§ 200 - Information zur Sanierung der Straßenbeleuchtung und Fußgängerüberwege (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sachvortrag:

Im Haushaltsplan 2012 / 2013 sind drei Kostenansätze für die Unterhaltung und Sanierung der Straßenbeleuchtung, sowie die Sanierung von Fußgängerüberwegen vorgesehen.

1. Produkt 54100000, Maßnahme 12023, energetische Sanierung Straßenbeleuchtung

Der überwiegende Teil der Straßenbeleuchtung ist derzeit noch mit unwirtschaftlichen Quecksilberdampflampen (HQL-Lampen) ausgestattet. Gemäß Verordnung (EG) Nr. 244/2009 der Europäischen Union ist wegen der mangelnden Energieeffizienz ab dem Jahr 2015 der Vertrieb dieser Lampen verboten (analog dem Verbot der Haushaltsglühbirnen und der Pflicht zur Umstellung auf Energiesparlampen).
Auf Grund der

  • hohen Zahl der auszutauschenden Leuchtmittel (ca. 6.000),
  • einer flexiblen und effizienten Arbeitseinteilung durch den Werkhof,
  • sowie um die investiven Kosten auf mehrere Jahre zu verteilen

sollte der großflächige Austausch schon 2012 begonnen werden und auf mehrere Jahre verteilt werden. Der Austausch betrifft dabei nicht nur die Leuchtmittel an sich, sondern auch eine notwendige Umrüstungen von Anschlüssen am Laternenmasten.
Neben der gesetzlichen Notwendigkeit sprechen auch betriebswirtschaftliche Erwägungen für einen zügigen Austausch. Die Umrüstung weist eine Amortisationszeit von ca. 3,5 Jahren auf. Die im Haushaltsplan eingebrachten 100.000 € zur energetischen Sanierung der Straßenbeleuchtung reichen – unter Berücksichtigung potenzieller Fördermittel – für den Austausch von ca. 650 HQL-Lampen. Diese Menge wird vom Werkhof als innerhalb eines Jahres umsetzbar eingeschätzt.


2. Produkt 54100000, Maßnahme 12024, Beleuchtung Fußgängerüberwege

Die lichttechnische Sanierung der Fußgängerüberwege (FGÜ) ist notwendig, da sich im Jahr 2005 die rechtlichen Grundlagen geändert haben und nunmehr eine Mindestluxzahl von 40 lux an FGÜ gefordert wird. Die Verwaltung hatte zuletzt in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses vom 19.07.2010 (§ 155) einen aktuellen Sachstandsbericht gegeben.
Seit 2007 wurden insgesamt ca. 45 der insgesamt 73 FGÜ saniert. Die angefallenen Kosten für Masten, Leuchtmittel und Grabungsarbeiten liegen im Mittel bei ca. 7.200 € pro Fußgängerüberweg. Die Kosten variieren aber stark, da einige FGÜ vollständig erneuert werden müssen.
Bei 73 Fußgängerüberwegen in der Stadt sind damit Gesamthaushaltsmittel in Höhe von ca. 525.000 € notwendig. Bis einschließlich des Jahres 2011 wurden in den jeweiligen Haushaltsplänen insgesamt 400.000 € veranschlagt, für die Jahre 2012 und 2013 sind weitere 100.000 € vorgesehen. Damit sollen die Maßnahmen weitgehend abgeschlossen werden können.


3. Produkt 54100000, Kostenstelle 9541000003, Unterhaltung der Straßenbeleuchtung

Für die Unterhaltung der bestehenden Straßenbeleuchtung werden ebenfalls jährlich Mittel in Höhe von 150 000,- € benötigt. Mit diesen Mitteln wird die bestehende Straßen- und Wegebeleuchtung gewartet und instandgesetzt. Insbesondere werden hierzu die Instandsetzungen der Beleuchtungskörper, die Reparatur von defekten Kabelzuführungen und der Ersatz veralteter Stromleitungen. Zum Teil werden mit diesen Mitteln auch kleine Ergänzungen und Korrekturen der Straßenbeleuchtung im Hinblick auf Lage, der Masten und deren Ausrichtungen vorgenommen. Die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung wird vom Werkhof der Stadt durchgeführt.


Oberbürgermeister Pelgrim stellt fest, dass sowohl in privaten als auch in öffentlichen Haushalten erhebliche Kosten aufgrund der Änderung von rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch aus Gründen des Umweltschutzes anfallen.

Stadtrat Weber errechnet, dass mit Umrüstung und Amortisierung in 3,5 Jahren (Invest 100.000 €) jährlich 28.500 € eingespart werden. Bisher hat er diesen Posten im Haushalt nicht gefunden.

Oberbürgermeister Pelgrim nimmt nochmals Bezug auf den SPD-Antrag (s. GR 28.11.11), wonach diese Einsparungen bilanziert werden sollen. Jedoch ist zu beachten, dass durch Preisanstieg der eingesparte Betrag kompensiert werden kann.

Stadtrat Weber stellt fest, dass bei einer Umrüstung von 6.000 Lampen zu je 150 € ein erheblicher Betrag entsteht. Er möchte wissen, welcher Anteil auf Arbeitsleistung und welcher auf Material entfällt.

Werkhofsleiter Wellinger berichtet, dass verschiedene Umrüstungsalternativen derzeit geprüft werden. Hierbei stehen sich gestalterische und technische Ansprüche gegenüber. Ein Umrüstkoffer der Firma GBS gibt es am Markt bereits für 150 € + MwSt. Derzeit wird aufgrund der besseren Gestaltung ein Phillips-Koffer für 360 € bzw. 370 € verwendet.
Werkhofsleiter Wellinger bestätigt, dass solche Umbausätze auch am Markt erworben werden können, jedoch reduzieren sich hier die Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt.

Stadtrat Weber versteht die Diskussion so, dass über Konzept und Kosten im Gemeinderat nochmals berichtet wird. Ansonsten ist für ihn klar, dass bei einem Haushaltsansatz in Höhe von 100.000 € und der Umrüstung für 600 Lampen der billigste Koffer verwendet werden muss.

Stadtrat Dr. Pfisterer bittet, die Umstellung zügig vorzunehmen, da die Einsparung bei LED-Leuchten bei 75 % liegt. Er hinterfragt, ob auch eine Umrüstung von älteren Beleuchtungen auf LED möglich ist.

Fachbereichsleiter Planen & Bauen Neumann bestätigt, dass für jeden Beleuchtungskörper eine alternative LED-Beleuchtung angeboten werden muss.

Auch Stadträtin Herrmann hat die großen Summen im Haushalt bemerkt. Nach den Ausführungen im Energiebericht des Energiebeaufragten werden mehr als 270.000 € pro Jahr für die Straßenbeleuchtung verwendet. Sie stellt die Frage nach den Fördermöglichkeiten.

Energiebeauftragter Schwarz-Leuser rechnet mit Fördergeldern für die Umrüstung, jedoch muss erhoben werden, welches Förderprogramm das passende mit dem größten Zuschuss ist.

Stadtrat Bay bittet dringend darum, bei der Umrüstung auf die Betriebskosten (Reparaturfreundlichkeit u. ä.) zu achten.

Stadtrat Vogt fragt, ob die handgeschmiedeten, historischen Leuchten des Kunst-schmids Emil Schmid ebenfalls umgerüstet werden können.

Oberbürgermeister Pelgrim verweist auf einige Versuche, die bereits gemacht wurden. Auf Reaktionen aus der Bevölkerung wird gewartet. Auch Blendfreundlichkeit, Farbauswirkung, usw. sind zu beachten.


Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.

Meine Werkzeuge