§ 10 - Neugestaltung des Straßenzuges "Am Spitalbach" (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
Version vom 3. April 2012, 08:33 Uhr von Kitterer (Diskussion | Beiträge)
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Sachvortrag:

Die Neugestaltung des Spitalbaches war ursprünglich haushaltstechnisch für das Jahr 2013 vorgesehen. Im Zuge der Haushaltsberatung für den Doppelhaushalt fasste der Gemeinderat den Beschluss, diese Baumaßnahme bereits im Jahr 2012 durchzuführen. Der Grund für die vorgezogene Bauausführung ist der notwendige Nachweis über die Einbindung des Fahrplans des Stadtbusses in den neuen Fahrplan des ZOB-Konzeptes. Dieser Nachweis muss möglichst frühzeitig gegenüber der GVFG-Stelle erbracht werden.
Zwischenzeitlich hat die Verwaltung ein Gestaltungskonzept für diesen Straßenzug erarbeitet. Kernstück der Entwurfsfassung sind die zwei Bushaltestellen vor der Hospitalkirche sowie die Busspuren, die in Richtung Marktstraße und Salinenstraße führen. Entsprechend dem Wunsch des Stadtbusses sollen, wie bereits jetzt schon vor der Hospitalkirche, wieder zwei Bushaltestellen möglich sein. Die dritte Haltestelle im unteren Bereich des Spitalbaches kann ersatzlos entfallen, da diese Haltestelle in den neuen ZOB integriert wurde. Zukünftig wird der Spitalbach nur noch Ein- und Ausstiegspunkt sein, eine Umsteigefunktion erfüllt diese Haltestelle nicht mehr. Das ist darin begründet, dass nunmehr alle Umsteigebeziehungen auf dem neuen ZOB abgewickelt werden.

Der Wunsch nach zwei Haltestellen hat den Hintergrund, dass der Stadtbus im so genannten Taktverfahren mit jeweils zwei Bussen die Haltestellen am Holzmarkt bzw. am ZOB anfahren möchte. Dieses Taktsystem gewährleistet eine wesentlich bessere Vernetzung der Linien untereinander.

Ein Hauptproblem bei der Benutzung des Spitalbaches durch Busse sind die immer wieder aufgetretenen Setzungen und Verdrückungen in den Asphaltschichten. Bedingt durch die Topographie sind erhöhte Lastannahmen, insbesondere bei den Horizontalkräften, zu erwarten. Diese Horizontalkräfte bewirken immer wieder die häufig gesehenen Verformungen in den Fahrbahnen.
Die Verwaltung hat ein System entwickelt, das aus einer Abfolge jeweils mehrerer, untereinander verbundenen Metallraster besteht. Die Metallraster, deren Wandstärke mit etwa 15 bis 18 mm angegeben wird, sorgen für ein stabiles Kerngerüst auf dem jeweiligen Unterbau. Die Metallraster selbst werden dann mit Pflastermaterial passgenau ausgepflastert.
Sofern es aus statischen Gründen erforderlich wäre, die einzelnen Metallraster im Boden tiefgründig zu verankern, würden hierfür die technischen Voraussetzungen getroffen. Die stabilen Halterungen der Metallraster sorgen dafür, dass die darin eingebetteten Steine keinerlei Möglichkeit zur Verformung haben.
Die Größe der Raster beträgt ca. 3 x 3 m. Der Abschluss der Metallleisten erhält jeweils an ihrer Oberkante zur Pflasterfläche ein ca. 3 cm breites Band aus Edelstahl, das mit dem darunter liegenden Metallband verbunden wird. Hieraus ergibt sich eine, in der Pflasterfläche deutlich sichtbare Gliederung durch die Edelstahlstreifen. Diese Rasterung hat nicht nur funktionale Aspekte zum Hintergrund, sondern sind selber ein gestaltendes und prägendes Element des Straßenzuges.

Es kann auch bei der Umgestaltung der Marktstraße verwendet werden. Hiermit können die Be- und Entladezonen sowie die Kurzzeitparkplätze in der Pflasteroberfläche gegliedert werden. Beide Straßenzüge, die miteinander verbunden sind, erhalten somit eine durchgehende homogene Handschrift.
Die Oberfläche des Straßenzuges bzw. beider Straßenzüge sind, in Anlehnung an die Oberflächengestaltung des Kocherquartiers, mit einem Pflastermaterial aus Werkstein vorgesehen. In der Farbigkeit soll sich dieser Werkstein vom Kocherquartier absetzen, um nicht eine zu deutliche Ähnlichkeit mit diesem Stadtquartier zu erhalten.

Eine Verbesserung der qualitativen Anmutung kann auch analog zum Kocherquartier mit den gebäudebegleitenden Natursteinfriesen bzw. -platten erreicht werden. Darüber hinaus wird eine weitere Qualitätsanmutung mit Pflasterstreifen aus Naturstein, die diesen Straßenzug gliedern, erreicht. Die Gliederung spiegelt durch diese im Farbton dunkler gehaltenen Natursteinstreifen die Fassadenabwicklung der jeweiligen Straßenhälften in der Pflasterung wider.

Die Farbigkeit der Pflastermaterialien in den gekennzeichneten Busfahrbahnen soll, um deren Funktionalität zu betonen, dunkler, in einem mittelgrauen Ton, ausgeführt werden. Selbstverständlich muss, um das Ziel der Stabilität zu gewährleisten, der Unterbau in den Busspuren deutlich verstärkt werden.

Die Materialwahl wurde zum einem vor dem Hintergrund der Kostenentwicklung, zum anderen aber auch vor dem Hintergrund der Zielsetzung einer mobilitätsgerecht ausgestatteten Innenstadt ausgewählt. Mit den gewählten Pflastermaterialien wird die Mobilitätsgerechtigkeit gewährleistet. Es ist darüber hinaus vorgesehen, diese Pflasterstreifen entlang dem Kornhaus bis zum Froschgraben weiter zu führen. Der gebäudebegleitende Plattenfries am Kornhaus muss ohnehin saniert werden, die seinerseits eingearbeiteten kleinen Differenzstufen werden im Zuge dieser Sanierung aufgehoben und durch eine leicht schiefe Ebene ersetzt. Somit wird dieser gesamte Bereich wesentlich besser für Rollator- und Rollstuhfahrerinnen und Rollstuhlfahrer nutzbar sein.

Die Beleuchtung des Spitalbaches soll, ähnlich wie in der Marktstraße, mit sogenannten Röhrenauslegern erfolgen. Diese mit LED-Röhren bestückten Lampen haben sich sowohl technisch als auch gestalterisch im Stadtgebiet bewährt.

Wie im Lageplan ersichtlich wird als Option vorgeschlagen, mit einem weiteren Gestaltungeselemtent auf die Existenz des früheren Sptialbaches hinzuweisen.
Der Verlauf des Spitalbaches ist kartographisch leider nicht bekannt. Es wird daher vorgeschlagen, an der Südseite des Spitalbaches eine Folge von blendfreien Bodeneinbaustrahlern als blaues LED-Lichtband vorzusehen. Hiermit kann dann symbolhaft der Spitalbach signalisiert werden.

Das gesamte Projekt erfordert einen konzentrierten Bauzeitenplan, um zu gewährleisten, dass keine Winterbaustelle entsteht. Unter der Voraussetzung, dass der Gemeinderat den Gestaltungsentwürfen der Verwaltung zustimmt und die Verwaltung autorisiert, dieses Projekt auszuschreiben, kann der beiliegende Bauzeitenplan eingehalten werden.
Die Stadtwerke, die ebenfalls grünes Licht brauchen, können mit der Sanierung und der Neuverlegung von Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen schon wesentlich früher beginnen. Diese Gewerke sind auch deshalb früher zu beginnen, um in keine Konfliktsituation zum Beginn der Freilichtspielsaison zu geraten. Nach Aussage der Stadtwerke kann der Einbau der Fernwärmeleitungen in der Marktstraße bereits auf Ende März vorgezogen werden, sodass man zum angegebenen Termin keine Konflikte mit den Vorbereitungen der Freilichtspiele oder gar der Durchführung zu befürchten hat. Die Fertigstellung der Pflasterflächen erfolgt entsprechend dem Terminplan, nach Abschluss der Freilichtspielsaison, sodass auch hier eine ungestörte Freilichtspielsaison gewährleistet werden kann.
Selbstverständlich wird dieser Durchführungsprozess von einem intensiven Dialog mit den Anliegern begleitet.
Die Gesamtplanung wird im Bau- und Planungsausschuss erläutert werden.

Anlage 1: Lageplan

Anlage 2: Terminplan

Beschluss:

Die Ausführung der Verwaltung werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, das Bauprojekt „Neugestaltung Spitalbach“ öffentlich auszuschreiben. Es ist zu gewährleisten, dass der vorgelegte Terminplan eingehalten wird.

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