete. Dies mache ökonomisch nach Ansicht von Stadtrat Wanner keinen Sinn. Die Einführung in der Mittelstufe werde begrüßt. Wenn Jugendliche mit Vorkenntnissen zu ihnen kommen, sei dies nur von Vorteil.

Oberbürgermeister Pelgrim verdeutlicht, dass es in heutiger Sitzung nur um die Mittelstufe gehe.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt bezieht sich auf Seite 3 der Anlage zur Sitzungsvorlage. Hiernach sei das Profil IMP für die Oberstufe im Organigramm genannt. Die CDU-Fraktion werde deshalb in heutiger Sitzung nicht zustimmen.

Oberbürgermeister Pelgrim erklärt, dass sich die Sitzungsvorlage der Stadt und die heutige Beschlussfassung auf die Mittelstufe beziehe. Die Vorlage seitens der Gemeinschaftsschule als Anlage zur Sitzungsvorlage der Stadt formuliere auch den Wunsch, das Profilfach IMP für eine mögliche Oberstufe weiterzuführen. Dies sei jedoch nicht Gegenstand der heutigen Beschlussfassung.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt erklärt, dass die Anlage Bestandteil der Beschlussfassung werden soll. Die Anlage akzeptiere die CDU-Fraktion nicht.

Oberbürgermeister Pelgrim bietet an, die Anlage zu streichen.

Stadtrat Preisendanz führt aus, dass die FDP-Fraktion die zu Beginn geäußerten Bedenken zurückzieht, da es nur um die Mittelstufe gehe. Eine Zustimmung wird angekündigt.

Stadtrat Baumann bringt die Wichtigkeit zum Ausdruck sich mit den Themeninhalten des Profilfaches IMP in der heutigen Zeit zu beschäftigen. Den Ausführungen von Stadtrat Kaiser wird beigepflichtet. Die FWV-Fraktion kündigt eine Zustimmung an.

Stadträtin Herrmann sieht nach Vorberatung in der Fraktion das Anliegen eher positiv, wenn die Schülerinnen und Schüler eine breite Auswahlmöglichkeit bekommen. Eine Zustimmung der Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN wird angekündigt.

Stadtrat Wanner erklärt unter der Prämisse, dass ausschließlich über die Mittelstufe abstimmt werde, sich in heutiger Sitzung enthalten zu wollen. Es wird angekündigt, sich erneut zu Wort melden zu wollen, wenn die Diskussion über die Oberstufe komme.

Oberbürgermeister Pelgrim verdeutlicht nochmals, dass sich der Beschlussantrag auf den jetzigen genehmigten Zustand bis zur 10. Klasse der Gemeinschaftsschule beziehe.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt bittet darum, den Beschlussantrag um den Zusatz „für die Klassen 8 bis 10“ zu ergänzen.

Beschluss:

Der Gemeinderat stimmt der Einrichtung des Profilfaches IMP an der Gemeinschaftsschule für die Klassen 8-10 im Schulzentrum West zu.
(28 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung)

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