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Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Anlage:&nbsp;[[Media:Antrag_B&uuml;ndnis90_mit_Antwort.pdf{{!}}Antrag der Fraktion B&Uuml;NDNIS90/DIE GR&Uuml;NEN vom 02.07.18 mit Antwort der Verwaltung vom 04.07.18]]<br />
 
Anlage:&nbsp;[[Media:Antrag_B&uuml;ndnis90_mit_Antwort.pdf{{!}}Antrag der Fraktion B&Uuml;NDNIS90/DIE GR&Uuml;NEN vom 02.07.18 mit Antwort der Verwaltung vom 04.07.18]]<br />
 
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> erkl&auml;rt, dass sich viele der Anwesenden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im Bereich von St&auml;dtepartnerschaften beteiligt h&auml;tten. Der Wesenspunkt stelle seit &uuml;ber 50 Jahren die V&ouml;lkerverst&auml;ndigung dar. Man habe Partnerschaften aus verschiedenen Traditionen heraus. Zu nennen sei hier Epinal, Loughborough, Lappeenranta, Neustrelitz und Zamosc. Hinzu komme die T&uuml;rkei mit Balikesir und als j&uuml;ngste Entwicklung unter ganz anderen Rahmenbedingungen Namibia als Projektpartnerschaft. Diese wurde am 13. Oktober 2014 im Kontext der Waldorf School Windhoek und Ondangwa beschlossen. Der zweite Beschluss hierzu erfolgte im Februar 2015, wonach j&auml;hrlich ein Prozent der Ergebnisse der gew&ouml;hnlichen Gesch&auml;ftst&auml;tigkeit der Schw&auml;bisch Haller Beteiligungsgesellschaft mbH (SHB) zur finanziellen Unterst&uuml;tzung solcher Partnerschaften verwendet werden sollen. Im Oktober 2017 habe man sich entschlossen, einem Wunsch der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit der namibischen Botschaft nachzukommen, eine kommunale Klimapartnerschaft mit Okahandja einzugehen und diese n&auml;her zu untersuchen. Eine erste Delegation aus Namibia unter Leitung des B&uuml;rgermeisters Hindjou aus Okahandja besuchte Schw&auml;bisch Hall am 14.-18. Oktober 2017. Die Betreuung der Delegation erfolgte durch die Verwaltung, konkret durch Fr. Dr. Ei&szlig;ele-Kraft, dem Freundeskreis Namibia, Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim und unter Beteiligung der Partnerin des Oberb&uuml;rgermeisters. Bei diesem Besuch im Oktober 2017 wurde eine offizielle Gegeneinladung seitens des dortigen B&uuml;rgermeisters f&uuml;r die Verwaltung, Oberb&uuml;rgermeister mit Partnerin ausgesprochen. Dieser erste offizielle Gegenbesuch erfolgte dann im Februar 2018 im Zeitraum 10. Februar bis 17. Februar. Der erste Teil der Reise f&uuml;hrte nach Okahandja. An diesem Teil nahmen auch die Partnerin des Oberb&uuml;rgermeisters und deren Sohn zusammen mit dem Klimaschutzbeauftragten Rossi teil. Letzterer blieb noch zwei Tage l&auml;nger in Okahandja. In der Folge sei Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim und seine Partnerin weiter zur Waldorf School gereist. Man habe auch Gespr&auml;che mit der namibischen Regierung gef&uuml;hrt. Der Gemeinderat beschlie&szlig;e jedes Jahr ein Budget von ca. 120.000 &euro; f&uuml;r Partnerschaftsaktivit&auml;ten. Im Jahr 2018 seien dies 145.000 &euro; gewesen. Dieses Budget wird vom Partnerschaftsb&uuml;ro (Abteilung St&auml;dtepartnerschaften) bewirtschaftet. Im Rahmen der Partnerschaftsabkommen und im Rahmen der Beschlussfassung &uuml;ber den Haushalt werden diese Mittel f&uuml;r die Kosten der Besuchergruppen aus den Partnerst&auml;dten verwendet. Hierunter fallen &Uuml;bernachtungen, Transportkosten im Inland , offizielle Essen, musikalische Beitr&auml;ge, Gastgeschenke und eine Vielzahl von weiteren unterschiedlichen Aufwendungen. Zudem werden Stipendien f&uuml;r Studierende am Goethe-Institut &uuml;bernommen. Es werden Fachreisen von Lehrern oder Verwaltungen, wie z.B. ein Austausch im Bereich der Polizei oder der Feuerwehr unterst&uuml;tzt. G&auml;ste aus den Partnerst&auml;dten werden vor Ort, wiederum von der Verwaltung, d.h. durch Fr. Dr. Ei&szlig;ele-Kraft und ihrem Team, durch den Oberb&uuml;rgermeister, den Ersten B&uuml;rgermeister, von Mitgliedern des Gemeinderats und in vieler Hinsicht auch von deren Partnern oder den Partnerschaftskomitees betreut. Offizielle Delegationsreisen stellen eine ausgepr&auml;gte Tradition dar. In Gro&szlig;britannien und auch bei franz&ouml;sischen und t&uuml;rkischen G&auml;sten sei es h&auml;ufig so, dass diese mit ihren Partnern anreisen. Gleiches gelte f&uuml;r Neustrelitz. Hier seien i.d.R. auch die Lebenspartner in der Betreuung der G&auml;ste eingebunden, sofern Interesse und Zeit bestehe. Dies sei nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim gut so. Er sei sehr froh dar&uuml;ber, dass diese Partnerschaftspflege kein Verwaltungsakt darstelle, sondern von verschiedenen Menschen betrieben werde und dass die verschiedenen Partner von denjenigen, welche hier anwesend seien, dieses auch tun. Hierf&uuml;r sei er sehr dankbar. Dies erfolge i.d.R. in der Freizeit. Es diene dem Wohl des Austauschs und der freundschaftlichen Beziehungen. F&uuml;r Besuche und Fahrten in die Partnerst&auml;dte der Stadt Schw&auml;bisch Hall werden Zusch&uuml;sse f&uuml;r die Begegnungen, Gastgeschenke und Fahrtkosten gew&auml;hrt. Die Fahrtkosten werden i.d.R. &uuml;bernommen oder es werden Zusch&uuml;sse daf&uuml;r gew&auml;hrt. Dies gelte f&uuml;r Reisen aller Art. Dies gelte z.B. f&uuml;r einen Orchesteraustausch oder einen Austausch im Bereich des M&auml;dchenfu&szlig;balls. Dort werden fahrtkostenunterst&uuml;tzende Zusch&uuml;sse gew&auml;hrt. Auch f&uuml;r die Anbahnungen von Freundschaften wird eine Unterst&uuml;tzung gew&auml;hrt. Selbstverst&auml;ndlich gelte dies nicht nur f&uuml;r Musikreisen oder Kulturreisen, sondern auch f&uuml;r offizielle Partnerschaftsreisen. D.h. f&uuml;r F&auml;lle, in denen die Einladung durch offizielle Begleitung, sei es durch den Oberb&uuml;rgermeister, Ersten B&uuml;rgermeister oder Gemeinder&auml;ten, erfolge. I.d.R. werden Anreisekosten und Gastgeschenke bezahlt. Die Aufwendungen vor Ort werden i.d.R. von den Partnern &uuml;bernommen. Bei besonderen Anl&auml;ssen seien auch die Partner, die die Reise begleiten, Bestandteil der offiziellen Delegation. Dies sei seit vielen Jahren ge&uuml;bte Praxis. Er selbst sei nun 20 Jahre im Amt. Er habe diese Praxis nicht ge&auml;ndert, sondern vom Vorg&auml;nger &uuml;bernommen. Private Aufwendungen seien privat zu zahlen. Jetzt stelle sich die Frage, was privat sei und was einer Partnerschaft diene. Ferner stelle sich die Frage, wer dieses beurteile. In der Vergangenheit sei diese Frage durch die Verwaltung beantwortet worden. Deshalb komme er nunmehr zu der diskutierten Namibiareise vom Februar 2018. Diese erfolgte auf Einladung der Stadt Okahandja sowie des Projektpartners Waldorf School. Das Programm habe man dem Gemeinderat zur Verf&uuml;gung gestellt und sei &ouml;ffentlich im Internet zug&auml;nglich. Die Anreise erfolgte mit einem Nachtflug in der Economy Class. Am Tag der Ankunft (Sonntag Abend) erfolgte die Fahrt nach Okahandja und ein offizielles Abendessen mit dem dortigen B&uuml;rgermeister, Gemeinder&auml;ten und Stadtbediensteten sowie sonstigen Mitgliedern, welche man dort kennengelernt habe. Am Montag habe es ein ganzt&auml;giges Programm mit Besichtigung u.a. der M&uuml;lldeponie, des Absetzbeckens und der Schule im Kontext der Klimapartnerschaft gegeben. Am Dienstag erfolgten ganzt&auml;gig Unternehmensbesuche, eine Besichtigung des Krankenhauses sowie eine Besichtigung eines Solarfeldes. Anschlie&szlig;end erfolgte die Fahrt nach Windhoek und ein Abendessen bis sp&auml;t in die Nacht mit Repr&auml;sentanten der Stadt Windhoek sowie mit Repr&auml;sentation der Stadt Bremen, welche zeitgleich vor Ort waren. Am Mittwoch fanden Minister- und Botschaftsbesuche sowie ein Besuch der Waldorf School statt. Es erfolgte eine Unterzeichnung eines Ausbildungsvertrags. Am Donnerstag erfolgte dann das, was in der Zeitung so hochgekocht wurde: Zwischen 6 Uhr und 9 Uhr erfolgte vor dem Fr&uuml;hst&uuml;ck eine Ausfahrt mit einem Jeep. Dies wurde gro&szlig; als Safarireise tituliert. Die Kosten seien hierf&uuml;r privat &uuml;bernommen worden. Anschlie&szlig;end erfolgte eine Korrespondenz mit dem Gesundheitsminister und dem Energieminister. Ferner wurde die Post erledigt und die Abrechnung der Projektarbeit der Waldorf School in Augenschein genommen. Am Freitag besuchte man vor der Abreise noch das Township Katatura und u.a. eine Kindertageseinrichtung. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim verdeutlicht, dass man angesichts des Programms nicht von einer privaten Reise reden k&ouml;nne. Gleiches gelte f&uuml;r seine Partnerin. Er sei froh, dass seine Partnerin die Einladung der Stadt Okahandja auch angenommen und hierf&uuml;r ihren Urlaub geopfert sowie ihn beim ersten Antrittsbesuch begleitet habe. Hierdurch sei der Freundschaftscharakter unterstrichen worden. Bei einem ersten Besuch in Ondangwa habe man den Eindruck gehabt, dass es klappen k&ouml;nnte. Man wisse aber genau, dass hier das Thema Korruption sehr schnell im Spiel sei. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim wollte auf jeden Fall vermeiden, dass man hier nur auf den Eindruck einer einzelnen Person hin die k&uuml;nftige Kooperation der Stadt Schw&auml;bisch Hall aufbaue. Es gehe auch um ca. 100.000 &euro; an Bundesmitteln. Zur konkreten Abrechnung wird ausgef&uuml;hrt, dass die Fl&uuml;ge am 29. Dezember 2017 vom Vorzimmer des Oberb&uuml;rgermeister gebucht wurden. Die Bezahlung der Fl&uuml;ge erfolgte am 5. Januar 2018 &uuml;ber das Budget der St&auml;dtepartnerschaften, veranlasst und verf&uuml;gt vom damaligen Fachbereichsleiter Hauck als Produkt- und Haushaltsverantwortlichen und Fr. Dr. Ei&szlig;ele Kraft als Partnerschaftsbeauftragte. Die reise nach Namibia erfolgte vom 10. Februar bis 17. Februar 2018. Die Vorlage und Pr&uuml;fung der Belege f&uuml;r dienstliche Auslagen vor Ort, welche Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim hatte, erfolgte durch Abrechnung der Auslagen durch das Partnerschaftsb&uuml;ro am 23. Februar 2018. Von den dienstlichen Auslagen in H&ouml;he von 955 &euro; wurden die Flugkosten von Jonathan Munz in H&ouml;he von 790 &euro; abgezogen. Die Flugkosten des Oberb&uuml;rgermeisters wurden mit Bundesmitteln abgerechnet. Die Flugkosten von Sybille Munz wurden mit Hinweis auf die Partnerregelung von der Stadt &uuml;bernommen. Der Erstattungsbeitrag f&uuml;r Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim betrug 165 &euro;. F&uuml;r die sachliche und rechnerische Richtigkeit unterzeichnete Abteilungsleiterin St&auml;dtepartnerschaften, Dr. Ei&szlig;ele-Kraft, am 23. Februar 2018. Der Bericht &uuml;ber die Reise im Ausschuss f&uuml;r Bildung, Soziales, Sport und Kultur erfolgte am 12. M&auml;rz 2018. Es erfolgte anschlie&szlig;end ein anonymer Hinweis aus dem Gemeinderat gegen&uuml;ber dem Fachbereich Revision. Fachbereichsleiterin Revision Bauer habe anschlie&szlig;end die &Uuml;berpr&uuml;fung der Abrechnung &uuml;bernommen. Am 21. M&auml;rz 2018 erfolgte eine Information des Fachbereichs Revision an Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim, dass der Fachbereich Revision die ge&uuml;bte Partnerregelung der Stadt und die damit verbundene Flugkostenregelung mit einem Hinweis auf die Gemeindepr&uuml;fungsanstalt Baden-W&uuml;rttemberg f&uuml;r problematisch halte. Am 27. M&auml;rz 2018 gab es ein gemeinsames Abstimmungsgespr&auml;ch mit der Fachbereichsleiterin Revision Bauer, Abteilungsleiterin St&auml;dtepartnerschaften Dr. Ei&szlig;ele-Kraft und Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim zum weiteren Vorgehen. Am 27. M&auml;rz 2018 erkl&auml;rte Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim die Kosten&uuml;bernahme f&uuml;r die Flugkosten seiner Partnerin, obwohl es sich nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim nicht um eine private Reise handelte. Es wurde ein Grundsatzgespr&auml;ch mit dem Regierungspr&auml;sidium Stuttgart vereinbart, um Klarheit f&uuml;r k&uuml;nftige F&auml;lle herzustellen. Am 17. April 2018 habe das Grundsatzgespr&auml;ch &uuml;ber die zuk&uuml;nftige Abrechnung hinsichtlich der &bdquo;Partnerregelung&ldquo; beim Regierungspr&auml;sidium Stuttgart stattgefunden. Es bestand der Vorschlag zur Verabschiedung einer Richtlinie mit Abstimmung &uuml;ber den &Auml;ltestenrat/die Fraktionsvorsitzenden. Am 20. April 2018 erfolgte die Rechnungslegung der Flugkosten durch das Partnerschaftsb&uuml;ro f&uuml;r Sybille Munz. Ein Zahlungseingang erfolgte am 25. April 2018. Die Berichterstattung im Haller Tagblatt am 26. Juni 2018 trage die &Uuml;berschrift &bdquo;Flug &uuml;ber st&auml;dtische Kasse verbucht - Der OB hat beim Delegationsbesuch in Namibia auch seine Lebensgef&auml;hrtin und deren Sohn mitgenommen. &Uuml;ber die Abrechnung gab es Unstimmigkeiten in der Verwaltung&ldquo;. Diese Berichterstattung erschien, obwohl man wusste, dass bereits abgerechnet und die Rechnung beglichen wurde. Weniger Tage sp&auml;ter sei zu lesen gewesen &bdquo;Fataler Zustand&ldquo;, verbunden mit dem Hinweis &bdquo;Freundin des Oberb&uuml;rgermeisters &auml;u&szlig;ert sich zur umstrittenen Abrechnung&ldquo;. Ein Gespr&auml;ch sei nicht gef&uuml;hrt worden. Der einzige Bezugspunkt sei ein Eintrag in Facebook. Hier bewege man sich nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim auf einer Ebene, welche man sehr sorgf&auml;ltig beurteilen m&uuml;sse. Er habe aus den Zeitungen heraus bereits einige Stellungnahmen geh&ouml;rt, wonach man sich vom Thema St&auml;dtepartnerschaften bereits grunds&auml;tzlich entfremde. Dies h&auml;lt Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim f&uuml;r einen v&ouml;llig falschen Weg. Dies sei nicht das, was eine weltoffene Verantwortung f&uuml;r die Stadt umfasse. Man sei nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim gut beraten, eine Richtlinie zu vereinbaren, welche das Thema aus der Emotionalit&auml;t heraushole. Die Richtlinie, welche man vorgelegt habe, umfasse eine Basis, welche Folgendes besage: Offizielle Delegationen werden mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmt. Anschlie&szlig;end werden diese noch dem Gemeinderat bekanntgegeben. Es wird beispielhaft zum Zeitplan angemerkt, dass es nicht so sei, dass sich alle angemeldeten Mitgliederinnen und Mitglieder an die Delegation gebunden f&uuml;hlen. Es sei eine Flexibilit&auml;t in der Zusammensetzung erforderlich. Die Delegation hinsichtlich der letzten reise nach Neustrelitz zum drei&szlig;igj&auml;hrigen Jubil&auml;um setzte sich beispielsweise aus Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim, Stadtrat H&auml;rtig, Stadtrat Feucht, Stadtrat Bay und Stadtrat Frank zusammen. Die SPD-Fraktion und die FDP-Fraktion sei nicht beteiligt gewesen. Aus diesem Grunde seien zwei Personen der Fraktion B&Uuml;NDNIS 90/DIE GR&Uuml;NEN mitgegangen. Dies passiere regelm&auml;&szlig;ig. Viel h&auml;ufiger passiere dies bei Gegeneinladungen in Schw&auml;bisch Hall. Bei offiziellen Delegationen r&auml;t Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim davon ab, wochenlang im Voraus etwas zu beschlie&szlig;en. Er spreche sich daf&uuml;r aus, es &ouml;ffentlich und transparent zu machen. Dies sei die &Uuml;berlegung, welche auch auf Ebene des Regierungspr&auml;sidiums Stuttgart relevant gewesen sei. Das Vorgehen sei mit der Annahme von Spenden vergleichbar. Man nehme diese an und gebe diese dem Gemeinderat transparent zur Kenntnis. Man habe hierdurch ein Instrument dieses &ouml;ffentlich zu artikulieren. Ferner habe man die Antr&auml;ge der Fraktion B&Uuml;NDNIS 90/DIE GR&Uuml;NEN als Tischvorlage inkl. entsprechender Beantwortung aufgelegt. Diese seien am Montag eingegangen. Hier k&ouml;nne man sich die Frage der Fristwahrung stellen. Man habe dar&uuml;ber hinaus eine Anfrage von Stadtr&auml;tin Koch, welche man ebenfalls schriftlich beantwortet habe, dem Gremium zur Verf&uuml;gung gestellt. Alle Anliegen seien nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim mehr als ausf&uuml;hrlich und transparent beantwortet worden. S&auml;mtliche Schriftwechsel hierzu wurden ver&ouml;ffentlicht. Insofern hoffe er, dass keine Fragen mehr bestehen.</p>
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<u>Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt</u> vertritt die Ansicht, dass wenn Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim in seiner Funktion als Oberb&uuml;rgermeister reise, das Reisekostengesetz gelte. Dieses regle Auslagen f&uuml;r Dienstreisen und Dienstg&auml;nge der Beamten der Gemeinden. Wenn Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim jemanden privat mitnehme, sei dies privat. Mit dem Gemeinderat habe dies nichts zu tun. Hinsichtlich der reisen des Gemeinderats sei kein Problem und kein Missstand bekannt. Warum die Reisen des Gemeinderats geregelt werden m&uuml;ssten, welche in der Vergangenheit gut geregelt gewesen seien und sehr sorgf&auml;ltig gehandhabt wurden, erschlie&szlig;e sich ihm nicht. Wenn die Reisen, insbesondere Fernreisen, dem Gemeinderat oder den Fraktionen zur Abstimmung bekanntgegeben werden, stelle dies eine Neuerung dar, welche v&ouml;llig in Ordnung sei. Das vorgelegte Papier vermische jedoch diese Dinge. Man sehe noch Beratungsbedarf. Es wird um Vertagung der Beschlussfassung gebeten.</p>
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<u>Stadtrat Kaiser</u> pflichtet bei, dass die Richtlinie in der heutigen Sitzung nicht verabschiedet werden sollte. Man halte eine klare und transparente Regelung f&uuml;r selbstverst&auml;ndlich. F&uuml;r jede Reise m&uuml;sse klar werden, in welcher Rolle die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei seien. Es k&ouml;nnten nur Kosten &uuml;bernommen werden, die mit dem offiziellen dienstlichen Anlass in Verbindung stehen. Bei der Ausarbeitung der Richtlinie sollte Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen. Es gebe Beispiele in anderen Kommunen. Es gebe dazu auch eine Haltung der Gemeindepr&uuml;fungsanstalt Baden-W&uuml;rttemberg. Hier sei es eindeutig so, dass Partner eine Aufgabe haben m&uuml;ssen, damit die Kosten &uuml;bernommen werden k&ouml;nnen. Als verbeamteter Lehrer wisse man auch, dass man recht vorsichtig bei der Annahme von Geschenken oder geldwerten Vorteilen sein m&uuml;sse. Es wird angefragt, wie es sich hier verhalte. Man habe Zweifel, ob mit der vorgeschlagenen Richtlinie f&uuml;r die Zukunft alle Unklarheiten beseitigt werden. Es wird<strong> beantragt</strong>, dass man dem Gemeinderat Richtlinien aus anderen Kommunen vorlege und die Empfehlungen der Gemeindepr&uuml;fungsanstalt Baden-W&uuml;rttemberg einarbeite. Diese gelte ebenso f&uuml;r das Regierungspr&auml;sidium Stuttgart, falls es hier etwas gebe. Die SPD-Fraktion wolle keine Entfremdung von den Partnerst&auml;dten. Es handle sich um ein sehr wichtiges Anliegen. Man schlie&szlig;e sich der CDU-Fraktion an und <strong>beantrage</strong> die Abstimmung &uuml;ber die Richtlinie zu vertagen, bis die Informationen eingearbeitet wurden. Dass es Irritationen zur Riese gegeben habe, sei auch aus dem geschilderten Ablauf deutlich geworden. Es bestand nach Ansicht von Stadtrat Kaiser nicht von Anfang an die notwendige Klarheit &uuml;ber die Verteilung der Kosten. Es habe bereits fr&uuml;hzeitig nach der R&uuml;ckkehr Ger&uuml;chte gegeben, welche Stadtrat Kaiser zu einer direkten Nachfrage veranlasst h&auml;tte. Er habe sich auf die Auskunft verlassen, dass wie immer der private Anteil auch privat &uuml;bernommen wurde. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe erl&auml;utert, dass er den Zweifeln des Fachbereichs Revision nachgegangen sei. Dies sei offensichtlich geschehen. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe in Teilen den zeitlichen Ablauf vorgelegt. Es wird angeregt diesen &ouml;ffentlich darzustellen. Als hilfreich wird auch eine Akteneinsicht angesehen. Stadtrat Kaiser erkl&auml;rt, dass man es der Bev&ouml;lkerung und sich als Gemeinderat schuldig sei, dass der ganze Vorgang transparent aufgekl&auml;rt werde. Dass Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim im Zeitungsbericht wie der Sonnenk&ouml;nig dargestellt wurde, habe er ebenfalls f&uuml;r nicht in Ordnung befunden. Dies w&auml;re nicht notwendig gewesen. Der Ablauf m&uuml;sse jedoch klar werden. Die SPD- Fraktion bitte um Akteneinsicht und Kl&auml;rung der erl&auml;uterten Zeitschiene. Hierdurch entziehe man am schnellsten den Verd&auml;chtigungen und Vermutungen auf einen Skandal den Boden.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> sagt die M&ouml;glichkeit einer Einsichtnahme in die Akten zu. Es gebe jedoch Menschen in diesem Gremium, welche nicht in der Lage seien, eine Frage nach der Sachlage in diesem Kreis zu stellen. Es werde hinterr&uuml;cks und anonym die Presse instrumentalisiert um einen Flurschaden zu erreichen. Dies sei nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim nicht ganz in Ordnung. Dies sei kein Umgang in diesem Kreis. Man traue sich nicht einmal zu sagen, dass man dies &ouml;ffentlich losgetreten habe. Dies sei zwei Mal passiert. Auch Fachbereichsleiterin Bauer gab den Namen, wer auf Sie zugekommen sei, nicht preis. Hiermit sei er einverstanden. Auch die Presse berufe sich auf den Vertrauensschutz. Hier in diesem Kreis, als das Thema im Ausschuss f&uuml;r Bildung, Soziales, Sport und Kultur angesprochen wurde, h&auml;tte man eine Anfrage stellen k&ouml;nnen. Hiervon wurde kein Gebrauch gemacht. Deshalb frage Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim sich, welche Art der Zusammenarbeit hier gepflegt werde. Dies halte er wenigstens f&uuml;r kritisch. Hier gehe es nicht um das Thema &bdquo;Dienstreise&ldquo;. Es gehe um Fahrtkostenzusch&uuml;sse f&uuml;r Nichtmitglieder der Verwaltung. In manchen F&auml;llen sei es sogar so, dass es bei offiziellen Delegationen sogar erwartet werde, dass eine Partnerin dabei sei. In diesem Fall sei dies quasi eine Dienstreise. Dar&uuml;ber habe man in den vergangenen Jahrzehnten noch die gesprochen. Man habe immer nur allenfalls einen Fahrtkostenzuschuss gew&auml;hrt, d.h. keine Dienstreiseverg&uuml;tung gew&auml;hrt. Dies halte er auch f&uuml;r angemessen. Aus diesem Grunde rede man vielleicht von &Auml;pfeln und Birnen. Man k&ouml;nne jedoch selbstverst&auml;ndlich Regelungen anderer Gemeinden zusammentragen. In diesem Punkt wird Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt beigepflichtet, dass man in den vergangenen Jahrzehnten ganz ordentlich mit dem agiert habe, was man als freiwillige Aufgabenin diesem Feld wahrnehme. Es habe in zwanzig Jahren keine einzige Beanstandung gegeben. Die Frage warum er gesagt habe, dass er ein Grundsatzgespr&auml;ch haben wolle, sei, dass dies keine Regelung f&uuml;r ein Stadtoberhaupt sein k&ouml;nne, welcher eingeladen werde. Gleiches gelte f&uuml;r seine Partnerin. Wenn das Schule mache, werde so etwas nicht mehr stattfinden. Wenn die ehemalige Erste B&uuml;rgermeisterin Wilhelm mit ihrem Ehemann im Rahmen ihrer Zust&auml;ndigkeit als Dezernentin f&uuml;r St&auml;dtepartnerschaften nach Epinal fahre, und er dies absegne, habe Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim dies zu verantworten. Die Frage, welche beim Regierungspr&auml;sidium Stuttgart gestellt wurde, sei, wer dies im Fall von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim zu verantworten habe. Auch zum Schutz von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim selbst, habe man gesagt, dass es sinnvoll sei, dieses durch den Gemeinderat beschlie&szlig;en zu lassen. Dies sei das Wesensmerkmal der Richtlinie. Wenn man einen Fahrtkostenzuschuss f&uuml;r Sch&uuml;lerinnen und Sch&uuml;ler der Musikschule nach Neustrelitz gew&auml;hre, m&uuml;sse dies selbstverst&auml;ndlich nicht im Gemeinderat beschlossen werden. Es wird nochmals verdeutlicht, dass es Dienstreisen im Kontext der Stadt f&uuml;r Nichtmitglieder der Verwaltung nicht gebe. Es gebe allenfalls einzelne Zusch&uuml;sse zu bestimmten Aktivit&auml;ten. Diese Aktivit&auml;ten k&ouml;nnen z.B. eine Einladung zum Abendessen am Pfingstfest sein. Dies seien alles Zusch&uuml;sse, die man auch f&uuml;r Mitglieder des Gemeinderats, der Zivilgesellschaft und f&uuml;r Partnerschaftskomitees gew&auml;hre.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> erkl&auml;rt, dass seitens ihrer Fraktion &Auml;nderungsantr&auml;ge zum Beschlussvorschlag eingereicht wurden und diese auch noch in der Sitzung m&uuml;ndlich gestellt werden k&ouml;nnen. Es sei daher fair, dass diese direkt nach der Fraktionssitzung formuliert und vor der Sitzung eingereicht wurden.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> weist daraufhin, dass bei zeitlich knapp eingehenden Antr&auml;gen auch eine Vertagung die Folge sein k&ouml;nnte, wenn diese aus zeitlichen Gr&uuml;nden von der Verwaltung nicht mehr gepr&uuml;ft werden k&ouml;nnten.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> erkl&auml;rt, dass nicht der Eindruck entstehen d&uuml;rfe, dass gew&auml;hlte Vertreter auf st&auml;dtische Kosten Vergn&uuml;gungsreisen unternehmen. Aus diesem Grunde wird die Schaffung einer Regelung unterst&uuml;tzt, da ihrer Ansicht nach ein &bdquo;Wildwuchs&ldquo; entstanden sei.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> wirft ein, dass dies eben nicht der Fall sei.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Herrmann</u> f&uuml;hrt aus, dass es sehr wohl einen Graubereich gegeben habe, den man nicht trennen konnte. Aus diesem Grunde sei es gut, dass das Regierungspr&auml;sidium Stuttgart den Vorschlag gemacht habe, eine Richtlinie zu erstellen. Im Vorschlag der Verwaltung werde ihres Erachtens fast nichts geregelt. Nach dem Entwurf der Richtlinie soll &uuml;ber die Zusammensetzung der Delegationen der &Auml;ltestenrat entscheiden. Nach der st&auml;dtischen Hauptsatzung gebe es keinen &Auml;ltestenrat. Es handle sich hiernach nicht um ein beschlie&szlig;endes Gremium. Dass die Kosten &uuml;ber das Landesreisekostengesetz geregelt werden, sei eine Selbstverst&auml;ndlichkeit. Ihre Fraktion habe vier weitere Punkte zur Richtlinie vorgeschlagen. Man habe sich hierzu bei anderen St&auml;dten informiert. Es sei nicht &uuml;blich, dass Ehepartner oder Lebensgef&auml;hrtinnen/Lebensgef&auml;hrten mit zu offiziellen Delegationen z&auml;hlen. Die Kosten werden auch nur f&uuml;r Gemeinder&auml;tinnen und Gemeinder&auml;te und nicht f&uuml;r Ehepartner &uuml;bernommen. Ferner m&ouml;chte ihre Fraktion, dass die Zusammensetzung der Delegationen nicht vom &Auml;ltestenrat beschlossen werden. Andere St&auml;dte rotieren durch. Diese beginnen bei der gr&ouml;&szlig;ten Fraktion. Dies wird als praktikabler Weg angesehen. Wenn eine Fraktion nicht k&ouml;nne, werde die Fraktion &uuml;bersprungen. Dies k&ouml;nne nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Herrmann gut dokumentiert werden. Ein CO<sub>2</sub>-Ausgleich bei Flugreisen wird als selbstverst&auml;ndlich angesehen. Generell wird eine Richtlinie f&uuml;r eingetragene St&auml;dtepartnerschaften unterst&uuml;tzt. &Uuml;ber andere Reisen ins Ausland wie z.B. nach China oder Namibia sollte der Gemeinderat nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Herrmann im Vorfeld &ouml;ffentlich entscheiden. Sie habe kein Problem damit, wenn in heutiger Sitzung hier&uuml;ber keine Abstimmung erfolge. Eine Beschlussfassung sollte jedoch dann Ende Juli vorgesehen werden.</p>
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<u>Stadtrat Baumann</u> berichtet, dass es in seiner drei&szlig;igj&auml;hrigen Gemeinderatst&auml;tigkeit noch nie vorgekommen sei, dass man so &bdquo;w&uuml;st&ldquo; aufeinander zugehe und man meine, den Oberb&uuml;rgermeister angreifen zu m&uuml;ssen. Es sei ihm bewusst, dass es in Schw&auml;bisch Hall immer schwerer werde, der &bdquo;Anwalt&ldquo; des Oberb&uuml;rgermeister zu sein. Seine Lebenseinstellung und sein Verhalten habe es ihm immer auferlegt, dass er ehrlich sei und er Dinge ohne R&uuml;cksicht darauf anspreche, wie dies in der Presse r&uuml;berkomme und sich in W&auml;hlerstimmen auswirke. Das Thema Breitband sei nicht das einzige Thema, in welches sich Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim hineinknie. Stattdessen versuche eine Stadtr&auml;tin &uuml;ber soziale Medien und Facebook Stimmung zu machen. Dies k&ouml;nne nach Ansicht von Stadtrat Baumann nicht die Aufgabe eines ehrenamtlich gew&auml;hlten Gemeinderats sein. Es wird die Frage aufgeworfen, wie es unter diesen Bedingungen noch gelingen k&ouml;nne, Listen f&uuml;r die n&auml;chste Kommunalwahl zusammenstellen. Wenn er vier Tage mit nach Namibia gehe, verdiene er im Gegensatz zu den Beamten und Lehrern nichts. Bei der ersten Reise sei es so gewesen, dass der fr&uuml;here Stadtrat Hans Reber, Stadtrat Schorpp und er vereinbart h&auml;tten, den Flug selbst zu bezahlen, da es sich damals &bdquo;nur&ldquo; um eine Sondierungsreise handelte. Bei der n&auml;chsten Reise sei dies dann bereits etwas Anderes gewesen, da man Aufgaben hatte. Bei der ersten Reise habe man Stadtrat Baumann 500 &euro; gestohlen. Stadtrat Baumann bittet darum, auf dem Boden zu bleiben. Man solle nicht so tun, als ob die Welt wegen 700 &euro; bei einem Haushaltsvolumen in Millionenh&ouml;he und den Dingen, die Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim f&uuml;r die Stadt bewegt habe, untergehe. Wenn Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim dies am Anfang nicht mitgeteilt habe, so sei hierzu der Fachbereich Revision da. Der Fachbereich Revision m&uuml;sse dies selbst merken. Der Vergleich zu einer Betriebspr&uuml;fung wird gezogen. Anschlie&szlig;end werde die Angelegenheit gekl&auml;rt. Er lese in der Zeitung, dass Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim 10.000 &euro; im Monat verdiene und er sich den Flug deshalb h&auml;tte selbst leisten k&ouml;nnen. Es wird die Frage aufgeworfen, was dies f&uuml;r Kommentare seien. Es wird ferner angefragt, wo man hier anfangen und wo man aufh&ouml;ren wolle. Beim Siederfest sei eine Stadtr&auml;tin mit f&uuml;nf Personen gekommen, da in der Fraktion nicht so viele mitkommen wollten. Bei der Begr&uuml;&szlig;ung der Stadtr&auml;te sei eine Stadtr&auml;tin mit ihrem Ehemann gekommen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Ehemann die H&auml;ppchen selbst bezahlt habe. Hier k&ouml;nnte man weitere Beispiele nennen.</p>
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<u>Stadtrat Preisendanz</u> erkl&auml;rt, dass er im Prinzip alles, was Stadtrat Baumann ausgef&uuml;hrt habe, unterschreiben k&ouml;nne. Jedoch komme es nicht immer darauf an, was jemand tue und sage, was nach seinen eigenen Vorstellungen korrekt und redlich sei, sondern es komme auch manchmal darauf an, wie etwas ankomme. Dies sei oft &auml;rgerlich und ungerecht f&uuml;r denjenigen, der redlich etwas sage, aber anders verstanden werde. Nun nehme er in Schw&auml;bisch Hall seit einiger Zeit aufgrund bestimmter Vorg&auml;nge zunehmend auch im Gemeinderat eine vergiftete Atmosph&auml;re wahr. Gegen diese Situation m&uuml;ssen alle miteinander angehen. Hierzu sei es notwendig, extrem vorsichtig vorzugehen. Man habe einen Oberb&uuml;rgermeister, der wie man heute wieder geh&ouml;rt habe, das Thema Backbone bis in das kleinste &bdquo;Kn&ouml;chelchen&ldquo; verstanden und durchdacht habe. F&uuml;r ihn sei klar, dass man bei bestimmten Reisen, wenn die Partnerin ausdr&uuml;cklich eingeladen wurde, diese mitnehmen k&ouml;nne und dies nicht selbst zahlen m&uuml;sse. Wenn er dies auf die Gemeinder&auml;te &uuml;bertrage, wird u Bedenken gegeben, dass es Gemeinder&auml;te gebe, welche sich dies gar nicht leisten k&ouml;nnten. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe dem Gemeinderat den Brief an das Haller Tagblatt zur Verf&uuml;gung gestellt. Wenn dieser &bdquo;ungeschickt&ldquo; nicht auf die Flugkosten eingehe, werde die Presse nach Ansicht von Stadtrat Preisendan misstrauisch. Wenn in diesem Brief au&szlig;erdem dar&uuml;ber gesprochen werde, dass die Delegation aus dem Klimaschutzbeauftragten, der Partnerin des Oberb&uuml;rgermeisters und deren Sohn bestehe, sei klar, wenn dies in der Zeitung ver&ouml;ffentlicht werde, dass sich ein betr&auml;chtlicher Teil der B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rger frage, ob man soweit sei, dass ein 12-j&auml;hriger Sohn die Stadt Schw&auml;bisch Hall in Namibia vertrete. Es sei eine gewisse Instinktlosigkeit da, die in dieser aufgeputschten Schw&auml;bisch Haller Situation sch&auml;dlich sei. Vielleicht liege es auch daran, dass die B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rger keine Probleme mit Partnerschaften mit Zamosc, Epinal, Lappeenranta, Loughborough und Neustrelitz h&auml;tten. Dies seien alles St&auml;dte, in die wenig B&uuml;rger privat fahren w&uuml;rden. Wenn es um Namibia und k&uuml;nftig vielleicht um China gehe, sagen viele B&uuml;rgerinnen und B&uuml;rger, welche manche Sachen auch nur oberfl&auml;chlich wahrnehmen, dass man so eine Reise auf &ouml;ffentlich Kosten auch gerne mal machen w&uuml;rde. Aus diesem Grunde empfehle man, zus&auml;tzlich zu den Reisekostenregelungen die Projekte mit Namibia und China so zu diskutieren, dass deren Nachhaltigkeit, Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Schw&auml;bisch Haller Bev&ouml;lkerung verst&auml;ndlich kommuniziert werden k&ouml;nnen.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried</u> vertritt die Ansicht, dass in dem vom Gastgeber bezahlten Hotel Pirschfahrten inbegriffen seien. Wenn Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim die letzten beiden Tage auf Kosten der Gastgeber in einem Wildlife Resort der gehobenen Luxusklasse und mit Game Drives mehrmals t&auml;glich untergebracht gewesen sei, stelle das nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried ein Geschenk dar. Ein Beamter d&uuml;rfe keine werthaltigen Geschenke annehmen. Dies habe nichts mit dem offiziellen Auftrag Klimapartnerschaft zu tun gehabt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob es sich nicht miteinander bei&szlig;e, wenn man sich den Flug nach Namibia in ein total trockenes Land zahlen lasse, wo Wasser furchtbar kostbar sei und in einer luxuri&ouml;sen Lodge mit Safaris lebe. Ein Zusammenhang wird in Frage gestellt.Nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried habe Oberb&uuml;rgermeister Plegrim als Beamter eine Zuwendung angenommen. Im Zweifelsfall sei dieser nat&uuml;rlich als Repr&auml;sentant der Stadt oft zu irgendwelchen Sachen eingeladen. Ein Safarihotel k&ouml;nne jedoch nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried hierunter nicht fallen. Sie vertritt die Ansicht, dass Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim gegen seine Dienstpflichten versto&szlig;en habe. Die Einreichung einer Dienstaufsichtsbeschwerde wird angek&uuml;ndigt. Sie erwarte sich vom Regierungspr&auml;sidium Stuttgart in keinster Weise etwas. Das Regierungspr&auml;sidium habe nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried seine Haltung in Sachen &bdquo;Haus Sonnengarten&ldquo; deutlich gezeigt. Hier sei nichts unternommen worden. Das Regierungspr&auml;sidium Stuttgart habe nur geschrieben &bdquo;da keine Wiederholungsgefahr bestehe, sieht man von weiteren Ma&szlig;nahmen ab&ldquo;. Wenn das nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried ein Strafrechtler sagen w&uuml;rde, w&uuml;rde es bei jeder Anklage hei&szlig;en: &bdquo;Der erste Schuss ist frei, dieses Gesch&auml;ft k&ouml;nnen wir uns sparen&ldquo;. Nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried gehe das so nicht. Sie erwarte sich nicht, dass das Regierungspr&auml;sidium Stuttgart etwas unternehme. Diese w&uuml;rden sich nach Ansicht von Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried &bdquo;wie &uuml;blich&ldquo; wegducken.</p>
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<u>O</u><u>berb&uuml;rgermeister</u><u> Pelgrim</u> entgegnet, dass man an diesem Beitrag die Boshaftigkeit der soeben ge&auml;u&szlig;erten Unterstellung erkennen k&ouml;nne, weil dass, was Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried soeben behauptet habe, v&ouml;llig an den Haaren herbeigezogen sei.</p>
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<u>J&ouml;rg-Unfried</u> wirft fragend ein &bdquo;inwiefern&ldquo;?</p>
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<u>O</u><u>berb&uuml;rgermeister </u>Pelgrim erkl&auml;rt, dass eine Fahrt gemacht worden sei, welche man privat gezahlt habe. Zudem sei es eine Einladung offizieller Natur gewesen. Mit &bdquo;privat&ldquo; habe dies nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim nichts zu tun. Dies k&ouml;nne man dem Programm entnehmen. Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried habe nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim wahrscheinlich eine andere Arbeitsauffassung. Letzterer arbeite sehr viel, auch w&auml;hrend solcher Aufenthalte. Die ge&auml;u&szlig;erte Unterstellung wird als &bdquo;ungeheuerlich&ldquo; bewertet.</p>
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<u>J&ouml;rg-Unfried</u> wirft ein, dass man dies kl&auml;ren k&ouml;nne.</p>
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<u>O</u><u>berb&uuml;rgermeister</u><u> Pelgrim</u> weist erneut auf die in den Raum gestellte Unterstellung hin. Nach Ansicht von Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim stelle Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried Strafrecht in Aussicht und wisse gar nichts.</p>
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<u>J&ouml;rg-Unfried </u>entgegnet, dass diese ihrer Ansicht nach nichts von Strafrecht gesagt habe.</p>
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<u>O</u><u>berb&uuml;rgermeister </u><u>Pelgrim</u> vertritt die Ansicht, dass Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried die Sitzungsunterlage nicht richtig gelesen habe und dann unterstelle, dass er im Hilton Hotel &uuml;bernachtet habe, obwohl es dort lediglich ein Fr&uuml;hst&uuml;ck mit dem Gesundheitsminister gegeben habe.</p>
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<u>J&ouml;rg-Unfried</u> wirft ein, dass Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim sie beleidigt h&auml;tte.</p>
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<u>O</u><u>berb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> bekr&auml;ftigt, dass Stadtr&auml;tin J&ouml;rg-Unfried die Sitzungsunterlage nicht richtig gelesen habe. Dieser sei nicht zu entnehmen, dass er dort &uuml;bernnachtet habe. Er sei um 7.00 Uhr am Morgen f&uuml;r ein Fr&uuml;hst&uuml;ck mit dem Gesundheitsminister ins Hilton Hotel gefahren. Hieraus unterstelle man, dass dies eine Luxusreise gewesen sei. Die Ebene der Unterstellung bewertet Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim als &bdquo;unw&uuml;rdig&ldquo;.</p>
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<u>Stadtr&auml;tin Koch</u> erkl&auml;rt, dass sie sich, obwohl sie nicht namentlich von dem ein oder anderen Gremiumsmitglied angesprochen wurde, pers&ouml;nlich angegriffen f&uuml;hle. Es wird gebeten, zu Protokoll zu nehmen, dass sie der Presse oder dem Fachbereich Revision keinen anonymen Hinweis gegeben habe. Sie habe davon nichts gewusst, als sie &ouml;ffentlich auf Facebook gepostet habe. Sie habe dies nur in der Zeitung gelesen. Nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Koch k&ouml;nne man &Auml;pfel nicht mit Birnen vergleichen. Der Apfel stehe f&uuml;r die St&auml;dtepartnerschaften. &Uuml;ber 50 Jahre gab es hierzu keine Einw&auml;nde. Diese stehen deshalb au&szlig;er Frage. Die Birne stehe symbolisch f&uuml;r die Projektpartnerschaft. Diese bestehe erst seit dem Jahr 2014. Am 10. April 2014 sei der &bdquo;Letter of Intent&ldquo; unterzeichnet worden. Dies habe nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Koch nichts mit einer St&auml;dtepartnerschaft zu tun. Am 13. Oktober 2014 sei thematisiert worden, dass die damalige Migrations- und Fl&uuml;chtlingsthematik zeige, dass ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den L&auml;ndern des sog. globalen S&uuml;dens und hier gerade in Afrika als Kontinent mit dem h&ouml;chsten Bev&ouml;lkerungswachstum notwendig sei. Das Staatsministerium Baden-W&uuml;rttemberg sowie das Ausw&auml;rtige Amt haben Kommunen ermuntert, sich im Rahmen von lokalen Entwicklungshilfema&szlig;nahmen zu engagieren. Der Gemeinderat habe daraufhin die Bem&uuml;hungen der Stadtverwaltung begr&uuml;&szlig;t, die Projektpartnerschaft mit der Stadt Ondangwa in Namibia sowie die daran ankn&uuml;pfende Kooperation insbesondere mit der Waldorf School Windhoek zu vertiefen. Auf die Hinweise der Gemeindepr&uuml;fungsanstalt Baden-W&uuml;rttemberg zur Kosten&uuml;bernahme im Falle einer Begleitung durch Ehepartner wird Bezug genommen. Es wird angefragt, auf welcher Basis entschieden werde, ob eine Projektpartnerschaft entstehe. In der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses vom 18. September 2017 habe man eine sechsk&ouml;pfige chinesische Delegation aus der Stadt Yixing begr&uuml;&szlig;t. Es sei ein Memorandum unterzeichnet worden. Hinsichtlich der heute auf der Tagesordnung stehenden Richtlinie wird darauf hingewiesen, dass mit der Stadt Yixing nach Auffassung von Stadtr&auml;tin Koch keine offizielle Projektpartnerschaft bestehe. Aus diesem Grund soll nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Koch die Projektpartnerschaft aus der Richtlinie gestrichen werden. Es wird ferner gebeten aufzunehmen, dass im Falle von offiziellen Einladungen Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim nicht allein dar&uuml;ber entscheiden d&uuml;rfe, ob dieser daran teilnehme. Die Zusammensetzung der offiziellen Delegationen solle ferner nach Ansicht von Stadtr&auml;tin Koch mit einem vom Gemeinderat eingesetzten Ausschuss abgestimmt und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt werden. Zusammenfassend bitte sie nochmals &Auml;pfel nict mit Birnen zu vergleichen. Es werden nicht die St&auml;dtepartnerschaften in Frage gestellt, sondern die Projektpartnerschaften. Stadtr&auml;tin Koch erkl&auml;rt, dass sie weder gegen Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim noch gegen&uuml;ber seiner Partnerin Missgunst hege. Man m&uuml;sse sich jedoch an das Gesetz halten.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> kommt auf den Vertagungsantrag zur&uuml;ck. Dies werde unterst&uuml;tzt. Man habe in der Tat verschiedene &Auml;pfel und Birnen, welche durcheinander geworfen werden. Im Ergebnis habe man im Rahmen der Hauptsatzung eine Bewirtschaftungsbefugnis. In den Grenzen der Bewirtschaftsbefugnis verf&uuml;ge die jeweilige Projektverantwortliche, hier Fr. Dr. Ei&szlig;ele-Kraft, &uuml;ber die M&ouml;glichkeit Zusch&uuml;sse f&uuml;r Projekte im Rahmen der Beschlussfassungen des Gemeinderats zu gew&auml;hren. Diese Zusch&uuml;sse werden auch geleistet. Dies stelle eine normale ge&uuml;bte Praxis dar. Auch B&uuml;rgerreisen werden i.d.R. durch die Stadtverwaltung organisiert und abgerechnet. Man gehe hier als Stadt zun&auml;chst in Vorleistung. Anschlie&szlig;end gebe es m&ouml;glicherweise eine Refinanzierung. Auch dies sei als &bdquo;Besonderheit&ldquo; dargestellt worden. Dies stellt jedoch einen ganz normalen Vorgang dar. Das Dilemma bestehe in der Frage, wer hier&uuml;ber entscheide. &Uuml;blicherweise mache dies bei Delegationen Abteilungsleiterin St&auml;dtepartnerschaften, Dr. Ei&szlig;ele-Kraft. Die Fraktionen benennen bei offiziellen Delegationen hierzu ihre Personen. Die Abrechnung erfolge dann wieder &uuml;ber das Partnerschaftsb&uuml;ro. Genau diese Abwicklung erfolgte im in Rede stehenden Fall. D.h. es gab eine offizielle Einladung aus Okahandja durch eine pers&ouml;nliche Einladung des dortigen B&uuml;rgermeisters. Man habe die Einladung angenommen. Die vorgenommene Abrechnung wurde ganz normal vom Partnerschaftsb&uuml;ro vorgenommen. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe eine Rechnungslegung erhalten, welche er bezahlt habe. Dieses erfolgte nach ge&uuml;bter Praxis. Jetzt stelle man fest, dass diese ge&uuml;bte Praxis offensichtlich in Frage gestellt werde. Deshalb wurde vorgeschlagen, dass hier&uuml;ber k&uuml;nftig der Gemeinderat beschlie&szlig;en solle. Damit es zu keinem Unmut komme, habe er die Flugkosten &uuml;bernommen. Trotzdem m&ouml;chte er feststellen, dass es sich um keine private Reise handelte.</p>
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<u>Stadtrat H&auml;rtig</u> erkl&auml;rt, dass er gerne an Delegationen f&uuml;r St&auml;dtepartnerschaften teilnehme. Es sei gut, mit den dortigen Parlamentarien in Kontakt zu kommen. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim mache hier auch immer eine gute Figur. Der Gemeinderat sei ein demokratisches Gremium. Er sehe es als seine Aufgabe an, den &ouml;ffentlichen Willen zu repr&auml;sentieren. Hierzu geh&ouml;re auch eine kritische Haltung. Die Qualit&auml;t eines solchen Gremiums messe sich daran, wie eine Konfliktkultur aussehe. Stadtrat Baumann bringe eine Emotion rein und sei derjenige, welche die meisten Mitglieder &bdquo;anmotze&ldquo;. Vieles was im Gremium ge&auml;u&szlig;ert wurde, sei eines Gemeinderats nicht w&uuml;rdig. Wenn man bei etwas zu kritisieren habe, k&ouml;nne man dies &ouml;ffentlich tun. Man d&uuml;rfe auch kritisch sein. Man m&uuml;sse dies nach Ansicht von Stadtrat H&auml;rtig in diesem Amt auch sein. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe nach Ansicht von Stadtrat H&auml;rtig einen Fehler hinsichtlich der Befangenheit begangen. Er w&uuml;rde dehalb empfehlen, mit mehr Demut an die Sache ranzugehen. Stadtrat H&auml;rtig halte ebenfalls nichts von der Zwischeninstanz &bdquo;&Auml;ltestenrat&ldquo;. Hier k&ouml;nne man jedoch auch nachfragen. Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim habe in einer Grauzone nicht wahrgenommen, dass etwas Vorsicht angezeigt gewesen w&auml;re. Er sei daher gut, wenn man sich Gedanken &uuml;ber die Richtlinie mache. Er w&uuml;nsche sich einen offenen, transparenten und kritischen Gemeinderat, welcher die Stimmen aller Mitglieder entsprechend w&uuml;rdige.</p>
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<u>Stadtrat Baumann</u> beantragt den Schluss der Rednerliste.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> erkl&auml;rt, dass auf der Rednerliste noch Stadtr&auml;tin Koch vorgemerkt sei.</p>
 
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<u>Stadtr&auml;tin H&auml;rterich</u> stellt nach ausf&uuml;hrlicher Diskussion den <strong>Antrag</strong> auf Schluss der Debatte und den <strong>Antrag</strong> auf Absetzung des Tagesordnungspunktes von der heutigen Tagesordnung.</p>
 
<u>Stadtr&auml;tin H&auml;rterich</u> stellt nach ausf&uuml;hrlicher Diskussion den <strong>Antrag</strong> auf Schluss der Debatte und den <strong>Antrag</strong> auf Absetzung des Tagesordnungspunktes von der heutigen Tagesordnung.</p>
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<u>Oberb&uuml;rgermeister Pelgrim</u> stellt den Antrag von Stadtr&auml;tin H&auml;rterich als weitergehenden Antrag zur Abstimmung:</p>
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Version vom 7. November 2018, 10:09 Uhr

Sachvortrag:

Zwischen der Stadt Schwäbisch Hall und ihren sechs Partnerstädten sind über die Jahre viele freundschaftliche Beziehungen gewachsen. Dabei sind Begegnungen und der Austausch eine wichtige Basis für lebendige Partnerschaften über alle Grenzen hinweg. Diese offiziellen Städtepartnerschaften sowie Projekte in Namibia und in China eröffnen die Möglichkeit sich, mit anderen Kulturen und Lebensweisen auseinander zu setzen.

Zu bestimmten Anlässen in den Partnerstädten oder bei den Projektpartnern sind regelmäßig offizielle Delegationen der Stadt eingeladen. Um Transparenz über die Zusammensetzung der reisenden Delegationen zu schaffen, wurden Richtlinien erarbeitet, die in der Anlage beigefügt sind

Anlage: Richtlinien
Anlage: Anfrage Stadträtin Koch vom 26.06.18 mit Antwort der Verwaltung vom 29.06.18
Anlage: Antrag der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN vom 02.07.18 mit Antwort der Verwaltung vom 04.07.18
 

Oberbürgermeister Pelgrim erklärt, dass sich viele der Anwesenden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im Bereich von Städtepartnerschaften beteiligt hätten. Der Wesenspunkt stelle seit über 50 Jahren die Völkerverständigung dar. Man habe Partnerschaften aus verschiedenen Traditionen heraus. Zu nennen sei hier Epinal, Loughborough, Lappeenranta, Neustrelitz und Zamosc. Hinzu komme die Türkei mit Balikesir und als jüngste Entwicklung unter ganz anderen Rahmenbedingungen Namibia als Projektpartnerschaft. Diese wurde am 13. Oktober 2014 im Kontext der Waldorf School Windhoek und Ondangwa beschlossen. Der zweite Beschluss hierzu erfolgte im Februar 2015, wonach jährlich ein Prozent der Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Schwäbisch Haller Beteiligungsgesellschaft mbH (SHB) zur finanziellen Unterstützung solcher Partnerschaften verwendet werden sollen. Im Oktober 2017 habe man sich entschlossen, einem Wunsch der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit der namibischen Botschaft nachzukommen, eine kommunale Klimapartnerschaft mit Okahandja einzugehen und diese näher zu untersuchen. Eine erste Delegation aus Namibia unter Leitung des Bürgermeisters Hindjou aus Okahandja besuchte Schwäbisch Hall am 14.-18. Oktober 2017. Die Betreuung der Delegation erfolgte durch die Verwaltung, konkret durch Fr. Dr. Eißele-Kraft, dem Freundeskreis Namibia, Oberbürgermeister Pelgrim und unter Beteiligung der Partnerin des Oberbürgermeisters. Bei diesem Besuch im Oktober 2017 wurde eine offizielle Gegeneinladung seitens des dortigen Bürgermeisters für die Verwaltung, Oberbürgermeister mit Partnerin ausgesprochen. Dieser erste offizielle Gegenbesuch erfolgte dann im Februar 2018 im Zeitraum 10. Februar bis 17. Februar. Der erste Teil der Reise führte nach Okahandja. An diesem Teil nahmen auch die Partnerin des Oberbürgermeisters und deren Sohn zusammen mit dem Klimaschutzbeauftragten Rossi teil. Letzterer blieb noch zwei Tage länger in Okahandja. In der Folge sei Oberbürgermeister Pelgrim und seine Partnerin weiter zur Waldorf School gereist. Man habe auch Gespräche mit der namibischen Regierung geführt. Der Gemeinderat beschließe jedes Jahr ein Budget von ca. 120.000 € für Partnerschaftsaktivitäten. Im Jahr 2018 seien dies 145.000 € gewesen. Dieses Budget wird vom Partnerschaftsbüro (Abteilung Städtepartnerschaften) bewirtschaftet. Im Rahmen der Partnerschaftsabkommen und im Rahmen der Beschlussfassung über den Haushalt werden diese Mittel für die Kosten der Besuchergruppen aus den Partnerstädten verwendet. Hierunter fallen Übernachtungen, Transportkosten im Inland , offizielle Essen, musikalische Beiträge, Gastgeschenke und eine Vielzahl von weiteren unterschiedlichen Aufwendungen. Zudem werden Stipendien für Studierende am Goethe-Institut übernommen. Es werden Fachreisen von Lehrern oder Verwaltungen, wie z.B. ein Austausch im Bereich der Polizei oder der Feuerwehr unterstützt. Gäste aus den Partnerstädten werden vor Ort, wiederum von der Verwaltung, d.h. durch Fr. Dr. Eißele-Kraft und ihrem Team, durch den Oberbürgermeister, den Ersten Bürgermeister, von Mitgliedern des Gemeinderats und in vieler Hinsicht auch von deren Partnern oder den Partnerschaftskomitees betreut. Offizielle Delegationsreisen stellen eine ausgeprägte Tradition dar. In Großbritannien und auch bei französischen und türkischen Gästen sei es häufig so, dass diese mit ihren Partnern anreisen. Gleiches gelte für Neustrelitz. Hier seien i.d.R. auch die Lebenspartner in der Betreuung der Gäste eingebunden, sofern Interesse und Zeit bestehe. Dies sei nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim gut so. Er sei sehr froh darüber, dass diese Partnerschaftspflege kein Verwaltungsakt darstelle, sondern von verschiedenen Menschen betrieben werde und dass die verschiedenen Partner von denjenigen, welche hier anwesend seien, dieses auch tun. Hierfür sei er sehr dankbar. Dies erfolge i.d.R. in der Freizeit. Es diene dem Wohl des Austauschs und der freundschaftlichen Beziehungen. Für Besuche und Fahrten in die Partnerstädte der Stadt Schwäbisch Hall werden Zuschüsse für die Begegnungen, Gastgeschenke und Fahrtkosten gewährt. Die Fahrtkosten werden i.d.R. übernommen oder es werden Zuschüsse dafür gewährt. Dies gelte für Reisen aller Art. Dies gelte z.B. für einen Orchesteraustausch oder einen Austausch im Bereich des Mädchenfußballs. Dort werden fahrtkostenunterstützende Zuschüsse gewährt. Auch für die Anbahnungen von Freundschaften wird eine Unterstützung gewährt. Selbstverständlich gelte dies nicht nur für Musikreisen oder Kulturreisen, sondern auch für offizielle Partnerschaftsreisen. D.h. für Fälle, in denen die Einladung durch offizielle Begleitung, sei es durch den Oberbürgermeister, Ersten Bürgermeister oder Gemeinderäten, erfolge. I.d.R. werden Anreisekosten und Gastgeschenke bezahlt. Die Aufwendungen vor Ort werden i.d.R. von den Partnern übernommen. Bei besonderen Anlässen seien auch die Partner, die die Reise begleiten, Bestandteil der offiziellen Delegation. Dies sei seit vielen Jahren geübte Praxis. Er selbst sei nun 20 Jahre im Amt. Er habe diese Praxis nicht geändert, sondern vom Vorgänger übernommen. Private Aufwendungen seien privat zu zahlen. Jetzt stelle sich die Frage, was privat sei und was einer Partnerschaft diene. Ferner stelle sich die Frage, wer dieses beurteile. In der Vergangenheit sei diese Frage durch die Verwaltung beantwortet worden. Deshalb komme er nunmehr zu der diskutierten Namibiareise vom Februar 2018. Diese erfolgte auf Einladung der Stadt Okahandja sowie des Projektpartners Waldorf School. Das Programm habe man dem Gemeinderat zur Verfügung gestellt und sei öffentlich im Internet zugänglich. Die Anreise erfolgte mit einem Nachtflug in der Economy Class. Am Tag der Ankunft (Sonntag Abend) erfolgte die Fahrt nach Okahandja und ein offizielles Abendessen mit dem dortigen Bürgermeister, Gemeinderäten und Stadtbediensteten sowie sonstigen Mitgliedern, welche man dort kennengelernt habe. Am Montag habe es ein ganztägiges Programm mit Besichtigung u.a. der Mülldeponie, des Absetzbeckens und der Schule im Kontext der Klimapartnerschaft gegeben. Am Dienstag erfolgten ganztägig Unternehmensbesuche, eine Besichtigung des Krankenhauses sowie eine Besichtigung eines Solarfeldes. Anschließend erfolgte die Fahrt nach Windhoek und ein Abendessen bis spät in die Nacht mit Repräsentanten der Stadt Windhoek sowie mit Repräsentation der Stadt Bremen, welche zeitgleich vor Ort waren. Am Mittwoch fanden Minister- und Botschaftsbesuche sowie ein Besuch der Waldorf School statt. Es erfolgte eine Unterzeichnung eines Ausbildungsvertrags. Am Donnerstag erfolgte dann das, was in der Zeitung so hochgekocht wurde: Zwischen 6 Uhr und 9 Uhr erfolgte vor dem Frühstück eine Ausfahrt mit einem Jeep. Dies wurde groß als Safarireise tituliert. Die Kosten seien hierfür privat übernommen worden. Anschließend erfolgte eine Korrespondenz mit dem Gesundheitsminister und dem Energieminister. Ferner wurde die Post erledigt und die Abrechnung der Projektarbeit der Waldorf School in Augenschein genommen. Am Freitag besuchte man vor der Abreise noch das Township Katatura und u.a. eine Kindertageseinrichtung. Oberbürgermeister Pelgrim verdeutlicht, dass man angesichts des Programms nicht von einer privaten Reise reden könne. Gleiches gelte für seine Partnerin. Er sei froh, dass seine Partnerin die Einladung der Stadt Okahandja auch angenommen und hierfür ihren Urlaub geopfert sowie ihn beim ersten Antrittsbesuch begleitet habe. Hierdurch sei der Freundschaftscharakter unterstrichen worden. Bei einem ersten Besuch in Ondangwa habe man den Eindruck gehabt, dass es klappen könnte. Man wisse aber genau, dass hier das Thema Korruption sehr schnell im Spiel sei. Oberbürgermeister Pelgrim wollte auf jeden Fall vermeiden, dass man hier nur auf den Eindruck einer einzelnen Person hin die künftige Kooperation der Stadt Schwäbisch Hall aufbaue. Es gehe auch um ca. 100.000 € an Bundesmitteln. Zur konkreten Abrechnung wird ausgeführt, dass die Flüge am 29. Dezember 2017 vom Vorzimmer des Oberbürgermeister gebucht wurden. Die Bezahlung der Flüge erfolgte am 5. Januar 2018 über das Budget der Städtepartnerschaften, veranlasst und verfügt vom damaligen Fachbereichsleiter Hauck als Produkt- und Haushaltsverantwortlichen und Fr. Dr. Eißele Kraft als Partnerschaftsbeauftragte. Die reise nach Namibia erfolgte vom 10. Februar bis 17. Februar 2018. Die Vorlage und Prüfung der Belege für dienstliche Auslagen vor Ort, welche Oberbürgermeister Pelgrim hatte, erfolgte durch Abrechnung der Auslagen durch das Partnerschaftsbüro am 23. Februar 2018. Von den dienstlichen Auslagen in Höhe von 955 € wurden die Flugkosten von Jonathan Munz in Höhe von 790 € abgezogen. Die Flugkosten des Oberbürgermeisters wurden mit Bundesmitteln abgerechnet. Die Flugkosten von Sybille Munz wurden mit Hinweis auf die Partnerregelung von der Stadt übernommen. Der Erstattungsbeitrag für Oberbürgermeister Pelgrim betrug 165 €. Für die sachliche und rechnerische Richtigkeit unterzeichnete Abteilungsleiterin Städtepartnerschaften, Dr. Eißele-Kraft, am 23. Februar 2018. Der Bericht über die Reise im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur erfolgte am 12. März 2018. Es erfolgte anschließend ein anonymer Hinweis aus dem Gemeinderat gegenüber dem Fachbereich Revision. Fachbereichsleiterin Revision Bauer habe anschließend die Überprüfung der Abrechnung übernommen. Am 21. März 2018 erfolgte eine Information des Fachbereichs Revision an Oberbürgermeister Pelgrim, dass der Fachbereich Revision die geübte Partnerregelung der Stadt und die damit verbundene Flugkostenregelung mit einem Hinweis auf die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg für problematisch halte. Am 27. März 2018 gab es ein gemeinsames Abstimmungsgespräch mit der Fachbereichsleiterin Revision Bauer, Abteilungsleiterin Städtepartnerschaften Dr. Eißele-Kraft und Oberbürgermeister Pelgrim zum weiteren Vorgehen. Am 27. März 2018 erklärte Oberbürgermeister Pelgrim die Kostenübernahme für die Flugkosten seiner Partnerin, obwohl es sich nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim nicht um eine private Reise handelte. Es wurde ein Grundsatzgespräch mit dem Regierungspräsidium Stuttgart vereinbart, um Klarheit für künftige Fälle herzustellen. Am 17. April 2018 habe das Grundsatzgespräch über die zukünftige Abrechnung hinsichtlich der „Partnerregelung“ beim Regierungspräsidium Stuttgart stattgefunden. Es bestand der Vorschlag zur Verabschiedung einer Richtlinie mit Abstimmung über den Ältestenrat/die Fraktionsvorsitzenden. Am 20. April 2018 erfolgte die Rechnungslegung der Flugkosten durch das Partnerschaftsbüro für Sybille Munz. Ein Zahlungseingang erfolgte am 25. April 2018. Die Berichterstattung im Haller Tagblatt am 26. Juni 2018 trage die Überschrift „Flug über städtische Kasse verbucht - Der OB hat beim Delegationsbesuch in Namibia auch seine Lebensgefährtin und deren Sohn mitgenommen. Über die Abrechnung gab es Unstimmigkeiten in der Verwaltung“. Diese Berichterstattung erschien, obwohl man wusste, dass bereits abgerechnet und die Rechnung beglichen wurde. Weniger Tage später sei zu lesen gewesen „Fataler Zustand“, verbunden mit dem Hinweis „Freundin des Oberbürgermeisters äußert sich zur umstrittenen Abrechnung“. Ein Gespräch sei nicht geführt worden. Der einzige Bezugspunkt sei ein Eintrag in Facebook. Hier bewege man sich nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim auf einer Ebene, welche man sehr sorgfältig beurteilen müsse. Er habe aus den Zeitungen heraus bereits einige Stellungnahmen gehört, wonach man sich vom Thema Städtepartnerschaften bereits grundsätzlich entfremde. Dies hält Oberbürgermeister Pelgrim für einen völlig falschen Weg. Dies sei nicht das, was eine weltoffene Verantwortung für die Stadt umfasse. Man sei nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim gut beraten, eine Richtlinie zu vereinbaren, welche das Thema aus der Emotionalität heraushole. Die Richtlinie, welche man vorgelegt habe, umfasse eine Basis, welche Folgendes besage: Offizielle Delegationen werden mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmt. Anschließend werden diese noch dem Gemeinderat bekanntgegeben. Es wird beispielhaft zum Zeitplan angemerkt, dass es nicht so sei, dass sich alle angemeldeten Mitgliederinnen und Mitglieder an die Delegation gebunden fühlen. Es sei eine Flexibilität in der Zusammensetzung erforderlich. Die Delegation hinsichtlich der letzten reise nach Neustrelitz zum dreißigjährigen Jubiläum setzte sich beispielsweise aus Oberbürgermeister Pelgrim, Stadtrat Härtig, Stadtrat Feucht, Stadtrat Bay und Stadtrat Frank zusammen. Die SPD-Fraktion und die FDP-Fraktion sei nicht beteiligt gewesen. Aus diesem Grunde seien zwei Personen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mitgegangen. Dies passiere regelmäßig. Viel häufiger passiere dies bei Gegeneinladungen in Schwäbisch Hall. Bei offiziellen Delegationen rät Oberbürgermeister Pelgrim davon ab, wochenlang im Voraus etwas zu beschließen. Er spreche sich dafür aus, es öffentlich und transparent zu machen. Dies sei die Überlegung, welche auch auf Ebene des Regierungspräsidiums Stuttgart relevant gewesen sei. Das Vorgehen sei mit der Annahme von Spenden vergleichbar. Man nehme diese an und gebe diese dem Gemeinderat transparent zur Kenntnis. Man habe hierdurch ein Instrument dieses öffentlich zu artikulieren. Ferner habe man die Anträge der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als Tischvorlage inkl. entsprechender Beantwortung aufgelegt. Diese seien am Montag eingegangen. Hier könne man sich die Frage der Fristwahrung stellen. Man habe darüber hinaus eine Anfrage von Stadträtin Koch, welche man ebenfalls schriftlich beantwortet habe, dem Gremium zur Verfügung gestellt. Alle Anliegen seien nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim mehr als ausführlich und transparent beantwortet worden. Sämtliche Schriftwechsel hierzu wurden veröffentlicht. Insofern hoffe er, dass keine Fragen mehr bestehen.

Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt vertritt die Ansicht, dass wenn Oberbürgermeister Pelgrim in seiner Funktion als Oberbürgermeister reise, das Reisekostengesetz gelte. Dieses regle Auslagen für Dienstreisen und Dienstgänge der Beamten der Gemeinden. Wenn Oberbürgermeister Pelgrim jemanden privat mitnehme, sei dies privat. Mit dem Gemeinderat habe dies nichts zu tun. Hinsichtlich der reisen des Gemeinderats sei kein Problem und kein Missstand bekannt. Warum die Reisen des Gemeinderats geregelt werden müssten, welche in der Vergangenheit gut geregelt gewesen seien und sehr sorgfältig gehandhabt wurden, erschließe sich ihm nicht. Wenn die Reisen, insbesondere Fernreisen, dem Gemeinderat oder den Fraktionen zur Abstimmung bekanntgegeben werden, stelle dies eine Neuerung dar, welche völlig in Ordnung sei. Das vorgelegte Papier vermische jedoch diese Dinge. Man sehe noch Beratungsbedarf. Es wird um Vertagung der Beschlussfassung gebeten.

Stadtrat Kaiser pflichtet bei, dass die Richtlinie in der heutigen Sitzung nicht verabschiedet werden sollte. Man halte eine klare und transparente Regelung für selbstverständlich. Für jede Reise müsse klar werden, in welcher Rolle die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei seien. Es könnten nur Kosten übernommen werden, die mit dem offiziellen dienstlichen Anlass in Verbindung stehen. Bei der Ausarbeitung der Richtlinie sollte Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen. Es gebe Beispiele in anderen Kommunen. Es gebe dazu auch eine Haltung der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg. Hier sei es eindeutig so, dass Partner eine Aufgabe haben müssen, damit die Kosten übernommen werden können. Als verbeamteter Lehrer wisse man auch, dass man recht vorsichtig bei der Annahme von Geschenken oder geldwerten Vorteilen sein müsse. Es wird angefragt, wie es sich hier verhalte. Man habe Zweifel, ob mit der vorgeschlagenen Richtlinie für die Zukunft alle Unklarheiten beseitigt werden. Es wird beantragt, dass man dem Gemeinderat Richtlinien aus anderen Kommunen vorlege und die Empfehlungen der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg einarbeite. Diese gelte ebenso für das Regierungspräsidium Stuttgart, falls es hier etwas gebe. Die SPD-Fraktion wolle keine Entfremdung von den Partnerstädten. Es handle sich um ein sehr wichtiges Anliegen. Man schließe sich der CDU-Fraktion an und beantrage die Abstimmung über die Richtlinie zu vertagen, bis die Informationen eingearbeitet wurden. Dass es Irritationen zur Riese gegeben habe, sei auch aus dem geschilderten Ablauf deutlich geworden. Es bestand nach Ansicht von Stadtrat Kaiser nicht von Anfang an die notwendige Klarheit über die Verteilung der Kosten. Es habe bereits frühzeitig nach der Rückkehr Gerüchte gegeben, welche Stadtrat Kaiser zu einer direkten Nachfrage veranlasst hätte. Er habe sich auf die Auskunft verlassen, dass wie immer der private Anteil auch privat übernommen wurde. Oberbürgermeister Pelgrim habe erläutert, dass er den Zweifeln des Fachbereichs Revision nachgegangen sei. Dies sei offensichtlich geschehen. Oberbürgermeister Pelgrim habe in Teilen den zeitlichen Ablauf vorgelegt. Es wird angeregt diesen öffentlich darzustellen. Als hilfreich wird auch eine Akteneinsicht angesehen. Stadtrat Kaiser erklärt, dass man es der Bevölkerung und sich als Gemeinderat schuldig sei, dass der ganze Vorgang transparent aufgeklärt werde. Dass Oberbürgermeister Pelgrim im Zeitungsbericht wie der Sonnenkönig dargestellt wurde, habe er ebenfalls für nicht in Ordnung befunden. Dies wäre nicht notwendig gewesen. Der Ablauf müsse jedoch klar werden. Die SPD- Fraktion bitte um Akteneinsicht und Klärung der erläuterten Zeitschiene. Hierdurch entziehe man am schnellsten den Verdächtigungen und Vermutungen auf einen Skandal den Boden.

Oberbürgermeister Pelgrim sagt die Möglichkeit einer Einsichtnahme in die Akten zu. Es gebe jedoch Menschen in diesem Gremium, welche nicht in der Lage seien, eine Frage nach der Sachlage in diesem Kreis zu stellen. Es werde hinterrücks und anonym die Presse instrumentalisiert um einen Flurschaden zu erreichen. Dies sei nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim nicht ganz in Ordnung. Dies sei kein Umgang in diesem Kreis. Man traue sich nicht einmal zu sagen, dass man dies öffentlich losgetreten habe. Dies sei zwei Mal passiert. Auch Fachbereichsleiterin Bauer gab den Namen, wer auf Sie zugekommen sei, nicht preis. Hiermit sei er einverstanden. Auch die Presse berufe sich auf den Vertrauensschutz. Hier in diesem Kreis, als das Thema im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur angesprochen wurde, hätte man eine Anfrage stellen können. Hiervon wurde kein Gebrauch gemacht. Deshalb frage Oberbürgermeister Pelgrim sich, welche Art der Zusammenarbeit hier gepflegt werde. Dies halte er wenigstens für kritisch. Hier gehe es nicht um das Thema „Dienstreise“. Es gehe um Fahrtkostenzuschüsse für Nichtmitglieder der Verwaltung. In manchen Fällen sei es sogar so, dass es bei offiziellen Delegationen sogar erwartet werde, dass eine Partnerin dabei sei. In diesem Fall sei dies quasi eine Dienstreise. Darüber habe man in den vergangenen Jahrzehnten noch die gesprochen. Man habe immer nur allenfalls einen Fahrtkostenzuschuss gewährt, d.h. keine Dienstreisevergütung gewährt. Dies halte er auch für angemessen. Aus diesem Grunde rede man vielleicht von Äpfeln und Birnen. Man könne jedoch selbstverständlich Regelungen anderer Gemeinden zusammentragen. In diesem Punkt wird Stadtrat Dr. Graf v. Westerholt beigepflichtet, dass man in den vergangenen Jahrzehnten ganz ordentlich mit dem agiert habe, was man als freiwillige Aufgabenin diesem Feld wahrnehme. Es habe in zwanzig Jahren keine einzige Beanstandung gegeben. Die Frage warum er gesagt habe, dass er ein Grundsatzgespräch haben wolle, sei, dass dies keine Regelung für ein Stadtoberhaupt sein könne, welcher eingeladen werde. Gleiches gelte für seine Partnerin. Wenn das Schule mache, werde so etwas nicht mehr stattfinden. Wenn die ehemalige Erste Bürgermeisterin Wilhelm mit ihrem Ehemann im Rahmen ihrer Zuständigkeit als Dezernentin für Städtepartnerschaften nach Epinal fahre, und er dies absegne, habe Oberbürgermeister Pelgrim dies zu verantworten. Die Frage, welche beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellt wurde, sei, wer dies im Fall von Oberbürgermeister Pelgrim zu verantworten habe. Auch zum Schutz von Oberbürgermeister Pelgrim selbst, habe man gesagt, dass es sinnvoll sei, dieses durch den Gemeinderat beschließen zu lassen. Dies sei das Wesensmerkmal der Richtlinie. Wenn man einen Fahrtkostenzuschuss für Schülerinnen und Schüler der Musikschule nach Neustrelitz gewähre, müsse dies selbstverständlich nicht im Gemeinderat beschlossen werden. Es wird nochmals verdeutlicht, dass es Dienstreisen im Kontext der Stadt für Nichtmitglieder der Verwaltung nicht gebe. Es gebe allenfalls einzelne Zuschüsse zu bestimmten Aktivitäten. Diese Aktivitäten können z.B. eine Einladung zum Abendessen am Pfingstfest sein. Dies seien alles Zuschüsse, die man auch für Mitglieder des Gemeinderats, der Zivilgesellschaft und für Partnerschaftskomitees gewähre.

Stadträtin Herrmann erklärt, dass seitens ihrer Fraktion Änderungsanträge zum Beschlussvorschlag eingereicht wurden und diese auch noch in der Sitzung mündlich gestellt werden können. Es sei daher fair, dass diese direkt nach der Fraktionssitzung formuliert und vor der Sitzung eingereicht wurden.

Oberbürgermeister Pelgrim weist daraufhin, dass bei zeitlich knapp eingehenden Anträgen auch eine Vertagung die Folge sein könnte, wenn diese aus zeitlichen Gründen von der Verwaltung nicht mehr geprüft werden könnten.

Stadträtin Herrmann erklärt, dass nicht der Eindruck entstehen dürfe, dass gewählte Vertreter auf städtische Kosten Vergnügungsreisen unternehmen. Aus diesem Grunde wird die Schaffung einer Regelung unterstützt, da ihrer Ansicht nach ein „Wildwuchs“ entstanden sei.

Oberbürgermeister Pelgrim wirft ein, dass dies eben nicht der Fall sei.

Stadträtin Herrmann führt aus, dass es sehr wohl einen Graubereich gegeben habe, den man nicht trennen konnte. Aus diesem Grunde sei es gut, dass das Regierungspräsidium Stuttgart den Vorschlag gemacht habe, eine Richtlinie zu erstellen. Im Vorschlag der Verwaltung werde ihres Erachtens fast nichts geregelt. Nach dem Entwurf der Richtlinie soll über die Zusammensetzung der Delegationen der Ältestenrat entscheiden. Nach der städtischen Hauptsatzung gebe es keinen Ältestenrat. Es handle sich hiernach nicht um ein beschließendes Gremium. Dass die Kosten über das Landesreisekostengesetz geregelt werden, sei eine Selbstverständlichkeit. Ihre Fraktion habe vier weitere Punkte zur Richtlinie vorgeschlagen. Man habe sich hierzu bei anderen Städten informiert. Es sei nicht üblich, dass Ehepartner oder Lebensgefährtinnen/Lebensgefährten mit zu offiziellen Delegationen zählen. Die Kosten werden auch nur für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte und nicht für Ehepartner übernommen. Ferner möchte ihre Fraktion, dass die Zusammensetzung der Delegationen nicht vom Ältestenrat beschlossen werden. Andere Städte rotieren durch. Diese beginnen bei der größten Fraktion. Dies wird als praktikabler Weg angesehen. Wenn eine Fraktion nicht könne, werde die Fraktion übersprungen. Dies könne nach Ansicht von Stadträtin Herrmann gut dokumentiert werden. Ein CO2-Ausgleich bei Flugreisen wird als selbstverständlich angesehen. Generell wird eine Richtlinie für eingetragene Städtepartnerschaften unterstützt. Über andere Reisen ins Ausland wie z.B. nach China oder Namibia sollte der Gemeinderat nach Ansicht von Stadträtin Herrmann im Vorfeld öffentlich entscheiden. Sie habe kein Problem damit, wenn in heutiger Sitzung hierüber keine Abstimmung erfolge. Eine Beschlussfassung sollte jedoch dann Ende Juli vorgesehen werden.

Stadtrat Baumann berichtet, dass es in seiner dreißigjährigen Gemeinderatstätigkeit noch nie vorgekommen sei, dass man so „wüst“ aufeinander zugehe und man meine, den Oberbürgermeister angreifen zu müssen. Es sei ihm bewusst, dass es in Schwäbisch Hall immer schwerer werde, der „Anwalt“ des Oberbürgermeister zu sein. Seine Lebenseinstellung und sein Verhalten habe es ihm immer auferlegt, dass er ehrlich sei und er Dinge ohne Rücksicht darauf anspreche, wie dies in der Presse rüberkomme und sich in Wählerstimmen auswirke. Das Thema Breitband sei nicht das einzige Thema, in welches sich Oberbürgermeister Pelgrim hineinknie. Stattdessen versuche eine Stadträtin über soziale Medien und Facebook Stimmung zu machen. Dies könne nach Ansicht von Stadtrat Baumann nicht die Aufgabe eines ehrenamtlich gewählten Gemeinderats sein. Es wird die Frage aufgeworfen, wie es unter diesen Bedingungen noch gelingen könne, Listen für die nächste Kommunalwahl zusammenstellen. Wenn er vier Tage mit nach Namibia gehe, verdiene er im Gegensatz zu den Beamten und Lehrern nichts. Bei der ersten Reise sei es so gewesen, dass der frühere Stadtrat Hans Reber, Stadtrat Schorpp und er vereinbart hätten, den Flug selbst zu bezahlen, da es sich damals „nur“ um eine Sondierungsreise handelte. Bei der nächsten Reise sei dies dann bereits etwas Anderes gewesen, da man Aufgaben hatte. Bei der ersten Reise habe man Stadtrat Baumann 500 € gestohlen. Stadtrat Baumann bittet darum, auf dem Boden zu bleiben. Man solle nicht so tun, als ob die Welt wegen 700 € bei einem Haushaltsvolumen in Millionenhöhe und den Dingen, die Oberbürgermeister Pelgrim für die Stadt bewegt habe, untergehe. Wenn Oberbürgermeister Pelgrim dies am Anfang nicht mitgeteilt habe, so sei hierzu der Fachbereich Revision da. Der Fachbereich Revision müsse dies selbst merken. Der Vergleich zu einer Betriebsprüfung wird gezogen. Anschließend werde die Angelegenheit geklärt. Er lese in der Zeitung, dass Oberbürgermeister Pelgrim 10.000 € im Monat verdiene und er sich den Flug deshalb hätte selbst leisten können. Es wird die Frage aufgeworfen, was dies für Kommentare seien. Es wird ferner angefragt, wo man hier anfangen und wo man aufhören wolle. Beim Siederfest sei eine Stadträtin mit fünf Personen gekommen, da in der Fraktion nicht so viele mitkommen wollten. Bei der Begrüßung der Stadträte sei eine Stadträtin mit ihrem Ehemann gekommen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Ehemann die Häppchen selbst bezahlt habe. Hier könnte man weitere Beispiele nennen.

Stadtrat Preisendanz erklärt, dass er im Prinzip alles, was Stadtrat Baumann ausgeführt habe, unterschreiben könne. Jedoch komme es nicht immer darauf an, was jemand tue und sage, was nach seinen eigenen Vorstellungen korrekt und redlich sei, sondern es komme auch manchmal darauf an, wie etwas ankomme. Dies sei oft ärgerlich und ungerecht für denjenigen, der redlich etwas sage, aber anders verstanden werde. Nun nehme er in Schwäbisch Hall seit einiger Zeit aufgrund bestimmter Vorgänge zunehmend auch im Gemeinderat eine vergiftete Atmosphäre wahr. Gegen diese Situation müssen alle miteinander angehen. Hierzu sei es notwendig, extrem vorsichtig vorzugehen. Man habe einen Oberbürgermeister, der wie man heute wieder gehört habe, das Thema Backbone bis in das kleinste „Knöchelchen“ verstanden und durchdacht habe. Für ihn sei klar, dass man bei bestimmten Reisen, wenn die Partnerin ausdrücklich eingeladen wurde, diese mitnehmen könne und dies nicht selbst zahlen müsse. Wenn er dies auf die Gemeinderäte übertrage, wird u Bedenken gegeben, dass es Gemeinderäte gebe, welche sich dies gar nicht leisten könnten. Oberbürgermeister Pelgrim habe dem Gemeinderat den Brief an das Haller Tagblatt zur Verfügung gestellt. Wenn dieser „ungeschickt“ nicht auf die Flugkosten eingehe, werde die Presse nach Ansicht von Stadtrat Preisendan misstrauisch. Wenn in diesem Brief außerdem darüber gesprochen werde, dass die Delegation aus dem Klimaschutzbeauftragten, der Partnerin des Oberbürgermeisters und deren Sohn bestehe, sei klar, wenn dies in der Zeitung veröffentlicht werde, dass sich ein beträchtlicher Teil der Bürgerinnen und Bürger frage, ob man soweit sei, dass ein 12-jähriger Sohn die Stadt Schwäbisch Hall in Namibia vertrete. Es sei eine gewisse Instinktlosigkeit da, die in dieser aufgeputschten Schwäbisch Haller Situation schädlich sei. Vielleicht liege es auch daran, dass die Bürgerinnen und Bürger keine Probleme mit Partnerschaften mit Zamosc, Epinal, Lappeenranta, Loughborough und Neustrelitz hätten. Dies seien alles Städte, in die wenig Bürger privat fahren würden. Wenn es um Namibia und künftig vielleicht um China gehe, sagen viele Bürgerinnen und Bürger, welche manche Sachen auch nur oberflächlich wahrnehmen, dass man so eine Reise auf öffentlich Kosten auch gerne mal machen würde. Aus diesem Grunde empfehle man, zusätzlich zu den Reisekostenregelungen die Projekte mit Namibia und China so zu diskutieren, dass deren Nachhaltigkeit, Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Schwäbisch Haller Bevölkerung verständlich kommuniziert werden können.

Stadträtin Jörg-Unfried vertritt die Ansicht, dass in dem vom Gastgeber bezahlten Hotel Pirschfahrten inbegriffen seien. Wenn Oberbürgermeister Pelgrim die letzten beiden Tage auf Kosten der Gastgeber in einem Wildlife Resort der gehobenen Luxusklasse und mit Game Drives mehrmals täglich untergebracht gewesen sei, stelle das nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried ein Geschenk dar. Ein Beamter dürfe keine werthaltigen Geschenke annehmen. Dies habe nichts mit dem offiziellen Auftrag Klimapartnerschaft zu tun gehabt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob es sich nicht miteinander beiße, wenn man sich den Flug nach Namibia in ein total trockenes Land zahlen lasse, wo Wasser furchtbar kostbar sei und in einer luxuriösen Lodge mit Safaris lebe. Ein Zusammenhang wird in Frage gestellt.Nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried habe Oberbürgermeister Plegrim als Beamter eine Zuwendung angenommen. Im Zweifelsfall sei dieser natürlich als Repräsentant der Stadt oft zu irgendwelchen Sachen eingeladen. Ein Safarihotel könne jedoch nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried hierunter nicht fallen. Sie vertritt die Ansicht, dass Oberbürgermeister Pelgrim gegen seine Dienstpflichten verstoßen habe. Die Einreichung einer Dienstaufsichtsbeschwerde wird angekündigt. Sie erwarte sich vom Regierungspräsidium Stuttgart in keinster Weise etwas. Das Regierungspräsidium habe nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried seine Haltung in Sachen „Haus Sonnengarten“ deutlich gezeigt. Hier sei nichts unternommen worden. Das Regierungspräsidium Stuttgart habe nur geschrieben „da keine Wiederholungsgefahr bestehe, sieht man von weiteren Maßnahmen ab“. Wenn das nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried ein Strafrechtler sagen würde, würde es bei jeder Anklage heißen: „Der erste Schuss ist frei, dieses Geschäft können wir uns sparen“. Nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried gehe das so nicht. Sie erwarte sich nicht, dass das Regierungspräsidium Stuttgart etwas unternehme. Diese würden sich nach Ansicht von Stadträtin Jörg-Unfried „wie üblich“ wegducken.

Oberbürgermeister Pelgrim entgegnet, dass man an diesem Beitrag die Boshaftigkeit der soeben geäußerten Unterstellung erkennen könne, weil dass, was Stadträtin Jörg-Unfried soeben behauptet habe, völlig an den Haaren herbeigezogen sei.

Jörg-Unfried wirft fragend ein „inwiefern“?

Oberbürgermeister Pelgrim erklärt, dass eine Fahrt gemacht worden sei, welche man privat gezahlt habe. Zudem sei es eine Einladung offizieller Natur gewesen. Mit „privat“ habe dies nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim nichts zu tun. Dies könne man dem Programm entnehmen. Stadträtin Jörg-Unfried habe nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim wahrscheinlich eine andere Arbeitsauffassung. Letzterer arbeite sehr viel, auch während solcher Aufenthalte. Die geäußerte Unterstellung wird als „ungeheuerlich“ bewertet.

Jörg-Unfried wirft ein, dass man dies klären könne.

Oberbürgermeister Pelgrim weist erneut auf die in den Raum gestellte Unterstellung hin. Nach Ansicht von Oberbürgermeister Pelgrim stelle Stadträtin Jörg-Unfried Strafrecht in Aussicht und wisse gar nichts.

Jörg-Unfried entgegnet, dass diese ihrer Ansicht nach nichts von Strafrecht gesagt habe.

Oberbürgermeister Pelgrim vertritt die Ansicht, dass Stadträtin Jörg-Unfried die Sitzungsunterlage nicht richtig gelesen habe und dann unterstelle, dass er im Hilton Hotel übernachtet habe, obwohl es dort lediglich ein Frühstück mit dem Gesundheitsminister gegeben habe.

Jörg-Unfried wirft ein, dass Oberbürgermeister Pelgrim sie beleidigt hätte.

Oberbürgermeister Pelgrim bekräftigt, dass Stadträtin Jörg-Unfried die Sitzungsunterlage nicht richtig gelesen habe. Dieser sei nicht zu entnehmen, dass er dort übernnachtet habe. Er sei um 7.00 Uhr am Morgen für ein Frühstück mit dem Gesundheitsminister ins Hilton Hotel gefahren. Hieraus unterstelle man, dass dies eine Luxusreise gewesen sei. Die Ebene der Unterstellung bewertet Oberbürgermeister Pelgrim als „unwürdig“.

Stadträtin Koch erklärt, dass sie sich, obwohl sie nicht namentlich von dem ein oder anderen Gremiumsmitglied angesprochen wurde, persönlich angegriffen fühle. Es wird gebeten, zu Protokoll zu nehmen, dass sie der Presse oder dem Fachbereich Revision keinen anonymen Hinweis gegeben habe. Sie habe davon nichts gewusst, als sie öffentlich auf Facebook gepostet habe. Sie habe dies nur in der Zeitung gelesen. Nach Ansicht von Stadträtin Koch könne man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Der Apfel stehe für die Städtepartnerschaften. Über 50 Jahre gab es hierzu keine Einwände. Diese stehen deshalb außer Frage. Die Birne stehe symbolisch für die Projektpartnerschaft. Diese bestehe erst seit dem Jahr 2014. Am 10. April 2014 sei der „Letter of Intent“ unterzeichnet worden. Dies habe nach Ansicht von Stadträtin Koch nichts mit einer Städtepartnerschaft zu tun. Am 13. Oktober 2014 sei thematisiert worden, dass die damalige Migrations- und Flüchtlingsthematik zeige, dass ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Ländern des sog. globalen Südens und hier gerade in Afrika als Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum notwendig sei. Das Staatsministerium Baden-Württemberg sowie das Auswärtige Amt haben Kommunen ermuntert, sich im Rahmen von lokalen Entwicklungshilfemaßnahmen zu engagieren. Der Gemeinderat habe daraufhin die Bemühungen der Stadtverwaltung begrüßt, die Projektpartnerschaft mit der Stadt Ondangwa in Namibia sowie die daran anknüpfende Kooperation insbesondere mit der Waldorf School Windhoek zu vertiefen. Auf die Hinweise der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg zur Kostenübernahme im Falle einer Begleitung durch Ehepartner wird Bezug genommen. Es wird angefragt, auf welcher Basis entschieden werde, ob eine Projektpartnerschaft entstehe. In der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses vom 18. September 2017 habe man eine sechsköpfige chinesische Delegation aus der Stadt Yixing begrüßt. Es sei ein Memorandum unterzeichnet worden. Hinsichtlich der heute auf der Tagesordnung stehenden Richtlinie wird darauf hingewiesen, dass mit der Stadt Yixing nach Auffassung von Stadträtin Koch keine offizielle Projektpartnerschaft bestehe. Aus diesem Grund soll nach Ansicht von Stadträtin Koch die Projektpartnerschaft aus der Richtlinie gestrichen werden. Es wird ferner gebeten aufzunehmen, dass im Falle von offiziellen Einladungen Oberbürgermeister Pelgrim nicht allein darüber entscheiden dürfe, ob dieser daran teilnehme. Die Zusammensetzung der offiziellen Delegationen solle ferner nach Ansicht von Stadträtin Koch mit einem vom Gemeinderat eingesetzten Ausschuss abgestimmt und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt werden. Zusammenfassend bitte sie nochmals Äpfel nict mit Birnen zu vergleichen. Es werden nicht die Städtepartnerschaften in Frage gestellt, sondern die Projektpartnerschaften. Stadträtin Koch erklärt, dass sie weder gegen Oberbürgermeister Pelgrim noch gegenüber seiner Partnerin Missgunst hege. Man müsse sich jedoch an das Gesetz halten.

Oberbürgermeister Pelgrim kommt auf den Vertagungsantrag zurück. Dies werde unterstützt. Man habe in der Tat verschiedene Äpfel und Birnen, welche durcheinander geworfen werden. Im Ergebnis habe man im Rahmen der Hauptsatzung eine Bewirtschaftungsbefugnis. In den Grenzen der Bewirtschaftsbefugnis verfüge die jeweilige Projektverantwortliche, hier Fr. Dr. Eißele-Kraft, über die Möglichkeit Zuschüsse für Projekte im Rahmen der Beschlussfassungen des Gemeinderats zu gewähren. Diese Zuschüsse werden auch geleistet. Dies stelle eine normale geübte Praxis dar. Auch Bürgerreisen werden i.d.R. durch die Stadtverwaltung organisiert und abgerechnet. Man gehe hier als Stadt zunächst in Vorleistung. Anschließend gebe es möglicherweise eine Refinanzierung. Auch dies sei als „Besonderheit“ dargestellt worden. Dies stellt jedoch einen ganz normalen Vorgang dar. Das Dilemma bestehe in der Frage, wer hierüber entscheide. Üblicherweise mache dies bei Delegationen Abteilungsleiterin Städtepartnerschaften, Dr. Eißele-Kraft. Die Fraktionen benennen bei offiziellen Delegationen hierzu ihre Personen. Die Abrechnung erfolge dann wieder über das Partnerschaftsbüro. Genau diese Abwicklung erfolgte im in Rede stehenden Fall. D.h. es gab eine offizielle Einladung aus Okahandja durch eine persönliche Einladung des dortigen Bürgermeisters. Man habe die Einladung angenommen. Die vorgenommene Abrechnung wurde ganz normal vom Partnerschaftsbüro vorgenommen. Oberbürgermeister Pelgrim habe eine Rechnungslegung erhalten, welche er bezahlt habe. Dieses erfolgte nach geübter Praxis. Jetzt stelle man fest, dass diese geübte Praxis offensichtlich in Frage gestellt werde. Deshalb wurde vorgeschlagen, dass hierüber künftig der Gemeinderat beschließen solle. Damit es zu keinem Unmut komme, habe er die Flugkosten übernommen. Trotzdem möchte er feststellen, dass es sich um keine private Reise handelte.

Stadtrat Härtig erklärt, dass er gerne an Delegationen für Städtepartnerschaften teilnehme. Es sei gut, mit den dortigen Parlamentarien in Kontakt zu kommen. Oberbürgermeister Pelgrim mache hier auch immer eine gute Figur. Der Gemeinderat sei ein demokratisches Gremium. Er sehe es als seine Aufgabe an, den öffentlichen Willen zu repräsentieren. Hierzu gehöre auch eine kritische Haltung. Die Qualität eines solchen Gremiums messe sich daran, wie eine Konfliktkultur aussehe. Stadtrat Baumann bringe eine Emotion rein und sei derjenige, welche die meisten Mitglieder „anmotze“. Vieles was im Gremium geäußert wurde, sei eines Gemeinderats nicht würdig. Wenn man bei etwas zu kritisieren habe, könne man dies öffentlich tun. Man dürfe auch kritisch sein. Man müsse dies nach Ansicht von Stadtrat Härtig in diesem Amt auch sein. Oberbürgermeister Pelgrim habe nach Ansicht von Stadtrat Härtig einen Fehler hinsichtlich der Befangenheit begangen. Er würde dehalb empfehlen, mit mehr Demut an die Sache ranzugehen. Stadtrat Härtig halte ebenfalls nichts von der Zwischeninstanz „Ältestenrat“. Hier könne man jedoch auch nachfragen. Oberbürgermeister Pelgrim habe in einer Grauzone nicht wahrgenommen, dass etwas Vorsicht angezeigt gewesen wäre. Er sei daher gut, wenn man sich Gedanken über die Richtlinie mache. Er wünsche sich einen offenen, transparenten und kritischen Gemeinderat, welcher die Stimmen aller Mitglieder entsprechend würdige.

Stadtrat Baumann beantragt den Schluss der Rednerliste.

Oberbürgermeister Pelgrim erklärt, dass auf der Rednerliste noch Stadträtin Koch vorgemerkt sei.

Stadträtin Härterich stellt nach ausführlicher Diskussion den Antrag auf Schluss der Debatte und den Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes von der heutigen Tagesordnung.

Oberbürgermeister Pelgrim stellt den Antrag von Stadträtin Härterich als weitergehenden Antrag zur Abstimmung:

 

 

Beschluss:

Dem Antrag auf Schluss der Debatte sowie dem Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes von der heutigen Tagesordnung wird zugestimmt.

(27 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen)