§ 139 - Umstellung auf ein neues Finanzwesen bei der Stadt Schwäbisch Hall (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Die Stadt Schwäbisch Hall nutzt seit Beginn des EDV-Einsatzes in den 70er Jahren die landeseinheitlichen Verfahren der Datenzentrale Baden-Württemberg und des an diesen Verbund angeschlossenen Regionalen Rechenzentrums Heilbronn, das zwischenzeitlich in den Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIV BF) integriert ist. Im wesentlichen sind dies im Bereich Finanzen FIWES CLASSIC, im Einwohnerwesen LEWIS und bei der Personalabrechnung PWES.


Schon mehrmals hat das KIV BF die Einstellung des FIWES CLASSIC und den Wechsel auf ein Folgeprogramm angekündigt. Spätestens zum 31.12.2006 soll es endgültig abgeschaltet werden.

Die Datenzentrale hat sich für zwei Nachfolgeprodukte entschieden: SAP R/3 IS-PS und KIRP von RWE-Systems. Das Rechenzentrum bietet jedoch nur die Variante SAP R/3 IS-PS als Nachfolgeprogramm an. Das Programm R/3 wurde von SAP für die gewerbliche Wirtschaft auf doppischer Grundlage entwickelt und erhält mit IS-PS eine Oberfläche für die Kameralistik der Kommunen. SAP R/3 ist modular aufgebaut und wird vor allem von Großkonzernen eingesetzt. Weil die freie Wirtschaft die speziellen Vorschriften der öffentlich-rechtlichen Abgaben (Steuern, Gebühren, Beiträge) mit der besonderen Berechnung von Mahngebühren, Säumniszuschlägen und Stundungszinsen nicht kennt, musste der Einnahmeteil von der Datenzentrale selbst entwickelt und als KAS-EVA in IS-PS eingebunden werden.

Neben den beiden Rechenzentrumslösungen gibt es eine Reihe von autonomen Verfahren. Diese Verfahren werden bereits in allen Bundesländern eingesetzt. In Baden-Württemberg sind sie durch die zentralistische Struktur über Datenzentrale und kommunale Rechenzentren bisher erst in geringer Anzahl vertreten.

Im Rahmen des Personalentwicklungskonzeptes der Stadt wurde eine Projektgruppe mit der Zielvorgabe „Optimale Software für das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen einschließlich verbundener Anwendungen (z.B. Kosten- und Leistungsrechnung, Personalbuchhaltung) finden und die Umsetzbarkeit für die Stadt und ihre Eigenbetriebe prüfen und bewerten“ ins Leben gerufen.

Die produktive Umstellung auf das neue Verfahren wird zum 01.01.2005 empfohlen. Durch den Doppelhaushalt 2004/ 2005 entfällt die arbeitsintensive Haushaltsaufstellung im Herbst 2004 weitestgehend. Die Verwaltung geht davon aus, dass, wenn dem Vorschlag der Projektgruppe gefolgt wird, die Umstellung unter diesen Umständen ohne zusätzliches Personal bewerkstelligt werden kann.


Stadtkämmerer Schmid spricht sich für das vorgeschlagene System aus.

Oberbürgermeister Pelgrim teilt mit, dass damit in 10 Jahren ein Einsparpotential von 600.000 € verbunden sei.

Beschluss:

Der Empfehlung der Projektgruppe als Ergebnis ihrer Arbeit wird zugestimmt.

Die Umstellung auf das neue Verfahren erfolgt zum 01.01.2005.

(30 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung)

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