§ 8 - Lichtkonzept für den Marktplatz (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
Version vom 7. Mai 2010, 17:00 Uhr von Ingres (Diskussion | Beiträge)
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Sachvortrag:

- s. a. Anlage (Techn. Informationen zu den Leuchten) -

Die Verwaltung hatte dem Gemeinderat im Frühjahr 2005 erstmals die Idee einer neuen Beleuchtung für den Marktplatz vorgestellt. Vorrangiges Ziel der Konzeption ist es, das ganz besondere Ambiente eines der schönsten Plätze Deutschlands auch nachts erkennbar zu machen. Die spektakuläre Kombination verschiedener Architekturstile soll künftig nachts nicht mehr im Dunkeln verschwinden. Durch eine behutsame Inszenierung wird eine neue Attraktion für Schwäbisch Hall geschaffen. Es handelt sich um das zentrale Projekt mit nachhaltiger Wirkung für das Jubiläumsjahr.

Ein weiterer Aspekt ist, den heute sehr dunklen Platz „heller“ zu machen, um das Sicher­heitsempfinden der Bürger/innen und Besucher/innen zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird nicht mit klassischen Straßenleuchten gearbeitet, sondern es werden die den Platz umgebenden Gebäude durch direkt an den Fassaden angebrachte Strahler oder im unmittelbaren Umfeld angeordnete Bodeneinbauleuchten aus kurzer Distanz illuminiert.

Im Rahmen einer sog. „Probeillumination“ während der Haller Kunstnacht am 15.10.2005 wurde das angestrebte Ziel durch provisorisch installierte Leuchten visuell verdeutlicht. Mit einer Vielzahl kleiner Leuchtkörper sind die plastischen Elemente der Fassaden und die raumbildenden Flächen und Kanten akzentuiert worden. Diese Test­installation sorgte in der Bevölkerung für großes Interesse: Rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger fanden sich auf dem Platz ein, um die beabsichtigte Lichtwirkung zu begutachten. Das Echo war sehr positiv (s. a. HT vom 17.10.2005). Die Besucher/innen zeigten sich vom Grundkonzept und von der Wirkung insgesamt mehr als überzeugt. Neben dem einzigartigen Erscheinungsbild der ausgeleuchteten Fassaden war auch zu sehen, dass der Platz ohne störendes Streulicht ausgeleuchtet werden kann. Personen werden später nicht mehr nur schemenhaft zu erkennen sein, vielmehr sind die Gesichter der Menschen dann auch erkennbar.

In der Zwischenzeit hat der für die Stadt tätige Lichtdesigner Michael Batz die Konzeptionsplanung weitgehend abgeschlossen. Diese umfasst dabei nicht nur die während der Probeillumination einbezogenen Gebäude, sondern macht Vorschläge für den gesamten Platzbereich und auch die unmittelbar angrenzenden Zonen, die dem Raumgefüge des Marktplatzes zugerechnet werden müssen. Sicherlich wäre es reizvoll, den gesamten Katalog in einem Schritt umzusetzen. Aus Sicht der Verwaltung ist es aber auch problemlos möglich, die Umsetzung in mehreren Schritten entsprechend den zur Verfügung stehenden Mitteln anzugehen; der Planer macht hierzu in seinem Konzept entsprechende Vorschläge.

Einen ersten, abgeschlossenen Bereich stellt die Ausführung der Beleuchtung für den westlichen Platzrand dar: Das Rathaus, als wichtigstes Gebäude auf dieser Platzseite, wird dabei besonders detailliert herausgearbeitet. Die flankierenden Gebäude rechts und links (Am Markt 4 und 5 sowie 7 und 8) runden den ersten Bauabschnitt ab. Diese Maßnahme dürfte auch dem Anspruch der Stadt, im Jubiläumsjahr 2006 einen bleibenden Wert und eine neue Attraktion zu schaffen, gerecht werden. Aus Sicht der Verwaltung wird es möglich sein, den ersten Bauabschnitt mit den im Nachtragshaushalt 2005 noch zur Verfügung stehenden Finanzmitteln (125.000 Euro) zu realisieren. Die Fertigstellung wird bis zur Abschlussveranstaltung des 850-jährigen Stadtjubiläums im September angestrebt.

Das Beleuchtungskonzept ist zwischenzeitlich auch bei mehreren Institutionen und Personen auf positive Resonanz gestoßen. Hierdurch wird es möglich sein, weitere in sich abgeschlossene Teile des nördlichen und südlichen Marktplatzes noch in diesem Jahr auszuführen. An der Umsetzung maßgeblich beteiligen werden sich u. a. die Löwenbrauerei (Hotel Goldener Adler, Am Markt 11), die GWG (Am Markt 7 und 8), die Freilichtspiele (Am Markt 2), Herr Dr. Breit (Löwenapotheke) sowie die VR-Bank, die sich bereit erklärt hat, die Sanierung und damit einhergehend die Beleuchtung von Fischbrunnen und Pranger finanziell zu tragen.

Da die Beleuchtung des Marktplatzes insgesamt verbesserungswürdig ist, hat das Regierungspräsidium Stuttgart die Maßnahme einschließlich der Konzepterstellung durch Michael Batz als förderfähig im Rahmen der Städtebauförderung anerkannt. Darüber hinaus wurde von der Stiftung „Lebendige Stadt“ ein Projektzuschuss in Höhe von 10.000 Euro für den ersten Bauabschnitt zugesagt. Auch die Kosten für die „Probeillumination“ wurden bereits von der Stiftung übernommen.

Die Verwaltung schlägt vor, die bauliche Umsetzung überwiegend mit örtlichen Firmen sowie nach Möglichkeit mit dem städt. Werkhof vorzunehmen, da auf Grund der Vielzahl an zu berücksichtigenden Details ein enger Kontakt und Austausch möglich sein muss. Eine ganz exakte Kostenschätzung kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgelegt werden, da noch nicht für jeden Teilbereich alle Ausführungsdetails bekannt sind. Für einen Abschnitt des westlichen Marktplatzes wurde zur Überprüfung des zu erwartenden Kostenrahmens eine genauere Ermittlung durchgeführt: Hierbei stellt sich im Ergebnis heraus, dass der bislang angenommene Faustwert von durchschnittlich 1.000 Euro je Lichtpunkt zutreffen dürfte (dieser Durchschnittswert beinhaltet die Kosten für die Leuchte, die Aufgrabungsarbeiten, die Leitungen und die Installation). Ggf. sind bei größeren Bauabschnitten auch günstigere Durchschnittspreise erzielbar.


Stadtrat Reber zeigt sich von dem Vorhaben angetan und kann ihm grundsätzlich zustimmen, wenn der Kostenrahmen eingehalten wird.

Stadtrat Vogt teilt mit, dass seine Fraktion hier geteilter Meinung sei und heute noch keine Stellungnahme abgeben könne. Er stellt verschiedene Fragen zu dem Vorhaben an die Verwaltung (bezüglich der Kosten, des Stromverbrauchs, der Zuschüsse etc.) und äußert Bedenken zu einigen Punkten.

Stadtrat Baumann spricht sich für die Planung aus, wobei die Michaelskirche aber Priorität haben sollte.

Stadträtin Niemann äußert Bedenken zu dem Vorhaben wegen der doch erheblichen Kosten in der derzeitigen finanziellen Situation der Stadt. Sie bittet ebenfalls noch um weitere Detailinformationen.

Lt. Stadträtin Striebel-Döring kann die FDP-Fraktion dem Lichtkonzept grundsätzlich zustimmen.

Nach weiterer kurzer Aussprache trägt Stadtrat Unser verschiedene Bedenken vor und zeigt sich nicht so euphorisch wie einige der Vorredner. Er könne dem Vorhaben nicht zustimmen.

Oberbürgermeister Pelgrim teilt mit, dass der Eigenanteil der Stadt an den Gesamtkosten bei ca. 135.000 - 150.000 € liegen wird.

Stadtrat Sakellariou bittet bis zur Gemeinderatsitzung um eine möglichst genaue Kostenkalkulation.

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