§ 1 - Neubau der Feuerwachen Ost und West; hier: Bericht über den Stand der Planungen - VORBERATUNG - (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

In den Sitzungen des BPA vom 18.07.2011 und des Gemeinderates vom 27.07.2011 wurden die Planungen für die beiden Feuerwachen im Vorentwurf bereits vorgestellt. Das Gremium beauftragte die Bauverwaltung, die Planungen bis zur Realisierungsreife weiter zu detaillieren und genehmigungsfähige Pläne sowie die zugehörige Kostenschätzung dem Rat noch in diesem Jahr vorzustellen. Bereits im Stadium des Vorentwurfes waren durch Beteiligung des Baucontrollings in mehreren Optimierungsrunden Flächenreduzierungen vorgenommen worden. Nach dem vorgelegten Zeitplan soll die Ausführungsplanung noch in 2011 begonnen werden, so dass erste Ausschreibungen im Frühjahr 2012 vorliegen. Mit möglichem Baubeginn Mitte 2012 kann der Umzug der Feuerwehr frühestens Ende 2013 erfolgen.

Beteiligung der Fachplaner
Mittlerweile wurden zur Detaillierung der Planungen die folgenden Fachplaner für die feuerwehrspezifische Ausstattung, die haustechnischen Anlagen und die Baustatik eingeschaltet:

Für die Planung der elektrischen Anlagen das Ingenieurbüro Alfred Fetzer aus Rot am See. Das Büro verfügt über entsprechende Erfahrung bei der Elektroplanung und Ausstattung von Feuerwehrgebäuden.
Für die Planung der Heizungs-Lüftungs- und Sanitäranlagen, sowie der entsprechenden Steuerungstechnik das Ingenieurbüro Zimmermann und Becker aus Heilbronn. Dieses Büro verfügt ebenfalls über entsprechende Erfahrung bei der Planung technischer Anlagen von Feuerwachen.
Für die Tragwerksplanung das Ingenieurbüro Baumann aus Schwäbisch Hall.

Energetische Optimierung der geplanten Feuerwachen
Gemeinsam mit dem Energiebeauftragten der Stadt, Herrn Schwarz-Leuser, werden derzeit sowohl bei der Baukonstruktion als auch beim zukünftigen Betrieb der technischen Anlagen Optimierungsmöglichkeiten geprüft.
In Zusammenarbeit mit den Fachplanern werden in der aktuellen Planungsstufe die Vorteile, die in der modularen Bauweise entsprechend der unterschiedlichen Gebäudenutzung bereits angelegt sind, weiter genutzt. Die Gebäudestruktur ist aus Gründen der Baukostenoptimierung in zwei unterschiedliche Baukörper gegliedert: Dabei werden eingeschossige, kostengünstige Hallengebäude für die Einstellplätze der Einsatzfahrzeuge, Werkstatt, Waschhalle und zugehörige Lagerbereiche an das zweigeschossige Hauptgebäude angebaut.

In diesem Hauptgebäude befinden sich bei beiden Wachen Vorbereitungsräume für die Einsatzkräfte, Sanitärräume, Schulungsräume und im Obergeschoss Räume für die Jugendfeuerwehr. Zusätzlich sind im Osten weitere Werkstattbereiche, Büroräume für die hauptamtlichen Kräfte, die Atemschutzübungsstrecke, Schulungsräume und der teilbare Saal untergebracht.


Konstruktive Maßnahmen und Einzelraumsteuerung sparen Kosten
Die verschiedenen Nutzungsbereiche müssen unterschiedliche Temperaturanforderungen erfüllen. So sind in den kostengünstig zu erstellenden Hallen niedrigere Temperaturen (frostfrei mit 3-5°C für die Einsatzfahrzeuge) ausreichend. Die Waschhalle muss nur nach Einsätzen für die Reinigung und Bestückung der Fahrzeuge temperiert werden. Die Atemschutzübungsstrecke, Schulungsräume und den teilbaren Saal können über Einzelraumsteuerung nach vorgegebenen Terminplänen beheizt werden. Die Umkleide- und Sanitärräume für die Einsatzkräfte können mit der Alarmgebung automatisch vortemperiert werden.

Diese differenzierte Steuerung der einzelnen Funktionsbereiche erstreckt sich nicht nur auf die Heizungsanlage, sondern kann auch bei der Lüftungsanlage eingesetzt werden. Dadurch wird auch die Lüftung auf das absolut notwendige Maß reduziert. In Abstimmung mit der Leitung der Feuerwehr wird bei der Abluft der Fahrzeughallen auf eine Einzelabsaugung an den Fahrzeugen verzichtet zugunsten einer kurzfristigen Entlüftung an der Hallendecke. Ebenso kann die Atemschutzübungsstrecke durch eine dezentrale Entrauchungsanlage betrieben werden. Darüber hinaus erhalten nur der Saal (entsprechend den Vorschriften an Versammlungsstätten), sowie die Sanitär-und Umkleideräume und einige wenige innenliegende Räume eine Be- und Entlüftung. Durch diese Maßnahmen können sowohl im investiven Bereich als auch bei den Energiekosten erhebliche Einsparpotenziale geschaffen werden (siehe Anlage).
Kombiniert mit hochwertigen Dämmmaßnahmen an Gebäudehülle, Dach und Fenstern wird das neue Gebäude deutlich unter den gesetzlichen Vorschriften der Energieeinsparverordnung liegen. Das Gebäude wird an die Fernwärme angeschlossen. Das Dachtragwerk wird so ausgelegt, dass die komplette Dachfläche mit Fotovoltaikelementen (in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken) ausgelegt werden kann. Derzeit wird untersucht, an der Südseite des Gebäudes fassadenintegrierte Fotovoltaikelemente anzubringen.

Die Bündelung dieser Maßnahmen führt zu einem wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes über den gesamten Nutzungszyklus. An beiden Standorten wurde auch die zukünftige räumliche Kapazität für weitere Einsatzfahrzeuge berücksichtigt. Die Fahrzeughallen und Lagerhallen sind so angeordnet, dass sie leicht erweiterbar sind.


Baukosten
Bei der Vorstellung der Vorentwurfsplanung beliefen sich die Gesamtbaukosten einschließlich Nebenkosten, Außenanlagen und Ausstattung für die Wache im Westen auf ca. 3,4 Mio. € und für die Wache im Osten auf 7,6 Mio. € (ohne gegebenenfalls erforderlichen Grunderwerb).

Diese Kosten konnten im Zuge der weiteren Planung durch die oben genannten Optimierungsmaßnahmen reduziert werden. Mit einer Nutzfläche von aktuell 3.040 qm bei der großen Wache im Osten beträgt die Kostenschätzung nun 7,52 Mio. €. brutto. Für die Wache im Westen mit ca 1.450 qm Fläche beläuft sich die aktuelle Kostenberechnung auf ca. 3,22 Mio. € brutto. Dies bedeutet eine Einsparung gegenüber der Vorentwurfsphase von insgesamt 260.000 €.

Die aktuelle Schätzung der Bau- und Energiekosten ist der Sitzungsvorlage in der Anlage beigefügt. Die Pläne werden in der Sitzung vorgestellt und ausführlich erläutert.

Anlage: Kostenschätzung

Beschluss:

Der Gemeinderat nimmt den vorliegenden Planungsstand zur Kenntnis. Die Bauverwaltung wird beauftragt, entsprechend dem vorgestellten Zeitplan die Genehmigungsplanung und die Ausführungsplanung weiter zu detaillieren und die Ausschreibungen im Frühjahr soweit vorzubereiten, dass mit der Feuerwache im Osten als erste Baumaßnahme Mitte 2012 begonnen werden kann.

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