§ 116 - Neubau der Feuerwachen Ost und West; hier: Vorstellung der Planungen (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Grundlage für die Neubauplanungen der Feuerwachen im Schwäbisch Haller Osten und Westen bildet der Brandschutzbedarfsplan der Stadt Schwäbisch Hall.
Im November 2008 wurde dieses Basiswerk dem Gemeinderat vorgestellt. In dem einstimmig gefassten Grundsatzbeschluss wurde den darin erarbeiteten Konzeptionen zugestimmt und die Verwaltung erhielt den Auftrag, unter Berücksichtigung der erforderlichen Investitionen und der damit verbundenen Einsparungen bzw. Veräusserungserlösen und Zuschussmöglichkeiten eine abgestimmte Planung bzw. Kostenrechnung vorzulegen.

In intensiven Abstimmungsrunden zwischen der Feuerwehr, dem Fachbereich Planen und Bauen und der Verwaltungsspitze wurden in den Jahren 2009 und 2010 konkrete Raumprogramme und Bauplanungen in verschiedenen Varianten entwickelt und optimiert. Zu Jahresbeginn 2011 wurde der Fachbereich Revision/Baucontrolling beteiligt, um das Raumkonzept im Vorentwurfsstadium auf Optimierungs- und Einsparpotentiale zu untersuchen. Die Flächen konnten in weiteren Planungsrunden nochmals reduziert werden.

Feuerwache im Haller Osten
Den baulichen Schwerpunkt bildet dabei die Feuerwache im Solpark im Bereich des Flugplatz-Towers mit Anbindung an die neue Ostumfahrung. Hier befinden sich neben dem größeren Teil der Fahrzeughallen die zentralen Werkstätten, die Funkeinsatzzentrale und die Büroräume für die hauptamtlichen Kräfte sowie die Atemschutzübungsstrecke, die an den zentralen Werkstätten angeschlossen ist. Daneben wird ein Übungshof und ein Übungsturm, auf dem überörtliche Schulungen und Ausbildungen stattfinden, errichtet. Diese Ausbildungsanlagen werden neben der Förderung für die Grundausstattung zusätzlich gefördert.
Im Obergeschoss befinden sich die Schulungsräume und der Saal.
Die Gebäudestruktur ist aus Gründen der Baukostenoptimierung in drei Baukörper gegliedert. Eingeschossige, kostengünstige Hallenbauten für die Einstellplätze der Einsatzfahrzeuge und die Werkstattbereiche einerseits und ein zweigeschossiges Gebäude für die Übungsstrecke, die Schulungsräume, Sanitäranlagen und den Saal. Diese modulare Bauweise wird genauso in der Wache im Haller Westen angewandt.

Dabei wurde auch die zukünftige Entwicklungsmöglichkeit für weitere Einsatzfahrzeuge berücksichtigt. Die Fahrzeughalle und die Lagerhalle sind so angeordnet, dass sie leicht erweiterbar sind.


Die Feuerwache im Haller Westen
Die gesamte Anlage wurde ebenfalls in die eingeschossige Fahrzeughalle und die zweigeschossigen Bereiche für die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr mit entsprechenden Umkleide- und Sanitärräumen gegliedert.
Waschhalle und zugehörige Lagerbereiche sind jeweils für optimale Einsatzbedingungen an beiden Wachen vorgesehen. Die Pläne werden in der Sitzung ausführlich erläutert. An beiden Standorten können die Gebäude an die Fernwärme angeschlossen werden. Die Dachflächen werden für den Einsatz von Fotovoltaikanlagen ausgelegt.


Beteiligung des Baucontrollings
Auf Initiative des FB Revision wurde das Baucontrolling ab 2011 beteiligt.
In mehreren Optimierungsrunden konnten noch Flächenreduzierungen vorgenommen werden. Die folgenden Nutzungsbereiche wurden dabei in Form eines Kompromisses reduziert:

  • Fahrzeughallen: Hier wurden Hallenbreiten und Abstandsflächen reduziert.
  • Seminarräume und Saal: Der Saal wurde verkleinert und auch teilbar für unterschiedliche Nutzungen ausgestaltet.
  • Büroflächen und Umkleideflächen konnten reduziert werden, Werkstätten und Lager wurden durch günstigere Anordnung zueinander ebenfalls verkleinert.

Dies führte zu einer Flächeneinsparung von 417m², dies entspricht über 12 %.
Im Osten beträgt die Nutzfläche 3.020 m² und im Westen ca. 1.450 m².

Ferner wurden die Raumhöhen (ausgenommen die Fahrzeughallen) auf 3,00 m reduziert. Der FB Revision hat vieles hinterfragt und optimiert. Dies hat in der Folge zu Flächenreduzierungen geführt, ohne dass die Einsatzfähigkeit bzw. Funktionalität leidet.

Baukosten, Fördermittel und weitere Einnahmen
Zum jetzigen Planungsstand (Vorentwurfsphase) belaufen sich die Kostenschätzungen für die Gesamtbaukosten einschl. Nebenkosten und Außenanlagen und Ausstattung für die Wache im Westen auf ca. 3,4 Mio. € und für die Wache im Osten auf ca. 7,6 Mio. € (ohne gegebenenfalls erforderlichen Grunderwerb).
Die Fördermittel werden auf ca. 1,55 Mio. € Zuschuss einschl. der Förderung der zentralen Atemschutzwerkstätten und der Ausstattung beziffert. Für den Verkauf der alten Feuerwache werden zusätzlich 445.000 € angesetzt, so dass Einnahmen von insgesamt ca. 2 Mio. € zu erwarten sind. Die Veräußerungserlöse für die freiwerdenden Immobilien in den Ortschaften können derzeit noch nicht beziffert werden.

Zeitplan und weiteres Vorgehen
Die Zeitplanung sieht vor, dass die nun vorliegenden Planungen weiter detailliert werden und genehmigungsfähige Pläne, sowie die Kostenberechnung nach DIN 276 dem Gemeinderat im Herbst vorgelegt werden kann. Auf Anregung des FB Revision werden dabei auch die Folgekosten (spätere lfd.Betriebskosten) aufgeführt sowie Standardverbesserungen gegenüber dem Status Quo bzw. über gesetzl. techn. Mindestanforderungen hinausgehend aufgezeigt. Die Ausführungsplanung würde noch in 2011 erstellt werden, erste Ausschreibungen im Frühjahr 2012, Baubeginn Mitte 2012, Umzug der Feuerwehren frühestens Ende 2013.

Um die Ausstattungsplanung und die Kostenplanung weiter konkretisieren zu können, schlägt der Fachbereich Planen und Bauen vor, aus den verfügbaren Mitteln für die erste Planungsrate im Jahr 2011 in Höhe von 100.000 € für die feuerwehrspezifischen Ausstattungen und die haustechnischen Anlagen Fachplaner zu beauftragen. In der weiteren Planungsstufe werden Gebäude und Anlagentechnik gemeinsam mit dem Energiebeauftragten im Blick auf Einsparpotentiale bearbeitet.
Vom Fachbereich Revision wird empfohlen, die Planung und die Bauabwicklung beim Fachbereich 60, der Abteilung Hochbau, zu belassen.

Anlage 1: Skizzen Feuerwache Ost

Anlage 2: Skizze Feuerwache West


Oberbürgermeister Pelgrim betont das hohe öffentliche Interesse durch das Gewähren und Aufrechterhalten der Sicherheit der Menschen in der Stadt. Es wurden bereits umfangreiche Vorarbeiten in Form der Ausarbeitung des Brandschutzbedarfsplans geleistet. Es erfolgten Umstrukturierungen bzw. Zusammenlegungen von verschiedenen Abteilungen. Nach dem Beschluss des Gemeinderats über den Brandschutzbedarfsplan im November 2008 erfolgten enge Beratungen und Abstimmungen mit dem Land bzw. dem Innenministerium. Auch die Anschaffungen bzw. der Fahrzeugpark sind auf den Brandschutzbedarfsplan abgestimmt. Der Gemeinderat hat bereits eine Vorentscheidung durch die Vergabe der Folgenutzung des bisherigen Gebäudes an die Polizei getroffen. Nach enger Abstimmung zwischen der Abteilung Hochbau, Feuerwehr und Baucontrolling sollen nun zwei neue Feuerwachen (Ost und West) entstehen. Baukosten für beide Objekte belaufen sich auf ca. 11 Mio. €.

Abteilungsleiter Hochbau Koch erläutert die Planungen für die Feuerwache Ost und West gemäß beiliegender Präsentation.

Die wichtigsten Punkte für die Feuerwache Ost:

Lage:
Es erfolgt eine Anbindung an die Geschwister-Scholl-Straße sowie eine Exclusiv-Anbindung an die Ostumfahrung.
Ausführung:
Es entstehen drei Baukörper; zwei eingeschossige Hallen an den Flügeln und ein zweigeschossiger zentraler Bau.
Gemeinsamkeit:
Verschiedene Module im Osten und im Westen entsprechen sich. Hiermit sollen die Baukosten positiv beeinflusst werden.
Einzelheiten:
Die Fahrzeughalle ist eingeschossig und verfügt über 16 Stellboxen, welche jeweils von zwei Fahrzeugen (Rücken an Rücken) belegt werden können. Ein Ausrücken ist auf beiden Seiten möglich; die Halle ist mit zwei Mal zwei Boxen nach Süden erweiterbar. Im oberen Flügel befindet sich ebenfalls eine eingeschossige Halle, diese hat die Funktion einer Waschhalle, Werkstatt und Lagerflächen. Der obere Flügel stellt die Atemschutz-Strecke dar. Das hellgrüne Modul sind Werkstätten, Büro, Lager und Aufzug. Hellblaues Modul sind Umkleideräume für die freiwilligen Einsatzkräfte; diese sind direkt an die Fahrzeughallen angedockt um möglichst schnelle Wege im Einsatz zu gewährleisten. Zwei Module sind zweigeschossig, im Obergeschoss befinden sich die Büros für die Hauptamtlichen sowie Schulungs- und Aufenthaltsräume für die Jugendfeuerwehr.


Die wichtigsten Punkte für die Feuerwache West:

Lage:
Sie befindet sich in nördlicher Verlängerung zum Werkhof. Ausrücken über den Steinbeisweg bzw. die Planstraße 1.
Ausführung:
Oberes Modul ist Fahrzeughalle mit zehn Boxen (Rücken an Rücken). Hellblaues Modul sind Umkleideräume für die freiwilligen Einsatzkräfte; diese sind direkt an die Fahrzeughallen angedockt um möglichst schnelle Wege im Einsatz zu gewährleisten.
Unteres Modul ist zweigeschossig, im Obergeschoss befinden sich Schulungs- und Aufenthaltsräume der Jugendfeuerwehr.
Besonderheit:
Ein Aufenthalt von hauptamtlichen Kräften im Westen ist nicht vorgesehen.

Stadtrat Reber lobt die überzeugende Arbeit der Feuerwehr.

Auch Stadträtin Herrmann ist mit den vorgelegten Planungen (besonders hinsichtlich des Kostenaspekts) zufrieden. Sie bittet um Prüfung der Alternative, ob die Feuerwehr im Westen nicht auf dem ehem. Gelände des Wertstoffhofes gebaut werden kann.

Oberbürgermeister Pelgrim führt aus, dass die Planstraße 1 im Gewerbegebiet Schwäbisch Hall-West einen Großteil des Platzes des Geländes benötigt. Die Restfläche reicht für den Neubau der Feuerwache West nicht aus.

Abteilungsleiter Hochbau Koch ergänzt, dass zu bedenken ist, dass sowohl Platz für die hereinkommenden Freiwilligen sowie Platz für das Ausrücken der Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge zu gewährleisten ist.

Stadtrat Neidhardt hofft auf angemessene Zuschussgewährung.

Oberbürgermeister Pelgrim schließt die Diskussion mit dem Hinweis, dass die Planungen seit Jahren abgesprochen/ abgestimmt sind.

Beschluss

- Empfehlung an den Gemeinderat -

Der Gemeinderat nimmt den vorliegenden Planungsstand zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgestellte Planung bis zur Realisierungsreife weiter zu entwickeln und im Herbst die Bauplanung mit einer Kostenberechnung nach DIN 276 dem Gremium nochmals vorzustellen.
(17 Ja-Stimmen, 4 Enthaltungen)

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