§ 235 - Kinder von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in städtischen Einrichtungen (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Aktuell sind im Landkreis Schwäbisch Hall 637 Asylbewerberinnen und Asylbewerber an 17 Standorten in einer vorläufigen Unterbringung.

In Schwäbisch Hall gibt es drei Standorte des Landkreises (Steinbeisweg, Stuttgarter Straße, Ramsbacher Straße) mit derzeit 115 Personen. In zwei Standorten sind auch Kinder gemeldet (nicht: Ramsbacher Straße in Tüngental).

Aufschlüsselung der Kinder nach Alter:

0 - 3 Jahre:

6 Kinder

4 – 6 Jahre:

2 Kinder

7 – 16 Jahre:

11 Kinder/ Jugendliche

17 – 18 Jahre:

5 Jugendliche

insgesamt:

24 Kinder/ Jugendliche

Alle Kinder und Jugendliche besuchen Tageseinrichtungen für Kinder (Krippe und Kindergarten u. a. in Gottwollshausen und Innenstadt: Katharina, Badtorweg) oder Grundschulen und weiterführende Schulen (GS Rollhof, GS Langer Graben, SZW, Berufliches Gymnasium). Zur Zeit sind auch nicht mehr schulpflichtige Jugendliche in Vorbereitungsklassen gemeldet.

Einmal in der Woche werden die Kinder aus dem Steinbeisweg von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Heimbacher Hofes zur Teilnahme an Programminhalten des Heimbacher Hofes abgeholt und wieder nach Hause gebracht.

Die Verweildauer in den Gemeinschaftsunterkünften beträgt im Durchschnitt 18 Monate und dauert längstens 24 Monate.

Danach erfolgt durch den Landkreis Schwäbisch Hall eine Zuweisung auf die Gemeinden und Städte im Landkreis. Orientierung für diese Zuweisung (Anschlussunterbringung) ist die Einwohnerzahl. Die Anschlussunterbringung erfolgt durch den Fachbereich Bürgerdienste und Ordnung.

2014 wurden im Rahmen dieser Anschlussunterbringung (drei Standorte in Schwäbisch Hall: Heilbronner Straße, Spitalmühlenstraße, Salinenstraße) sieben Erwachsene und drei Kinder aufgenommen. Auch diese Kinder besuchen Tageseinrichtungen für Kinder und Schulen.

 

Erste Bürgermeisterin Wilhelm begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den geschäftsführenden Schulleiter Käßmann, Rektorin Emter von der GS Rollhof, sowie Frau Zaulich und Frau Peschel von der Thomas-Schweiker-Werkrealschule.
Erste Bürgermeisterin Wilhelm möchte ihr Augenmerk auf Kinder und Jugendliche von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern richten. Sie sollen möglichst optimal durch Kita, Schule und auch andere Stellen (Heimbacher Hof) Betreuung erfahren.

Fachbereichsleiter Jugend, Schule und Soziales Blinzinger erläutert die statistischen Erhebungen anhand der Sitzungsvorlage.

Geschäftsführender Schulleiter Käßmann hat Folgendes erhoben: In sieben von zehn Grundschulen gibt es „Sprachförderklassen“, in den weiterführenden Schulen heißen diese Klassen „Vorbereitungsklassen“. In beiden Fällen besuchen die Kinder bzw. Jugendlichen den Regelunterricht und erhalten zusätzlich vier Stunden pro Woche pro Kind/ Jugendlicher Deutschunterricht. In Schwäbisch Hall sind sowohl in den Sprachförderklassen, als auch in den Vorbereitungsklassen Kapazitäten frei.
Im Land wurden 200 neue Lehrerstellen für die Betreuung der Asylbewerberkindern und Jugendlichen geschaffen. Acht hiervon wurden dem Schulort Künzelsau zugeordnet - diese wurden an die Stellen verteilt, wo Asylbewerberinnen und Asylbewerber zur Zuteilung an standen. Sollte es im nächsten Jahr geplant sein, vermehrt Asylbewerberinnen und Asylbewerbern der Stadt zuzuweisen, müssen entsprechende Anträge gestellt werden. Im Schulamt Künzelsau gibt es Migrationsbeauftragte, diese sind Frau Dr. Heitz und Frau Kuhlmann. Seitens des Schulamts ist gewünscht, dass sich auch der Schulträger stark in die Betreuung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern mit einbringt, auch die Volkshochschulen sind hier gefragt.

Rektorin Emter berichtet aus ihrem Bereich in der Grundschule Rollhof: Sie hat zwei Sprachförderklassen mit unterschiedlichem Konzept. Variante 1 ist die Führung einer separaten Klasse. In dieser wird in Deutsch, Mathematik und den Sachfächern separat unterrichtet. Für einzelne Stunden (Sport oder Kunst) gehen Schülerinnen und Schüler in die Regelklasse. Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen spätestens in zwei Jahren in eine Regelklasse zu integrieren. Variante 2 ist, dass aus allen Klassen Kinder bzw. Jugendliche zusammen geführt werden, die im Sprachtest unterdurchschnittlich Leistungen aufweisen. Diese Kinder und Jugendlichen erhalten vier Stunden pro Woche Deutschunterricht, in der anderen Zeit besuchen sie die Regelklassen. Der Deutschunterricht erfolgt zusätzlich oder unter Herausnahme aus den Regelklassen.

Frau Zaulich und Frau Peschel berichten aus der Thomas-Schweiker-Werkrealschule zu den Vorbereitungsklassen: Derzeit besuchen 13 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf diese Vorbereitungsklasse. Die Schülerinnen und Schüler sind aus 14 verschiedenen Ländern, meist europäische Länder aber auch Indien, Nigeria und Sri Lanka. Die Alters­struktur bewegt sich zwischen elf und 17 Jahren. Die beiden pädagogischen Kräfte werden von Regellehrerinnen und -lehrern, der ehemaligen Brückenlehrerin, sowie Ehrenamtlichen unterstützt. Trotzdem ist festzustellen, dass Lehrkräfte fehlen, so dass eine pädagogische Fachkraft teilweise 17 bis 20 - oftmals noch mehr - Schülerinnen und Schüler in Deutsch unterrichtet. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler auf sehr unterschiedlichen Leistungsebenen befinden.

Stadträtinnen Koch und Striebel erkundigen sich nach Möglichkeiten der Unterstützung für die pädagogischen Kräfte.

Erste Bürgermeisterin Wilhelm unterstreicht, dass Unterstützung über die Bürgerstiftung in Form eines Schwimmkurses bereits stattgefunden hat. Es kann jedoch absolut keine Lehrerzuweisung erfolgen, da hierfür das Schulamt zuständig ist.

Frau Zaulich führt aus, dass es ihr nicht um finanzielle Zuwendungen geht - sie brauchen Freiwillige/Ehrenamtliche zur Unterstützung.

Vom Sachverhalt wird Kenntnis genommen.

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