§ 199 - Neubau einer Tageseinrichtung für Kinder in der Geschwister-Scholl-Straße im Solpark; hier: Vorstellung der genehmigungsfähigen Planung und Nachfinanzierung (öffentlich)

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Sachvortrag:

s. a. BPA vom 25.09.2017

- Stadtrat Baumann rückt wg. Befangenheit vom Ratstisch ab -

Um den zukünftigen Bedarf an Kindergarten– und Krippenplätzen in Hessental zu decken, ist der Neubau einer Tageseinrichtung mit 4 Kindergartengruppen und 3 Krippengruppen nördlich des Bestandgebäudes Casino geplant.

Im Zuge des Neubaus soll im Erdgeschoss des Casinos ein Familienzentrum eingerichtet werden. Um eine möglichst große Vielfalt an qualifizierten Lösungsmöglichkeiten für den Neubau der Tageseinrichtung zu bekommen, wurde im Dezember 2016 ein nicht offener Realisierungswettbewerb mit 20 Teilnehmern ausgelobt.
Den 1. Preis erhielt das Büro K9 Architekten GmbH aus Freiburg für ihren Entwurf.

Das Gebäude ist als eingeschossiger, winkelförmiger Bau konzipiert, der einen zentralen Hof flankiert. Die Kindergarten- und die Krippenräume sind in getrennten Bereichen untergebracht, die durch gemeinsam genutzte Mehrzweckräume verbunden sind.
In den Flurzonen sind Spielbereiche eingeplant, die die Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen erhöhen und Begegnungen ermöglichen.
Das Dach ist durch unterschiedliche Höhen gestaltet und soll extensiv begrünt werden. Durch die Höhenentwicklung des Daches bekommen die zentralen Bereiche eine
angemessene Raumhöhe.

Der Außenbereich hat eine Zonierung in Kleinkind- und Kindergartenspielbereich. Der zentrale Hof wird gemeinsam genutzt und ermöglicht eine Erweiterung der Essbereiche nach draußen. Eine Wegeverbindung zum Casino ist geplant.

In Abweichung zu den bisherigen Planungen sieht der vorläufige Zeitplan eine Fertigstellung des Gebäudes im Juli 2019 vor. Derzeit wird gemeinsam mit den Fachplanern die Kostenberechnung erstellt. Ob aufgrund der verzögerten Bauausführung ggf. zusätzliche Interimsmaßnahmen erforderlich werden, wird derzeit vom Fachamt geprüft.

Für die weitere Planung wurden die folgende Ingenieurbüros beauftragt:
- Fa. CDM aus Crailsheim für die Baugrunduntersuchung
- Statikbüro Baumann aus Schwäbisch Hall für die Statik
- Brandschutzconsult aus Ettenheim für das Brandschutzkonzept
- IB Metzger aus Weikersheim für Elektrotechnik, Heizung und Lüftung
- Stahl + Weiss aus Freiburg für die Bauphysik
- frei raum concept aus Rottenburg für die Außenanlagen

Das Gebäude wird an die Fernwärme angeschlossen und erhält Fotovoltaik-Elemente auf dem Dach.

Herr Borgards vom Büro K9 Architekten GmbH hat die aktuelle Planung und die Kosten in der BPA-Sitzung am 25.09.2017 ausführlich erläutert.

Anlage 1: Übersichtsplan Grundriss und Außenanlagen
Anlage 2: Schnitte, Ansichten
Anlage 3: Gesamtkostenzusammenstellung – Kostenschätzung vom 18.09.2017

 

Stadtrat Stutz bringt zum Ausdruck, dass es sich um ein hervorragende Planung handle. Schwäbisch Hall sei Bildung- und Familienstadt. Seine Fraktion werde deshalb zustimmen.

Stadtrat Sakellariou erläutert, dass es sich um die modernste Kindertageseinrichtung in Schwäbisch Hall handeln werde. Zukunftsgerichteter gehe es nicht. Teurer gehe es auch nicht. Dies Sache rentiere sich. Es handle sich um eine Zukunftseinrichtung. Es gehe nicht nur um Bildung, sondern auch um Betreuung. Man habe gestern eine Führung mit der Volkshochschule in Hessental gehabt. Wenn man so viel in die Kinderbetreuungseinrichtung in Hessental investiere, stelle sich die Frage, ob die Grundschule über entsprechende Aufnahmekapazitäten verfüge. Diese Frage sollte man sich in diesem Zusammenhang stellen.

Oberbürgermeister Pelgrim sieht die Frage als gerechtfertigt an. Man hoffe, dass perspektivisch auch in Hessental der Ganztagsunterricht komme. Man habe für Erweiterungen noch Platzkapazitäten.

Stadträtin Niemann kündigt eine Zustimmung zur Sitzungsvorlage an. Sie freue sich, dass ein Stück Infrastruktur geschaffen werde, was durch die Schaffung der Neubaugebiete notwendig wurde. Es wird ein Verbindungsort mit perspektivischer Entwicklung in Richtung „Quartierskonzept“ geschaffen. Im Bau- und Planungsausschuss sei die Frage offen geblieben, warum das Gebäude nicht im Passivhaus-Standard gebaut werden kann. Man habe zugesagt, dass man noch eine Abwägung hinsichtlich der Mehrkosten inkl. der Zeitschiene zur Amortisation vorstelle.

Erster Bürgermeister Klink erläutert, dass diese Fragestellungen weitergegeben wurden. Aufgrund der Kürze der Zeit liege noch kein Ergebnis vor. In Ergänzung der Ausführungen der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses habe man vorliegend einen sehr hohen energetischen Standard, welcher auf die spezifische Nutzung bezogen, höchste Anforderungen erfülle. Im Nachgang zu den Beratungen wurde nochmals festgestellt, dass man einen sehr guten ökologischen „Footprint“ anstrebe. Allein durch die Wahl des Baustoffes habe man einen sehr nachhaltigen und günstigen Energieeinsatz. Man habe zudem einen Fernwärmeanschluss.

Oberbürgermeister Pelgrim führt aus, dass man ein Wettbewerbsverfahren unter Definierung von ökologischen Standards durchgeführt habe. Diese habe Erster Bürgermeister Klink soeben genannt. Diese Standards werden eingehalten. Wenn alles fertig ist, sei es nicht tragfähig ein neues Kriterium einzuführen. Ferner halte er es an dieser Stelle für nicht „klug“. Man müsse sich die Frage stellen, was man erreichen möchte. Man möchte eine möglichst offene Immobilie haben. Dies sei Gegenstand der Preisempfehlung gewesen. In jedem Raum werden bodentiefe Fenster vorgesehen, sodass ein Eintreten und Austreten möglich ist. Man habe auch hinsichtlich des Energiestandard eine sehr weitgehende Grundlage geschaffen. Man müsse dies rechtzeitig als Grundsatzbeschluss in die Planungen einführen und nicht wenn alles schon fertig ist.

Stadträtin Herrmann nimmt auf die Vorberatungen im Bau- und Planungsausschuss Bezug. Das Büro habe dargestellt, dass eine Errichtung im Passivhaus-Standard möglich sei. Eine Prüfung sei zugesagt worden. Man sei verwundert, dass die angekündigte Berechnung heute nicht als Tischvorlage aufliege. Eine Nachfrage sei deshalb legitim. Es wird angefragt, ob die Berechnung in der nächsten Gemeinderatssitzung vorgestellt wird.

Oberbürgermeister Pelgrim wirft ein, dass das Büro etwas über deren Möglichkeiten in den Antworten hinausgegangen sei. Es liegen aktuell keine Aussagen vor. Um Zustimmung zum vorliegenden Beschlussantrag wird gebeten. Man befinde sich bereits jetzt in einer Zeitachse, welche vom ursprünglich aufgestellten Zeitplan auf Basis des Kindergartenbedarfsplans, abweicht. Auch mit Blick auf dann ggf. erforderliche Ersatzinvestitionen wie z.B. für Anmietungen, möchte man nicht zu weiteren Verzögerungen kommen.

Beschluss:

Der aktualisierten Planung und der Kostenschätzung für die Gesamtbaukosten in Höhe von ca. 5,4 Mio. wird zugestimmt. Die Baugenehmigung kann auf dieser Basis beantragt werden.
(einstimmig -28)

 

Oberbürgermeister Pelgrim bittet Ersten Bürgermeister Klink bei nächster Gelegenheit die Vergleichsrechnung vorzulegen. Es sollte das spezifische Nutzerverhalten zugrunde gelegt werden. 

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