§ 75 - Neugestaltung der Freizeitanlage Weilerwiese; hier: Vorstellung des Entwurfs (öffentlich)

Aus Ratsinformationssytem Schwäbisch Hall
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Sachvortrag:

Im Zuge der Realisierung des Kocherquartiers wurde als Ersatz für die Parkplätze im Froschgraben von den Stadtwerken eine Ersatzparkplatzfläche auf der Weilerwiese angelegt (s. GR 28.05.2008, § 101). Die Fläche wurde vorher als Bolzplatzfläche und für den Schulsport der Schulen am Langen Graben genutzt.

Entsprechend der Vereinbarung soll nun nach Fertigstellung des Parkhauses Kocherquartier und des Parkplatzes Salinenstraße der Parkplatz zurückgebaut und eine Spiel- und Freizeitfläche gebaut werden.

Im Norden der Weilerwiese soll anschließend an den bereits bestehenden Streetballplatz eine Skateranlage mit verschiedenen Einbauten entstehen. Der Skaterplatz hat eine Größe von ca. 380 qm. Es wurde eine Dreiecksform gewählt mit einer Kantenlänge von ca. 28 m x 27 m um so eine gewisse Anlauflänge bei einer gleichzeitig reduzierten Flächengröße zu erlangen. Die Skateranlage soll um topographische Unterschiede zu erhalten teilweise tiefer gesetzt werden bzw. durch die Einbauten Erhöhungen erhalten.

Daneben soll ein Hartplatz mit einer Größe von 40 m x 20 m gebaut werden. Der Hartplatz erhält einen ca. 4 m hohen umlaufenden Ballfangzaun. Der Hartplatz soll so ausgeführt werden, dass im Winter eine Nutzung als Eislaufplatz möglich wäre. Es soll versucht werden, die jetzt vorhanden Straßenleuchten für die Beleuchtung des Parkplatzes so weiter zu nutzen, dass der Hartplatz beleuchtet werden könnte.

Getrennt sind die Skateranlage und der Hartplatz durch eine Grünfläche, die dem Aufenthalt und Zuschauen bei den Aktivitäten dienen soll.

Die restliche Fläche bis zum Parkplatz Weilerwiese soll als Grünfläche und Spielwiese hergestellt werden.

Im Osten des Hartplatzes und der Skateranlage soll die ehemals vorhande Laufbahn mit Sprunggrube für den Schulsport wieder als 50 m Laufbahn mit Sprunggrube hergestellt werden. Dies entspricht der Zusage an die Schulen.
Neben der Laufbahn können in der Grünfläche Flächen für Outdoorspielgeräte für alle Altersgruppen entstehen. Vorhanden ist in diesem Bereich bereits eine Tischtennisplatte, die im Zuge des Partnerschaftsjubiläums mit der Partnerstadt Lappeenranta von dieser der Stadt Schwäbisch Hall geschenkt wurde. Die Bewegungsgeräte wären so direkt neben dem Geh- und Radweg entlang des Kochers gut erreichbar.

Neben dem bestehenden Streetballfeld kann noch ein Slacklineplatz entstehen. Bei Slackline handelt es sich um ein Band das zwischen verschiedenen Befestigungspunkten über dem Boden gespannt ist, auf dem balanciert werden kann.

Weiter ist im Lageplan am südlichen Rand der Grünfläche und Spielwiese noch eine Gerätehütte dargestellt, welche einem Wunsch der offenen Jugendarbeit des Fachbereichs Jugend, Schule & Soziales entspricht. Die Gerätehütte ist derzeit in der Kostenkalkulation nicht enthalten. Vorab müsste das konkrete Nutzungskonzept sowie die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel geklärt werden. Die Darstellung der Gerätehütte soll als Platzhalter für eine mögliche Nutzung verstanden werden.

Außerdem stellt der Plan am südlichen Rand eine andiskutierte Erweiterung der Wohnmobilstellplätze dar. Auch diese Maßnahme ist in der Kostenkalkulation nicht enthalten.

Die Abteilung Tiefbau hat für die beschriebene Nutzung eine Gesamtkostenkalkulation erstellt.

 

KG
Kosten
Betrag/ €
(netto)
Betrag/ €
(brutto)
100
Grundstück
 
 
200
Herrichten und Erschließen
 
 
300
Bauwerk:Baukonstruktion
 
 
Skateranlage
125.000
 
Hartplatz
110.000
 
Laufbahn
33.000
 
Grünfläche und Spielwiese im Umfeld der Anlagen
23.000
 
400
Bauwerk: technische Anlagen
5.000
 
500
Außenanlagen
 
 
600
Ausstattung
 
 
 
Bewegungsparcour, Slacklineanlage
30.000
 
700
Baunebenkosten (Eigenleistung Stadt SHA)
 
 
 
Sonstiges, Rundungen
5.000
 
 
Summe der Baukosten
331.000
393.890
 
Summe gerundete Baukosten Brutto
 
395.000

Nach Versand der Sitzungsunterlagen hat sich nochmal eine Konkretisierung der Finanzierung ergeben. Die Finanzierung sieht demnach wie folgt aus:

Gesamtkosten für die vollständige Lösung
395.000,- €
Kostenersatz Stadtwerke Pachtvertrag
24.800,- €
Rückbaukosten Oberfläche Lagerplatz
 
Pauschale Abfindung
50.000,- €
Überplanmäßige Finanzierung
320.200,- €

Im Haushaltsplan 2012 sind 300.000,- € für die Investition ausgewiesen. Hinzukommen aus dem Pachtvertrag mit den Stadtwerken ein Einmalbetrag von 24.800 € sowie Ausbauleistungen, die bei der Kostenkalkulation bereits berücksichtigt wurden.

Für die Differenzsumme zwischen der im Haushaltsplan ausgewiesenen Summe und den bei der vorgeschlagenen Planung entstehenden Baukosten werden folgende Varianten zur Diskussion gestellt.

 

 
 
Mögliche Kostenreduzierung
(brutto) in €
Gesamtkosten (brutto) in €
Variante I
Grundvariante Vollausbau wie vorgeschlagen. Die kalkulierten Mehrkosten werden außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.
 
395.000
Variante II
Vollausbau, jedoch
  • Verzicht auf Teil der Einbauten bei der Skateranlage. Die Einbauten könnten später aufgesetzt werden.
- 25.000
370.000
Variante III
Vollausbau jedoch
  • Verzicht auf Teil der Einbauten bei der Skateranlage
  • Reduzierung der Hartplatzgröße auf 35 m x 15 m (525 qm)
 
- 25.000
 
 
- 45.000
 
 
 
 
325.000
Variante IV
Vollausbau jedoch
  • Reduzierung der Gesamtgröße Skateranlage um 1/3, (Eingeschränkte Funktionsfähigkeit)
  • Reduzierung der Hartplatzgröße auf 35 m x 15 m (525 qm)
 
 
- 50.000
 
 
- 45.000
 
 
 
 
 
300.000
Zusätzliche
Reduzierungsmöglichkeit
Zusätzlich wäre bei allen Varianten auch ein Verzicht auf die Slacklineanlage und den Bewegungsgeräteparcour möglich. Die einzelnen Geräte könnten auch zu einem späteren Zeitpunkt ohne Funktionsverlust beschafft und installiert werden.
- 30.000
 

Anlage 1: Karte Abstände zur Wohnbebauung
Anlage 2: Bewegungs-Fitness-Geräte

Oberbürgermeister Pelgrim stellt fest, dass es zur Freitzeitanlage Weilerwiese noch Diskussionsbedarf gibt. Diesem will er sich nicht verschließen, jedoch legt er Wert darauf, auch eine Stadt für die Jugend sein zu wollen, die entsprechende Angebote vorhält.
Zur Abrundung der Tätigkeit der Offenen Jugendarbeit soll dort eine Gerätehütte aufgestellt werden. Insbesondere die Einrichtung einer Skateranlage hat bei der Anwohnerschaft Diskussion ausgelöst. Oberbürgermeister Pelgrim erläutert die Abstände zur Wohnbebauung anhand beiliegender Karte: Die Abstände sind beachtlich und teilweise gibt es dort bereits andere Lärmemissionen wie Verkehr. Hält man die Lärmemissionen der Skateranlage an dieser Stelle für unzumutbar, ist somit generell eine solche Anlage in der Innenstadt ausgeschlossen. Die Bewegungsgeräte für Seniorinnen und Senioren sind in der Anlage dargestellt. Im Kontext der Demographie wird dies ein Zukunftsthema sein.

Erste Bürgermeisterin Wilhelm berichtet, dass es einen gemeinsamen Prozess mit den Jugendlichen gegeben hat. Der Bedarf der Jugendlichen wurde abgefragt. Größter Wunsch ist eine Skateranlage. Der Nutzerkreis beträgt ca. 50 Jugendliche. Neben der hier geplanten Skateranlage befindet sich eine im Schulzentrum West und im Heimbacher Hof, jedoch sind diese nicht zentral gelegen.

Stadträtin Härterich bezweifelt, ob die Verhältnismäßigkeit beim Bau einer Skateranlage für 50 Jugendliche gegeben ist, zumal es jeweils im SZW und beim Heimbacher Hof bereits eine Skateranlage gibt. Es gilt zu bedenken, dass sich das Problem der sich gestört fühlenden Anwohnerinnen und Anwohner vom Kocherquartier hin zur Gelbinger Vorstadt/ Neumäuer- bzw. Gutenbergstraße nur verlagert. Sie bittet, Sport- und Freizeitmöglichkeiten auszuloten, die mehr als 50 Jugendliche mit einbeziehen.

Stadtrat Kaiser meldet weiteren Beratungsbedarf an. Einen Rückbau der Parkanlage stellt er nicht in Zweifel, jedoch möchte er die Gestaltung des Platzes und die Dimension der Skateranlage noch weiter beraten.

Stadtrat Baumann und seine Fraktion sind mit der Skater-Szene in Kontakt getreten. Die FWV hat ihre Meinung geändert und ist von der Notwendigkeit einer Skateranlage nunmehr überzeugt. Die Jugendlichen haben auch erklärt, in den Bereich der Weilerwiese wechseln zu wollen. Auch Stadtrat Baumann bittet um Vertagung dieses Themas.
Er bittet um Klärung folgender Fragen:

  1. Wie können die Jugendlichen hinsichtlich der Verantwortung für die Skaterbahn mit eingebunden werden?
  2. Könnte ein Pendant zu den Ackeranlagen entstehen mit Minigolfplatz und Biergarten?
  3. Prüfung der Möglichkeit der Anlage einer Boulebahn im Kocherquartier bei der „Riva-Lounge“.
  4. Konkretisierung der Laufbahnanlage hinsichtlich Länge und Belag.
  5. Prüfung der Ausführung einer preisgünstigeren Variante der Skaterbahn (Quater-Pipe anstatt Half-Pipe).
  6. Lärmmessungen im Bereich der Rippergstraße.

Stadträtin Herrmann begrüßt den Rückbau der Parkflächen und den Bau einer Freizeitanlage. Sie schlägt vor, grundsätzlich zuzustimmen und die Anordnung der Freizeitanlage - insbesondere hinsichtlich der Schallemissionen - noch einmal zu überprüfen. Von der Nutzung der Bewegungsgeräte ist sie jedoch nicht überzeugt.

Stadtrat Preisendanz stellt fest, dass die Aufenthaltsqualität für Jugendliche noch verbesserungswürdig ist. Eine Anlaufstelle für die Sozialarbeit in diesem Bereich zu schaffen hält er für hervorragend, jedoch sollte die Hütte etwas ansprechender gestaltet werden.

Oberbürgermeister Pelgrim freut sich über das rege Interesse im Bereich der Weilerwiese ein Freizeitangebot zu schaffen. Er ist mit der Erstellung eines Lärmgutachtens und einer weiteren Abstimmung der Planung einverstanden. Er kann sich auch vorstellen, die Meinung der Jugendlichen im BSSK abzufragen, er spricht sich jedoch gegen eine große, allumfassende Lösung aus. Sein Interesse ist, dort einen guten, attraktiven Anfang zu machen und Entwicklungen in folgenden Modulen zuzulassen.
1. Ballfang für Streetball; 2. Laufbahn in Abstimmung mit den Schulen; 3. Evtl. Einbau eines WC mit Schlüssel für die Schule und die Offene Jugendarbeit; 4. Hartplatz; 5. Skaterplatz nach Wunsch der Jugendlichen. Vorstellbar ist für ihn auch die Behandlung des Themas in einer Sitzung des BSSK, jedoch sollte auf eine zeitnahe Entscheidung geachtet werden.

- Stadtrat Preisendanz bis 20.08 Uhr anwesend -

Stadtrat Schorpp spricht sich dafür aus, die Skateranlage im Osten der Stadt (Bereich Schenkensee/ Freizeit/ Sport) zu bauen. Auch die Nähe zu Hessental, mit einem hohen Anteil an Jugendlichen, spreche dafür. Er regt an, verschiedene Varianten der Umsetzung vorzulegen.

Stadtrat Dr. Pfisterer drückt sein Missfallen darüber aus, dass gerade Lehrerinnen und Lehrer über den Lärm der Jugendlichen klagen. Er plädiert dafür, die Jugendlichen hinsichtlich der Skateranlage zu befragen und in die Entscheidung mit einzubeziehen.

Stadtrat Vogt sieht in den Skatern im Kocherquartier ein ernstzunehmendes Lärmproblem. Den Bewohnerinnen und Bewohnern dort muss geholfen werden. Er fordert, dass nach dem Bau der Skaterbahn im Bereich der Weilerwiese das Skaten im Kocherquartier und vor dem Rathaus am Marktplatz verboten wird. Zum Generationenpark sollten noch Auskünfte eingeholt werden. Eine parallele Nutzung von Skaten und Bewegungsgeräte in enger Verzahnung ist für ihn nicht vorstellbar.

Stadtrat Baumann bestärkt den Vertagungsantrag.

Stadträtin Striebel bittet, wie schon im BPA, die Gerätehütte von den Gewerblichen Schulen anfertigen zu lassen.

Oberbürgermeister Pelgrim beschließt die Diskussion in der Aufnahme des Vertagungsantrags. Er bittet jedoch, die Wünsche nicht ins Unermessliche wachsen zu lassen - das Budget liegt bei 370.000 €. Den Ausbau der Skateranlagen in den Schulzentren hält er nicht für praktikabel, da hier die Erreichbarkeit nicht gegeben ist.

An dem Konzept Einrichtung einer Freizeitanlage auf der Weilerwiese wird festgehalten. Die Anbindung der Offenen Jugendarbeit an dieser Stelle ist richtig. Das Konzept soll fortgeschrieben werden. Details wie Lärmgutachten und Anordnung der Geräte wird überarbeitet. Es soll eine Sitzung des BSSK unter Beteiligung der Jugendlichen und der Sozialarbeiter abgehalten werden. Oberbürgermeister Pelgrim strebt eine zügige Lösung noch für das laufende Jahr an, länger kann das Skaten im Kocherquartier nicht toleriert werden und er möchte nur ungern ein Verbot ohne entsprechende Alternative aussprechen.

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