TOP 16 - Einführung von Eintrittsgeldern Hällisch-Fränkisches Museum - Vorberatung - (öffentlich)
Sitzungsvorlagen-Nummer: 241/22
Sachvortrag:
Hällisch-Fränkisches Museum
Das Produkt 25.20.00 „Kommunale Museen (HFM)“ weist im Haushaltsjahr 2020 ein Defizit in Höhe von 1.189 T€ im ordentlichen Ergebnis (ohne der internen Verrechnung der Steuerungs- und Serviceprodukte) aus. 2020 (teilweise geschlossen wegen Corona) wurden Erträge in Höhe von 54 T€ erzielt, davon:
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Spenden der Museumsbesucher 7 T€ (2019: 6 T€)
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Vermittlungsentgelte 3 T€ (2019: 11 T€)
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Verkaufserlöse Museumsshop 10 T€ (2019: 19 T€)
Die restlichen Erträge sind im Wesentlichen aus Zuschüssen und Auflösung von Investitionszuschüssen angefallen. Der Kostendeckungsgrad des Produktes lag im Haushaltsjahr 2020, ohne Berücksichtigung der Verrechnung der Steuerungs- und Serviceprodukte, bei 4,55 %.
Die Kunsthalle Würth und die Johanniterkirche, sowie die Galerie am Markt und St. Michael verlangen keinen Eintritt. Dies war einer der Hauptgründe, warum 2017 auf ein Eintritt für das Hällisch-Fränkische Museum (HFM) verzichtet wurde, da es auch die damalige wirtschaftliche Lage zugelassen hat. Bevor auf Eintritt verzichtet wurde, zählte das Museum ca. 30.000 bis 35. 000 Besucher jährlich. Mit Abschaffung des Eintritts hat sich die Besucherzahl auf 50.000 bis 60.000 jährlich erhöht. Bis 2017 betrug der Eintritt 2,50 € pro erwachsenem Besucher. Bei Wiedereinführung eines Eintrittspreises wird höchstens mit einer Besucherzahl von 30.000 gerechnet.
Die Verwaltung schlägt die Einführung von Eintrittsgeldern nach folgendem Modell vor:
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Tarif in € |
Anzahl Besucher |
Aufkommen p.a. in € |
Montag Ruhetag |
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Erwachsene: Dienstag bis Sonntag |
3,00 |
7.000 |
21.000,00 |
Ermäßigt* |
1,50 |
4.000 |
6.000,00 |
Gruppen ab 5 Personen* |
2,00 |
3.000 |
6.000,00 |
Jahreskarte (200 Personen Mehrfachbesucher) |
10,00 |
200 x 5 |
2.000,00 |
Kinder u. Jugendliche bis 18 Jahre |
0,00 |
8.000 |
0,00 |
Freie Tage mit Veranstaltungen** |
0,00 |
4.000 |
0,00 |
Eröffnungen |
0,00 |
1.000 |
0,00 |
Vorträge, Buchvorstellungen |
0,00 |
1.000 |
0,00 |
Mitglieder Historischer Verein u. Förderkreis |
0,00 |
1.000 |
0,00 |
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30.000 |
35.000,00 |
* Auszubildende, Studenten, Schwerbehinderte ab 50%, Nutzende von Metropol-Ticket, Baden-Württemberg-Ticket und HNV- bzw. Kreisverkehr-Tageskarte
** Kunstnacht, Kunsthandwerkermarkt etc.
Das obige Modell zur Erhebung von Eintrittsgeldern orientiert sich am Hohenloher Freilandmuseum. Ein Mehraufwand an Personal ist durch die Erhebung von Eintrittspreisen nicht zu erwarten, da auf jeden Fall der Empfang bzw. die Kasse besetzt ist.
Im HFM werden von freien Mitarbeitern durchgeführte Führungen (ab 5 Personen) angeboten. Die freien Mitarbeiter erhalten dafür ein Honorar. Das Museum behält pro gebuchter Führung ein Vermittlungsentgelt. Künftig sollen zusätzlich die Eintritte verlangt werden (siehe Tarif für Gruppen ab 5 Personen).
Es sind zwar deutliche Mindereinnahmen bei den Spenden sowie beim Verkauf im Museumsshop (Hälfte der Besucher) zu erwarten, insgesamt wird jedoch mit ca. 30.000 € Mehreinnahmen gerechnet, (davon sind laut Vertrag 25 % an den Historischen Verein für Württembergisch Franken abzuführen). Durch das obige Modell soll auch erreicht werden, Anreize zu schaffen, dass mehr Besuchende Mitglied im Historischen Verein für Württembergisch Franken werden oder eine Jahreskarte erwerben. Eintrittsgelder sind bei Museen durchaus üblich (Beispiel: Stadtmuseum Rothenburg: Erwachsene: 5 €, Studierende: 4 €, Rentner: 4 €, Jugendliche bis 18 Jahre: 3 €, Familien: 10 €; Kinder bis 6 Jahre: frei).
Haushaltswirksame Auswirkungen:
Die Wiedereinführung von Eintrittsgeldern nach dem dargestellten Tarifmodell führt rechnerisch in etwa zu Mehreinnahmen in Höhe von 23.000 € und Mindereinnahmen bei Spenden in Höhe von 3.000 € p.a.
Anlage: Entgeltordnung Hällisch-Fränkisches Museum
Beschlussfassung:
1. Der Gemeinderat stimmt der Einführung von Eintrittsgeldern und der Entgeltordnung (Anlage) des Hällisch-Fränkischen Museums zu.
(9 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen)
2. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung mit dem Historischen Verein für Württembergisch Franken in Verhandlung zu treten.
(9 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung)