§ 26/2 - Verschiedenes: Information zum interkommunalen Projekt "Landheg" (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Die Umlandgemeinden Rosengarten, Michelfeld, Mainhardt und Oberrot beabsichtigen, zusammen mit der Stadt Schwäbisch Hall das Thema „Landheg“ stärker in den Fokus zu stellen. Die Landheg war eine spätmittelalterliche, einst über 200 Kilometer lange Wallanlage um das Territorium der Reichsstadt. Sie bestand in der Regel aus Hecke, Wall und Graben, dazu einzelne Türme und Wegübergänge. Sie diente wohl eher als rechtliche Abgrenzung und hatte weniger eine militärische Funktion. Da sich der Einflussbereich der Reichsstadt häufig änderte, war auch die Landheg nie ganz abgeschlossen. Eine solche sichtbare Markierung ihres Einflussbereiches besaßen außer Hall nur wenige Reichsstädte wie z.B. Rothenburg. Schwäbisch Hall nannte nach Ulm und Nürnberg das flächenmäßig größte Reichsstadtgebiet sein Eigen. Dieses Flächendenkmal wird heute als touristisches Alleinstellungsmerkmal gesehen.

Dieses bemerkenswerte Geschichtszeugnis, das nur noch in wenigen Resten erhalten oder nachvollziehbar ist, soll nun mit diesem interkommunalen Projekt stärker als bisher in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden. Es ist von der Arbeitsgruppe geplant, die Landheg sowohl für Touristen wie Einheimische nacherlebbar zu gestalten. Der mit einer Konzeptentwicklung beauftragte Harry Mann aus Mainhardt hat vorgeschlagen, mehrere „Jahrhundertfenster“ anzulegen, in denen vor Ort an der originalen Landheg Begebenheiten nach historischer Quellenlage dargestellt werden sollen. Dabei soll natürlich auch die Stadt selber mit einbezogen werden, obwohl in der Stadt die Landheg nicht erkennbar ist. Als Anlaufpunkt und Informationszelle ist die Stadt unverzichtbar bei diesem Projekt. Einmal wäre das Hällisch-Fränkische Museum als Stadtmusem prädestiniert, dieses Thema mit einem „Jahrhundertfenster“ aufzunehmen, zum anderen ist vorstellbar, im Freilandmuseum in Wackershofen eine historische Landhegsituation mit Wall, Graben und Hecke nachzubauen. Im Bezug dazu steht das historische Steigengasthaus, das sich früher oberhalb Michelfeld kurz vor der Landheg befand. Des Weiteren besteht für die Haller Gemarkung der Vorschlag, am Starkholzbacher See auf Gemarkung Bibersfeld ebenfalls ein „Jahrhundertfenster“ zu errichten. Die verschiedenen Stationen sollen über Rad- und Wanderwege verknüpft werden.

Die Finanzierung dieses interkommunalen Projektes soll durch die beteiligten Kommunen sowie über Leader-Förderprogramme (55 % - 75 % der Kosten) abgewickelt werden. Allerdings gehören weder die Stadt selber, noch Wackershofen zur Förderkulisse, nur Bibersfeld ist über den Starkholzbacher See förderfähig.

Im Freilandmuseum können für die Anlage der Landheg Arbeitsgelegenheiten aus dem Projekt der Agentur für Arbeit eingesetzt werden, allerdings fehlen dem Museum die dazu notwendigen Komplementärmittel. Es ist geplant, die dazu notwendige Konzeption mit Kostenplan im Frühjahr 2011 erstellen zu lassen, den Förderantrag im Herbst 2011 zu stellen und die Umsetzung mit den einzelnen Jahrhundertfenstern im Jahr 2012 anzugehen.

Wenn die mit der Arbeitsgruppe abgestimmte Konzept- und Finanzplanung vorliegt, wird sie im Gemeinderat beraten werden.


Das Projekt „Landheg“ wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

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