§ 83 - Prämiensystem für energiebewusstes Verhalten an Schulen (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

s. a. BPA vom 28.04.03

Mit diesem Modell sollen Klima- und Umweltschutz-Ziele verfolgt sowie Kosteneinsparungen erreicht werden.

Die Schulen können dabei an den Einsparungen, die durch ihre Initiativen entstehen, zu 50 % teilhaben. Die Schüler bekommen beim Umgang mit dem Programm bessere Kenntnisse bezüglich der Klima- und Umweltschutzprobleme im Zusammenhang mit der Verbrennung (endlicher) fossiler Brennstoffe.

Auch durch die Beschäftigung mit Kostenfaktoren sollen sie angeregt werden, ihr Verhalten im Umgang mit Energieträgern heute und in der/ ihrer Zukunft anzupassen.

Vorbereitungen zur Durchführung

Vor Beginn dieser Maßnahme mussten vom Fachbereich Planen und Bauen in Zusammenarbeit mit dem städt. Energiebeauftragten gesicherte Daten der Schulen über den Verbrauch von Heizung, Strom und Wasser über mehrere Jahre ermittelt werden. Alle Verbrauchszähler wurden registriert und abgelesen. Turnhallen, die an die Heizanlage der Schule angeschlossen sind und nicht nur schulischen Zwecken dienen, müssen mit separaten Verbrauchszählern ausgestattet werden, damit Fremdbeeinflussung ausgeschlossen wird.

Es wurden Informationen über die Schulgebäude (z. B. beheizte Flächen, Art und Ausführung von Dächern, Wänden, Decken, Fenstern usw.) eingeholt bzw. ermittelt, damit Aufgaben des Energiemanagements zu diesen Gebäuden bearbeitet werden können.

Durchführung des Programms

Es wird im Wesentlichen vom Fachbereich Planen und Bauen, der Schulleitung mit Lehrer/Schüler-Projektteam und den Hausmeistern geleitet.

Die Bildung eines Lehrer/Schüler-Projektteams mit Hausmeister liegt im Aufgabenbereich der Schulleitung.

Die Bereitstellung eines geeigneten Platzes zur Aufstellung einer „Energie-Infowand“ wäre für den Informationsfluss an alle Schüler und Beteiligten empfehlenswert.

Die Einstiegsübung zur Verbrauchskontrolle soll das Projektteam zu den Messeinrichtungen (Zähler) führen. Durch das Ablesen der verbrauchten Menge an Strom, Gas und Wasser pro Tag, Monat oder Jahr kann der Verbrauch jeder Schule beobachtet und festgehalten werden.

Die Schüler lernen damit gleichzeitig, die Verbrauchszähler als den Gradmesser ihres Erfolgs für eine angewandte Sparmaßnahme zu benützen.

Mit der Kenntnis der Preise für Strom, Gas und Wasser können die entsprechenden Kosten für ihre Schule erarbeitet werden.

Bei den Sparübungen zur Heizung (Raumwärme) liefert die Messung der Raumtemperatur einen ersten wichtigen Hinweis auf eine evtl. zu hohe Einstellung und damit unnötige Heizkosten. 1° C mehr Raumtemperatur verursacht ca. 6 % höhere Heizkosten!!

  1. Anwendung von Stoßlüftung anstatt Dauerlüftung
  2. Abschalten nicht benötigter Lüftungsanlagen
  3. Absenkung der Raumtemperatur in nicht benutzten Klassenräumen
  4. Erstellung eines Raumnutzungsplanes (Tagesnutzung über 24 Std., Wochen- u. Ferientage ) für alle Räume der Schule

Durch besondere Aufmerksamkeit der Schüler für schlecht dichtende (auch offene!) Fenster bzw. Türen können der Bauverwaltung wichtige Hinweise für rasche Abhilfe/ Reparatur gegeben werden. Auch so lässt sich unnötiger Wärmeverbrauch im Winter verhindern!

Die Beleuchtung stellt den größten Anteil bei den Stromkosten an einer Schule dar. Die Messung der Beleuchtungsstärke in Lux gibt Hinweise auf überschüssige Lichtstärke im Raum. Eine Reduzierung auf Normalmaß (300 Lux) kann oft auf einfache Weise erreicht werden (Entfernen von Leuchtmitteln durch den Hausmeister).

Auch die Wahl der Leuchtmittel (Neonlampen, Glühbirnen, Quecksilberdampflampen...) beeinflusst den Stromverbrauch durch die unterschiedliche „Lichtausbeute“ pro aufgewendeter Energieeinheit.

Wenn im Sommer der Sonnenschutz an den Fenstern nur so weit aktiviert wird, dass kein Licht eingeschaltet werden muss, kann ebenfalls Strom gespart werden!

Die Anwendung des Grundsatzes „Abschalten, wenn nicht benötigt“, führt nicht nur bei Beleuchtungsanlagen, sondern auch bei vielen anderen elektrischen Verbrauchern zu Einsparungen (Computer, Drucker, Kopierer usw.)

Beim Wassersparen kann jeder durch sein eigenes Verhalten zu einer Kostensenkung beitragen. Auch die besondere Aufmerksamkeit für defekte Wasserhähne, Spülungen usw. kann durch eine frühzeitige Meldung an den Lehrer/Hausmeister unnötige Kosten verhindern.

Prämienhöhe

Die Höhe einer möglichen Prämie sei am Beispiel des Schulzentrums West dargestellt:

Die Jahres(2002)-Heizkosten betragen 174.849.- Euro.

Bei einer angenommenen Einsparung von 5 % ergäbe dies einen Gesamt-Einsparbetrag von 8.742,45 Euro.

Die Prämie der Schule würde in diesem Beispiel (50 %) = 4.371,22 Euro betragen.

Die Jahres(2002)-Stromkosten betragen 65.494.- Euro.

Bei einer angenommenen Einsparung von 5 % ergäbe dies einen Gesamt-Einsparbetrag von 3.273,0 Euro.

Die Prämie der Schule würde in diesem Beispiel (50 %) = 1.636,60 Euro betragen.

Zum Größen-Vergleich: Schule Langer Graben

Jahres-Heizkosten 26.979.- Euro

Jahres-Stromkosten 8.573.- Euro

Die Prämien der Schule würden bei gleicher Einsparquote (5 %) entsprechend niedriger ausfallen (Heizung 674.- Euro; Strom 214.- Euro).


Stadtrat Schorpp ist dafür, das Vorhaben möglichst bald auf andere Schulen auszudehnen.

Stadtrat Lindner ist ebenfalls dieser Meinung.

Stadträtin Herrmann zeigt sich erfreut darüber, dass der Vorschlag ihrer Gruppe endlich umgesetzt wird.

Stadtrat Neidhardt spricht sich dafür aus, erst einmal bei den beiden Schulzentren die entsprechenden Erfahrungen zu sammeln.

Stadtrat Schorpp beantragt, nicht erst abzuwarten, sondern die Maßnahmen überall dort gleich mit umzusetzen, wo es möglich ist.

Bürgermeister Stadel teilt dazu mit, dass das Prämien-Sparmodell schon an verschiedenen einzelnen Schulen - dort wo es möglich ist und die Zählvorrichtungen vorhanden sind - laufe.

Hochbauamtsleiter Koch teilt mit, dass das Vorhaben und die damit zusammenhängenden Maßnahmen nach Auskunft von Fachbereichsleiter Blinzinger bei der nächsten Schulleiterkonferenz der Grund- und Hauptschulen angesprochen werden soll.

Beschluss:

Die Umsetzung des Prämien-Sparmodells - vorrangig in den Schulzentren West und Ost - ab Beginn des Schuljahres 2003/2004 wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

(17 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme)

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