2286245/meetingminutes/2837784/paragraph

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Zur Verwertung des im Faulbeh&auml;lter anfallenden Kl&auml;rgases wurde in der Kl&auml;ranlage Vogelholz 1984 ein Blockheizkraftwerk errichtet. Die Anlage war mit drei Gasmotoren mit einer Leistung von je 80 kW ausger&uuml;stet. Die Erweiterung f&uuml;r ein viertes Modul wurde bereits bei der Planung vorgesehen. Von den drei Gasmotoren erlitt einer im Jahr 2006 einen wirtschaftlich nicht mehr reparierbaren Motorschaden.<br />
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Zur Verwertung des im Faulbeh&auml;lter anfallenden Kl&auml;rgases wurde in der Kl&auml;ranlage Vogelholz 1984 ein Blockheizkraftwerk errichtet. Die Anlage war mit drei Gasmotoren mit einer Leistung von je 80 kW ausger&uuml;stet. Die Erweiterung f&uuml;r ein viertes Modul wurde bereits bei der Planung vorgesehen. Von den drei Gasmotoren erlitt einer im Jahr 2006 einen wirtschaftlich nicht mehr reparierbaren Motorschaden.</p>
Als Ersatz ging im Mai 2009 eine gebrauchte Mikroturbine mit einer elektrisch geplanten Leistung von 105 kW in Betrieb. Da es sich bei der Mikroturbine um eine gebrauchte Maschine handelte, gab es, wie im Unterschied zu neuen Maschinen &uuml;blich, keine Gew&auml;hrleistung. Aus dem selben Grund fiel die KWK&ndash;F&ouml;rderung relativ gering aus. Es wurde ein Instandhaltungsvertrag mit der Lieferfirma Ensola GmbH aus Z&uuml;rich f&uuml;r zwei Jahre und eine Maschinenversicherung mit einer Versicherungsagentur abgeschlossen.<br />
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Anfang Januar dieses Jahres wurde ein Leistungsabfall der Gasturbine um 50 Prozent festgestellt. Die Techniker der Firma Ensola waren vor Ort und nach der Begutachtung s&auml;mtlicher M&auml;ngel, die im Turbinenblock festgestellt wurden, wurde seitens der Firma Ensola empfohlen, die General&uuml;berholung der Gasturbine um ca. 5.000 Stunden vorzuziehen. Die General&uuml;berholung der Gasturbine wurde im Mai und Juni dieses Jahres durchgef&uuml;hrt. Nach der General&uuml;berholung hat sich an der Leistung der Maschine leider nichts ge&auml;ndert. Von der Firma Ensola wurde vermutet, dass die Ursache f&uuml;r den Leistungsabfall auf einen Defekt des Rekuperators (Teil der Mikroturbine zur W&auml;rmer&uuml;ckgewinnung und zur W&auml;rmung der Frischluft) zur&uuml;ckzuf&uuml;hren ist.<br />
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Als Ersatz ging im Mai 2009 eine gebrauchte Mikroturbine mit einer elektrisch geplanten Leistung von 105 kW in Betrieb. Da es sich bei der Mikroturbine um eine gebrauchte Maschine handelte, gab es - wie im Unterschied zu neuen Maschinen &uuml;blich&nbsp;- keine Gew&auml;hrleistung. Aus dem selben Grund fiel die KWK-F&ouml;rderung relativ gering aus. Es wurde ein Instandhaltungsvertrag mit der Lieferfirma Ensola GmbH aus Z&uuml;rich f&uuml;r zwei Jahre und eine Maschinenversicherung mit einer Versicherungsagentur abgeschlossen.</p>
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Anfang Januar dieses Jahres wurde ein Leistungsabfall der Gasturbine um 50 % festgestellt. Die Techniker der Firma Ensola waren vor Ort und nach der Begutachtung s&auml;mtlicher M&auml;ngel, die im Turbinenblock festgestellt wurden, wurde seitens der Firma Ensola empfohlen, die General&uuml;berholung der Gasturbine um ca. 5.000 Stunden vorzuziehen. Die General&uuml;berholung der Gasturbine wurde im Mai und Juni dieses Jahres durchgef&uuml;hrt. Nach der General&uuml;berholung hat sich an der Leistung der Maschine leider nichts ge&auml;ndert. Von der Firma Ensola wurde vermutet, dass die Ursache f&uuml;r den Leistungsabfall auf einen Defekt des Rekuperators (Teil der Mikroturbine zur W&auml;rmer&uuml;ckgewinnung und zur W&auml;rmung der Frischluft) zur&uuml;ckzuf&uuml;hren ist.<br />
 
Der Austausch des Rekuperators wurde mit 31.700 &euro; beziffert (lt. Angebot der Firma Ensola vom 20. Februar 2012).<br />
 
Der Austausch des Rekuperators wurde mit 31.700 &euro; beziffert (lt. Angebot der Firma Ensola vom 20. Februar 2012).<br />
 
Die tats&auml;chliche Ursache f&uuml;r den Leistungsabfall ist somit nach wie vor unklar. Ob die Turbine ihre tats&auml;chlichen Leistungswerte jemals erreichen wird, ist offen.<br />
 
Die tats&auml;chliche Ursache f&uuml;r den Leistungsabfall ist somit nach wie vor unklar. Ob die Turbine ihre tats&auml;chlichen Leistungswerte jemals erreichen wird, ist offen.<br />
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Zur Kl&auml;rung der rechtlichen Anspr&uuml;che wurde vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung bereits eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.</p>
 
Zur Kl&auml;rung der rechtlichen Anspr&uuml;che wurde vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung bereits eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.</p>
 
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Seit dem Ausfall der Mikroturbine im Januar 2012 wird das Blockheizkraftwerk mit den verbliebenen beiden Gasmotoren betrieben. Dies hat zur Folge, dass bei sehr hohem Gasanfall im Sommer Kl&auml;rgas abgefackelt werden muss. Die Gasmotoren sind weitgehend verschlissen und die Ersatzbeschaffung ist nur erschwert bzw. in naher Zukunft nicht mehr m&ouml;glich.<br />
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Seit dem Ausfall der Mikroturbine im Januar 2012 wird das Blockheizkraftwerk mit den verbliebenen beiden Gasmotoren betrieben. Dies hat zur Folge, dass bei sehr hohem Gasanfall im Sommer Kl&auml;rgas abgefackelt werden muss. Die Gasmotoren sind weitgehend verschlissen und die Ersatzbeschaffung ist nur erschwert bzw. in naher Zukunft nicht mehr m&ouml;glich.</p>
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Die entstehende Abw&auml;rme der BHKW wird zum Beheizen der Geb&auml;ude und des Faulturms genutzt. Nur bei extremen K&auml;lteperioden muss mit &Ouml;l zugeheizt werden.<br />
 
Die entstehende Abw&auml;rme der BHKW wird zum Beheizen der Geb&auml;ude und des Faulturms genutzt. Nur bei extremen K&auml;lteperioden muss mit &Ouml;l zugeheizt werden.<br />
 
Die Stromerzeugung lag f&uuml;r die Jahre 2009 bis 2011 durchschnittlich bei 1.034 Mwh.<br />
 
Die Stromerzeugung lag f&uuml;r die Jahre 2009 bis 2011 durchschnittlich bei 1.034 Mwh.<br />
Dies entspricht etwa 64 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Kl&auml;ranlage Vogelholz.<br />
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Dies entspricht etwa 64 % des gesamten Stromverbrauchs der Kl&auml;ranlage Vogelholz.</p>
Um den aktuellen und k&uuml;nftigen Energiebedarf der Kl&auml;ranlage festzustellen, wurde das Ingenieurb&uuml;ro B&auml;uerle und Partner aus Ellwangen mit der Erstellung einer Studie zur Energieeffizienz f&uuml;r die Kl&auml;ranlage Vogelholz beauftragt. F&uuml;r diese Studie liegt dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung ein Zuwendungsbescheid des Regierungspr&auml;sidiums Stuttgart vor. Die Ergebnisse dieser Studie wurden auch mit den Stadtwerken Schw&auml;bisch Hall besprochen und die ermittelten Daten kritisch &uuml;berpr&uuml;ft. Dabei wurde auch untersucht, ob sich eine gr&ouml;&szlig;ere Wirtschaftlichkeit ergibt, wenn man zwei Gasmotoren mit kleinerer Leistung (je Gasmotor 95 kW) anstelle von zwei Gasmotoren mit jeweils 105 kW einsetzt, die k&uuml;nftig den Bedarf der Strom- und W&auml;rmemenge der Kl&auml;ranlage weitgehend decken kann. Eine Stellungnahme der Stadtwerke liegt der Vorlage bei.<br />
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Der wichtigste Faktor f&uuml;r die Planung ist die zur Verf&uuml;gung stehende Gasmenge und deren Brennwert. Ausgehend von diesen zwei Eingangsgr&ouml;&szlig;en, steht als Ergebnis der Gasverwertungsanalyse fest, dass der Einbau einer neuen BHKW&ndash;Anlage (zwei Gasmotoren) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW-Klemmenleistung (Nettoabgabeleistung 180 kW) eine j&auml;hrliche elektrische Strommenge von 1330 MWh und eine j&auml;hrlichen W&auml;rmemenge von 1345 MWh das Ziel der weiteren Planungen sein kann. Der Bedarf an den Fremdstrombezug reduziert sich von derzeit j&auml;hrlich 575 MWh auf 279 MWh. Und bei der W&auml;rmeerzeugung ergibt sich ein &Uuml;berschuss von ca. 674 MWh, da einer anderweitigen Nutzung (z. B . Kl&auml;rschlammtrocknung) zugef&uuml;hrt werden kann.<br />
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Um den aktuellen und k&uuml;nftigen Energiebedarf der Kl&auml;ranlage festzustellen, wurde das Ingenieurb&uuml;ro B&auml;uerle &amp; Partner aus Ellwangen mit der Erstellung einer Studie zur Energieeffizienz f&uuml;r die Kl&auml;ranlage Vogelholz beauftragt. F&uuml;r diese Studie liegt dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung ein Zuwendungsbescheid des Regierungspr&auml;sidiums Stuttgart vor. Die Ergebnisse dieser Studie wurden auch mit den Stadtwerken Schw&auml;bisch Hall besprochen und die ermittelten Daten kritisch &uuml;berpr&uuml;ft. Dabei wurde auch untersucht, ob sich eine gr&ouml;&szlig;ere Wirtschaftlichkeit ergibt, wenn man zwei Gasmotoren mit kleinerer Leistung (je Gasmotor 95 kW) anstelle von zwei Gasmotoren mit jeweils 105 kW einsetzt, die k&uuml;nftig den Bedarf der Strom- und W&auml;rmemenge der Kl&auml;ranlage weitgehend decken kann. Eine Stellungnahme der Stadtwerke liegt vor.</p>
Die Baukosten werden insgesamt auf ca. 440.000 &euro; gesch&auml;tzt. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung sind 500.000 &euro; f&uuml;r die Erneuerung des BHKW im Jahr 2013 vorgesehen.<br />
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Zur Zeit wird noch &uuml;berpr&uuml;ft, ob eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken f&uuml;r den sp&auml;teren Betrieb der Anlage f&uuml;r den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wirtschaftlich sein kann.<br />
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Der wichtigste Faktor f&uuml;r die Planung ist die zur Verf&uuml;gung stehende Gasmenge und deren Brennwert. Ausgehend von diesen zwei Eingangsgr&ouml;&szlig;en, steht als Ergebnis der Gasverwertungsanalyse fest, dass der Einbau einer neuen BHKW&ndash;Anlage (zwei Gasmotoren) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW-Klemmenleistung (Nettoabgabeleistung 180 kW) eine j&auml;hrliche elektrische Strommenge von 1330 MWh und eine j&auml;hrlichen W&auml;rmemenge von 1345 MWh das Ziel der weiteren Planungen sein kann. Der Bedarf an den Fremdstrombezug reduziert sich von derzeit j&auml;hrlich 575 MWh auf 279 MWh. Und bei der W&auml;rmeerzeugung ergibt sich ein &Uuml;berschuss von ca. 674 MWh, da einer anderweitigen Nutzung (z. B . Kl&auml;rschlammtrocknung) zugef&uuml;hrt werden kann.</p>
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<strong>KWK F&ouml;rderung</strong><br />
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Die Baukosten werden insgesamt auf ca. 440.000 &euro; gesch&auml;tzt. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung sind 500.000 &euro; f&uuml;r die Erneuerung des BHKW im Jahr 2013 vorgesehen.</p>
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Zur Zeit wird noch &uuml;berpr&uuml;ft, ob eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken f&uuml;r den sp&auml;teren Betrieb der Anlage f&uuml;r den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wirtschaftlich sein kann.</p>
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<strong>KWK F&ouml;rderung</strong></p>
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Laut KWK-G 2012 &sect; 3 Absatz 3 gelten &bdquo;mehrere unmittelbar miteinander verbundene kleine KWK-Anlagen an einem Standort als eine KWK-Anlage, soweit sie innerhalb von zw&ouml;lf aufeinander folgenden Kalendermonaten in Dauerbetrieb genommen worden sind.&ldquo; Die zwei BHKW mit jeweils einer elektrischen Leistung von 95 kW werden somit, aus Sicht des Gesetzgebers, als eine Anlage mit einer elektrischen Leistung von 190 kW betrachtet und entsprechend verg&uuml;tet.</p>
 
Laut KWK-G 2012 &sect; 3 Absatz 3 gelten &bdquo;mehrere unmittelbar miteinander verbundene kleine KWK-Anlagen an einem Standort als eine KWK-Anlage, soweit sie innerhalb von zw&ouml;lf aufeinander folgenden Kalendermonaten in Dauerbetrieb genommen worden sind.&ldquo; Die zwei BHKW mit jeweils einer elektrischen Leistung von 95 kW werden somit, aus Sicht des Gesetzgebers, als eine Anlage mit einer elektrischen Leistung von 190 kW betrachtet und entsprechend verg&uuml;tet.</p>
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Die KWK-Verg&uuml;tung betr&auml;gt somit 5,41 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die ersten 50 kW Leistung und 4 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die restliche Leistung von 140 kW (vgl. KWK-G &sect;&nbsp;7). Dies ergibt eine durchschnittliche Verg&uuml;tung von 4,37 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die beiden BHKWs mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW. Dieser KWK-Zuschlag wird &uuml;ber einen Zeitraum von 30.000 Vollbenutzungsstunden bezahlt.<br />
 
Die KWK-Verg&uuml;tung betr&auml;gt somit 5,41 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die ersten 50 kW Leistung und 4 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die restliche Leistung von 140 kW (vgl. KWK-G &sect;&nbsp;7). Dies ergibt eine durchschnittliche Verg&uuml;tung von 4,37 ct/kWh erzeugtem Strom f&uuml;r die beiden BHKWs mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW. Dieser KWK-Zuschlag wird &uuml;ber einen Zeitraum von 30.000 Vollbenutzungsstunden bezahlt.<br />
Die F&ouml;rderung &uuml;ber 30.000 Stunden und einer Stromerzeugung von 190&nbsp;kWh/Vlh ergibt eine Gesamtsumme des KWK-Zuschlags in H&ouml;he von 249.150 &euro; (ohne Ber&uuml;cksichtigung der Abzinsung &uuml;ber den F&ouml;rderzeitraum). Dies deckt in etwa die Investition in die zwei BHKWs in H&ouml;he von 240.660 &euro;. Zum Vergleich: laut KWK-G 2009 h&auml;tten die zwei BHKWs eine durchschnittliche Verg&uuml;tung in H&ouml;he von 2,89 ct/kWh erhalten, was einer Gesamtsumme von 164.860 &euro; entspricht. Die Verg&uuml;tung ist damit um ca. 51,1 Prozent bzw. 84.300 &euro; gestiegen.<br />
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Die F&ouml;rderung &uuml;ber 30.000 Stunden und einer Stromerzeugung von 190&nbsp;kWh/Vlh ergibt eine Gesamtsumme des KWK-Zuschlags in H&ouml;he von 249.150 &euro; (ohne Ber&uuml;cksichtigung der Abzinsung &uuml;ber den F&ouml;rderzeitraum). Dies deckt in etwa die Investition in die zwei BHKWs in H&ouml;he von 240.660 &euro;. Zum Vergleich: Lt. KWK-G 2009 h&auml;tten die zwei BHKWs eine durchschnittliche Verg&uuml;tung in H&ouml;he von 2,89 ct/kWh erhalten, was einer Gesamtsumme von 164.860 &euro; entspricht. Die Verg&uuml;tung ist damit um ca. 51,1 Prozent bzw. 84.300 &euro; gestiegen.</p>
Die Wirtschaftlichkeit der geplanten Ma&szlig;nahme ergibt sich bereits alleine durch die geringe dynamische Amortisationszeit, Erh&ouml;hung des KWK&ndash;Bonus seit Juli 2012 und die Steigerung der EEG-Umlage zum 01.01.2013.<br />
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Das Ingenieurb&uuml;ro SAG (S&uuml;ddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH) wird auf der Basis der Honorarordnung f&uuml;r Architekten und Ingenieure einen Honorarvorschlag f&uuml;r die Planungsleistungen vorlegen. SAG ist in f&uuml;hrendes Ingenieurb&uuml;ro der Siedlungswasserwirt-schaft in Deutschland und hat bereits viele Projekte f&uuml;r die Kl&auml;ranlagen der Stadt Schw&auml;bisch Hall geplant und realisiert. Die Planungskosten werden auf ca. 60.000 &euro; gesch&auml;tzt.<br />
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Die Wirtschaftlichkeit der geplanten Ma&szlig;nahme ergibt sich bereits alleine durch die geringe dynamische Amortisationszeit, Erh&ouml;hung des KWK&ndash;Bonus seit Juli 2012 und die Steigerung der EEG-Umlage zum 01.01.2013.</p>
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Das Ingenieurb&uuml;ro SAG (S&uuml;ddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH) wird auf der Basis der Honorarordnung f&uuml;r Architekten und Ingenieure einen Honorarvorschlag f&uuml;r die Planungsleistungen vorlegen. SAG ist in f&uuml;hrendes Ingenieurb&uuml;ro der Siedlungswasser&shy;wirtschaft in Deutschland und hat bereits viele Projekte f&uuml;r die Kl&auml;ranlagen der Stadt Schw&auml;bisch Hall geplant und realisiert. Die Planungskosten werden auf ca. 60.000 &euro; gesch&auml;tzt.</p>
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Der Honorarvorschlag wird mit dem Fachbereich Revision abgestimmt.</p>
 
Der Honorarvorschlag wird mit dem Fachbereich Revision abgestimmt.</p>
 
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Anlage: [[Media:392-12-Anlage.pdf{{!}}Wirtschaftlichskeitsuntersuchung]]</p>
 
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Der Gemeinderat nimmt die Ausf&uuml;hrung des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung zur Kenntnis. Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wird beauftragt, die weitere Planung durchzuf&uuml;hren. Des Weiteren wird der Eigenbetrieb autorisiert, die f&uuml;r die Umsetzung erforderliche Ausschreibung der neuen Gasverwertungsanlage durchzuf&uuml;hren.</p>
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Der Gemeinderat nimmt die Ausf&uuml;hrung des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung zur Kenntnis. Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wird beauftragt, die weitere Planung durchzuf&uuml;hren. Des Weiteren wird der Eigenbetrieb autorisiert, die f&uuml;r die Umsetzung erforderliche Ausschreibung der neuen Gasverwertungsanlage durchzuf&uuml;hren.<br />
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2013, 14:48 Uhr

Sachvortrag:

Zur Verwertung des im Faulbehälter anfallenden Klärgases wurde in der Kläranlage Vogelholz 1984 ein Blockheizkraftwerk errichtet. Die Anlage war mit drei Gasmotoren mit einer Leistung von je 80 kW ausgerüstet. Die Erweiterung für ein viertes Modul wurde bereits bei der Planung vorgesehen. Von den drei Gasmotoren erlitt einer im Jahr 2006 einen wirtschaftlich nicht mehr reparierbaren Motorschaden.

Als Ersatz ging im Mai 2009 eine gebrauchte Mikroturbine mit einer elektrisch geplanten Leistung von 105 kW in Betrieb. Da es sich bei der Mikroturbine um eine gebrauchte Maschine handelte, gab es - wie im Unterschied zu neuen Maschinen üblich - keine Gewährleistung. Aus dem selben Grund fiel die KWK-Förderung relativ gering aus. Es wurde ein Instandhaltungsvertrag mit der Lieferfirma Ensola GmbH aus Zürich für zwei Jahre und eine Maschinenversicherung mit einer Versicherungsagentur abgeschlossen.

Anfang Januar dieses Jahres wurde ein Leistungsabfall der Gasturbine um 50 % festgestellt. Die Techniker der Firma Ensola waren vor Ort und nach der Begutachtung sämtlicher Mängel, die im Turbinenblock festgestellt wurden, wurde seitens der Firma Ensola empfohlen, die Generalüberholung der Gasturbine um ca. 5.000 Stunden vorzuziehen. Die Generalüberholung der Gasturbine wurde im Mai und Juni dieses Jahres durchgeführt. Nach der Generalüberholung hat sich an der Leistung der Maschine leider nichts geändert. Von der Firma Ensola wurde vermutet, dass die Ursache für den Leistungsabfall auf einen Defekt des Rekuperators (Teil der Mikroturbine zur Wärmerückgewinnung und zur Wärmung der Frischluft) zurückzuführen ist.
Der Austausch des Rekuperators wurde mit 31.700 € beziffert (lt. Angebot der Firma Ensola vom 20. Februar 2012).
Die tatsächliche Ursache für den Leistungsabfall ist somit nach wie vor unklar. Ob die Turbine ihre tatsächlichen Leistungswerte jemals erreichen wird, ist offen.
Es wird lediglich eine Garantie über ersetzte Teile für ein Jahr gegeben.

Zur Klärung der rechtlichen Ansprüche wurde vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung bereits eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.

Seit dem Ausfall der Mikroturbine im Januar 2012 wird das Blockheizkraftwerk mit den verbliebenen beiden Gasmotoren betrieben. Dies hat zur Folge, dass bei sehr hohem Gasanfall im Sommer Klärgas abgefackelt werden muss. Die Gasmotoren sind weitgehend verschlissen und die Ersatzbeschaffung ist nur erschwert bzw. in naher Zukunft nicht mehr möglich.

Die entstehende Abwärme der BHKW wird zum Beheizen der Gebäude und des Faulturms genutzt. Nur bei extremen Kälteperioden muss mit Öl zugeheizt werden.
Die Stromerzeugung lag für die Jahre 2009 bis 2011 durchschnittlich bei 1.034 Mwh.
Dies entspricht etwa 64 % des gesamten Stromverbrauchs der Kläranlage Vogelholz.

Um den aktuellen und künftigen Energiebedarf der Kläranlage festzustellen, wurde das Ingenieurbüro Bäuerle & Partner aus Ellwangen mit der Erstellung einer Studie zur Energieeffizienz für die Kläranlage Vogelholz beauftragt. Für diese Studie liegt dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung ein Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Stuttgart vor. Die Ergebnisse dieser Studie wurden auch mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall besprochen und die ermittelten Daten kritisch überprüft. Dabei wurde auch untersucht, ob sich eine größere Wirtschaftlichkeit ergibt, wenn man zwei Gasmotoren mit kleinerer Leistung (je Gasmotor 95 kW) anstelle von zwei Gasmotoren mit jeweils 105 kW einsetzt, die künftig den Bedarf der Strom- und Wärmemenge der Kläranlage weitgehend decken kann. Eine Stellungnahme der Stadtwerke liegt vor.

Der wichtigste Faktor für die Planung ist die zur Verfügung stehende Gasmenge und deren Brennwert. Ausgehend von diesen zwei Eingangsgrößen, steht als Ergebnis der Gasverwertungsanalyse fest, dass der Einbau einer neuen BHKW–Anlage (zwei Gasmotoren) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW-Klemmenleistung (Nettoabgabeleistung 180 kW) eine jährliche elektrische Strommenge von 1330 MWh und eine jährlichen Wärmemenge von 1345 MWh das Ziel der weiteren Planungen sein kann. Der Bedarf an den Fremdstrombezug reduziert sich von derzeit jährlich 575 MWh auf 279 MWh. Und bei der Wärmeerzeugung ergibt sich ein Überschuss von ca. 674 MWh, da einer anderweitigen Nutzung (z. B . Klärschlammtrocknung) zugeführt werden kann.

Die Baukosten werden insgesamt auf ca. 440.000 € geschätzt. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung sind 500.000 € für die Erneuerung des BHKW im Jahr 2013 vorgesehen.

Zur Zeit wird noch überprüft, ob eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken für den späteren Betrieb der Anlage für den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wirtschaftlich sein kann.

KWK Förderung

Laut KWK-G 2012 § 3 Absatz 3 gelten „mehrere unmittelbar miteinander verbundene kleine KWK-Anlagen an einem Standort als eine KWK-Anlage, soweit sie innerhalb von zwölf aufeinander folgenden Kalendermonaten in Dauerbetrieb genommen worden sind.“ Die zwei BHKW mit jeweils einer elektrischen Leistung von 95 kW werden somit, aus Sicht des Gesetzgebers, als eine Anlage mit einer elektrischen Leistung von 190 kW betrachtet und entsprechend vergütet.

KWK-Zuschläge nach KWKG 2012

Leistung

≤ 50 kW

≤ 250 kW

Vergütung

5,41 ct/kWh

4 ct/kWh

Die KWK-Vergütung beträgt somit 5,41 ct/kWh erzeugtem Strom für die ersten 50 kW Leistung und 4 ct/kWh erzeugtem Strom für die restliche Leistung von 140 kW (vgl. KWK-G § 7). Dies ergibt eine durchschnittliche Vergütung von 4,37 ct/kWh erzeugtem Strom für die beiden BHKWs mit einer elektrischen Gesamtleistung von 190 kW. Dieser KWK-Zuschlag wird über einen Zeitraum von 30.000 Vollbenutzungsstunden bezahlt.
Die Förderung über 30.000 Stunden und einer Stromerzeugung von 190 kWh/Vlh ergibt eine Gesamtsumme des KWK-Zuschlags in Höhe von 249.150 € (ohne Berücksichtigung der Abzinsung über den Förderzeitraum). Dies deckt in etwa die Investition in die zwei BHKWs in Höhe von 240.660 €. Zum Vergleich: Lt. KWK-G 2009 hätten die zwei BHKWs eine durchschnittliche Vergütung in Höhe von 2,89 ct/kWh erhalten, was einer Gesamtsumme von 164.860 € entspricht. Die Vergütung ist damit um ca. 51,1 Prozent bzw. 84.300 € gestiegen.

Die Wirtschaftlichkeit der geplanten Maßnahme ergibt sich bereits alleine durch die geringe dynamische Amortisationszeit, Erhöhung des KWK–Bonus seit Juli 2012 und die Steigerung der EEG-Umlage zum 01.01.2013.

Das Ingenieurbüro SAG (Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH) wird auf der Basis der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure einen Honorarvorschlag für die Planungsleistungen vorlegen. SAG ist in führendes Ingenieurbüro der Siedlungswasser­wirtschaft in Deutschland und hat bereits viele Projekte für die Kläranlagen der Stadt Schwäbisch Hall geplant und realisiert. Die Planungskosten werden auf ca. 60.000 € geschätzt.

Der Honorarvorschlag wird mit dem Fachbereich Revision abgestimmt.

Anlage: Wirtschaftlichskeitsuntersuchung

Beschluss:

Der Gemeinderat nimmt die Ausführung des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung zur Kenntnis. Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wird beauftragt, die weitere Planung durchzuführen. Des Weiteren wird der Eigenbetrieb autorisiert, die für die Umsetzung erforderliche Ausschreibung der neuen Gasverwertungsanlage durchzuführen.
(einstimmig - 37 -)

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