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Folgendem Beschlussantrag von Oberbürgermeister Pelgrim wurde zugestimmt: | Folgendem Beschlussantrag von Oberbürgermeister Pelgrim wurde zugestimmt: | ||
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# Flexible Lösungen im Rahmen des Konzepts werden seitens des Trägers zugelassen und ermöglichen somit eine Abstimmung zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen in den Tageseinrichtungen. | # Flexible Lösungen im Rahmen des Konzepts werden seitens des Trägers zugelassen und ermöglichen somit eine Abstimmung zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen in den Tageseinrichtungen. | ||
# Bei Übereinstimmungen zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen/Erzieher wird das vorhandene Konzept fortgeführt und dem Gemeinderat rückvermittelt. | # Bei Übereinstimmungen zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen/Erzieher wird das vorhandene Konzept fortgeführt und dem Gemeinderat rückvermittelt. | ||
− | # Dort, wo Handlungsbedarf besteht (negative Rückmeldungen der Eltern) findet eine externe Moderation unter Einbeziehung bewährter Erziehungs- und | + | # Dort, wo Handlungsbedarf besteht (negative Rückmeldungen der Eltern) findet eine externe Moderation unter Einbeziehung bewährter Erziehungs- und Bildungs-elementen statt. Dies gilt auch für das Thema Integration. In beiden Fällen erfolgt eine Information des Gemeinderats. |
# Die Information des Gemeinderats erfolgt bis zum Spätherbst 2011. | # Die Information des Gemeinderats erfolgt bis zum Spätherbst 2011. | ||
Der Stand der Umsetzung des Orientierungsplans (OP) nach dem Handlungskonzept infans sollte in jeder Einrichtung der Stadt festgestellt, offene Fragen angesprochen, flexible Lösungen diskutiert und die weiteren Schritte besprochen werden. | Der Stand der Umsetzung des Orientierungsplans (OP) nach dem Handlungskonzept infans sollte in jeder Einrichtung der Stadt festgestellt, offene Fragen angesprochen, flexible Lösungen diskutiert und die weiteren Schritte besprochen werden. | ||
− | Die Verwaltung hat nach der | + | Die Verwaltung hat nach der o. g. Sitzung am 30. März 2011 folgende Handlungsschritte eingeleitet und umgesetzt:<br>Festschreibung von Leitlinien für die pädagogische Arbeit, Besprechung mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, schriftliche Informationen an alle Eltern, Einsatz eines externen Moderatorenteams, Gespräch mit den Elternbeiräten, Trägergespräch zwischen Stadtverwaltung und Sonnenhof, fachliche Teambegleitung mit externen Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zum Handlungskonzept. |
Am 01.07.2011 hat das Moderatorenteam der Verwaltung die ausführlichen Ergebnisse und den entsprechenden Handlungsbedarf der einzelnen Einrichtungen vorgestellt. | Am 01.07.2011 hat das Moderatorenteam der Verwaltung die ausführlichen Ergebnisse und den entsprechenden Handlungsbedarf der einzelnen Einrichtungen vorgestellt. | ||
− | Am | + | Am 13.09.2011 (§ 212) wurden im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur (BSSK) in einem ausführlichen Bericht die Ergebnisse der Evaluierung sowie detaillierte Handlungsempfehlungen für alle Einrichtungen vorgestellt. Alle Moderatorinnen und der Moderator waren anwesend. <br>Ergebnis der Evaluierung (Zitat aus dem Bericht des Moderatorenteams):<br>„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Einrichtungen auf einem guten Weg sind. Die Gespräche und Elternabende mit den Moderatorinnen/Moderatoren haben viel zur Klärung von Unklarheiten beigetragen. Offene Fragen wurden angesprochen und flexible Lösungen aufgezeigt. Bei den meisten Kindertageseinrichtungen können die nächsten Schritte in eigener Regie und mit der Hilfe der Fachberatung gegangen werden. In einzelnen Häusern ergibt sich nach Ansicht der Moderatorinnen/Moderatoren der Bedarf an einer weitergehenden externen Begleitung.“ |
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+ | Die Moderatorinnen Frau Langfeld und Frau Kaiser stellen die Einschätzungen, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen in der Sitzung vor und stehen nochmals für Fragen zur Verfügung. | ||
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+ | '''Zusammenfassende Stellungnahme:'''<br>Es war wichtig, alle Einrichtungen durch das Moderatorenteam zu besuchen und nach gleicher Vorgehensweise zu evaluieren und weiterreichende, einrichtungsspezifische Handlungsempfehlungen erstellen zu lassen. Dadurch wurde kein Problemfeld übersehen. Unsere Einschätzung zur Umsetzung des pädagogischen Handlungskonzeptes nach infans in den einzelnen Einrichtungen decken sich weitgehend mit den Berichten der einzelnen Moderatorinnen/Moderatoren. | ||
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+ | Die Implementierung des pädagogischen Handlungskonzepts nach infans ist ein wesentlicher Baustein zur Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung der Arbeit in den städtischen Einrichtungen. Die Umsetzung braucht jedoch mehr Zeit und mehr Anleitung als gedacht. Immer wiederkehrende Stolpersteine waren die Kommunikation - insbesondere mit den Eltern - und fehlende Transparenz. Dadurch entstanden Spannungen und offene Fragen. Die Gespräche mit dem beauftragten Moderatorenteam brachten wieder Ruhe und Klärung in die Einrichtungen. Die fachlichen Anforderungen, die Arbeit mit den Familien sowie der fachliche Diskurs im Team sind für alle Beteiligten eine Herausforderung und Mehrarbeit. Die Fortbildungen werden von den Fachkräften als persönliche Weiterentwicklung ihrer Fachlichkeit gesehen. Die Mehrheit der Fachkräfte kann sich ein Zurück zur traditionellen Kindergartenarbeit nicht mehr vorstellen. Von Seiten der Eltern gab es neben der zum Teil berechtigten Kritik auch viele positive Rückmeldungen zur pädagogischen Arbeit in den Tageseinrichtungen und dem Engagement der Fachkräfte. Dabei ist festzustellen, dass sich neue Eltern mit dem neuen Ansatz leichter tun, als Eltern, welche die Umstellung begleitet haben. Der Fachbereich wird den Prozess wach begleiten und weitere Unterstützung - wo nötig - anbieten. Es zeigt sich jedoch auch, dass mit der Zeit mehr Routine im Umgang mit dem Handlungskonzept einkehrt. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Einrichtungen ihre Spielräume besser nutzen können um ihr eigenes individuelles Profil weiter zu entwickeln. | ||
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+ | <br><u>Oberbürgermeister Pelgrim</u> begrüßt die interessierte Zuhörerschaft (Eltern und Erzieherinnen) sowie die eingeladenen Gäste. Er nimmt Bezug auf die ausführlichen Beratungen im BSSK, wo über alle Einrichtungen berichtet wurde. Heute soll nur der übergreifende künftige Bedarf beraten werden. | ||
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+ | <u>Erste Bürgermeisterin Wilhelm</u> berichtet über die einzelnen Abschnitte des Ablaufs des Prozesses (öffentliche Sitzungen, Besprechungen, Leitungsgespräche, Beauftragung des Moderatoren-Teams). Ziel war nicht nur eine Evaluation in allen Einrichtungen vorzunehmen, sondern darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu erhalten.<br>Erste Bürgermeisterin Wilhelm weist darauf hin, dass alle Einrichtungen den selben Prozess durchlaufen haben. Die Elternbeiräte wurden in diesen Prozess eingebunden, über jede Einrichtung liegt ein schriftlicher Bericht vor, der an die Elternbeiräte kommuniziert wird. | ||
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+ | <u>Frau Langfeld</u> stellt anschießend die übergreifenden Handlungsempfehlungen vor. Sie berichtet, dass zwölf Einrichtungen jeweils nach dem selben Muster evaluiert wurden (s. Auswertungsbogen, BSSK 13.09.2011). Durch den Besuch aller Einrichtungen wurde keine Wertung vorgenommen. Für die Einrichtung, die Eltern und das Team bedeutete dies Wertschätzung und Akzeptanz.<br>Frau Langfeld berichtet von folgenden Überpunkten, die alle Einrichtungen betreffen:<br> | ||
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+ | # Verbesserung der Elternarbeit (das Benennen und Ausfüllen von Handlungsspielräumen, Entschärfung der Fachsprache, Vorschule, Durchführung von Projekten, Rituale und Bewegungsangebote). Aufgefallen ist, dass insbesondere in den Einrichtungen, wo Eltern in den Prozess mit eingebunden waren sowie wo Handlungsspielräume ausgenutzt wurden, mehr Zufriedenheit zu verzeichnen war. | ||
+ | # Lösgelöst vom Inhalt stellte sich heraus, dass die Rahmenbedingungen (personelle Engpässe, räumliche Einschränkungen) auf die Situation in der einzelnen Tageseinrichtung Einfluss genommen haben. | ||
+ | # Es sollen vermehrt Forbildungen - insbesondere im kommunikativen Bereich - angeboten werden. | ||
+ | # Die kollegiale Zusammenarbeit soll verstärkt werden. | ||
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+ | Ein weiterer wichtiger Punkt, auf den zu achten ist, ist die Schnittstelle Tageseinrichtung/ Grundschule. | ||
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+ | <u>Frau Kaiser</u> berichtet vom Sonderfall der Tageseinrichtung Seeacker/Sonnenhof im Teurershof. Um diesem Sonderfall gerecht zu werden, ist geplant, eine große Konzeptionsentwicklung bis zum Ende des nächsten Kindergartenjahres vorzunehmen. Diese gemeinsame Konzeption soll in Anlehnung und in Weiterentwicklung des infans-Handlungskonzepts erfolgen.<br>Frau Kaiser sieht gute Voraussetzungen durch großes Interesse der Elternschaft, des Teams und der Träger. | ||
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+ | Auch <u>Frau Karabanov</u> steht der gemeinsamen Konzeption zuversichtlich gegenüber. | ||
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+ | <u>Stadträtin Härterich</u> lobt den durchlaufenen Evaluationsprozess. Sie zeigt sich überrascht darüber, dass offensichtlich nicht die Inhalte, sondern die Kommunikation zu den Schwierigkeiten geführt haben. Sie sieht noch Handlungs-/ Informationsbedarf bei den Inhalten des Konzepts und bittet, dem Gemeinderat in regelmäßigen Abständen zu berichten. | ||
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+ | <u>Stadtrat Schorpp</u> sieht den Antrag der SPD vom 21.02.2011 (s. o. g. GR 30.03.11, § 57) als vollständig erfüllt. Erfreulich ist, dass neben der Evaluation auch Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden. Die Anwendung des infans-Handlungskonzepts hat in vielen Einrichtungen einen positiven Wandel bewirkt. Die Moderation war für die Umsetzung sehr hilfreich. Er bittet jedoch, den Fokus auch auf den Übergang Kindergarten/ Grundschule zu richten. Er bemerkt positiv, dass das infans-Handlungskonzept nicht mehr als „Gängelung“ empfunden wird, sondern dass das Konzept auch die Möglichkeit bietet, ein eigenes Profil, eigene Ideen und Handlungsspielräume zu entwickeln.<br>Stadträtin Schmalzriedt ist dankbar, dass mittels Moderation alle Beteiligten mitgenommen wurden. Sie sieht ein gutes Ergebnis. Auch sie hat bezüglich des Inhalts noch Informationsbedarf. Die emontionale Entwicklung der Kinder in der Gruppe soll verstärkt berücksichtigt werden. Sie fordert die Beteiligten auf, hier den zur Verfügung stehenden Handlungsspielraum zu nutzen. | ||
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+ | <u>Stadtrat Härtig</u> sieht in der Evaluation einen produktiven Prozess mit gutem Ende, der zur Klärung auf kommunikativer Ebene beigetragen hat. Er fordert, dem Handlungskonzept infans den richtigen Stellenwert einzuräumen: infans soll nur die Basis sein, die ausschließliche Anwendung von infans birgt Schwächen; flexible Lösungen sollen nicht nur zugelassen werden, sie sind darüber hinaus wünschenswert und notwendig. Seiner Meinung nach ist das infans-Handlungskonzept zu funktionsorientiert. Der Fokus liegt zu stark auf der Erwachsenenwelt. Infans birgt vor allem gegenüber Kindern unter drei Jahren und Kindern mit Assistenzbedarf Schwächen. Die Inklusionsforderung richtet sich nicht an die Sonderpädagogik, sondern an die Stadt und an die freien Träger. Jedes Kind - auch die Kinder mit Assistenzbedarf - sollen die Möglichkeit haben, eine Einrichtung im jeweiligen Heimatstadtteil zu besuchen. | ||
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+ | <u>Stadtrat Preisendanz</u> sieht als Grund für die heftige und bittere Auseinandersetzung im Frühjahr d. J. die nicht ausreichende Kommunikation. Durch den Moderationsprozess wurde Abhilfe geschaffen. Er möchte wissen, ob noch nennenswerte Konflikte vorhanden sind.<br>Stadtrat Preisendanz hat eine zunehmende Verunsicherung der Eltern, was das Beste für ihr Kind ist, festgestellt. Er fordert die Erzieherinnen und Erzieher auf, eine ausgeglichene Balance zwischen dem kognitiven/ sozialen Bereich und dem ungezwungenen 'vor-sich-hinspielen' der Kinder zu schaffen. Auch er bittet um weitere Berichte über den Fortgang des Themas. | ||
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+ | <u>Oberbürgermeister Pelgrim</u> fasst zusammen: <br> | ||
− | + | # Der Evaluationsprozess war gut und hilfreich. | |
+ | # Inhaltliche Problemstellungen waren verwoben mit der Kommunikation. | ||
+ | # Andere Problemstellungen (Personalwechsel/ Personalsituation) haben Einfluss genommen. | ||
+ | # Im Bereich der Sonderpädagogik muss ein anderer Weg gegangen werden. Die nun unterschriebene gemeinsame Vereinbarung (s. Anlage) ist ein erster Schritt. | ||
− | + | Oberbürgermeister Pelgrim möchte die Anregung eines Zwischenberichts zum Ende des nächsten Kindergartenjahres aufnehmen. Er hält es auch für notwendig, die Schnittstelle Kindertageseinrichtung/ Grundschule näher zu betrachten - jedoch sollte man sich hier nicht nur auf die städtischen Träger beschränken, sondern auch die privaten Träger mit einbeziehen. Weitere Begleitung wird es geben in der Tageseinrichtung für Kinder Seeacker/ Sonnenhof im Teurershof, Katharina und Pfiffikus in Hessental. | |
− | + | <u>Erste Bürgermeisterin Wilhelm</u> bezeichnet zwei zentrale Punkte:<br> | |
− | + | # Der Übergang Kindertageseinrichtung/ Grundschule:<br>Dieser Punkt soll konzeptionell angegangen werden. Dieses Ansinnen steht im Einklang mit der Bildungsregion des Landkreises. | |
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Version vom 14. Oktober 2011, 06:20 Uhr
Sachvortrag:
s. a. BSSK vom 13.09.2011
Der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall hat in seiner Sitzung vom 30. März 2011, § 57, eine Reihe von Beschlüssen zur Umsetzung des baden-württembergischen Orientierungsplans für Bildung und Erziehung mit dem Handlungskonzept infans, (Information und weiteres Vorgehen) zu den Tageseinrichtungen für Kinder in Schwäbisch Hall gefasst.
Folgendem Beschlussantrag von Oberbürgermeister Pelgrim wurde zugestimmt:
- Der Orientierungsplan des Landes wird unter Zuhilfenahme des Konzepts infans umgesetzt.
- Flexible Lösungen im Rahmen des Konzepts werden seitens des Trägers zugelassen und ermöglichen somit eine Abstimmung zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen in den Tageseinrichtungen.
- Bei Übereinstimmungen zwischen Eltern, Leitungen und Erzieherinnen/Erzieher wird das vorhandene Konzept fortgeführt und dem Gemeinderat rückvermittelt.
- Dort, wo Handlungsbedarf besteht (negative Rückmeldungen der Eltern) findet eine externe Moderation unter Einbeziehung bewährter Erziehungs- und Bildungs-elementen statt. Dies gilt auch für das Thema Integration. In beiden Fällen erfolgt eine Information des Gemeinderats.
- Die Information des Gemeinderats erfolgt bis zum Spätherbst 2011.
Der Stand der Umsetzung des Orientierungsplans (OP) nach dem Handlungskonzept infans sollte in jeder Einrichtung der Stadt festgestellt, offene Fragen angesprochen, flexible Lösungen diskutiert und die weiteren Schritte besprochen werden.
Die Verwaltung hat nach der o. g. Sitzung am 30. März 2011 folgende Handlungsschritte eingeleitet und umgesetzt:
Festschreibung von Leitlinien für die pädagogische Arbeit, Besprechung mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, schriftliche Informationen an alle Eltern, Einsatz eines externen Moderatorenteams, Gespräch mit den Elternbeiräten, Trägergespräch zwischen Stadtverwaltung und Sonnenhof, fachliche Teambegleitung mit externen Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zum Handlungskonzept.
Am 01.07.2011 hat das Moderatorenteam der Verwaltung die ausführlichen Ergebnisse und den entsprechenden Handlungsbedarf der einzelnen Einrichtungen vorgestellt.
Am 13.09.2011 (§ 212) wurden im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur (BSSK) in einem ausführlichen Bericht die Ergebnisse der Evaluierung sowie detaillierte Handlungsempfehlungen für alle Einrichtungen vorgestellt. Alle Moderatorinnen und der Moderator waren anwesend.
Ergebnis der Evaluierung (Zitat aus dem Bericht des Moderatorenteams):
„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Einrichtungen auf einem guten Weg sind. Die Gespräche und Elternabende mit den Moderatorinnen/Moderatoren haben viel zur Klärung von Unklarheiten beigetragen. Offene Fragen wurden angesprochen und flexible Lösungen aufgezeigt. Bei den meisten Kindertageseinrichtungen können die nächsten Schritte in eigener Regie und mit der Hilfe der Fachberatung gegangen werden. In einzelnen Häusern ergibt sich nach Ansicht der Moderatorinnen/Moderatoren der Bedarf an einer weitergehenden externen Begleitung.“
Die Moderatorinnen Frau Langfeld und Frau Kaiser stellen die Einschätzungen, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen in der Sitzung vor und stehen nochmals für Fragen zur Verfügung.
Zusammenfassende Stellungnahme:
Es war wichtig, alle Einrichtungen durch das Moderatorenteam zu besuchen und nach gleicher Vorgehensweise zu evaluieren und weiterreichende, einrichtungsspezifische Handlungsempfehlungen erstellen zu lassen. Dadurch wurde kein Problemfeld übersehen. Unsere Einschätzung zur Umsetzung des pädagogischen Handlungskonzeptes nach infans in den einzelnen Einrichtungen decken sich weitgehend mit den Berichten der einzelnen Moderatorinnen/Moderatoren.
Die Implementierung des pädagogischen Handlungskonzepts nach infans ist ein wesentlicher Baustein zur Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung der Arbeit in den städtischen Einrichtungen. Die Umsetzung braucht jedoch mehr Zeit und mehr Anleitung als gedacht. Immer wiederkehrende Stolpersteine waren die Kommunikation - insbesondere mit den Eltern - und fehlende Transparenz. Dadurch entstanden Spannungen und offene Fragen. Die Gespräche mit dem beauftragten Moderatorenteam brachten wieder Ruhe und Klärung in die Einrichtungen. Die fachlichen Anforderungen, die Arbeit mit den Familien sowie der fachliche Diskurs im Team sind für alle Beteiligten eine Herausforderung und Mehrarbeit. Die Fortbildungen werden von den Fachkräften als persönliche Weiterentwicklung ihrer Fachlichkeit gesehen. Die Mehrheit der Fachkräfte kann sich ein Zurück zur traditionellen Kindergartenarbeit nicht mehr vorstellen. Von Seiten der Eltern gab es neben der zum Teil berechtigten Kritik auch viele positive Rückmeldungen zur pädagogischen Arbeit in den Tageseinrichtungen und dem Engagement der Fachkräfte. Dabei ist festzustellen, dass sich neue Eltern mit dem neuen Ansatz leichter tun, als Eltern, welche die Umstellung begleitet haben. Der Fachbereich wird den Prozess wach begleiten und weitere Unterstützung - wo nötig - anbieten. Es zeigt sich jedoch auch, dass mit der Zeit mehr Routine im Umgang mit dem Handlungskonzept einkehrt. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Einrichtungen ihre Spielräume besser nutzen können um ihr eigenes individuelles Profil weiter zu entwickeln.
Oberbürgermeister Pelgrim begrüßt die interessierte Zuhörerschaft (Eltern und Erzieherinnen) sowie die eingeladenen Gäste. Er nimmt Bezug auf die ausführlichen Beratungen im BSSK, wo über alle Einrichtungen berichtet wurde. Heute soll nur der übergreifende künftige Bedarf beraten werden.
Es folgt eine Vorstellungsrunde der anwesenden Gäste.
Erste Bürgermeisterin Wilhelm berichtet über die einzelnen Abschnitte des Ablaufs des Prozesses (öffentliche Sitzungen, Besprechungen, Leitungsgespräche, Beauftragung des Moderatoren-Teams). Ziel war nicht nur eine Evaluation in allen Einrichtungen vorzunehmen, sondern darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu erhalten.
Erste Bürgermeisterin Wilhelm weist darauf hin, dass alle Einrichtungen den selben Prozess durchlaufen haben. Die Elternbeiräte wurden in diesen Prozess eingebunden, über jede Einrichtung liegt ein schriftlicher Bericht vor, der an die Elternbeiräte kommuniziert wird.
Frau Langfeld stellt anschießend die übergreifenden Handlungsempfehlungen vor. Sie berichtet, dass zwölf Einrichtungen jeweils nach dem selben Muster evaluiert wurden (s. Auswertungsbogen, BSSK 13.09.2011). Durch den Besuch aller Einrichtungen wurde keine Wertung vorgenommen. Für die Einrichtung, die Eltern und das Team bedeutete dies Wertschätzung und Akzeptanz.
Frau Langfeld berichtet von folgenden Überpunkten, die alle Einrichtungen betreffen:
- Verbesserung der Elternarbeit (das Benennen und Ausfüllen von Handlungsspielräumen, Entschärfung der Fachsprache, Vorschule, Durchführung von Projekten, Rituale und Bewegungsangebote). Aufgefallen ist, dass insbesondere in den Einrichtungen, wo Eltern in den Prozess mit eingebunden waren sowie wo Handlungsspielräume ausgenutzt wurden, mehr Zufriedenheit zu verzeichnen war.
- Lösgelöst vom Inhalt stellte sich heraus, dass die Rahmenbedingungen (personelle Engpässe, räumliche Einschränkungen) auf die Situation in der einzelnen Tageseinrichtung Einfluss genommen haben.
- Es sollen vermehrt Forbildungen - insbesondere im kommunikativen Bereich - angeboten werden.
- Die kollegiale Zusammenarbeit soll verstärkt werden.
- Die Außendarstellung soll optimiert werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt, auf den zu achten ist, ist die Schnittstelle Tageseinrichtung/ Grundschule.
Frau Kaiser berichtet vom Sonderfall der Tageseinrichtung Seeacker/Sonnenhof im Teurershof. Um diesem Sonderfall gerecht zu werden, ist geplant, eine große Konzeptionsentwicklung bis zum Ende des nächsten Kindergartenjahres vorzunehmen. Diese gemeinsame Konzeption soll in Anlehnung und in Weiterentwicklung des infans-Handlungskonzepts erfolgen.
Frau Kaiser sieht gute Voraussetzungen durch großes Interesse der Elternschaft, des Teams und der Träger.
Auch Frau Karabanov steht der gemeinsamen Konzeption zuversichtlich gegenüber.
Für die Vertreterinnen des Gesamtelternbeirats sind alle Schwierigkeiten ausgeräumt, sie möchten sich nicht mehr dazu äußern.
Stadträtin Härterich lobt den durchlaufenen Evaluationsprozess. Sie zeigt sich überrascht darüber, dass offensichtlich nicht die Inhalte, sondern die Kommunikation zu den Schwierigkeiten geführt haben. Sie sieht noch Handlungs-/ Informationsbedarf bei den Inhalten des Konzepts und bittet, dem Gemeinderat in regelmäßigen Abständen zu berichten.
Stadtrat Schorpp sieht den Antrag der SPD vom 21.02.2011 (s. o. g. GR 30.03.11, § 57) als vollständig erfüllt. Erfreulich ist, dass neben der Evaluation auch Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden. Die Anwendung des infans-Handlungskonzepts hat in vielen Einrichtungen einen positiven Wandel bewirkt. Die Moderation war für die Umsetzung sehr hilfreich. Er bittet jedoch, den Fokus auch auf den Übergang Kindergarten/ Grundschule zu richten. Er bemerkt positiv, dass das infans-Handlungskonzept nicht mehr als „Gängelung“ empfunden wird, sondern dass das Konzept auch die Möglichkeit bietet, ein eigenes Profil, eigene Ideen und Handlungsspielräume zu entwickeln.
Stadträtin Schmalzriedt ist dankbar, dass mittels Moderation alle Beteiligten mitgenommen wurden. Sie sieht ein gutes Ergebnis. Auch sie hat bezüglich des Inhalts noch Informationsbedarf. Die emontionale Entwicklung der Kinder in der Gruppe soll verstärkt berücksichtigt werden. Sie fordert die Beteiligten auf, hier den zur Verfügung stehenden Handlungsspielraum zu nutzen.
Stadtrat Härtig sieht in der Evaluation einen produktiven Prozess mit gutem Ende, der zur Klärung auf kommunikativer Ebene beigetragen hat. Er fordert, dem Handlungskonzept infans den richtigen Stellenwert einzuräumen: infans soll nur die Basis sein, die ausschließliche Anwendung von infans birgt Schwächen; flexible Lösungen sollen nicht nur zugelassen werden, sie sind darüber hinaus wünschenswert und notwendig. Seiner Meinung nach ist das infans-Handlungskonzept zu funktionsorientiert. Der Fokus liegt zu stark auf der Erwachsenenwelt. Infans birgt vor allem gegenüber Kindern unter drei Jahren und Kindern mit Assistenzbedarf Schwächen. Die Inklusionsforderung richtet sich nicht an die Sonderpädagogik, sondern an die Stadt und an die freien Träger. Jedes Kind - auch die Kinder mit Assistenzbedarf - sollen die Möglichkeit haben, eine Einrichtung im jeweiligen Heimatstadtteil zu besuchen.
Stadtrat Preisendanz sieht als Grund für die heftige und bittere Auseinandersetzung im Frühjahr d. J. die nicht ausreichende Kommunikation. Durch den Moderationsprozess wurde Abhilfe geschaffen. Er möchte wissen, ob noch nennenswerte Konflikte vorhanden sind.
Stadtrat Preisendanz hat eine zunehmende Verunsicherung der Eltern, was das Beste für ihr Kind ist, festgestellt. Er fordert die Erzieherinnen und Erzieher auf, eine ausgeglichene Balance zwischen dem kognitiven/ sozialen Bereich und dem ungezwungenen 'vor-sich-hinspielen' der Kinder zu schaffen. Auch er bittet um weitere Berichte über den Fortgang des Themas.
Oberbürgermeister Pelgrim fasst zusammen:
- Der Evaluationsprozess war gut und hilfreich.
- Inhaltliche Problemstellungen waren verwoben mit der Kommunikation.
- Andere Problemstellungen (Personalwechsel/ Personalsituation) haben Einfluss genommen.
- Im Bereich der Sonderpädagogik muss ein anderer Weg gegangen werden. Die nun unterschriebene gemeinsame Vereinbarung (s. Anlage) ist ein erster Schritt.
Oberbürgermeister Pelgrim möchte die Anregung eines Zwischenberichts zum Ende des nächsten Kindergartenjahres aufnehmen. Er hält es auch für notwendig, die Schnittstelle Kindertageseinrichtung/ Grundschule näher zu betrachten - jedoch sollte man sich hier nicht nur auf die städtischen Träger beschränken, sondern auch die privaten Träger mit einbeziehen. Weitere Begleitung wird es geben in der Tageseinrichtung für Kinder Seeacker/ Sonnenhof im Teurershof, Katharina und Pfiffikus in Hessental.
Erste Bürgermeisterin Wilhelm bezeichnet zwei zentrale Punkte:
- Der Übergang Kindertageseinrichtung/ Grundschule:
Dieser Punkt soll konzeptionell angegangen werden. Dieses Ansinnen steht im Einklang mit der Bildungsregion des Landkreises. - Inklusion:
Erste Bürgermeisterin Wilhelm stimmt Stadtrat Härtig zu, dass dies grundsätzlich in jeder Tageseinrichtung ermöglicht werden soll. Zuerst soll jedoch exemplarisch in einer Sondereinrichtung die Vorgehensweise erarbeitet werden. Die spätere Anwendung auch auf andere Einrichtungen ist möglich. Sie bestätigt ausdrücklich, dass Handlungsspielräume erwünscht sind. Zukunftsziel soll sein, dass jede Einrichtung ihre ganz individuelle Konzeption entwickelt. Am 23.10.2011, 13 - 17 Uhr findet in allen Tageseinrichtungen unter dem Motto „Bildung von Anfang an“ ein Tag der offenen Tür statt.
Beschluss:
Der Evaluierungsbericht und die Moderatorenberichte sowie das infans-Handlungskonzept werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
(17 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung)