§ 206 - Neukonzeption Sportplätze Schwäbisch Hall/Variantenuntersuchung; hier: Projektzwischenbericht (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Im Haushaltsplan 2012/2013 wurden Mittel zur Sanierung des Hagenbachstadions und zur Neukonzeption der Sportplätze eingestellt. Das Hagenbachstadion mit dem Schulzentrum West wurde in den 1970er Jahren von der damaligen „Neue Heimat Städtebau Baden-Württemberg“ als Generalunternehmer gebaut. Im Bereich des Schulzentrum Ost wurde 2007 ein „Sport- und Festgelände Schenkensee“ vom Fachbereich Planen und Bauen untersucht.
Inzwischen wurde im Rahmen des Haushaltsvollzugs ein neuer Anlauf zur Verbesserung der Sportstättensituation unternommen.
Das Fachplanungsbüro „Plankonzept Ingenieurpartnerschaft für Sport- und Freianlagen“ aus Großbottwar ist ein überregional tätiges Ingenieurbüro für den Sportstättenbau. Dieses Büro wurde mit der Konzeptausarbeitung beauftragt.

Aktuell untersucht das Planungsbüro die nachfolgenden Varianten und Standorte. Ein er­ster grober Kostenrahmen auf der Grundlage der Erfahrungswerte des FB Planen und Bauen und den Ermittlungen des Fachbüros ergibt folgende Ergebnisse:

Variante I: Sanierung Hagenbachstadion im Bestand

Kostenrahmen

a) Sanierung Laufbahn:

ca. 550.000 €

b) Trainingsplatz: Ausbau zum Kunstrasenplatz:

ca. 650.000 €

 

 

Variante II: Neues Ballspielstadion Bereich SZO

Kostenrahmen

a) Hauptspielfeld:

ca. 500.000 €

b) Tribüne, ca. 1.000 Plätze:

ca. 1.000.000 €

c) Umkleide:

ca. 900.000 €

d) Beleuchtung:

ca. 225.000 €

e) Erschließung Zufahrt:

ca. 400.000 €

f) Parkierung 500 Plätze:

ca. 800.000 €

g) Baunebenkosten:

ca. 400.000 €

h) Ausgleichsmaßnahmen:

ca. 200.000 €

i) Nebenspielfeld (Rasenplatz):

ca. 375.000 €

j) Nebenspielfeld (Kunstrasenplatz: 72m*109m):

ca. 750.000 €

k) Spielfeld Baseball:

ca. 400.000 €

l) Grundstückskosten:

je nach Anzahl der Plätze, ca. 8 € / qm

 

 

Variante III:

Ausbau der Sportstätten im Bereich der Auwiese

Kostenrahmen

a) Neubau Tribüne,ca. 1.000 Plätze,:

ca. 1.000.000 €

b) Sanierung, Erneuerung bestehende Tribüne:

ca. 300.000 €

c) Beleuchtung:

ca. 90.000 €

d) Ergänzung Umkleide Unicorns / Renegades:

ca. 600.000 €

e) Umbau Nebenspielfeld in Kunstrasen (64 m * 98 m):

ca. 650.000 €

 

Auf der Grundlage der Bau- und Baugrunduntersuchungen sind in einem zweiten Untersuchungsschritt die Sportanlagen im Bestand im Hinblick auf eine Ertüchtigung noch näher zu untersuchen. Diese Untersuchungen werden durch das „Materialprüfinstitut und Ingenieurbüro Münster“ durchgeführt. Die Ergebnisse liegen in ca. zwei Wochen vor.

Bestandspläne und Bauunterlagen stehen nur im geringen Umfang zur Verfügung. Zur Zeit erfolgt eine Bestandsvermessung am Hagenbachstadion durch das Vermessungsbüro Otterbach, Schwäbisch Hall. Durch den EB Abwasserbeseitigung Schwäbisch Hall wurden die vorhandenen Kanal- und Drainage-Leitungen untersucht. Teilweise sind insbesondere in den Drainage-Leitungen Absetzungen und Versinterungen in großem Umfang vorhanden. Ein Auffräsen dieser Leitungen steht noch an. Diese Kanalunterhaltungsarbeiten sind unabhängig von der Sportstättenkonzeptionen erforderlich.

Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Münster und dem EB Werkhof wurden an den Sportanlagen im Hagenbachstadion und im Bereich der Auwiese Baggerschürfen durchgeführt. Auch diese Ergebnisse der Untersuchungen liegen in ca. 14 Tagen vor.
Die ersten Untersuchungen auf der Kunststoffbahn am Hagenbachstadion ergaben sehr hohe Konzentrationen von Schwermetallen in den Belägen. Dies muss bei der Planung und später beim Bau im Rahmen des Rückbaus berücksichtigt werden.

Im weiteren Verfahren sind ergänzende Anforderungen von Seiten der Vereine und Schulen noch zu berücksichtigen.

Anlage: Präsentation

 

Vertreter der Unicorns und der Sportfreunde überreichen Oberbürgermeister Pelgrim 1.700 Unterschriften, die die Notwendigkeit eines Um- bzw. Neubaus eines Stadions untermauern sollen.

Oberbürgermeister Pelgrim bedankt sich für die Unterschriftenliste und geht zur Tagesordnung über. Er führt aus, dass im Rahmen der Haushaltsberatungen Mittel für eine Sportstättenkonzeption zur Verfügung gestellt wurden. Die einzelnen Alternativen sind im Sachvortrag dargestellt. Aus den Beratungen des Gemeinderats ist erkennbar, dass eine Refinanzierung über eine Wohnbebauung in der Auwiese ausscheidet. Um das strukturelle Defizit nicht noch zu vergrößern, stehen die Unterhaltskosten verstärkt im Fokus. Es sollen keine neuen Sportflächen ohne die Aufgabe anderer entstehen. Auch ist ein Sportstadion in der Auwiese vorstellbar. Bereits heute sind die Sportplätze durch die hohe Trainingsbelastung in einem so schlechten Zustand, dass sie eigentlich für die Liga-Spiele gesperrt werden müssten - dem sollen die Kunstrasenplätze im Osten und im Westen entgegenwirken. Am 17. Oktober 2012 wird es in der Blendstatthalle ein Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Sportvereine geben. Eine Entscheidung hinsichtlich der Sportstätten soll es noch in diesem Jahr geben. Sollte die Entscheidung zugunsten der Auwiese ausfallen, plädiert Oberbürgermeister Pelgrim an die Vertreterinnen und Vertreter der Sportvereine, sich dann dort einzugliedern und ihre eigenen Sportstätten aufzugeben (SSV).

Stadtrat Reber spricht sich dafür aus, das Hagenbachstadion zu renovieren, im Osten und Westen jeweils einen Kunstrasenplatz anzulegen und darüber hinaus die Variante III (Ausbau der Sportstätte im Bereich der Auwiese zum Ballstadion) weiterzuverfolgen.

Stadtrat Kaiser sieht die Zeit reif für die Diskussion um die Sportstätten. Er hält es für wichtig, mit allen Vertreterinnen und Vertretern des Sports in Kontakt zu kommen. Seine Fraktion wird bis November eine Entscheidungshaltung einnehmen.

Stadtrat Gehrke hält den Ausbau der Auwiese als Ballstadion für eine Notlösung. Diese Lösung bietet keine Perspektiven für die nächsten 20 Jahre. Erweiterungen sind so gut wie ausgeschlossen. Er nimmt ferner Bezug auf das Stadtleitbild, wonach stadtnahes Wohnen weiterentwickelt werden soll. Hier hält er die Auwiese für eine geeignete Option.

Stadträtin Herrmann nennt zwei Prioritäten:

1. Das Vorhalten von Sportplätzen und Hallen für den Schulsport;
2. Die Wahrung der Interessen des Breitensports.

Erst wenn hierfür die Kosten ermittelt sind, ist sie bereit über größere Investitionen nachzudenken. Sie nimmt Bezug auf den Haushaltszwischenbericht und das dort ausgewiesene negative Ergebnis.

Stadtrat Neidhardt schlägt vor, die drei Sportanlagen auf zwei zu reduzieren. Für ihn fällt die Auwiese weg, da diese keinen Schulsport beherbergt, es sich um ein Hochwassergebiet handelt und sich die unmittelbare Nähe zum Diak hinsichtlich des Lärms negativ auswirkt. Er ist dafür, die Sportstätten im Osten und Westen zu erweitern und zu renovieren - lieber zwei gut ausgebaute als drei renovierungsbedürftige Sportstätten.

Der Projektzwischenbericht wird zur Kenntnis genommen.

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