§ 138 - Profiländerungen am Gymnasium bei St. Michael; hier: Errichtung des Profilfaches IMP und Einführung der dritten Fremdsprache Italienisch (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Das Gymnasium bei St. Michael plant eine Veränderung ihrer Profile. Zum einen soll die dritte Fremdsprache Latein durch Italienisch ersetzt werden. Die dritte Fremdsprache Französisch bleibt. Zum anderen soll neben dem bereits bestehenden Profilfach NwT (Naturwissenschaft und Technik) das vom Land neu vorgesehene Profilfach IMP (Informatik, Mathematik und Physik) eingeführt werden (s. Anlage).

Mit der Angebotserweiterung werden den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Wahlmöglichkeiten eröffnet.

Gemäß § 30 Schulgesetz für Baden-Württemberg muss der Schulträger einer solchen Änderung zustimmen und die erforderliche Genehmigung bei der obersten Schulaufsichtsbehörde beantragen.

Eine regionale Schulentwicklung ist durchzuführen. Die betreffenden Schulträger werden angeschrieben. Das Ergebnis der regionalen Schulentwicklung kann jedoch aufgrund der Fristen erst zur Gemeinderatssitzung vorgelegt werden. Die Verwaltung erwartet ein positives Votum.

Die Gremien der Schule – die Gesamtlehrerkonferenz und die Schulkonferenz - befürworten eine Antragstellung.

Ein Antrag auf Einführung ab dem Schuljahr 2019/20 muss durch den Schulträger spätestens bis Oktober 2018 beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellt werden.

Der Schulleiter des Gymnasium bei St. Michael, Herr Nagel, wird in der Sitzung des VFA am 09.07.2018 die Profiländerungen vorstellen.

Durch die Profiländerungen entstehen der Stadt keine zusätzlichen Kosten.

Anlage: Anträge Gymnasium bei St. Michael vom 20.06.18
Anlage: Präsentation
Anlage: Präsentation

Schulleiter Nagel stellt auf Basis der als Anlage beiliegenden beiden Präsentationen die geplante Einführung des Profilfaches IMP sowie die geplante Einführung der dritten Fremdsprache Italienisch vor.

Stadträtin Bergmann erkundigt sich, ob Latein als dritte Fremdsprache weiterhin angeboten wird. Es wird angefragt, ob Italienisch eingeführt werden könnte und Latein als dritte Fremdsprache sukkzessive zurückgeführt werden könnte.

Schulleiter Nagel erklärt, dass das Regierungspräsidium Stuttgart aufgrund eines Falles an einem anderen Gymnasium hierzu etwas vorsichtig sei. Diese wollten eine ähnliche Profiländerung durchführen. Ein Vater habe der Profiländerung in der dortigen Schulkonferenz zugestimmt, jedoch gegen die Änderung als betroffener Vater geklagt.

Oberbürgermeister Pelgrim betont, dass es ein Abstimmungsverfahren über die Veränderung mit anderen Gymnasien gab. In diesem Zuge gab es keinen Widerspruch.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt vertritt die Ansicht, dass ein großer Teil der Welt Spanisch spreche.

Schulleiter Nagel erklärt, dass seine Prämisse sei, ein verlässliches Angebot für eine moderne Fremdsprache zu generieren. Würde das Erasmus-Widmann-Gymnasium nicht Spanisch anbieten, würde er ebenfalls Spanisch präferieren. Es zeuge von Respekt gegenüber der Arbeit von Schulleiter Schröder, dass man anerkenne, dass das Erasmus-Widmann-Gymnasium zuerst ein entsprechendes Angebot geschaffen habe. Für die Stadt Schwäbisch Hall könne es nach Ansicht von Schulleiter Nagel durchaus attraktiv sein, zwei verschiedene Fremdsprachen am Standort zu haben.

Oberbürgermeister Pelgrim wirft die Frage auf, ob nicht Russisch oder Chinesisch naheliegender sei.

Schulleiter Nagel führt aus, dass nach Auskunft des Regierungspräsidiums Stuttgart derzeit 12 allgemeinbildende Gymnasien Russisch als Fremdsprache anbieten. 10 Gymnasien davon bieten Russisch als dritte Fremdsprache und zwei davon als zweite Fremdsprache an. Russisch werde ausschließlich von Schülerinnen und Schülern gewählt, welche einen russischen Hintergrund hätten. Das Angebot werde nicht von der breiten Masse angenommen. All diese Schulen hätten mit rückläufigen Schülerzahlen zu kämpfen. Es gebe zwei Gymnasien, welche Chinesisch anbieten. Marbach sei mit Abstand das größte Gymnasium und sei deshalb schwer zu vergleichen. Dieses biete Chinesisch als zweite, spät beginnende, Fremdsprache an. Man liege hier bei ca. 15 bis 16 Schülerinnen und Schülern, ausgehend von einer Gesamtschülerzahl von 2.000. Das andere Gymnasium stelle Heidenheim dar. Diese haben Chinesisch erst in diesem Jahr eingeführt. Es handle sich derzeit um 15 Schülerinnen und Schüler, wobei bereits drei Anträge zum Austritt aus dem Profil vorliegen. Diese bieten mit Spanisch eine weitere dritte Fremdsprache an.

Stadtrat Preisendanz erklärt, dass man in Schwäbisch Hall schon immer erfolgreich versucht habe, dass die beiden allgemeinbildenden Gymnasien das Angebot in Schwäbisch Hall erweitern und sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Er habe selbst mal versucht Russisch als dritte Fremdsprache einzuführen. Russisch sei die Schlüsselsprache für alle slawischen Sprachen. Bevor er nach Schwäbisch Hall kam, sei er Russisch-Referent gewesen. Er habe deshalb Einblicke in die Russisch-Angebote an den verschiedenen Schulen gehabt. Es wird Schulleiter Nagel beigepflichtet, dass es ein ewiger Kampf sei, genügend Schülerinnen und Schüler hierfür zu finden. Er unterstütze besonders die Einführung des Faches IMP, da das Gymnasium bei St. Michael in der Region ein Alleinstellungsmerkmal erhalte. Man habe das Glück, dass es an der Schule Informatiklehrer gebe.

Stadträtin Koch unterstützt die Einführung des Profils IMP. Nach der Hardware wird gefragt. Im Jugendforum sei angemerkt worden, dass die Hardware am Gymnasium etwas in die Jahre gekommen sei.

Schulleiter Nagel vertritt die Ansicht, dass Computer einem gewissen Alterszyklus unterliegen. Die Laptops seien in der Tat in die Jahre gekommen. Man entwickle sich mehr in Richtung „bring your own device“. Nach der Sanierung stelle dies kein Problem mehr dar, da man dann technisch auf dem modernsten Stand sei und WLAN zuschalten könne. Er gehe davon aus, dass Schülerinnen und Schüler, welche bislang das Profil NwT gewählt hätten, künftig eher das Profil IMP wählen werden. Das Profil IMP dürfte für den Schulträger im Vergleich günstiger als das Profil NwT sein.

Stadträtin Koch gehe es nicht um die finanzielle Mehrbelastung. Im Falle einer Antragstellung für Unterstützungsleistungen wird eine Unterstützung in Aussicht gestellt.

Schulleiter Nagel führt aus, dass es entsprechende Programme gebe. Das Profil IMP stehe für Informatik, Mathematik und Physik. Das Problem bekomme man gut in den Griff.

Oberbürgermeister Pelgrim erklärt, dass es im Gemeinderat noch nie eine Entscheidung gegeben habe, welche sich gegen eine schulische Weiterentwicklung ausgesprochen habe.

Beschluss

- Empfehlung an den Gemeinderat -

Die Verwaltung wird beauftragt, beim Land einen Antrag auf Profiländerungen – Einführung „Italienisch“ als dritte Fremdsprache - und Einführung des Profils IMP am Gymnasium bei St. Michael zum Schuljahr 2019/20 zu stellen.
(einstimmig -16)

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