§ 65/1 - Fragestunde: Zukunft der Gelbinger Gasse - Anfrage von/Antwort an Stadtrat Sakellariou auf seine Anfrage vom 27.02.09 - (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Die Gelbinger Gasse ist einer der attraktivsten Bestandteile der Haller Innenstadt. Die durchgängig mustergültig sanierten Gebäude bilden ein beeindruckendes Ensemble. Bewohner und Touristen sind vom Flair der „Gass“ gleichermaßen beeindruckt. Als Filmkulisse aber auch für Märkte, den Einzelhandel und die Gastronomie ist sie ein ideales Ambiente. In dieser Kombination stellt die Gelbinger Gasse gegenüber vergleichbaren Städten und Gemeinden geradezu ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt dar. Dennoch ist zu beobachten, dass aufgrund einer Vielzahl von Entscheidungen der letzten Zeit viele Aktivitäten herausverlagert worden sind und in direkter Folge davon sich auch die Situation für die dort ansässigen Gewerbetreibenden verschlechtert hat. Die sinkende Besucherfrequenz wirkt sich direkt auf die Gewerbetreibenden in der Gasse und deren Beschäftigte aus.

Es besteht die konkrete Gefahr, dass durch das Ausbluten der Gelbinger Gasse die Attraktivität abnimmt, was zu einer weiteren Verschlechterung der Kundenfrequenz führen würde.

Vor dem Hintergrund, dass diese Straße nach Fertigstellung des Kocherquartiers eine besondere Funktion im Umfeld des Neubaus erhalten wird, sollte schon jetzt der Grundstein dafür gelegt werden, dass die Gasse zum Eröffnungszeitpunkt im Jahr 2011 noch als attraktiver Handelsstandort und Gastronomiezeile besteht.

Zur Vorbereitung einer Diskussion im Gemeinderat, die wir hiermit beantragen, wird um Beantwortung nachfolgender Fragen gebeten:

  1. Wie gedenkt die Verwaltung, den Verlust an (der für den Einzelhandel so wichtigen) Besucherfrequenz durch die Verlagerung des Kindertheaters von der Treppe zum Landratsamt in das Globe-Theater für Handel und Gastronomie zu kompensieren?
  2. Welche Anstrengungen will sie unternehmen, um die Attraktivität des Weihnachtsmarktes in der Gelbinger Gasse zu erhöhen, nachdem im vergangenen Jahr durch die teilweise Schließung und die Rücknahme desselben Beschlusses das Gegenteil erreicht wurden?
  3. Wie steht die Stadtverwaltung zu Überlegungen, den Wochenmarkt während der Freilichtspielzeit in die Gelbinger Gasse (statt auf den Haalplatz) zu verlegen, um so die Kosten für den Auf- und Abbau der Bestuhlung zu sparen?
  4. Wie stellt sie sich zu dem Vorschlag, das Parkhaus „Langer Graben“ in Parkhaus „Gelbinger Gasse“ umzubenennen, nachdem es sich bei dieser Straße um ein attraktives Alleinstellungsmerkmal der Stadt Schwäbisch Hall handelt, das auch durchaus als Orientierungspunkt geeignet ist?
  5. Gibt es bereits jetzt festgestellte Schäden an Gebäuden in der Gelbinger Gasse wegen der Großbaustelle Kocherquartier und wenn ja, wie werden die Betroffenen entschädigt? In welchem Umfang sind künftige Gebäudeschäden versichert?

Die SPD-Fraktion verspricht sich von der Beantwortung der Fragen, die Diskussion um die Zukunft der Gelbinger Gasse zu intensivieren und die aktive Einbindung der Bewohner und Gewerbetreibenden in die Aktivitäten für die Gasse zu erreichen.

Die Stadt sollte mit ihrem Pfund „Gelbinger Gasse“ wuchern!


- Antwort der Verwaltung -

Zu 1:
Die Zukunft der Gelbinger Gasse als abhängige Determinante eines Kulturevents zu beschreiben, ist angesichts von durchschnittlich etwa 20 Vorstellungen mit insgesamt ca. 4.000 Besucherinnen und Besuchern in einem Zeitfenster von gut zwei Monaten doch etwas hoch gegriffen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Hälfte der Veranstaltungen am Samstagnachmittag stattfand, also in einer Zeit, in der eine Anzahl von Einzelhandelsgeschäften bereits geschlossen hatte.

Die Attraktivität der Gelbinger Gasse als Geschäftslage hängt zu aller erst von der Anzahl und der Qualität der Angebote von Handel, Dienstleistungen und der Gastronomie ab und nicht von den Freilichtspielen oder der Stadtverwaltung. Mit den geplanten Treppen und der Aufzugsanlage Hinter der Waag und Badtorweg wird eine enge Verbindung von Gasse und Kocherquartier unterstützt.

Zu 2:
Die Zukunft des Weihnachtsmarkts in Schwäbisch Hall wird Gegenstand der Beratungen der Strukturkommission zum nächsten Haushalt sein.

Zu 3:
Erste Überlegungen haben gezeigt, dass der Raum in der Gelbinger Gasse wohl nicht ausreichen wird, um hier den Wochenmarkt abzuhalten. Die TMG ist beauftragt, im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzeptes eine schlüssige Markt- und Marktplatzkonzeption zu entwickeln. Dies soll auch ein Thema der Strukturkommission sein.

Zu 4:
Die Namensgebung von Parkhäusern und -plätzen obliegt dem Gemeinderat. Das Thema wurde im November 2008 in den Bau- und Planungsausschuss eingebracht. Es ist vorgesehen, die Frage der Namensgebung noch im 1. Halbjahr 2009 abschließend zu beraten und zu entscheiden.

Zu 5:
Im Zusammenhang mit der Herstellung der Baugrube sowie der Sicherung der Stadtmauer haben sich Risse an oberhalb der Mauer liegenden Gebäuden gebildet. Die Bauherrn haben für diese bereits vor Beginn der Baumaßnahmen Beweissicherungs­verfahren durchgeführt. Der Beweissicherer setzt sich direkt mit den Hauseigentümerinnen und -eigentümern in Verbindung. Durch den Bau des Kocherquartiers entstandene Schäden werden beseitigt. Für die auftretenden Beschädigungen wurden vorbehaltlich eines Selbstbehalts Versicherungen bis zu einer Deckungssumme von insgesamt 20 Mio. € abgeschlossen.

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