§ 66 - Zukünftige Entwicklung des Areals um das Bahnhofsgelände; hier: Städtebaulicher Wettbewerb (öffentlich)

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Sachvortrag:

Vor kurzer Zeit hat die Stadt das Gelände vor dem Bahnhof erworben. Das Gelände hinter dem Bahnhof gehört zum gegenwärtigen Zeitpunkt der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG. Der Gemeinderat wurde über das Vorhaben der Weißenhofklinik, das auf einem Teilbereich des Geländes realisiert werden soll, informiert (s. BPA 11.04.2011, § 87).

Das gesamte Areal, also vor als auch hinter dem Bahnhof, ist eine städtebaulich hoch interessante Fläche für verschiedene Funktionen. Neben dem Wohnen können hier weitere Themenfelder wie Büronutzung, Dienstleistung und nicht störendes Gewerbe eingearbeitet werden.

Zuvor ist es jedoch erforderlich, dass ein städtebaulicher Entwurf, der nicht nur den funktionalen, sondern auch den städtebaulichen Ansprüchen der angrenzenden Bereiche genügt, entwickelt wird.

Es wird vorgeschlagen, das Gesamtareal im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs untersuchen zu lassen und somit Lösungsvorschläge arbeiten zu lassen, die die angesprochenen Vorschläge und Funktionen beinhalten.

Für die Ausrichtung eines Wettbewerbs ist mit einer Kostensumme von ca. 95.000 € zu rechnen. In diesen Kosten sind die Preisgelder, die Preisrichterhonorare sowie die Modellbaukosten und Wettbewerbskosten enthalten. Diese müssten außerplanmäßig bereitgestellt werden.


Anlage: Übersichtsplan


Oberbürgermeister Pelgrim berichtet, dass es sich bei dem Bestand entgegen der bisherigen Annahme um keine Denkmäler handelt. Das Gelände des Wettbewerbgebiets I befindet sich in vollständigem Eigentum der Stadt; das Wettbewerbsgebiet II stellt eine ungeordnete Situation dar und gehört der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG. Oberbürgermeister Pelgrim stellt sich einen städtebaulichen Wettbewerb über das gesamte Gebiet vor um bestmögliche Ergebnisse für diese zentrale, größte und innenstadtnahe Fläche zu erhalten. Ein Wettbewerb zur Weißenhofklinik wurde in Auftrag gegeben; hieran soll vorerst nichts geändert werden.

Stadtrat Dr. Graf von Westerholt hält das Bahnhofsareal für eine wichtige Fläche im stadtnahen Bereich, die Aufmerksamkeit verdient. Er stellt jedoch die Frage, ob sich eine Weiterentwicklung auf den Kaufpreis auswirkt.

Stadtrat Vogt unterstützt einen städtebaulichen Wettbewerb, obwohl noch nicht alle Grundstücke der Stadt gehören. Er möchte stadtnahes Wohnen abgestimmt mit anderen Nutzungen.

Stadtrat Baumann erinnert daran, dass seine Fraktion die Überprüfung der Denkmäler angeregt hat. Er sieht die Stadt mittels des Instruments des Bebauungsplans als Herrin des Verfahrens. Dieses Gelände ist nach dem Kocherquartier die zweite große Entwicklungschance für die Zukunft.
Stadträtin Herrmann wünscht die Erweiterung des Wettbewerbsgebiets - das Gebiet der Velag und das Scharr-Grundstück sollen miteinbezogen werden. Neben stadtnahem Wohnen und einer Kulturmeile am Bahngleis sollen noch andere Nutzungen untersucht werden. Es ist jedoch auch auf den Erhalt bestehender Gebäude zu achten, eine Überplanung ist nicht gleichbedeutend mit dem Abriss.

Stadtrat Neidhardt hält den Klinikbau für vordringlich. Die Wettbewerbsgebiete I und II können in aller Ruhe neu überplant werden.

Oberbürgermeister Pelgrim fasst die Diskussion zusammen:
Von der Weißenhofklinik wurde entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss ein Wettbewerb ausgeschrieben. Es gibt einen Grundstücksvorvertrag zwischen der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG und der Weißenhofklinik. Bisher ist geplant, eine Tagesklinik und eine stationäre Klinik zu bauen. Ziel ist, im Jahr 2015 den Betrieb aufzunehmen, zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch noch offen, ob im Bahnhofsareal oder im Zusammenhang mit dem Diak-Neubau.
Er erinnert außerdem daran, dass man sich momentan auf der Ebene eines städtebaulichen Wettbewerbs befindet, aus der sich die weitere Entwicklung und Rechtsvorschriften wie Bebauungspläne ergeben. Er plädiert dafür, das Wettbewerbsgebiet I und II zusammenzufassen. Bezüglich einer Ausdehnung des Gebiets in Richtung Velag bestehen keine Einwände. Er versteht den Wettbewerb als Auftakt für die weitere Entwicklung. In einer der nächsten Sitzungen soll ein Nutzungskatalog erarbeitet werden - des weiteren stehen Verkehrsführung, eventueller Gebäudeerhalt, Busanbindung, Kultur und stadtnahes Wohnen (evtl. für Seniorinnen und Senioren) in den Überlegungen.

Stadtrat Baumann pflichtet Stadträtin Herrmann bei – auch bei Nichtvorliegen eines Denkmals muss nicht zwangsläufig ein Abriss erfolgen.

Beschluss

- Empfehlung an den Gemeinderat -

Der Auslobung eines Wettbewerbs für das gesamte Bahnhofsareal wird zugestimmt.
Die Mittel in Höhe von 95.000 € werden außerplanmäßig bereitgestellt.
Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Vorarbeiten für die Auslobung dieses Wettbewerbs durchzuführen.
(einstimmig - 21 -)

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