§ 50 - Anschluss der Stadt Schwäbisch Hall an das Stadtbahnsystem Karlsruhe - Heilbronn - Öhringen (S 4) (öffentlich)
Sachvortrag:
Die Stadt Schwäbisch Hall ist über zwei Bahnstrecken an das überregionale Schienennetz der Deutschen Bahn AG angeschlossen. Besteller für die Transportleistung ist die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Das Verbindungsangebot hat sich in den letzten Jahren insbesondere auf der Bahnstrecke Schwäbisch Hall – Heilbronn verschlechtert. Die Bahnhofsanlagen sind größtenteils heruntergekommen und spiegeln die Interessenslagen der Deutschen Bahn AG wieder. Für den Wirtschaftsraum Schwäbisch Hall ist es außerordentlich wichtig, über gute und vor allem akzeptierte Schienenverbindungen zu den benachbarten Wirtschaftsräumen zu verfügen. Hierzu zählt insbesondere die Schiene.
Die AVG (Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH) Karlsruhe betreibt seit vielen Jahren mit großem Erfolg eine Personenbeförderungsgesellschaft, die ihren Tätigkeitsbereich in verschiedene Richtungen unter anderem auch in Richtung Heilbronn – Öhringen ausgedehnt hat. Wie auch in der Zeitungsberichterstattung zu lesen war, erfreut sich diese Straßenbahnlinie einer zunehmenden Beliebtheit bzw. Akzeptanz. Neben dem modernen Wagenmaterial und der guten fahrplantechnischen Ausrüstung ist der Erfolg der AVG dem Grundprinzip zu verdanken, dass darin besteht, dass die AVG die Bahnlinien zum Kunden bringt. Das heißt, dass die Betreibergesellschaft dort Haltestellen, auch auf offener Strecke einrichtet, wo ein Kundenbedarf erkennbar ist. Dieses bedeutet für den Kunden kürzere Wegstrecken zum Haltepunkt und somit eine höhere Akzeptanz.
Alternativ kann die Transportleistung auch von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg erfüllt werden. Hierzu sind eingehende Gespräche mit dem Unternehmen erforderlich. Mit der Nahverkehrsgesellschaft ist zu klären, ob eine deutliche Fahrplanverbesserung, die zumindest einen Stundentakt auf der Bahnstrecke Schwäbisch Hall – Heilbronn realisiert, machbar ist.
Eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine Verlängerung der Stadtbahnstrecke von Öhringen nach Schwäbisch Hall und möglicherweise darüber hinaus in Richtung Crailsheim ist die Elektrifizierung der bestehenden Strecke zwischen Öhringen und dem Bahnhof Hessental. Diese Investition wird nach Aussage der AVG jedoch nur dann getätigt, wenn erkennbar ist, dass eine intensivere Frequentierung der Strecke zu erwarten ist. Hierzu ist es erforderlich, für die Gesamtthematik eine erste Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Im Rahmen dieser Studie wird das potentielle Kundenaufkommen die möglichen Verbindungen der Trägerschaft und die möglichen weiteren Verflechtungen in andere Bereiche intensiv abgeprüft. Im nächsten Schritt werden dann die weiteren notwendigen Maßnahmen mit den jeweiligen Kosten hinterlegt und zur Entscheidungsreife gebracht.
Aus der Sicht der Verwaltung kann dieses sehr anspruchsvolle Projekt nur in engem Schulterschluss mit dem Landkreis und den weiteren beteiligten Landkreisen erfolgen. Zur Vorbereitung sind intensive Gespräche mit den möglichen Partnern erforderlich.
Um diese Schritte einzuleiten, ist es erforderlich, dass der Gemeinderat im Grundsatz beschließt, das Thema des Stadtbahnanschlusses an das Stadtbahnsystem Karlsruhe - Heilbronn – Öhringen (S4) anzugehen. Ein Übersichtsplan liegt vor.
Anlage: Übersichtsplan
Oberbürgermeister Pelgrim spricht nochmals den Standard der Ausführung (Standard Bundesbahn oder einfache Nahverkehrsanbindung) sowie die Qualität der Vernetzung an. Ein großes Anliegen von ihm ist, dass Schwäbisch Hall den Fernverkehrskontakt nicht verliert. Der Fernverkehr in Hessental verliert an Bedeutung. Einzige Fernverkehrsanbindung wäre dann noch Crailsheim.
Beschluss:
Der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall beschließt im Grundsatz den Stadtbahnanschluss an die Stadtbahnstrecke Heilbronn – Öhringen zu prüfen. Die Verwaltung wird mit der Einleitung erster Prüfaufträge bzw. der Aufnahme der ersten Gespräche beauftragt.
(einstimmig - 38 -)